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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.10.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186210045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18621004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18621004
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-10
- Tag1862-10-04
- Monat1862-10
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.10.1862
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" 1 i . . I.'. . Tagesgeschichte. Freiherg, 2. Oct. Nach der von der Königl. Sächs. Staats verwaltung 'veröffentlichten ÄetriebSüberficht der StaatSeisenbahnen vom MoNat. August sind auf der seit dem II. Alignst eröffneten Linie Tharandt-Freiberg befördert worben 22,347 Personen mit 400 Etrn, bezahltem Reisegepäck, wodurch eine Einnahme von 5515 Thlru. 8 Ngr. 6 Pf. erzielt wurde. Der Güterverkehr betrug gn Eilgütern 208. Ltr., an gewöhnlichen Gütern nach Normal fracht 3Y29 Ltr., in ermäßigter Fracht nach Centnern 17,921 Ltr., in Wagenladungen 61,520 Ctr., zusammen 83,579 Ctr., was eine Einnahme von 2793 Thlru. 14 Ngr. 5 Pf. ergab; die Gesammt- einnahme betrug folglich vom 11. bis Init 31. August 8308 Thlv. 23 Ngr. 1 Pf. — An dem von Völkern und Fürsten Deutschlands allseitig gewünschten und erstrebten Gebäude der Einigung Deutschlands wirb an allen Ecken und Enden eifrig gearbeitet. Vorläufig han delt cs sich nur darum, einen praktischen und allseitig genehmen Bauriß und Bauplan zu entwerfen. Oesterreich und die meisten deutschen Mittelstaaten hatten die Htundlinien dazu vor Kurzem entworfen ; diese standen aber Preußen und einigen anderen nicht an. Letztere wollen bekanntlich ein Äleindeutschland oder Groß- preußen, ;ene eine Grvßdentschlaud, in welches auch Deutsch- Oesterreich mit ausgenommen' werden soll. - Auch die Volksstämme Deutschlands rühren sich nach Möglichkeit in Schützen-, Turn-, Säuger-, Feuerwehr-, Juristen-, Kunstler-, Naturforscher-, Forst- und Landwirthfesten, um einander zu bewcifen, daß Keiner so übel ist, wie sich ihn vielleicht der Andere vorgcstcllt bat, und daß sie Alle recht wohl in einem geeinigten Deutschland sich vertragen und Wohlbefinden würden. Eine große Anzahl von Männern, die in den Einzelstaatcn Landtagsabgeordnete find und das Ausbauen von staatlichen Einrichtungen besonders verstehen oder zu verstehen glauben, halten ebenfalls Zusammenkünfte, um über den Riß eines neu aufzuführenden stolzen Gebäudes eines geeinigten Deutschlands sich und Andere klar zu machen. Besonders rührig sind die Lieb haber des kleindeutschen Bauriffes. Diese waren einig geworden, in Weimar eine Versammlung und Bcrathung zu halten, wozu auch die grvßdeutschen Bauleute eingeladen wurden. Diese scheinen anfänglich auch zugesagt, später aber .sich anders besonnen zu haben und wollen nun M Frankfurt a. M. ibre Pläne für sich berathen. So hätten/wir. also zwei derartige Zusammenkünfte — ein schönes Anzeichen deutscher Einigkeit! Wir gestehen offen, daß uns diese Spaltung nicht gefallen kann. Derartige Versammlungen können doch nur besprechen und berathen, aber nicht beschließen, dazu haben sie weder Voll macht noch Gewalt, etwaige Beschlüsse geltend zu machen. Sie können nur moralisch wirken dadurch, daß sie selbst mit sich aus'S Reine kommen, jn welcher Form und Gestalt eine Einigung Deutsch lands möglich uyd nützlich sei. Wollen sie wirklich vaterlands liebende Männer sein, denen cS nicht darum zu lhnn ist, Recht haberei zu treibeg und ihre Meinung Andern gegen deren Ueberzeugung gufzndringen, so müssen sie doch auch die Gründe derer 'hören und erwägen, die anderer Meinung sind, als sie, diese Gründe wider legen durch bessere, dadurch aber das deutsche Volk klar machen Her das Mögliche und Zweckmäßige. Etwas Weiteres vermögen sie nicht. Unter Leuten, die im Voraus schon alle einer Ansicht sind, ist es federleicht, zu beweisen und zu überzeugen, daß die eine oder andere Ansicht die allein richtige ist; wenn aber auf jede Rede für einen Riß und Plan eine andere gegen denselben folgt, dann erst stellt sich das Richtige heraus. Die Geister müssen auf einander Platzen, die Vorschläge von allen Seiten beleuchtet werden, sonst fruchte» solche Versammlungen nichts. Dießmal sind die Großdeutschett unbedingt an der Spaltung schuld. Pje Gründe, die sie gegen Weimar vorgebracht Haben, halten nicht Stich. Ob die Zusammenkunft in Weimar, FranksNtt, Wien, oder München gehalten wird, darauf kommt gar Nicht» an ; e» kau» Jedermann überall seine Ansichten frei verfechten. Wären aber in Weimar mehr Kleiudeutsche als Grvßdeutsche, so liegt aNf der Hand, daß auf die Zahl hüben oder drüben wieder nicht» ankochmt. Üzib Menn die Zähl der Großdeutschesi noch so kW wäre uNd allemal überstimmt würde, so schadete die» kein Härchen, da in diestr Sache die Stimmen nicht gezählt, sondern gewogen werden, Ein Grund aber, den die Größdeutschen anführen,H der allerschwächste, indem sie sagen, sie wären Nicht ganz in der Sache unterrichtet und klar, die Kleiudeutsche» wären besser gesattelt. Pie VerfatsichlMg iss. ja eben angestellt, um sich klar zu werden Und Auoefe närSolches Reden sieht! aus, 'M ArmuthS^ügnH- ' '-.',.-7. Solche Spaltung ist an sich bedauerlich und auch um ide- Auslandes Men, Was wird mau in. Fankreich und Englands überall sagen, wie wird man Witze reißen, wenn Männer, die esst der Eisii'au.ng Deutschlands arbeiten wove«, mit Wneinigiert und SyMinng anfangen! Es will doch Keiner für sich dabei gewinnen, ob diese oder jene Form der Einigung möglich und zweckmäßig erfunden werde, sondern daS gesammte Vaterland soll doch den Segen davon haben. Ist denn die Selbstverleugnung so auSgestorben, daß der Kleiudeutsche nicht feine Ansichten zu opfern vermag, sobald er einfieht, daß deren Verwirklichung ohne Blnt- strömc nicht möglich ist? Oder daß der Großdeutsche nicht wagt, mit dem Kleindeutschen in die Schranken zu treten, aus Furcht» durch Gründe besiegt und auf andere Gedanken gebracht zu werden? Gott beffer's! . (V. A.) DreSde», 2. Oct. Heute Vormittag wurde trotz de» beständig starken Regens doch unter überaus zahlreicher Theilnahme der Eitw wvhnerschasl das jugendliche Opfer teuflischer Habsucht, der ermordete ' KausmannSlehrling Blechschmidt, auf dem weiten Annenfriedhofe dem Schooße der Erde übergeben. Tiefgebeugt standen die Aeltern und der Bruder am Grabe ihres in so frühem Alter gemordeten Lieb lings; sicher aber wird sowohl die Theilnahme so Bieler, al»'auch die erhebenden TrosteSworte des vi»c. Schubert und die seine» frühern Oberlehrers Borsdorf, sowie die Tranermustk und da» ehrende Trauergeleit und der Trauergesang seiner früher» Mitschüler der Oberklassen der König'schen Schule tröstend auf ihr Gemüt- gewirkt haben. . , , Chemnitz, 27. September. Im Königreich Sachsen waren int Jahre 1856 mehr als die Hälfte der Bevölkerung (51„ pEt.), nämlich 972,449 Personen, mit der Industrie beschäftigt und Sachsen darf deshalb in ganz hervorragender Weise als ein. Industriestaat bezeichnet werden. Während eS im Jahre 1834 nur.74 mechanische Spinnereien mit 371,000 Feinspindeln zählte, gicbt eS jetzt 453 Baumwollcnspinnereien mit 705,500 Feinfpindeln, ferner in der Streichgarn-Vicogne-Svinnerei 220,000 Spindeln, in der Kamm garnspinnerei 85,000 Spindeln und 120 Kämmmaschinen, in der Flachsspinnerei 12,OM Spindeln. Gleichzeitig arbeiten in der Weberei etwa 1900 mechanische Stühle, außerdem sind noch 70,OM Haudwebstühle im Gange, und überhaupt sind mehr als 100,000 Personen bei der Weberei beschäftigt, so daß auf je 20 Einwohneü deS Landes ein Weber kommt; die Gesammtproduction der Weberei cnthglt einen Werth von 21. Millionen Thaler im Jahre. Für die Strumpfwaarenfabrikation sind 44,000 Strumpsstühle im Gange, darunrer 500 mechanische; der Werth der Erzeugnisse derselben be läuft sich durchschnittlich auf 7 Millionen Thaler im Jahre. Im I. 1856 cxistirten 118 Baumwollenspinnereien mit 11,420 Arbeitern, 189 Wollspinnereien (147 Streichgarnspinnereien, 42 Kämmerern, UNd gesM«.Aelw^ Erscheint » - Uhr M Ne nächst« «scheHmde Nnwat« jwm Wochentag stich '»Uhr. ZnsMw«r. den ' AjnWatz des WM Bezirksgerichts zu Frecherg, sowie derWM GerichtsäiM Md der Stadträche zu Freiberg; Sayda und Brand. ?> I - üii-n' bn.' . - >> -Niu ii'.vssül . > sc ^231. Sonnabend, den 4. Octoier
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