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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 24.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188703245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18870324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18870324
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-24
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AmtMatt für äie ^ömglicktm uncl simIMm Lekiörclen zu Krossenfrain Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Vierteljähriges Abonnement: am Sckalter 1 M., durch den Boten ins Haus t M. 25 Pf., durch dl« Post 1 M. 25 Pf„ durch die Post frei inS Haus 1 M. 50 Pf. GlHklllMM WtchMUSiiMM Inserate für die am Abend vorher aus-ugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Post- Nachnahme erhoben. c- Druck und Verlag van H-rrm°nu St°rl° M-E L Starke) in Großenhain. Für di- Redaktion verantwortlich: H-rrmaun Richard Starke 75. Jahrgang. Donnerstag, den 24. MSrz 1887. Nr. 3«. Mk- Kint'adung zürn Abonnement. Bei bevorstehendem «nartalwechsel erlauben wir «ns, das geehrte Publikum Großenhains «nd dessen näherer nnd weiterer Umgegend zn recht zahlreichem Abonnement ans das - M n I ntOi irnL ergebenst einzuladen «nd bitten wir jhanptsächlich die ausvärtisvi» Abonnenten zn Vermeidung einer Unterbrechung respective verspäteter Lieferung die Besteüung reeI»lLeUiN zu bewirken. Nach wie vor werden wir bemüht sein, den Inhalt unseres Blattes möglichst mannig- saltig, gediegen und interessant zu gestalten. Auster der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des Jn- nnd Auslandes gebührende Erwähnng, wie auch den localen und vermischten Nachrichten unsere vollste Ansmerksamkeit gewidmet ist. Durch Darbietung gediegener Erzählungen und anderer belehrender und unterhaltender Artikel in der 8onnt»s8bvil»8v ist selbige zn großer Be liebtheit gelangt kund hat wesentlich zur Vermehrung der Abonnentenzahl (jetzt beigetragen, wodurch den in unserem Blatte ver öffentlichten gleichfalls die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung gesichert ist. ochacht d ckLS LxpSÄLt»«»». Grundstücks-Versteigerung. Die zum Nachlasse Frauen Johannen Friederiken verw. Richter geb. Göbel in Langenberg gehörigen Grundstücke: 1. Haus, Fol. 33 des Grund- und Hypothekenbuchs für Langenberg, Nr. 36 des Brandcatasters und 197 des Flurbuchs für dieses Dorf, auf 2500 M. geschätzt, 2. die Feldstücke Fol. 101, 125, 194 des Grund- und Hypothekenbuchs für Glaubitz, Nr. 597, 598, 596 des Flurbuchs für dieses Dorf, auf 2100 M. geschätzt, sollen den 2. April 1887 Vormittags 10 Uhr an Expeditionsstelle des Königlichen Amtsgerichts Riesa freiwillig versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den am Gerichtsbrete und im Gasthofe zu Langenberg aushängenden Anschlag bekannt gemacht wird. Riesa, den 14. März 1887. Das Königliche Amtsgericht. Kommissionsrath Tinz. Tagesnachrichtrn. Deutsches Reich. Der Reichstag genehmigte am Montag in zweiter Lesung den Marine-Etat nach den Commissions- Anträgen, nach welchen für den Bau eines Minendampfers als erste Rate nur 100000 Mart statt der regierungsseitig geforderten 275 000 Mark bewilligt wurden. Ferner geneh migte der Reichstag den Etat der Heeresverwaltung nach den Anträgen der Commission, darunter auch die für die Unter- osfiziervorschule in der ehemaligen elsässischen Festung Neu- Breisach geforderte Position. Auch diesmal erklärten sich die oppositionellen Abgg. Richter und Or. Windthorst gegen die letztere Forderung, während namens der Nationalliberalen der Abg. vr. Bürklin die Errichtung dieser Unteroffiziervorschule mit Freuden begrüßte und die Hoffnung aussprach, daß sie von der elsässischen Bevölkerung zahlreich benutzt und somit doch eine nationale Bedeutung erlangen werde. Kräftig trat auch Kriegsminister v. Bronsart für die Forderung ein; er wies darauf hin, wie nothwendig ein tüchtig vorgebttdeter Unteroffizierstand für die Armee sei und daß es in der preu ßischen Armee noch immer an Unteroffizieren mangele. Auch widersprach d-r Minister der von Eugen Richter geäußerten Meinung, daß die militärischen Bilvungsanstalten im Volke nicht beliebt seien, und betonte den politischen Gesichtspunkt der Forderung, die Rücksicht auf die reichsländische Bevöl kerung; wenn auch die Elsässer in manchen Punkten die auf sie gesetzten Erwartungen nicht gerechtfertigt hätten, so müsse doch das Eine gesagt werden, daß der Elsässer, welcher ver deutschen Armee angehört habe, auch ächt deutsch geworden sei. Unter lebhaftem Beifalle der Mehrheit schloß der Minister mit der Bitte, der Regierung durch Bewilligung der Position ein Mittel m die Hand zu geben, um Elsaß-Lothringen noch mehr zu gewinnen. Nachdem noch Abg. Vr. Miquel die Po sition warm befürwortet, wurde dieselbe gegen die Stimmen des Centrums, der Freisinnigen und der Socialdemokraten bewilligt. Den Schluß der Sitzung bildete die debattelose Genehmigung des allgemeinen Penfionsfonds. Dem Vernehmen nach wird im Reichsamte des Innern ein Gesetzentwurf, betreffend einige Neuorganisationen in der Verwaltung Elsaß-Lothringens, ausgearbeitet, welcher dem Reichstage bald zugehen soll. Die kaiserliche Geburtstagsfeier hat den Anlaß zu erneutem Austausch freundlicher Gesinnungen zwischen Deutschland und China gegeben. Schon vor einigen Tagen war der chinesische Gesandte in Berlin, Hsü-Ching-Cheng, auf dem auswärtigen Amte erschienen und hatte die officielle Erklärung abgegeben, daß in Peking bereits ein kaiserliches Handschreiben an Kaiser Wilhelm anläßlich dessen 90. Geburtstages ausgefertigt sei und dort nebst Beweisen allerhöchster Verehrung bereit liege; da jedoch die Sendung wegen der großen Entfernung erst später in Berlin eintreffen könne, so habe er den officiellen Auftrag erhalten, namens seines kaiserlichen Herrn dessen Glückwünsche dem deutschen Kaiser schon vorher mündlich zu überbringen. Dem Gesandten wurde daher die Auszeichnung zu Theil, am Montag Nachmittag in besonderer Audienz vom Kaiser empfangen zu werden und dem Monarchen die Glück wünsche des Kaisers von China darbringen zu können. Die städtischen Behörden Berlins haben beschlossen, der „Kaiser Wilhelm-Augusta-Stiftung" aus Anlaß des kaiser lichen Geburtstages 300000 Mark zu überweisen und dem Kaiser hiervon am 22. März Mittheilung zu machen. Oesterreich - Ungar«. Im ungarischen Abgeordnetenhause erklärte am Montag der Ministerpräsident TiSza bei Berathung des von den Delegationen votirten Militärcredits, die Hoff nung auf Erhaltung des Friedens sei, seitdem der Militärcredit votirt worden, gestärkt; die Regierung könne aber nur dann einen Erfolg von ihren Friedensbestrebungen erwarten, wenn die Monarchie den Mächten gegenüber, die zwar gleichfalls den Frieden wünschten, aber dennoch sich kriegsbereit hielten, ihr Wort in die Waagschale werfen und ihre vitalen Interessen nöthigenfalls mit der größten Energie vertheidigen könne. Das Opfer für die Armee sei gut angewendet; dieselbe sei schlag fertig wie irgend welche andere Armee. Ueber die Allianzen könne er sich zur Zeit nicht auösprechen; zur Beruhigung könne er erklären, daß die Erhaltung des Friedens bei Wahrung der österreichisch - ungarischen Interessen die Grundlage der österreichisch-ungarischen Politik allen Mächten gegenüber bilde. Frankreich. In der deutschen Botschaft zu Paris fand am Montag Abend zur Vorfeier des Geburtstages Sr. Ma jestät des Kaisers Wilhelm ein großer Empfang statt, welchem alle Minister, der Chef des Militärstaates des Präsidenten Glövy, General Bruge-re, der frühere Ministerpräsident Frey- cinet, Clemenceau, Leon esay, der Herzog v. Mouchy rc., sowie viele Damen in glänzenden Toiletten beiwohnten. Rußland. Ein Aufsatz des „Regierungsanzeigers " wendet sich energisch gegen die unbegründeten Behauptungen einiger russischer Blätter über die angeblich ungünstigen Beziehungen der deutschen Regierung zu Rußland und bezeichnet dieselben speciell hinsichtlich der Vertretung der russischen Interessen in Bulgarien durch die deutschen Agenten als unbegründet. Der russisch-officiöse Brüsseler „Nord" erklärt, das jüngst geplante Attentat auf den Czaren werde Rußlands Politik nicht beeinflussen. Das vollziehende Comite der Nihilistenpartei „Narodnaja Wolja" hat an den Kaiser Alexander 111. einen Brief gerichtet, in welchem gesagt wird, daß der Kaiser vom Comile in seiner Sitzung vom 27. Februar 1887 zum Tode verurtheilt und daß 50 Mitglieder der Partei mit der Vollziehung dieses Urtheilö betraut worden, seien. Der Brief datirt vom 1. (13.) März. Bulgarien. Die Stimmung unter den Bulgaren ist nach w:e vor ganz entschieden für den Fortbestand der Union und namentlich kommt diese Stimmung in Rumelien immer wieder zum prägnantesten Ausdruck. So fand am Sonntag in Philippopel, der Hauptstadt Ostrumeliens, eine Versamm lung von Delegirten aus allen Theilen des Landes statt, in welcher der Beschluß gefaßt wurde, unter allen Umständen die Unabhängigkeit des geeinten Bulgariens zu vertheidigen. Im Anschlusse hieran errichtete man eine patriotische Verbindung, deren Zweck die energische Bekämpfung der inneren wie der äußeren Feinde Bulgariens ist. Nem-e Nachrichten. Berlin, 22. März. Nach erfolgter Gratulation der Mitglieder der königlichen Familie und der fürstlichen Gäste verkündete der Kaster an der Seite der Kaiserin und von allen Fürstlichkeiten um geben, die Verlobung des Prinzen Heinrich mit der Prinzessin Irene von Hessen. Das neue Brautpaar nahm alsbald die Glück wünsche der Fürstlichkeiten entgegen. — Vormittags 10 Uhr er folgte die Auffahrt der deutschen Studentenschaft in mehreren hundert Wagen. Begleitende Musikcorps in mittelalterlicher Tracht zu Pferde spielten die Nationalhymne, das Preußenlied und dre Wacht am Rhein Chargirte der Studenten eröffneten und schlossen den Zug. Als der Zug nahte, trat der Kaiser an das Fenster. Die Volksmenge schwenkte Tücher und Hüte und begrüßte den Kaiser mit enthusiastischen Hochrufen. Der Kaiser grüßte wieder holt. Hierauf begann die feierliche Auffahrt der Mitglieder des Königshauses, sowie der anwesenden Fürstlichkeiten zur Gratulation. Bei den kaiserlichen Majestäten fand Abends im weißen Saale des königlichen Schlosses eine Soiree statt, zu welcher gegen 900 Einladungen ergangen waren. Wien, 22. März. Die meisten hiesigen Blätter besprechen in Leitartikeln das heutige Geburtsfest des Kaisers Wilhelm und heben rühmend dessen Thaten und Ersolge hervor. Das „Fremdenblatt" sagt, niemals war der Frieden sicherer, als seitdem das Schwer gewicht der europäischen Politik vom Westen in das Centrum Europas verlegt worden ist. Die Völker der Monarchie verehren in dem deutschen Kaiser den greisen Freund und Bundesgenossen ihres Monarchen, sowie den aufrichtigen Schirmer und Förderer des Friedens. Die „Neue Freie Presse" betont, der heutige Jubel gelte dem greisen Monarchen, der nicht mehr nach kriegerischen Lorbeeren geizt, sondern seine Nation vor den Schrecken und dem Elende eines neuen Waffenganges ebenso entschieden bewahren will, wie vor innerem Hader- London, 22. Mürz. Fast alle Morgenblätter feiern den Geburts tag Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm durch sympathische Artikel und geben dabei auch der Befriedigung darüber Ausdruck, daß mit den Festlichkeiten in Berlin die in der politischen Lage eingetretene Besserung zusammensalle. — Bei dem deutschen Botschafter, Grafen Hatzfeldt, findet heute aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ein Festbanket statt. — Unterhaus. Der erste Lord des Schatzes, Smith, beantragt die Dringlichkeit für die Strafrechtsnovelle für Irland, deren Vor lage durch die Desorganisation des Landes und durch die Un möglichkeit, die Gesetze durchzuführen, bedingt sei. Er sei bereit, über die irische Bodenfrage in Verhandlungen einzutreten, aber die erste Pflicht sei die Aufrechterhaltung der Gesetze und der Ordnung. Morley brachte seinen gestern angekündigten Unterantrag ein, durch welchen die Dringlichkeit der Strafrechtsnovelle bekämpft wird. Der Staatsiecretär für Irland, Balfour, sprach sich gegen den Unterantrag Morley's aus und fragte, woher Morley wisse, daß die Vorlage gegen ganz Irland gerichtet und nicht auf einen Theil des Landes beschränkt sei. Der Preisrückgang der ganzen Pacht um ein Sechstel rechtfertige nicht die sociale Revolution. Dadurch, daß sich die Opposition zur Homerule bekannt habe, habe sie das Fehlschlägen der Landacte von 1881 Zugegeben. Die Re gierung werde bald möglichst dem Oberhäute eme Vorlage zu- geben lassen, welche die Handhabung der Landacte von 1881 er leichtern und auch den Pächtern Erleichterung gewähren solle. Die Lösung der irischen Bodenfraae sei indessen nur durch eine Bill, betreffend den Ankauf von Pachtgütern, möglich. Die Re gierung fei bereit, eine solche einzubringen, sobald dle Opposition bereit sei, dieselbe entgegenzunehmen. Petersburg, 22. März. Das „Journal de St. Pötersbourg" schließt sich voll und herzlich den Wünschen an, welche die deutsche Nation beute ihrem Kaiser darbrmat, sowie den ehrfurchtsvollen Gratulationen, welche Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm von allen Seiten zugehen werden. — Die „Russische Petersburger Zeitung"
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