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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188202156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820215
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-15
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.02.1882
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Mit Pulver und Blei sucht Oesterreich seine neuerwor- bencn Provinzen an die alte habsburgische Monarchie zu kitten. Es wird Gut und Blut genug fließen, bis die Ruhe wieder hergestellt ist, bis die Sturmglocken in den bedrohten Ortschaften aufgehört haben zu läuten und nicht allnächtlich Flammensäulen aus zerstörten Dörfern zum Himmel emporlodern. In allen slavischen Provinzen der Balkanhalbinsel gährt cs gewaltig und obgleich Serbien und Montenegro es an Versicherungen über ihre friedlichen Gesinnungen nicht fehlen lassen, obgleich selbst Graf Kalnoky behauptete, fremde Mächte hätten nicht die Hand im Spiele, so treiben doch serbische und montenegrinische Agenten im Stillen ihr Wesen neben den russischen, um die Unzufriedenheit zu schüren und dem Aufstande immer größere Dimensionen zu geben. Der beste Beweis dafür, daß cs sich in Dalmatien, in der Herzegowina und Bosnien um mehr als Räuberbanden handelt, sind die österreichischen Truppen, die in immer größerer Zahl nach dem Süden geschickt werden. Man berechnet, daß schon ein Fünftel des ganzen österreichisch- ungarischen Heeres in jenen Gegenden stehe, obgleich von den Delegationen nur ein Kredit von 8 Millionen Gulden gefordert und von diesen bewilligt wurde. Erst bei jener Gelegenheit d. h. bei Einbringung der Kreditvorlage ge stand die Regierung, daß es sich um Niederwerfung eines Aufstandes handle, während früher nur von „Räubern" und schlimmsten Falles von „Räuberbanden" gesprochen wurde. Ja die Vertuschungspolitik, die nun einmal im österreichischen Nachbarlande florirt, ging so weit, daß die Statthalter in den jetzt insurgirten Provinzen schlankweg nach Wien berichteten, der Beginn der Durchsührung des Wchrgcsetzes habe gezeigt, welch' guter Geist dic Bewohner in den ncuerworbcnen Provinzen beherrsche. Bon verschiedenen Seiten wird es übrigens den dor tigen Einwohnern gar nicht verdacht, daß sic wieder zum Säbel und zur Flinte gegriffen haben. Als im Jahre 1878 Oesterreich die neuen Provinzen erhielt, da glaubten dic Meisten, daß dort nun bessere Zustände wie unter der türkischen Regierung herrschen würden. Ist dies aber der Fall? Hat diese Erwartung ihre Bestätigung gefunden? So sorgfältig dic österreichische Verwaltung in den besetz ten Provinzen bemüht war, dic günstigsten Berichte nach der Reichshauptstadt cinzusendcn und keine unliebsamen Nachrichten in die Ocffentlichkeit dringen zu lassen, so stimmen jetzt alle unparteiischen Meldungen darin überein daß jene Provinzen schlechter verwaltet wurden und höher besteuert sind, als zur Zeit der türkischen Herrschaft. In der bekannten Note des Grafen Andraffy, durch welche man den diplomatischen Feldzug gegen die Türkei einlei- tcte, wurde besonders dringlich die Reform der Agrar- gesctzgcbung in Bosnien verlangt, die dem Aufstande zum Vorwand dienen mußte. Und was haben nun seit der Okkupation schließlich die Oesterrcicher gethan? Sie führten einfach das türkische Agrargesetz von 1276 wieder ein! Die Lasten der Bauern wurden nur vergrößert. Dic türkischen Steuern behielt man bei und fügte eine ganze Reihe städtischer Abgaben um hinzu; außerdem noch Wegegelder, Erwcrbsstcuer, Verzehrungssteuer, das Salz- und Tabaksmonopol. Selbst die Rechtspflege wurde nicht bester. Die türkische Justiz war zwar unvollkommen, aber doch einfach und schnell; statt dessen wurde von den Ocstcrreichcrn eine endlose Viclschrciberei cingcführt. Zu allen sonstigen Mißständen, zu dem Drucke, unter welchem Handel und Wandel seit der gewaltsamen Be setzung durch österreichische Truppen gelitten, kam nun Plötzlich noch die Verkündigung des Wehrgesetzes. Die freien Bergbewohner fügen sich nur höchst ungern in die soldatische Zucht. Der Versuch einer Rekruten-Aus- hebung in der Krivoscie führte schon 1879 zu einem Aufstande, den die österreichische Regierung schwer, ja un möglich fand, mit Pulver und Blei zu dämpfen. In ihren Schluchten und unwegsamen Schlupfwinkeln trotzten die Bergbewohner den österreichischen Truppen und nach vielen Verlusten entschloß man sich in Wien, den Frieden von den Aufständischen geradezu zu erkaufen, so laut auch die österreichische Presse damals über dieses demüthi- gende Verfahren schrie. Die Zustände in Bosnien und in der Herzegowina waren ohnehin der Art, daß der ehe malige Anführer im bosnischen Ausstande, Hadschi Loja, neulich noch erklärte, für Bosnien und die Herzegowina sei kein anderes Heil, als die Wiederherstellung der Türken- hcrrschaft. Die Verkündigung des Wchrgcsetzes war auch jetzt der letzte Tropfen, der das Gefäß zum Ucberflicßen brachte. Die Mohammedaner sind entrüstet, zwangsweise in eine christ liche Armee eingereiht werden zu sollen; und die Christen, die unter türkischer Herrschaft ganz vom Kriegsdienste ver schont waren, betrachten die Einstellung in das Heer als die unerträglichste aller Lasten- Zudem ist die Unzu friedenheit unter den slavischen Bewohnern der Balkan- Halbinsel allgemein; die österreichische Regierung hat nur zu sehr Recht, trotz ihrer militärischen Uebcrlegcnhcit einen langen, zähen Widerstand zu befürchten- Eine weitere Schwierigkeit besteht auch darin, daß dic Slaven im öster reichischen Muttcrlande ihre Sympathie mit den südslavi- schen Brüdern der insurgirten Distrikte nicht verhehlen. Selbst in der Wiener Hofburg spielt heutzutage, Dank der Vcrsöhnungspolitik des Ministerpräsidenten Taaffe, das Slaventhum eine so große Rolle, daß der Dualismus der Deutschen und Magyaren dabei ernstlich bedroht ist. So gar die Czechen, die von den Südslavcn räumlich weit getrennt leben, geben ihre Unzufriedenheit mit der mili tärischen Expedition nach Bosnien zu erkennen. So drängt Alles darauf hin, den Brand im Süden der Monarchie zu schüren. Die Niederwerfung des Auf standes wird schließlich der Regierung zwar gelingen, daran ist kein Zweifel; aber vielleicht nur unter Opfern, welche im Nachbarlande den Besitz der ncuerworbcnen Provinzen doch sehr verleiden müssen. Tagesschau. Freiberg, 14. Februar. Aus sicherer Quelle verlautet, daß sowohl die Rcichs- tagsvorlagc über das Tabaksmonopol als auch das Unfallversicherungsgesetz schon fertig sind. Freilich wird die Erhebung der Bcrufsstatistik erst im Mai be ginnen können und die Vorlage hat sich begnügen müssen, sich auf die bisherigen Ermittelungen der Statistik zu be ziehen; aber, wie' gesagt, beide Vorlagen sind soweit vollendet, daß sich, wenn der Reichskanzler will, der Bundesrath in nächster Zeit damit wird beschäftigen können. Das Tabaksmonopol zählt bekanntlich unter den Regierungen manche angesehene Gegner. Baiern, Sachsen, Baden sind gegen das Monopol und neuerdings hat auch Württemberg in dem Tabaksmonopol ein Haar gesunden. Die unerwartete Mehrheit von 98 Stimmen gegen 43, welche der direkt gegen das Tabaksmonopol gerichtete Antrag Schels in der bairischen Kammer fand, wird auch nicht unbeachtet bleiben- Nichtsdestoweniger ist cs möglich, daß Preußen bei der großen Zahl Stimmen, über welche es selber verfügt, im Bundesrath die Mehrheit für das Monopol gewinnen wird; es bedarf dazu außer der Stimmen Preußens und Waldecks nur noch 11 Stimmen, die es unter den kleinen Staaten leicht wird zusammen- bringcn können. Indessen ist in dem Reichstage bei seiner gegenwärtigen Zusammensetzung eine Mehrheit für das Tabaksmonopol nicht zu erlangen. Und so ist denn auch von einer Nachsession des Reichstags kaum noch dic Rede. An maßgebender Stelle ist die Abhaltung der sogenannten Ministerfitzungen, d. h. der Konferenzen stimm führender Minister der verschiedenen Einzelstaaten im Bundcsrathc, für den März d. I. in Aussicht genommen, um deren Berathung das Tabaksmonopol und das Un- fallversicherungsgesctz zu unterbreiten, beide Entwürfe sollen zuvor den preußischen Volkswirthschastsrath beschäftigen, von dessen Einberufung Ende Februar oder Anfangs März die Rede ist. Kaiser Wilhelm empfing gestern in feierlicher Audienz in Gegenwart des Grafen Hatzfeld den französischen Bot schafter Courccl, welcher sein Beglaubigungsschreiben über reichte; der Botschafter wurde hierauf auch von der Kaiserin empfangen. — Die Eiscnbahnkommission des preußi schen Abgeordnetenhauses genehmigte gestern mit 10 gegen 7 Stimmen den Ankauf der Thüringer- und der Berun- Görlitzcr Bahn. — In der Kirchenkommission wurden die Anträge des Zentrums zu § 1 der Kirchenvorlage bezüglich des Eides der Bisthumsverweser, des Aufhörens der kommissarischen Vermögensverwaltung und die Auf hebung des Sperrgesetzes mit allen gegen 6 Stimmen ab- gelchnt, sodann wurde 8 1 der Regierungsvorlage mit 11 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Das Zentrum, der Fort schritt und die Sezessionisten stimmten gegen, die Konser vativen und die Freikonservativcn sür dic Regierungsvor lage, die Nationallibcralen getheilt. Die Diskussion der 88 1a und 2 wurde verbunden. Der Kultusminister sprach sich gegen den Antrag Brüel aus, wonach in Fällen, wo die Amtsentlassung erkannt würde, die Stelle, so fern dieselbe nicht inmittelst wieder besetzt ist, nicht mehr als durch Eckenntniß erledigt gelten soll. Der An trag des Abg. Grimm (konservativ), wonach die rechtlichen Folgen der ergangenen Erkenntnisse auf der Unfähigkeit zur Bekleidung des Amts beschränkt bleiben sollen, sei eine Verbesserung, doch verdiene die Fassung der Regierungs vorlage den Vorzug. Dic Kommission nahm § 1» nach dem Antrag Grimm, 8 2 nach dem Antrag der Konser vativen, wonach cs für einen durch den König begnadigten Bischof der erneuten staatlichen Anerkennung nicht bedarf, an. — Die Handelskammer in Frankfurt a. M- sprach sich in ihrer letzten Plenarsitzung gegen die Anträge des Referenten des Handelsvertrags bezüglich des Eisenbahn wesens aus. Die Handelskammer wünscht eine gewisse materielle Einheitlichkeit der Tarife und drückt ihre volle Zustimmung zu der Gütertarifordnung des Ministers der öffentlichen Arbeiten aus, sowie zu den seitherigen durch die Verstaatlichung erreichten Erleichterungen im Personen- und Güterverkehr. Der bairische Reichsrath hat die vom Abgeordnetcn- hause angenommenen Anträge des Abgeordneten Lerzer, betreffend die Verlegung der Hauptübungen der bairische« Truppen und die Herabminderung der Militärlastcn, ab - gelehnt und zu dem letzteren Antrag eine vom Reichs rath v. Schrcnck vorgeschlagene motivirte Tagesordnung angenommen. Das Konkubinatsgesctz wurde mit materi ellen und finanziellen Acndcrungen angenommen. Zu dem Kredit sür die außerordentlichen Hecresbcdürsnissc wurden dic vom Abgcordnetenhause gestrichenen Positionen vom Reichsrathe wieder hergcstellt. Alle aus Oesterreich kommenden Nachrichten beziehen sich aus den Aufstand in Dalmatien, welcher bereits so an Ausdehnung gewonnen, daß man bereits von einem Guerillakrieg zwischen den Insurgenten und den regulären Truppen sprechen kann. Obwohl die letzteren bisher regel mäßig die Oberhand gewannen, machten die Insurgenten ihnen dennoch ernstlich zu schaffen. Bis jetzt freilich be schränkte sich das Oberkommando darauf, die Insurgenten in vereinzelten Kämpfen zu schlagen, da der Aufmarsch der Gesammtmacht noch nicht vollendet war. Nach dem dies geschehen sein wird, soll der systematische Krieg ins Werk gesetzt und eine Operation unter nommen werden, durch die den Insurgenten ihre Haupt stellung genommen wird. Man darf indessen nicht auf eine rasche Niederwerfung des Aufstandes hoffen. Die unzugänglichen Verthcidigungsstcllungen auf fel sigen Höhen, die zahllosen Schlupfwinkel und die Rauhheit des Klimas werden den Truppen die Lösung ihrer Aufgabe sehr erschweren. — Nach einer Meldung der „Presse" bessert sich jedoch dic Lage; die Krivoscianer beginnen feit dem Anmarsch der Truppen cinzulcnken. Die Nachbarorte der Krivoscie, auf deren Anschluß die Krivoscianer rechneten, richteten ein Telegramm an die „Narodni Listy" (Zara), darin jede Solidarität mit den
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