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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186212274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18621227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18621227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-27
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.12.1862
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^-Freiberger Anzeiger-- I»«, bi» Nachmittag« V ^-te «erden dl« » Uhr für die nächste gespaltene Zeile «da «scheinende Mmma R««n mit S Pf. angenommen. berechn«. Ut ) ' s s- s . ...7 Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. — , — * , 300. Sonnabend, den 27. December ' 1862. Die Deftnsionek Begrävniß-Compagnie?) » Nebe» manchen aus früher» Jahrhunderten stammenden Stif- Zungen und gemeinnützigen Anstalten, deren unsere Stadt sich er freut, hat auch die „Desensioner-Begräbniß-Compagnie" bis auf unsere Tage sich erhalten, und cS ist die Geschichte ihrer Ent stehung und Fortentwickelung bis in die neueste Zeit, wovon wir unsern Lesern in Nachstehendem einen kurzen Abriß geben, für den Culturhistoriker, wie für den Freund der Geschichte unserer Stadt, nicht ohne Interesse. Gegründet im Jahre 1624 konnte die Gesellschaft unter, den Drangsalen des 30jährigen Krieges nicht lange bestehen und ward bereits im Jahre 1638 wieder erneuert. Die betreffende Urkunde lautet wörtlich: > „Demnach im' Jahre 1624, die damals von Ihrer Churfürstl. Durch!, zur Sachssen Vnsers gnedigsten Herrnn Bestallten Herrn» Okkeirer, sowohl andere in dieser Stadt Freyberg!, Vnter der Löblichen vekensions Lompsxllie gehörige, Eine Absonderliche Begrebnüs Ordnung Aufgerichte», Solche Auch viel Jahr Hero von ihnen in brauch gehalten worden. Wann aber Anno 1632, wegen Bnuerhofftenn Feindes Einfall, wie nichts wenigerö Absterben der meisten Herrnn Olkciror, Sowohl anderer äekeosioner, auch sonsten Allerhandt vorgestoßener Impvtimeotea solche Ordnung gentz- lichen zergangen. Nachdem aber in Heiliger Göttlicher Schlifft fürnehme Lxcmpla Zubefinde», Wie allezeit die Alten bei den Gottseelig Vnd Recht- gleubigen, ihren Verstorbenen Leichcnbegengnüsse oder Begrcbnüsse, Zu einen gewissen GezeugnüS der fröhlichen Auferstehung am Jüngsten Tage, herrlich und Ehrlich gehalten, vnd solches von ihnen Christlich, guth vnd Wohlgemeinet worden ist, vnd auch vor Diesem mänmglich hieran eine besondere Beliebung vnd gefallen getragen. Alß haben Wier ingesambt diese Bcgrebnüß Ordnung der Er- harn vnd Mannhaften vekeusion Gesellschafft, wieder BfS Neue Ausrichten vnd in den Borigen Standt Zubringen vnö ^ntschlossenn, vnd solche in gewiße ^rticlcel Vertheilet, wie hernach folge» werden. Vnd hierauf in Nahmen der Heiligen Vnzcrtrennlichen Dreh, faltigkeit, bei Persönlicher Zusammenkunfft de» 6. May Jktztlauffcn- den 1638 JahrcS, Einander Zugesaget vnd Versprochen, das künff- lig diese Begrebnüs Ordnung von Bus vnd vnsern Nachkommen- den, Stedt, fest vnd vnuerdrüchlich gehalten werden soll, Vnd den selben allenthalben Nachzukommcn. Geschehen in der Lhurfürstlichen Sächff. freycn Bergk Stadt Freyberg!, bei gantzer Lowman vnd Versamblung obengedachtcr Löblicher Gesellschaft des veteasioas, im Jahre vnd Tag! wie oben/« *) Die Defensioner-Compagnie ward auf landeSsürsilichen Befehl im Zahre 1KV8 aus hiesigen Bürgern gebildet, besoldet und zur Vertheivigung ' »richt nur de, Stad«, sondern auch der nahin LandeSgreozen gebraucht. Bet »er Torsienson'schen Belagerung Freibergs zeichne«« sie sich durch die tapfere «ntheidigung des Schlosse« und »er Ringmauer »on da bi« zum Pein«- Hore au». Die aus der Torstenson'schen Belagerung rühmlich bekannte» Defensiouer-Offiziere, Peter Schmohl und Caspar Löwe, finden wir unter den ersten Vorstehern dieser Begräbnißgesellschaft verzeichnet. Bis zum Jahre 1661 scheint die Gesellschaft wesentliche Ver änderungen nicht erfahren zu haben; als aber im gedachten Jahre die Defensioner-Compagnie durch churfürstlichen Befehl aufgelöst wurde,, beschlossen die Mitglieder derselben ihre Begräbniß-Ordnung beizubehalten, auch andern ehrbaren Personen den Beitritt zu ge statten und entwarfen neue „Artikel", welche jedoch in der Haupt sache von den früheren nicht wesentlich abwichen. Sie enthielten sehr ausführliche Bestimmungen über die Obliegenheiten der Mit glieder bei ihren Leichenbegängnissen, ihre persönliche Theilnahme an denselben, die dabei zu tragende Kleidung, die Verpflichtung zum' Leichentragcn rc. und setzten gewisse Geldstrafen fest, die wegen Uebcrtrctung dieser Vorschriften an die GescllschaftSkasse zu zahlen waren. . . Außer diesen Strafgeldern flossen noch die geringen „Quartal« gelber" der Mitglieder (jährlich 2 Ngr.) sowie die Bezahlung für Leichenbcgleitung der Desensioner bei Nichtmitgliedern, in die Ge, sellschaftskasse. Dieselbe scheint sich für die damalige Zeit in gün stigen Umständen befunden zu haben, den» die Gesellschaft ließ im Jahre 1665 „um ihre Trauer-Ornamente zu schmücken und zu ver bessern", ein silbernes Crucifix ansertigen, welches jedoch in Folge der veränderten Zcitverhältniffe in neuerer Zeit veräußert ward und jetzt wieder als Zierde unsers Leichenwagens gar ost in Gebrauch kommt. So überdauerte die'Gesellschaft unter wechselnden Schicksalen das 17. und 18. Jahrhundert, drohte aber im Anfänge des neun zehnten unter dem Drange der Kriegsjahre zu erlöschen, da ihre Mitgliederzahl bis auf. 14 sich vermindert hatte. Die wenigen Uebriggebliebenen, ihre moralische Verpflichtung erkennend, eine so lange mit Ehren bestandene Gesellschaft aufrecht zu erhalten, machten einige Anstrengungen in diesem Sinne, welche guten Erfolg hatte und so zählte die Gesellschaft im Jahre 1819 wieder über 100 Mit, glieder die sich allmählig mehrten. Von dort an erhielten auch beim Absterben eines Mitgliedes die Hinterlassenen ein „Beneficium" von 10 Thlr., auch war die Gesellschaft verpflichtet, 8 Mitglieder als Leichenlräger zu stellen. Einen außerordentlichen Aufschwung nahm die Gesellschaft von der Zeit an, wo der damalige Raihs-Calculator, nachmalige Stif tungs-Cassirer Helmert, als Vorsteher an ihre Spitze trat, und eine gänzliche Reorganisation der Statuten nach den Grundsätzen der Lebensversicherungs-Gesellschaften durchsührte. Ihre Mitgliederzahl, sowie ihr Kassenvermögen stieg nun von Jahr zu Jahr. Durch den Anschluß der früher» „Gesellschaftlichen Beerdigungskasse" am 1. October 1853 gewann sie gegen 300 neue Mitglieder, mit einem Kassenvermögen von über 7000 Thlr., sowie ihr ferner am 1. Juni 1859 über 500 neue Mitglieder mit cs. 7800 Thlr. Kaffenvermögen durch den Anschluß der „Bürger- Grabekaffengesellschaft" zugeführt wurden. Im Jahre 1846 gewährte die Gesellschaft ihren Mitgliedern die erste Dividende nach 5 Procent, welche in ziemlich rascher Steigung schon 1859 die Höhe von
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