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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.07.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186207161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18620716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18620716
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-07
- Tag1862-07-16
- Monat1862-07
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.07.1862
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«rschrint j»M Wechm-g » Uhr. Jusaale wer« . d« bi» Nachmittag» z Uhr str dir vLchst« «ichrmmdr Stumm« angmommul. Freiberger Anzeiger und Tagettatt. . Puri, »tatUMig IS Ngk Inserate «ave» bi« »espaltm« Zeil« »her der« U.« MbH, bvechuet.' Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 162. Mittwoch, den 16. Juli. 1862. Lagesgeschichte. Kreibrrg. Die am hitfigtn Gymnasium zur Erledigung gc- kommeiien beiden Lehrerstell«» sind durch daS k. Kultusministerium wieder besetzt worden. Das Conrectorat erhält der zeitherige > Privatdoceut an der Universität Leipzig vr. Müller mit dem Dienst- prädicate „Professor", während der Unterricht in de» Naturwissen schaften Herrn Hoffmann, zur Zeit in Glauchau, übertragen worden ist. — Das „Dr. I." veröffentlicht das demselben aus London zugegangene Berzeichniß der Auszeichnungen, welche bei der am 11. b. M. dort stattgcfundenen PreiSvertheilung auf Sachsen ent fallen find. Nach demselben beträgt die Zahl der sächsischen Aus steller 188 und die Zahl der denselben zu Theil gewordenen Aus zeichnungen 1L3 (darunter 63 Medaillen). Aus Chemnitz wird dem „Dr. I." geschrieben: „Während, wie versichert wird, dermalen die Geschäfte in einigen Zweigen der Manufacturwaarenbranche etwas lebhafter zu werden beginnen und leidliche Aufträge vorlirgen, namentlich auch die anaefüllten Lager von Strumpfwaaren einigen Absatz finden, da das Bedürfniß nach dergleichen Waären sich geltend macht, wird leider die Baumwoll« kriflS immer bedenklicher. Der Preis der Baumwolle ist zu einer solchen schwindelnden Höhe aufgestiegen, daß er über den Preis §eS, Fabrikats weit hinausgeht, und so dürste leider zu befürchten fein, daß binnen nächster Zeit manche Garnspinnerei ihren Betrieb wird sistiren müssen. Zwickau, 12. Juli. Die hiesige Schützengescllschaft hat einen schönen silbernen Pokal mit Deckel nach Frankfurt a. M. geschickt. Zu dem dortigen Allgemeinen Deutschen Schützenfeste find voll hier gestern vier Schützen abgereist. Berlin. Die in Berlin erscheinende, vom Professor der Rechte vr. Franz v. Hoitzendorff herausgrgebenr „Allgemeine Deutsche Strafrechtszeitung" enthält einen eingehenden Artikel über die Zeug- nißpflicht der Redacteure, welcher zu folgenden Resultaten gelaugt: „Nothwendig scheint uu«: verbessert« Anordnung und Handhabung der proceffualischen Garantien gegen Zwangsvernehmungen der Redacteure zum Zweck der Ermittelung gemeiner Vergehen, welche den strafbaren Ursprung eine- PreßerzeugniffeS betreffen. Unbe dingte Anerkennung der gesetzlichen Anonymität in Beziehung auf de» strafbaren Inhalt der Preßerzeugnisse; ausdrückliche Befreiung der Redacteure vom Zengniß in DiSciplinaruntersuchungen au» Anlaß der in die Presse gelangten Mittheilungen." Frankfurt, 12. Juli. Der Empfangstag unser» Schützen festes ist vorüber. Leider Hal ihm der Segen des Himmels gefehlt. Ein mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag über vom Himmel strömender Regen raubte den Empfangsfeierlichkeiten jenen strahlen den Nimbus und jene Poesie, die sich nicht ohne freundliche Sonnen blicke denken lassen. Der Einzug der Schützen und der ganze Rahmen, in dem er sich bewegte, glich eher einer Heimkehr auS dem Felde, als einer zu festlichen Spielen ziehenden Versammlung. Daß die Stimmung in den Tausenden und Abertausende« vo» Einheimischen und Fremden, welche vom frühen Morgen bis zum späten Abend die Stadt durchwogten, dennoch eine so empfängliche und hingebende war, beweist für die Llebe und die Energie, die man dem Feste entgegen gebracht hatte und dir in den letzten Tagen durch die bekannten Ereignisse nur noch gesteigert worden waren. Jeder Eisenbahnzug ward mit Kanonensalven u»d Mufik bei seiner Einfahrt in den Perron begrüßt und bei allen größern Gruppen Ansprachen an dieselben gehalten. Dann zogen die jedes maligen Ankömmlinge unter Vorantlitt ihrer Fahnen durch die in glänzendem Festgewande bis in die kleinsten Straßen prangende Stadt nach dem Wohnungsbüreau, wo sie die Ouartterkarten ist Empfang nahmen und von da durch Turnerknäbe« aus dtt Stadt, welche sich zu ihren Führern freiwillig erboten hatten, in ihre Wohnungen geführt wurden. So ging es vom stützen Morgen bis eb«u, wo wir diese Zeilen schreiben (nach 1 Uhr Nacht«) und wo wiederum Musik erschallt und unter einem herabströmenden Gewitterregen die durch einen Extrazug der Weserbahu gebrachten Gäste in die Stadt einziehen. Im Lause deS Vormittag» sah«» wir ankommen: Nürnberg und Umgegend, Thüringen und Sachse» und den Herzog von Koburg, Schützen au« der Nachbarschaft und von der Nähe, Köln, Elberfeld, Düsseldorf, Barmen ußd andern rheinischen Städten, die Schweizer, die Bayern, Oesterreicher, Tiroler qnd die Pfälzer, Berlin und andere norddeutsche Städte. Am massenhaftesten wgren jedenfalls die Schweizer (über 1000 MgDy,H die Bayern, di« Oesterreicher und die Pfälzer vertreten. Die Schwlszet in ihrer Tracht, mit Alpenrosen auf dem Hute, mit ihrer kadMn- mannschaft, lauter kleine» Trommlern und Pfeiffern und mit einem kolossalen Tambourmajor versehen, d«t seinen Stoch Haushoch schleuderte, wurden mit enthusiastischen Zurufen überall empfangen. Von dem Perron der Eisenbahn au« begrüßte sie Herr vr. Sauer« länder, woraus Oberst Kurz au« Bern mit warmen Worten dankte und mit emem „Hoch" aus Deutschland schloß. In ähnlicher Weise fand der Empfang der Bayern, Oesterreicher und Tiroler statt, wo vr. Passavant die Empfangsrede hielt. Unter nicht enden wollen dem Jubel zog diese Trupve, i» deren Mitte selbst di« freudigste Stimmung herrschte, mit iyret Mufik und ihren Fahnen durch die Stadt. Während sich am Abend die Schützen in die Gastlocaly der Stadt vcrtheilttn und wegen des Regen« sich nur theilweise in die Festhalle begaben, brachten die vereinigten Männergesang» vereine dem Herzog Ernst ein Ständchen mit farbigen PapterlaterneU. - Sie sangen „Herz voll Muth", die „Tricolore" (Komposition von Herzog Ernst) und „Des Deutschen Vaterland". Nach dem zweiten Lied ward ein dreifaches donnernde« „Hoch" von dem Vorsitzenden der Vereine, Herrn Lotz, ausgebracht „dem Herzog Ernst, dem Ehrenpräsidenten de« deutschen Schützenbundes, dem Dichter, dem Komponisten!" Der Herzog war inzwischen auf dem Balcon seiner Wohnung erschienen. Ern begeisterte« „Hoch" auf da» Vaterland schloß das Ständchen, dem eine unabsehbare Menschenmenge, über die sich Tausende von Regendächern wölbten, beiwohnte. — 13. Juli. Bei dem heutigen Schützenfeste sprach der Herzog von Koburg, welcher sich auch im Festzuge befand, gelegent lich der Fahnenübergabe etwa folgende Worte: „Geehrte Versammlung! Wie ich vor kaum einem Jahre unter aUgemeinem.Jubel dir Bildung des Schützenbunde« verkündete, so gilt es jetzt nach vollendetem Werke, dem Bunde die Weihe, ihm sein Symbol zu geben. Der Krieger schwört bei seiner Fahne. Lassen Sie mich im Namen Ihrer Aller, im Namen der vielen Tausende, die von den Nordsecdünen bis zu den schneebedeckten Alpen hergczogen, geloben, bei dieser Fahne treu zu halten am Vaterland». So weihen Sie denn dieses herrliche Banner, von grauenhänbcn gewebt, Ihnen Allen und Ihrer Ebre anvertraut, ein deutsches Banner, das deutsche Männer vereinigt. Hoch, Hoch, Hoch! Ich übergebe hiermit die Fahne der freien Stadt Frankfurt, als der gegenwärtigen Feststadt. Sie übernehme die Fahne, sie halte sie treu und bewahre sie." Warschau, 13. Juli. Ihre kaiserliche Hoheit die Frau Groß fürstin Alexandra, Gemahlin des Großfürsten Konstantin, ist heut« Vormittag S Uhr von einem Prinzen glücklich entbunden worden, welcher den Namen Waclä« erhalten hat. Abend« werde« die RegierungSgebäude illuminirt sein; bei den Privatpersonen ist die Illumination deren Belieben ayheim gegeben. Dtrantwvrtl. Redatttur: 3- G. W o I s.
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