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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188207075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820707
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-07
- Monat1882-07
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.07.1882
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es als wünschcnswerth bezeichnete, in allen Gemeinden, stand Uhr an im Vorjahre, 113 mehr, gegen eine Monaten von gesunder Januar 505 Februar 369 10 und »tere so- 1200 1 er Stelle eintreten sollen. utrcter sächsischer Sparkassen, welche sich an li, stall- ' rv erei«- . n Käme- I gung gc- I tretenden 8 >or. zu ent- s März April Mai Juni Es zeigt » terlasscncn. wo noch keine Ortssparkassen oder wenigstens Spar- annahmestcllen oder Filialen von Sparkassen bestehen, selche thun'ichst zu errichten, wozu die Gemeindesparkassen in entgegenkommender Weise mitwirken sollten. — Es traten bei Besprechung dieses wie auch anderer Vorschläge die beiden Gegensätze hervor, in welche bisweilen der Volkswirthschaftlcr mit dem Sparkasscntechnikcr oder Spar- kasscnfinanzier gcräth. Jene, welche hauptsächlich von volkswirthschaftlichen Gesichtspunkten ausgingcn, akzeptirten ohne Weiteres den auf Gründung möglichst vieler Spar kassen ausgehenden Vorschlag, während der Sparkassen- tcchnikcr bezüglich der Ausführbarkeit dessen seine Bedenken erhob und, insoweit er auch die finanziellen Interessen der bestehenden Sparkassen, beziehungsweise der sic verwalten den Gemeinden im Auge hatte, nach dieser Richtung sich etwas sträubte, selbst sich eine Konkurrenz zu schaffen. Gegen das letztere Motiv wurde andererseits wieder geltend gemacht, daß cs volle Berechtigung habe, wenn Lie Gemeinden aus den Sparkassen einen bescheidenen Gewinn ziehen wollen, da sie nicht nur die Arbeitsleistung, sondern auch die Verantwortung sür die Sicherheit der < Sparkassen zu tragen haben, darüber dürfe aber nicht , der Hauptzweck der Sparkassen: den Sparsinn zu wecken , und zu fördern, möglichst viel Gelegenheit zum Sparen , zu bieten, das Volk gewissermaßen zum Sparen zu er- ziehen, außer Augen gelassen werden. — Was die ; Bedenken gegen die Durchführbarkeit betrifft, so wurde i namentlich geltend gemacht, daß es nicht wohl vollkommen , zu verantworten sei, sür kleinere Ortschaften die Errich- , tung selbständiger Sparkassen zu empfehlen, da in solchen Orten ost der nöthige Verwaltungsapparat gar nicht auf- , zubringen sei, weil geeignete Kräfte für die Verwaltung einer Sparkasse nicht überall vorhanden; wenn aber un geeignete Kräfte dieselbe übernähmen, könnte leicht der Fall eintreten, daß der Zweck der Sparkassen, zum Sparen zu ermuntern, eher in das Gegentheil verkehrt werde; sür solch kleinere Orte also, welche selbst kein Ganzes bilden können, würde es zweckmäßiger sein, sich als Glied einem Ganzen anzuschließen, in irgend einer Form schon bestehende, wohlorganisirte, gut verwaltete und volle Sicherheit bietende Sparkassen für die Einlagen ihrer Sparer zu benützen, wozu allerdings alle mögliche Erleichterung geboten werden solle. Der den Sparkassen zu Grunde liegende Hauptzweck würde dadurch auch er reicht. — Diese Auffassung wurde von der Mehrheit ge- theilt und daher der erwähnte Vorschlag dahin abgeändert: es sei wünschcnswerth, daß in Ortschaften, welche eigene öffentliche Sparkassen nicht besitzen, Veranstaltungen ge troffen werden, welche geeignet sind, die Zuführung ihrer Ersparnisse an die Sparkassen möglichst zu erleichtern. Im weiteren Verfolg der volkswirthschaftlichen Vor theile, welche das Wachsthum des Sparkassenwesens gewährt, sowie des weiteren gemeinnützigen Zweckes: das erziehliche Moment, welches das Sparen sür das Volk bietet, durch das größte Entgegenkommen bei Annahme derSpareinlagen und die thunlichste Vermehrung der Gelegenheit zum Sparen auf immer weitere Kreise auszudehnen, fanden auch jene Vorschläge die Zustimmung der versammelten Sparlassenvertreter, welche empfahlen, in größeren Orten möglichst zahlreiche, bequem gelegene Annahmestellen ein- *) ES waren über 40 Theilnehmer dazu erschienen. Der Mmetndetag war von 00 Gemeindevertretern besucht. legend.! , 9. Juli rstaud. Der sächsische Zparkassentag. Die gestrige Zusammenkunft von Vertretern sächsischer Spar kassen hatte den Zweck, daß sich die Fachmänner über die Grundsätze einigen, nach welchen bei der Verwaltung der Sparkassen vorgegangen werden soll und welche leitende Gesichtspunkte bei dem Streben, die Gcmeindesparkasscn Tagesschau. Freiberg, den 6. Juli. Die egyptische Verwickelung ist unverändert; die Situation bewahrt ihre alte Spannung. Angeblich sind gestern von der Konferenz dem Sultan Anträge wegen einer türkischen Intervention in Egypten vorgelegt worden, die cr jedenfalls mit dem Hinweise ablehnt, cs herrsche dort Ruhe und Ordnung und bedürfe es daher keiner Intervention. Die Mächte beharren jedoch bei ihrer entgegengesetzten Anschauung und sind einer Meinung, daß die Intervention nöthig sei. Ob und in welcher Weise dieselbe zur Ausführung gelangt, ist nur noch eine Frage der Zeit. Möglich, daß irgend ein Zwischenfall die Bombe zum Platzen bringt. Die neuesten Nachrichten aus Alexandrien melden nämlich, daß der englische Admiral Seymour gegen die fortgesetzten Kriegs rüstungen in Alexandrien, durch die vcrmuthlich die Flotte bedroht wird, Protest erhoben hat und nöthigenfalls mit energischen Maßregeln droht. (Siche Depeschen.) Ucber Ara bi, den Mann des Tages, enthält die heutige „Leipz. Ztg." folgende Charakteristik: Arabi Pascha, dessen Namm so schnell berühmt geworden, ist weder ein Abenteurer noch ein gemeiner Verschwörer; cs ist ihm gelungen, sich der Seele seines Landes zu bemächtigen, er muß also einen >. gewissen Werth haben; er stützt sich nicht blos auf die Armee, sondern auf das ganze Volk, auf das National- ' gefühl; die öffentliche Meinung hat die von ihm ausgeübte Diktatur ratifizirt; cr herrscht, weil er gewissermaßen die ' Inkarnation der öffentlichen Meinung ist; wenn dies nicht ' der Fall wäre, so würde er nicht vermocht haben, allein, oder fast allein, dem Khedive, den Westmächten, und schließlich ganz Europa zu widerstehen; cr hat sich trotz Allen und gegen Alle in seiner Stellung gehalten; gegen wärtig muß alle Welt mit ihm zählen, weil alle Welt einsieht, daß Egypten, ja vielleicht der gesammte Islamis mus hinter ihm stehen. Arabi Pascha ist also eine Gewalt. Obgleich Arabi Pascha die Armee und das Volk sür sich hat, würde er doch nicht im Stande sein, ganz Europa oder den Westmächten oder endlich auch nur einer dieser Mächte zu widerstehen, wenn sie ihn bekämpfen und sich für eine bewaffnete Intervention an den Ufern des Nil entscheiden wollen. Egypten würde besiegt aber nicht unterworfen werden. Der Fanatismus würde den Patrio tismus des Landes verzehnfachen. Die bloße Anwesenheit des englischen und französischen Geschwaders hat jüngst erst die Metzeleien in Alexandrien hcrvorgcrufen; die Okkupation Egyptens durch christliche Truppen würde in einem gegebenen Augenblick das Signal zu einer „egyptischcn Vesper" werden. Man müßte sich der Evidenz verschließen, wenn man nicht erkennen wollte, daß Egypten seine blutig erkämpfte Un abhängigkeit von der Türkei um jeden Preis aufrecht halten will; die Bewegung, deren Seele Arabi Pascha ist, hat keinen anderen Zweck und keine andere Bedeutung. Diese Bewegung ist hauptsächlich hcrvorgerufcn worden durch die unvorsichtige Einmischung der mit der französisch- englischen Kontrole betrauten Beamten in die inneren Angelegenheiten Egyptens. Es sind in dieser Beziehung viele Fehler und Verstöße begangen worden. Egypten 392 209 265 204 168 218 gabestelle» 767 „ 753 „ 568 „ 510 „ dies in 6 worfcn wurde, ob die Landwirthschaft im Allgemeinen in der Lage sein werde, eine solche Maßregel zu ertragen, oder ob die Landwirthe, wenn sie gezwungen werden sollen, außer den Schuldzinsen auch Kapitalsraten zu zahlen, letzteres vielleicht nur zum Nachthcile der Landwirthschaft auf Kosten einer geordneten und rationellen Bewirth- schaftung thun könnten, theilten auch die Volkswirthschaftlcr diese Bedenken insoweit, um sie einer weiteren Erwägung zu unterziehen, und der bezügliche Vorschlag wurde daher vorläufig zurückgezogen. Die weiteren Gegenstände der Tagesordnung, betreffend die Verwendung eines Theiles vom Reingewinn für Alters sparkassen und Zinscnzuschlag sür die ärmeren Sparer, ferner die sogenannten geschlossenen Sparkassenbücher für im Voraus bestimmte Zwecke, sowie die Einsendung von Geschäftsberichten an eine Zentralstelle zum Zwecke einer übersichtlichen Zusammenstellung — wurden der vorgerückten Zeit wegen an den Vorstand zur weiteren Behandlung eventuell späteren Berichterstattung zurückvcrwiesen. Der ständige Sparkassenausschuß wurde in der bis herigen Zusammensetzung wieder gewählt und besteht aus den Herren: Oberbürgermeister Kuntze-Plauen und den Bürgermeistern Speck - Neustädtel, Müller - Kolditz, Beutler-Meerane, Härtwig-Oschatz und Clauß-Penig. 1456 auf 3472, also um 2016 neue Sparer, wovon allein auf die 4 Atonale der neuen Einrichtung 1743 kommen. Mit hoher Befriedigung wurde es von den Vertretern der Sparkassen ausgenommen, daß der von ihnen gut- gehcißcne Vorschlag der Uebertragbarkeit von Sparkassen- Einlagen auch von dem Gcmeindetage angenommen wor den ist.*) Behufs Ermöglichung gemeinschaftlichen Vorgehens in Sparkassenangelegcnheiten und gegenseitiger Unterstützung wird auch beschlossen, auf Errichtung eines Sparkasscn- vcrbandes hinzuwirkcn, welcher vor allem die Begründung einer Fachzeitschrift für das deutsche beziehentlich sächsische Sparkassenwesen in die Hand zu nehmen hätte. — In dieser Beziehung wurde seitens des Vorsitzenden mitgetheilt, daß bereits die Redaktionen dreier bestehenden Zeitschriften, weiche sich speziell mit Gemeindcangclegenheitcn befassen („Gemeindczcitung", „Kommunalzeitung" und „Nordwest") sich bereit erklärt haben, in ihren Blättern für das Spar- kassenwcscn eine besondere Rubrik zu eröffnen, beziehentlich für dasselbe ein eigenes Beiblatt zu schaffen. Ein auf Einführung von regelmäßigen Jahreszahlungen bei Schuldentilgungen an die Sparkassen abzielender Vor schlag, welcher auch auf der Tagesordnung des Gemeinde tages gestanden hatte, davon aber wegen Mangels an Zeit zur Berathung abgesetzt wurde, wurde auch hier von der Tagesordnung abgesctzt, wenn auch aus anderen Gründen. Es traten bei der Besprechung dieses Punktes wieder die Volkswirthschastler mit den Sparkassenfinanziers in Wider spruch. Während Jene, welche im Verfolg des Grund gedankens der Sparkassen auch bezüglich der Rückzahlung der Darlehnc durch Einführung von Annuitätenzahlung zum Sparen in der Form regelmäßiger kleiner Schuld abzahlungen die Veranlassung geben wollen, wiesen die Ver treter der engeren, finanziellen Sparkassen- beziehentlich Gemeinde-Interessen darauf hin, daß aus einer solchen Maßregel eine Schädigung der Sparkassen cintrcte, da sür sie daraus Verlegenheiten sür die weitere sichere Unter bringung der Gelder und in Verbindung damit eine Ver minderung derVerzinsung der Sparkasscnkapitalicn erwachsen werde. Nur nach der Seite hin, als die Frage aufge- weiter zu entwickeln, und deren Hauptzweck: die Pflege der Tugend der Sparsamkeit und Wirthschaftlichkeit, zu fördern, im Auge zu behalten sind, sich auch darüber zu besprechen, für welche Einrichtungen die Sparkassenvcrwaltungen an 160 „ 502 „ 549 „ 400 „ 292 „ Vermehrung * Die bezügliche, von beiden „Tagen" angenommene Re solution lautet: „Um bei dem Wechsel des Aufenthaltsortes des Sparers dessen Spargeldwrdcrung von einer Ortssparkasse aus die andere übertragen zu können, sollen die Gemeindespar kassen Sparkassenbücher anderer deutschen Sparkassen gegen Empfangsbescheinigung in Empfang nehmen, dieselben an die betreffende Sparkasse zur Rückzahlung etnsenden und den erho benen Betrag an den Inhaber der Empfangsbestätigung nach dessen Wahl auszahlen ober dafür ein eigenes Sparkassenbuch aushändigen, ohne sür diese Mühewaltung etwas Anderes als die erwachsenen Porto-Auslagen zu berechnen." zurichtcn; ferner die Geschäftszeit für die Annahme von Spareinlagen für das Publikum so bequem als thunlich zu bestimmen; die Einzelbeträge der anzunchmendcn Ein lagen möglichst niedrig zu stellen; für die kleinsten Beträge die Einführung der Sparmarkcn auch seitens der Gemcinde- sparkassen zu empfehlen, wie auch die Errichtung, Erhal tung und Pflege der Jugend-, Fabriks-, Miethzins-, Steuer- und dergleichen Sparkassen und Privatsparvereine möglichst zu fördern. Bezüglich des Werthcs der Einführung der Spar marken trat einige Meinungsverschiedenheit zu Tage. Es wurde diesbezüglich bezweifelt, ob die mit dieser Einrich tung verbundenen Opfer an Geldkosten und Mühewaltung auch den erzielten Erfolgen entsprächen; zum Theil sei der Ankauf der Sparmarken nur ein Sport, der mit diesen Marken getrieben würde, weil sie hübsch aussehcn. Dem gegenüber wurde der Wunsch ausgesprochen, daß dieser Seite des Sportwesens nur die kräftigste Entwicklung zu wünschen sei, und bezüglich der Erfolge auf die Erfahrungen der Plauen'schen Sparkasse hingewiesen, bei welcher zum Beispiel die Ausgabe der Sparkassenbücher seit Einführung der Sparmarken ganz erheblich zugenommcn habe. Es ist nämlich in dem Jahre, in welchem die Sparmarken ein geführt wurden, von dem Einführungsmonate (März) an, die Zahl der ausgegebenen neuen Sparkassenbücher ganz erheblich gestiegen, wie folgende Uebersicht zeigt. Es wurden neue Bücher ausgcgcben in den Monaten: obriüsch Ms - - - - . . onlltai Unter den Gegenständen der Tagesordnung rief eine crgcbnch k besonders lebhafte Debatte hervor der Vorschlag, welcher s gaffe. I Ke« - flyof za k sicher. unmenkunft bctheiligten *), wurden von dem ^rvcsitzcnden der von dem zu Plaucn abgehaltcnen ' Sparkassenlage eingesetzten Kommission, Herrn Oberbürger meister Kuntze-Plauen, begrüßt, worauf derselbe mit der Leitung der Verhandlung betraut und Herr Stadtrath Beyer zum Vorsitzenden - Stellvertreter gewählt wurde. steher. eil Frau. Daub. und Be- : Trauer- Abends rscrc liebe nte, Frau ile verw. >en erlöste llc Theil- fchmuck bei :rcn Ent- rk. Dank chwabe sür und dem ie erheben- Wez. be billig . 13,1. : ist für tz 858. bkV. 63420 70191 rrstraße. Z6N stechen. August 7IZL tstraße, hnzb. rl und u ver- eziehen. : vom ah*s- Etage hereS: , r. Etage: >5 ich in ,20 d, Wohn- sofort -erlasse slocal. BeMWyeiger md Tageblatt Inserate werden bis Vormittag- 11 Uhr angenom- rare weroen ms rvormnmgs i i angenom- und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile H KL »tzL V oder deren Raum lb Pfennige. men 34. Jahrgang. Freitag, den 7. Juli. Amtsblatt für die königlichen und Wüschen Behörden zn Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakteur Iuliu» Brau« m Freiberg. » Erscheint jeden Wochentag Abends S Uhr für den /Vs I andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2S Pf., VV* zweimonatlich 1 M. SO Pf. u. einmonatl. 7b Pf.
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