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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186211088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18621108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18621108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-11
- Tag1862-11-08
- Monat1862-11
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1862
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vm bis > Nachmittag» und iM Tageblatt. »Ui') lll 26« 7 z Uhr für di« nächste «rscheinend« Nummer angenommen. — — ——— Sonnabend, den 8. November Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. . "'7 —777Ü 1862. b-reu Raum püt S Pf. berechn«. ros AllZtige^ . . > Freiberg, den 7, November. . - Am 30. October erschien in Dresden in dem am Altmarkt gelegenen Landau'schen Manufacturwaarengeschäft die Frau deS Mühlenpächters Philipp, aus der Hcidemühle bei Radeberg , wohn haft, kaufte für 11 Thlr. Waaren und empfing für eine 20-Thaler- Banknote das übrige Geld heraus. Der Commis, dem die Note verdächtig schien, ermittelte schnell in einem Bankiergeschäft, daß sie falsch sei, und es gelang auch einem der Frau nachgeschickten Markt helfer, dieselbe zu erlangen und in das Geschäft zurückzuführen. Auf die erste Bezirkswache gebracht, nannte die Frau nach wieder holten falschen Angaben endlich ihren Namen, und sand man nach ihrer Verhaftung in einem ihrer Strümpfe 19 Thlr. 11 Ngr. Am folgenden Tage erfolgte seitens der Criminalabtheilung der königlichen Polizeidirection Haussuchung in dem obengenannten Mühlengrundstück, und obwohl man nichts Verdächtiges vorfand, wurde doch ermittelt, daß ein wegen Falschmünzerei bereits schon mit sieben und vier Jahren Zuchthaus bestrafter Lithograph Namens Richter in der letzten Zeit viel mit dem Mühlenpachter verkehrt habe. Derselbe wurde bald ermittelt und durch die achte Bezirks wache in einer Restauration verhaftet. Ebenso gelang es an dem selben Tage, den Mühlenpachtcr zn verhaften, der in dem Augen blick der Verhaftung zwei 20-Thaler-Banknoten zu verschlucken versuchte, während ein drittes Falsificat in seiner Brieftasche gefunden wurde. Er gestand, 180 Stück und später noch 30 Stuck solcher Noten mit dem Lithographen Richter angefertigt zu haben, und daß er di« Presse, Richter aber die Lithographien hergestellt habe. Lei der Haussuchung in dem Mühlcngrundstück wurden auch fast sämmtliche Theile der Presse vorgefundcn., Die verehelichte Philipp gestand ,-im ganzen sechs solcher falschen 20-Thaler-Banknotcn ver ausgabt zu haben, die auch theilweise noch, in dem Besitz der Empfänger vorgefunden wurden. Der Hofrath Hoffmann hier war im Auftrage der Leipziger Bank znr Erhebung des Thatbestandes in diesen Tagen in Dresden. Die Kosten für das nächstjährige große deutsche Turnfest zum Bau der Festhalle, Beschaffung und Aufstellung der Geräthschasteu re. in Leipzig werden aus 40,000—50,000 Thlr. veranschlagt. Lagesqeschichle. — Aus Magdeburg vom 3. Nov. schreibt die „Magd.ebnrgische Zeitung": „Aus verschiedenen Ursachen und Rücksichten lokaler Art ist hier noch kein Comit« für den Nationalfonds zur Unterstützung gemaßregelter Beamten in die Oeffentlichkeit getreten. Deshalb ist aber der Sinn und die Theilnahme für die gute Sache hier nicht geringer'als andcrSwo, wofür uns bereits klingende Beweise zngc- gangen sind. Nur um das nationale Werk nicht einseitig anzugreifen, folgen wir den Aufforderungen nicht, selbständig eine Sammlung zu veranstalten, sondern überlassen das einem hoffentlich in den nächsten Tagen an die Oeffentlichkeit kommenden Comitö von Ver trauensmännern aus der ganzen Bürgerschaft. Und sind für dasselbe jetzt schon Summen von 100 Thlrn., 20 Thlrn. und kleinern Be trägen übergeben und andere in Aussicht gestellt." Bei einer am 3. Nov. in Köln stattgefundenen Zusammen kunft von etwa 15 Personen, welche sich im Interesse des National- sonds besprachen, wurde sofort der ansehnliche Beitrag von 245 Thlrn. gezeichnet. In Elberfeld sind infolge des Aufrufs der ,,Elb. Ztg." am 3. Nov. schon 500 Thl. gezeichnet worden. Köln, 1. Nov. Die Aussicht, daß der Oberregierungsrath Herr v. Böckum-Dolfss bei der hiesige» Bürgermtisterwahl die Majorität erlangen werde, hat sich äußerst günstig gestaltet; denn in einer gestern Abend abgehaltenen Vorwahl erlangte derselbe im Vergleich zu den anderen Candidaten eine überwiegende Vertretung; Von 30 Stadträthe» waren 25.erschienen und jeder hatte da- Recht, seinen Stimmzettel mit zwei Candidaten zu versehen. " Nach dem mehrere Räthe nur einen Candidaten aus den Zettel schrieben, ergaben sich 39 Stimmen, von denen v. Bockum-Dylffs^ö, Ober bürgermeister Sttipp 9, der beigeordnete Bürgermeister Renner 7, Oberregierungsrath Birck 4, Advocat-Anwalt 0r. Herbertz 2, General»Advocat Saedt und Eisenbahn-Director Kühlwetter jeder eine erhielt. - — Ans Buckau vom 3. Nov. wird der „Magdeburger Zeitung" geschrieben: „Wie überall, so auch bei uns erregt das beklagens- werthe Schicksal der unglücklichen graudenzer Compagnie die leb hafteste Theilnahme; so haben die Arbeiter der einen Fabrik der Herren Schäfer u. Buddenberg 17 Thlr. 18 Sgr. 6 Pft für die ' Verurtheilten und deren Angehörige zusammengebracht, Md bei Gelegenheit einer kleinern Versammlung wurden 2 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf. zu gleichem Zweck bügesteuert, sodaß der Expedition der „Magdeb. Ztg." 20 Thlr. zur weitern Uebermittelung übergeben «erden konnte». Möge» immerhin die „Kreuz- und Sternzeitung" die edelsten mäischUchen.'Regungen' au bei dieser Gelegenheit mjt ihrem Geifer besudeln nnd Demonstration , Lockerung der Disciplm und Gott weiß was heranswittcrn, das Volk wird fbttfnhreii, seinem menschlichen Gefühl zn folgen, und das Bewußtsein dieftr Theilnahme wird die Verurtheilftn erheben und ihnen ihr herbes Schicksal erträglicher machen. Die Bürger verlangen eine menschliche Behandlung ihrer Söhne, wenn sie ihrer StaalSpflicht im Militär dienste genügen: was muß aber alles vorhergegangen sein, um eine ganze Compagnie einmüthig zu dem verzweifelten Entschlusse der Insubordination zu bestimNieü!" Thüringen. Die Gothaer Residenzler klagen jetzt öffentlich, daß ihnen durch die Militärconvention mit Preußen die RegimentS- musik genommen und ihnen blos ein Hornistenchor bleiben werde. Und doch müßten sie jetzt für ihr Lontingent »».Preußen jährlich 80,000 Thlr. zahlen, während es ihnen früher nur 38,000 gekostet. Nach einer öffentlichen Notiz über die weithin bekannte Lebensver sicherungsbank für Deutschland in Gotha wird dieselbe im Jahre 1863 wenigstens eine Dividende von 33 Proccnt dcn Versicherten geben können.— In Koburg ist jetzt auch ein Schulze-Delitzsch'scher Vorschuß- und Creditverein gegründet worden. Ans Nürnberg berichtet der -.Nürnberger Anzeiger unterm. 2. Nov.: ^„Die Nachricht von der Hebung de«' DampfbootS Ludwig durch den Submarine-Ingenieur Bauer hat hier die freudigste Sensation erzeugt. Sofort nach Eintreffen derselben wurde er von. vielen Seiten beglückwünscht. Der hiesige Arbeiterverein z. B. telegraphirte nach Rorschach an Hrn. Bauer: „Wir gratnliren zum gelungenen Werke." Die Frühgesellschaft in der Weinwirth- schaft Pemsel ließ folgendes Telegramm abgehen: „Rorschach. Hr» Ingenieur Bauer. Unserm genialen, wackern, beharrlichen Lands mann herzlichen Glückwunsch zur Hebung des Ludwig." Endlich ging noch folgendes Telegramm ab: „Rorschach. Hrn. Ingenieur Dauer. Ein donnerndes Hoch- dem deutschen Erfinder, den: be währte» Bewältiger der Meerestiese, von seinen Verehrern im Casö Noris." London. Die „Times" bereitet das Land in einem ihrer Leit artikel darauf vor, daß in der Kürze von Seiten des Landes eine kräftigere Unterstützung für die Nothleidenden in Lancashire eintreten müsse, wenn dieselben nicht ganz zu Grunde gehen sollten. In 20 Gemeindeverbänden scheint die Zahl der Armen bereits 200,00Y zu übersteigen, viermal so viel als vor Jahresfrist. 150,000 Fabrik, arbeiter seien ganz arbeitslos, 130,000 seien nur kurze Zeit be schäftigt, und infolge dessen müßten 450M0 Personen ernährt werden.
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