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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186012279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-27
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.12.1860
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.'rtlts. Donnerstag, den 27. Deeemder. 302. - . > . t,:. .. I Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSämter und der StadtrLthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 1860. —M-—»SMWWM» -L- FreWerger Anzeiger hm bi^ Nachmittags /»und . ' " gespaltene ZE ob« 3 Uhr M die nächst- ,, deren Raum mit S Pf. «fcheistende Nrtmmer ßR N I ' berechnet, angenommen. MG^ P^ Togesqeschichte. Aus der Provinz Sachsen, 19. Dec. (F. I.) Die Zer würfnisse, welche in der „freien Religionsgescllschaft" zu Magdeburg sich eingeschlichen haben, scheinen immer weiter um fick greifen zu wollen und können leicht das Fortbestehen dieser Gesellschaft in Frage stellen, auf welcher die Blicke' aller freien Gemeinden, als auf den Hauptsitz derselben, gerichtet sind. 22 Mitglieder der freien Religionsgescllschaft haben in diesen Tagen öffentlich ihren Austritt erklärt, nachdem sie eine Reihe von Mißbräuchen zur Sprache ge bracht, die sich in derselben eingenistet haben sollen. Veranlassung zu diesem Ausscheiden hat der Umstand gegeben, daß einem der Unterzeichner nach zweifelhafter Abstimmung das Stimm- und Sprcchrccht auf ein Jahr entzogen worben ist, wonach jene Gesell schaft den Kirchenbann in den Kreis freier Gemeinden hineingc- trage» habe. München, 19. December. Man weiß wohl allerwärtS, welche Rolle bei uns in Baiern das Bier spielt. In ernsthaften und in komischen Beziehungen, in nationalökonomischer, in socialer und in Rücksicht auf eine bervortretendc Neigung des Volks ist die Fabri kation und Consumtion des „bairischen Nätionalgetränks" immer ein würdiger Gegenstand für die Ethnologie und die Ethnographie gewesen. Auch in die bairische Politik hat dieser Stoff schon herübergespielt, und die „Bierrevolutioncn" sind nicht die geringsten Gewaltacte, welche die Münchener Chronik verzeichnet. Die außer gewöhnlichen Hopfcnpreise dieses Herbstes haben eine ansehnliche Erhöhung deS BierpreiscS nothwendig gemacht, und da dieser Preis bei uns von hoher Obrigkeit nach statistischen Erhebungen und satzungsmäßigcn Normen festgcstellt wird, so hat die Regierung beute die für das zu Ende gehende und beginnende Jahr aus ihren Berechnungen sich ergebende Taxe publicirt. Wohl mit schwerem Herzen — denn sie, die Taxe, entziffert eine Preissteigerung von 1 Kr. für jede Maß! So ist denn die amtliche Bekanntmachung auch mit den schlimmen Ursachen der schlimmen Wirkung ausdrück lich motivirt, und zu Jedermanns Warnung zugleich auf zwei im Anhänge wörtlich abgcdruckte Gesetze ausdrücklich hingewiesen. Diese Gesetze handeln „vom Einschreiten der bewaffneten Macht zur Erhaltung der gesetzlichen Ordnung" und „von der Verpflichtung znm Ersatz des bei Aufläufen verursachten Schadens". Es hat unzweifelhaft sein Gutes, das Publikum auf die Gefährlichkeit von Bierkrawallen aufmerksam zu machen (besonders die arbeitenden Klassen, denen das Bier Nahrungsmittel und Lebcnsbedingung ist), aber noch viel besser sind sicherlich die Maßregeln, welche gleich zeitig die Militärbehörden getroffen haben, indem sie nicht nur viele Beurlaubte zur Zeit dieser Krisis einberiefen, sondern auch die ge jammte bewaffnete Macht während derselben in die Kasernen con- signirte, von wo sie sowohl zur Bekämpfung etwaiger Unruhen ent sendet werden kann, als auch am wenigsten in der Lage ist, selbst mißliebige Spcctakel zu beginnen; die Erfahrung bat nämlich ge lehrt, daß gerade die Soldaten immer am unliebsten zur Bezahlung eines hohen BierpreiscS sich entschlossen haben. Indessen hat Man auch die Landwehr (Communalgarde) heute instruirt, daß sie zur Ausrückung aus bestimmten Sammelplätzen bereit sein solle, wenn Generalmarsch geschlagen werde; und manches tapfere Herz blickt schüchtern in die nächste Zukunft. Gewiegte Leute aber besorgen nicht das Mindeste; auch der gemeine Mann kennt die Ursache der ihm zwar fatalen, doch unabwendbaren Steigerung, und wird höchstens durch Beschränkung des Consums sich schadlos zu halte» suchen. Nürnberg, 8. Dec. Wie der „Nürnb. A." erzählt, ist im AnSbach'schen der Fall vorgekommen, daß ein Metzgerbursche, der in ein Haus eingetreten war, in dem der Bauer selbst kurz zuvor seine Frau aufgehängt hatte, als der Thäter verurthellt wurde, da man ihn aus diesem Haus batte herausgehen sehen, und erst nach dem er 8 Jahre saß und jährlich an dem angeblichen Tage der That eine Anzahl Ruthenhiebe erhalten hatte, für unschuldig erkannt wurde, da der Bauer auf dem Sterbebette sich selbst als Thäter angegeben hatte. Aus Wien enthält das „D. I." vom 23. Decbr. folgende telegraphische Nachrichten: „Die amtliche „Wiener Zeitung" ver öffentlicht ein Rundschreiben deS neuen StaatSministerS Ritters v. Schmerling an die Statthalter der verschiedenen Kronlande, worin sich derselbe über seine leitenden Gedanken ausspricht. Die Aufgabe deS StaatSministerS, heißt e» darin, ist «S, die in dem kaiserlichen Manifeste kundgegebencn allerhöchsten Entschlie ßungen und Absichten unverkürzt ins Leben einzusühren. Bezüglich der zugesagten freien Religionsübung ist eS der Wille deS Kaisers, daß auch die politischen und bürgerlichen Rechte der Unterthanen vor jeder Beeinträchtigung auS Grund der Religion gewahrt und die wechselseitigen Beziehungen der verschiedenen Lon- fessivnen auf dem Fuße der Billigkeit und wahren Nächstenliebe geordnet werden. . Bezüglich deS Unterrichtswesens wirb möglichste Förderung desselben zugesagt. Die freie Entwickelung der verschiedenen, im Kaiserstaate vor handenen Nationalitäten wird gewährleistet. Bezüglich der Presse ist jedes prävenirte Eingreifen beseitigt. Hinsichtlich der Entwickelung der LandeScultur, deS Handels und der Industrie soll auf der bisherigen Bahn mit verdoppelter Anstrengung fortgeschritten werden. Die Justizpflege soll von der Verwaltung getrennt und sowohl in der Civil- als Strafgerichtspflege Oeffentlichkeit und Mündlich keit cingeführt werden. Bezüglich der Landesstatute wird da« StaatSministerium er mächtigt, unter die Grundzüge der Einzellandtage daS Prinzip einer Interessenvertretung aus Grundlage unmittelbarer Wahlen und eines ausgedehnten Wahl- und Wählbarkeitsrechts, ferner das Recht zur Initiative, sodann die Oeffentlichkeit der Verhandlungen aufzunehmen. Der erweiterte Reichsrath, welchem die gemeinsamen Gesetz- gebungsangelegenheiten der aus die Landesangelegenheiten beschränk ten Landtage angehören, soll ebenfalls mit dem Recht der Initia tive und mit Oeffentlichkeit der Verhandlungen ausgestattet werden. Derselbe soll ferner durch unbedingte Wahl (nicht bloS Präsenta tion) aus den Landtagen hervorgehen und eine noch größere Mit gliederzahl erhalten. - ' Die kürzlich aufgehobenen Landesregierungen mehrerer kleinen Kronländer (Salzburg, Schlesien, Bukowina rc.) sollen wieder her gestellt werden. Schließlich ermahnt das Rundschreiben die Statthalter zu ge nauer Erfüllung ihrer Pflichten zur Förderung der Interessen der Bewohner ihrer Provinzen, zum Festhalten an der Gesetzlichkeit, sowie zur Offenheit in der Darlegung der Verhältnisse und Zu stände." Frankfurt, 15. Dec. Schon wieder ein Opfer der SpielM Höllen! Am Mittwoch erschoß sich auf der Gonzenheimer Chaussee bei Homburg ein fein gekleideter Mann. Nach einer bei seiner Leiche Vorgefundenen schriftlichen Mitthrilung hat derselbe, ein Fran zose, sein ganzes Vermögen an der Spielbank verloren! In Stockholm starb im hohen Alter von 79 Jahren am 19. Dec. in dem Augenblicke, als sie ins Theater gehen wollte, die verwittwete Königin Desideria. An ihrer Wiege wurde ihr nicht gesungen, daß sie einst Königin werden würde; denn sie war die Tochter eines Kaufmanns Clary in Marseille und heirathete 17 Jahre alt den Obersten Bernadotte, der sich damals von einem
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