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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.06.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186206106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18620610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18620610
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-06
- Tag1862-06-10
- Monat1862-06
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.06.1862
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Srschetnt jeden Wechmlag früh 4 Uhr. Juserale wer- dm bi» Nachmittag» r Uhr für die nächst« erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und gespaltene Zeil« »d« Tagevlatt. Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 130. Dienstag, den 10. Juni. 1862. ' Lagesqeschichte. Dresden, 28. Mai. Da» Ministerium dcS Innern hat felgende Bekanntmachung erlasse». Nachdem neuerlich in Sachsen tmch Vcr- ordiiung vom 1k. Jan. dieses Jahre- das Erfordcrmß des VisirenS der Reisepässe, insofern diese- Vistren nicht von den Reisenden selbst gewünscht wird, in Wegfall gebracht worden ist, bat neuerlich auch der Schweizerische BuukeSraih, einer auf amtlichem« Wege ander gelangten Miitbkilung zufolge, zur Erleichterung dcS internationalen Reiseverkehr) beschlossen, die in neuester Zeit mit einzelnen auswär tigen Staaten vereinbarte Aushebung der Paß Visa - zur all gemeinen Regel zu machen, ohne daran die Bedingung der Gegen- feitigkeit zu knüpfen, und ferner folgende Bestimmungen getroffen: >) Zum Eintritte in die Schweiz und zum Reisen in derselben sind Reisepässe nicht mehr erforderlich. 2) Relseschrifltu oder Pässe, die Ausländer bei sich führen, sind dem Visum der schweizerischen Agenten in« AuSlande ferner nicht mehr unterworfen. 3) Als Nciscschrift, die in der Regel gar nicht verlangt wird, genügt jede von der zuständigen keimathlichen Behörde aus gestellte, mit der GcstaltSbcschreibung de- Inhaber- versehene Urkunde. 4) Für Ausländer, die in der Schweiz sich niederzulaffen beab sichtigen, bleiben die bestehenden gesetzlichen Vorschriften in Kraft. Solche- wird dem hierauf gerichteten Anträge andurch zur öffentlichen Kcuntniß gebracht. Leipzig, 6. Juni. Se. Majestät der König traf gestern Vormittag von Dresden hier ein, um die SchlachtviekanSstcilung zu besichtigen. Der König, der in Begleitung d-S Prinzen Georg ankam, wurde auf dem Drc-dener Bahubof von den Spitzen der königlichen, städtischen und geistlichen Behörden empfangen »nd begab sich dann mit dem Prinzen nach dein Platze der AuSstcllnng, wo er sich zunächst die Mitglieder dcS Vorstandes der Deutschen Ackerbaugesellschast verstellen ließ, sodann aber die Ausstellung in Augenschein nahm. Von derselben zurückgekehrt, nahm er in dem neucrbauten PalaiS daö Tiner ein und begab sich Nachmittags wieder nach Dresden zurück. Im Laufe de« Nachmittags hatte Prinz Georg auch das Städtische Museum besucht. Wien, 4. Juni. Von den neuen gezogenen Schießwollge- schützcn (Vier- und Achtpsündcrn) sind, wie die „Militär-Zeitung" meldet, dreißig Batterien sammt der zugehörigen Munition erzeugt, und wird die Bcthciligung a» da- zweite Artillcrieregimenl in Wien, an das siebente in Padua und das elfte Regiment in Pesth statt- finden, die dadurch entfallenden alten Batterien aber inzwischen noch nicht an'ö Arsenal abgegeben, sondern deponirt bis zu dem Zeit punkte, wo über die Einführung der Schießwollgeschütze in der ganzen Artillerie die endgiltige Entscheidung ergangen sein wird. Die Hm- auSgabc der neuen Batterien an die Regimenter trägt jedensallS den Eharaktcr eines Versuchs. Pesth, Juni. Eine telegraphische Depesche, welche aus Köztclek, einer Station ans der Eiseubahnstrccke zwischen hier und TemcSvar, eingclauscn ist, lautet: Köztrlck, 3. Juni, Nacht» 11 Uhr 4l> Minuten. Der Postwagen beim Zuge Nr. 3 (Pcrsvncnzug) ist beim Abgang von der Station von Räubern angefallen worden. Der Postconduclcur wurde schwer verwundet, demselben wnrden vier Geldbeutel geraubt. Die Thäter find entwichen. Kassel, 4. Juni. Ans einstimmigen Antrag des BürgcrauS- schusses ist jn der gestrigen Sitzung dcS Stadtrath« dahier ein stimmig beschlossen, Herrn vr. Friedrich Oetker in Anerkennung feiner Verdienste um da- Vaterland und besonder» die Stadt Kassel das Ehrenbürgerrecht der Residenzstadt zu ertheilen. Da» Ehrenbürgerdiplom wird ihm nach seiner Rückkehr dahier übev- reicht weiten. Kassel, 5. Juni. Der Kurfürst hat seinen Generaladlutanten Generalmajor v. Lohberg mit der Bildung eine- neuen Ministerium» beauftragt und dieser den Antrag angenommen. — Der Kurfürst von Hessen mag von Frankfurt nicht» mehr wissen und bat seine Villa mit dem schönen Garte« daselbst an eine Eisenbahn-Gesellschaft um 3W.000 fl. verkauft. Die innere Ein richtung wandert nach WilhrlmShöbc und die Pflanzen au» den Treibhäusern nebst der Orangerie werden nach Philipp»ruhe gebracht. — Der Examiner schreibt über Knrhcffen: „Jn territorialer Beziehung scheint eS unvermeidlich, daß da» Aurfürstenthum früher oder später in der auSdehnungSfähigen preußischen Monarchie auf« gehen muß. Seine Bewohner sind dem Vernehmen nach einer selchen Einverleibung nicht abgeneigt. Sie find natürlich von Ueber« drnß und Ekel über ihre politische Lage erfüllt, welche fie unter dem Namen einer besondern staatlichen Unabhängigkeit ein Jahr nach dem ankern zum Spielbaü eine- veralteten AbsolutiSmu» macht. Ei» kleiner Staat kann für den Mangel an äußerer Macht nnr durch den Besitz innerer Freiheit entschädigt werden; aber wen» er weder Einfluß nach außen noch Bürgschaften für die Freiheit im Innern besitzt, so sehnt er sich instlnctmäßig nach Bereinigung uiit irgendeinem Nachbar, mit dem zusammen er ein» von beiden oder beides zugleich genießen kann". - An- Rom vom 31. Mai wird berichtet: „Der sranzöfische Geschäftsträger, Herzog v. Belluno, Hal im Bahnhofe die Cardinale Morlol und Mathieu empfangen. Cardinal Morlot wohnt im Palaste Raspoli, in den Gemächern de- GtneralS Gopon. 300 Prälaten und 2000 Priester werden hier versammelt sein. ES, be stätigt sich, daß der Stadtrath allen fremden Bischöfe» den Litel römstcher Nohst, ertheilen wird. Die Bischöfe haben den Entschluß gefaßt, eine Adresse zu unterzeichnen, in welcher fie sich mit Ent» schieden heil für das Princip der weltlichen Souveränität de» Papste» erklären werden. Die Abfassung dieser Adresse ist einem englischen Cardinal und einem französischen Bischöfe anverlraut". Aus Warschau wird dem „D. I." unterm 4. Juni geschrieben: Tie Ernennung des Großfürsten Konstantin zum Bieekönig von Polen und die bevorstehende Rückkehr dcS Markgrafen Wielopol»ki, als Chef der Civilverwaltung de» Königreichs, bilden begreiflicher weise noch immer das Hauptthema de» Stadtgesprächs. Jede der verschiedenen Parteien offenbart eine ihr cigenthümliche Auffassung»« weise des hervorragenden Ereignisses. Die hohe Aristokratie beneidet den Markgrafen um der ihm zu Theil gewordenen Auszeichnung willen, die Agitatoren dagegen warnen die Bevölkerung bereit» vermittelst kleiner gedruckter Placatc vor den Einflüssen falscher Vorspiegelungen, mahnen von voreiligen Freudenbezrngungcn ab, welche den LandeSfeinden den Wah» beibrächten, daß man nunmehr befriedigt sei, nnd feuern vielmehr zu würdiger Ausdauer in der angenommenen Opposition an. Am wenigsten willkommen jedoch scheint die wichtige Veränderung einer gewissen Klasse von Beamten zn sein, die bisher vom Genüsse verbotener Früchte ihr Leben fristeten, indem sic nicht mit Unrecht befürchten, daß der Marquis WielopolSkt die Annehmlichkeit ihrer Existenz beeinträchtigen oder gar sie zwingen dürfe, den Schauplatz ihres Wirkens zu verlassen. Der besonnene Theil des Pnblicums erblickt in den Ernennungen nur da» Pfand einer glücklicher» Zukunft, und befürchtet blo», daß die eine oder die andere Partei durch Anreizung zu unsinnigen Demonstrationen «inen ungünstigen Eindruck auf den neuen Vierkonig hervorzubringen
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