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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.06.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186206200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18620620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18620620
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-06
- Tag1862-06-20
- Monat1862-06
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.06.1862
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Freiberger Anzeiger d« bi. Nachmittag. ! Uhr für die nächst« scheinend« Nummer «ngtuommtu. Tageblatt. P««» dirr«Mkig,11 JHr-tt wahe» tt« gejpalit»« KN, »Mr da« Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtsLmter and der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 13S. Freitag, den so. Juni. 1862. . Lagesgeschichte. Drr-den, !7. Juni. Nachdem am gestrigen Tage der französische Handelsvertrag einstimmig angenommen morden war, verschütt die II Kammer zur Berathung der übrigen drei mit dem Handel«, vertrage zusammenhängenden Vereinbarungen. Der Bericht der zweiten Deputation über den Schifffahrtsvertrag (Referent Falcke) erkennt in diesem Vertrage einen unzweifelhaften Fortschritt für die zollverein-ländische Schifffahrt und mittelbar auch für die hanseatische. Wenn auch nicht bei der indlrccten Fahrt volle Gegenseitigkeit fest- gestellt worden sei, so habe dock Frankreich im Art. 7 Zugeständnisse gemacht, welche eine Ausgleichung ermöglichten. Die Deputation räch daher die Annahme des Schifffahrtsvertrag» an, empfiehlt jedoch am Schlüsse der StaatSregierung dringend „nach Kräften mit dabin zu wirken, daß alsbald dem Grundsätze der Unverletzlichkeit der Person und de» PrivateigcnchumS zur See im Kriege die Volker« rechtliche Anerkennung verschafft werde". Da nach Bortrag diese« Bericht» und Eröffnung der Debatte Niemand da» Wort ergreift, so wird zur Abstimmung verschnitten. Der Vertrag wird einstimmig angenommen. Die Kammer geht sohann zu der Uedereintunft, die Zollab fertigung de» internationalen Verkehr» auf den Eisenbahnen betreffend, über. Der Antrag der Deputation (Referent Gruner) geht dahin, dieser Vereinbarung die Zustimmung zu ertbcilen, da dieselbe in ibrcn 22 Artikeln im wesentlichen mit den im Zollverein jetzt gültigen Regulativen übcrcinüimme, im Art. 2 aber nicht unwesentliche Er leichterungen de» VerkebrS bewilligt habe. Auch diese Vereinbarung wirb ohne Debatte einstimmig, angenommen. Lauban, 15. Juni. In vergangener Nacht wurde kaS ca. 17 Jahre alte Dienstmädchen des Kaufmann» H. hier, Namens Bertha Köbe, aus Tschirna bei Naumburg a. O., da» Opfer ihrer eigenen Unvorsichtigkeit. Dieselbe geht in der 12. Stunde mit einer Laterne nach ihrer Schlaskammcr auf dem Loden, nimmt die brennende Lampe heraus, setzt sich — wahrscheinlich um sich zu entkleiden — auf ihre Lade und schläft ein. Die Flamme der vor ihr ans dem Fußboden stehenden Lampe ersaßt die Kleider der Un glücklichen, die trotzdem, daß dieselbe schon vom Körper fast voll ständig abgesengt sind, nun erst zur Besinnung kommt und nm Hilse ruft. Ein au« einer andern Kammer hcrbeicilendc« Dienst mädchen öffnet die Tbür und die Unglückliche stürzt, das Gehen versuchend, nieder. DaS Fleisch am Körper, sogar die Augen waren vollständig verbrannt. Nack 7 Stunden und nachdem sie den bcrbcigerufcnen Aerztcn noch den Zusammenhang erzählt, erlöste der Tod endlich das unglückliche Mädchen von ihren furchtbaren Leiden. Aus Eibenstock vom 16. Juni wird der „D. A. Z." Mit« thcilnng über ein Fallissement gemacht, da» dort und in der Um gegend bedeutendes Aussehen erregt hat. Nach dieser Mittbeilung ist der Geldwechsler Traugott Muller i» dem zwei Stunden von Eibenstock gelegenen Stützengrün, früher in Rothenkirchen ansässig, seit den Feiertagen spurlos verschwunden, über 206000 Thaler Passiva znrücklassend. Nicht allein solle» viele Ockonome» und Geschäftsleute der Umgegend bedeutend cngagirt sein, eS verlören auch Hunderte von armen Klöpplerinnen und Dicnstleuten ihre dort zinsbar angelegten kleinen Ersparnisse von 10-50 Thlrn. Viele mit falschen Giros versehene, bei Becker u. Eomp. in Leipzig zahl bare Anweisungen sind im Umlauf. Am 14. Juni habe von feiten de» Gerichts m Eibenstock die Konsignation begonnen, und soll außer alten Möbeln durchaus nichts vorgefunden worden sein. Müller soll 6—8 Proc. Zinsen auf geliehene Gelder bezahlt und überhaupt große» Vertrauen genossen haben, wa» ihm sein be trügerische» Unternehmen sehr erleichtert haben möge. Berlin, 18. Juni. Die „Allg. Pr. Ztg." äußert sich henke wieder über die kurhesfische Angelegenheit. Sie sag» zunächst von den neuen Ministern: „Sir stehen unzweifelhaft in dem Rufe besonnener Mäßigung und ernsten Willen« zu vollständiger Be endigung de» Versaffungsstreite«, „auf verfassungsmäßigem Wege und mit verfassungsmäßigen Mitteln"." Da« Blatt fahrt dann fort: „Aber der Kunde von ihrer Ernennung und allein biermU sich verbindenden Schritten wird innerhalb und außerhalb des Kurstaale« immer noch mit steigender Ungeduld entgeaengesehe». In ganz Deutschland besteht keine Verschiedenheit der Meinung i» Bezug auf die uiiauSdleibliche Nothwendigkeit schnellen Fortschreitend in dieser brennenden Angelegenheit, und am wenigsten würde Preuße» in der Lage sein, ein absichtliche« Zögern in der Sache ruhig ansehe» zu können. Deshalb glauben wir heute mit Zuversicht die Erwartung au»spreche» zu sollen, daß ein solche» Zögern nicht eintreten, und baß also auch da» Bedürfniß sich nicht geltend machen «erde, de» unverminderten militärischen Anordnungen unsrer Etaattregierung diejenige Folge zu «eben, welche nur wegen der Hoffnung auf Bereitwilligkeit in Kassel aufgeschoben worden ist." Au» BtNtdia, IS. Juni, wird der „Triest. Ztg." geschriedeut „Da VerdacktSgrunde vorliegen, daß sowohl Deserteure der piemou« tesischen Armee, al» auch besonder» ehemalige Freischärler, welche unter dem Vorwande der Reue zum väterlichen Herd zurückkehrea, die Nachsicht und Gastfreundschaft Oesterreich» so weit mißbrauchen, daß sie sich zu Agenten der RevolutionScomite» verwenden lassen und namcntlick ehemalige Emigranten, besonder» junge Leute, zur Emigration verleiten, so wurde eine strenge Ueberwachung solcher Lkuii angeordnc». Auch unter den wegen der letzten Demonstratione» Verhafteten befinden sich mcbrcre ehemalige Emigranten und Deserteur« der picmontcsischen Armee, und c» besteht der Verdacht, daß bet dem Attentate auf den Bischof von Treviso ebensall» solche Leut« die Hand im Spiele gehabt haben. Paris, 17. Juni. Der gesetzgtbende Körper bat in sei»« heutigen Sitzung den Gesetzentwurf, durch weichen 15 Million«» Francs für den mexikanischen Feldzug gefordert werden, einstimmig angenommen. Rew-Aork, 9. Juni. In einem bei Memph!» stattgefundeue» Schiffskampfe (Memphis liegt am Mississippi) ist die Flotte der Sonderbündler total zerstört worden. Die BundeStruppen habe» Memphis besetzt. Au- Mexico (der Hauptstadt) vom 12. Mai geht der „Alla. Ztg." ein Bries zu, welcher eü außer Zweifel setzt, daß die Franzosen bei einem dreimaligen Angriff aus Puebla zurückgeschlagen worden, daß sie dabei mindestens 500 Mann verloren (die osfieiell«» mezicanischen Berichte geben sogar ihren Verlust auf 1000 Man» an), und daß sie sich infolge davon aus Amazogne, 4 Legua« von Puebla, zurückgezogen haben, bi» Verstärkungen ankommen. Di« Mexicancr waren allerdings dreifach stärker al» die Franzosen, di« sich mit Muth geschlagen haben. Der Bericht de« mezicanischen Oberbefehlshaber« giebt aber dem General Lorencez Ungeschicklichkeit Schuld. Vermischtes. ' In Brünn ist in diesen Tagen, wie die Zeitungen melde», Frau Gräfin Johanna Schaffgotsch durch Entzündung ihrer Kleider so schwer verbrannt, daß ihr Tod bereit« erfolgt ist. Line größere Gesellschaft, unter der sich mehrere Dame» befanden, die in» Bad reisen wollten, hatte eben da» Hau» verlassen und die Gräfin ries den Damen vom Fenster au» noch «in „Lebewohl" zu. Si« stieg zu diesem Zweck« auf einen Stuhl, der neben dem Fenster
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