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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188211075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18821107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18821107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-07
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.11.1882
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Vüh«ev.> mckt sich. Schichte. Hosea. Laave. 'sch zum rt. Gutzkow. Hara.) i dritten kom. traatz. Dir. )vember: ), 73, 74, r, 77, 78, und Be chen und inen und unserem iater, dem > Müller, iiß durch Sarges e an den zu Grabe und aufs ) Kinder. unseres Groß- nacher- ubilars drängt se der liefge- h aus- n wir Tcich- cte im lächer en und -lrciche Men, d Bei- Me an 1882- aeu. e unserer der Erde ir die uns ahme, für die kost- h unserem für die zen auf- ! und am gen, den i für die zc unsern prcchen. 1882. chSler, nen. h langem te, Vater iftsbesitzer sseuev. tag, den tatt. ountagSs und Tagedlall. Amtsblatt für die königliche» und Wüsche» Bchörde» za Freiberg »»d Braud. Leramwartlicher Redaktem JaliaS Braaa ia Freiberg. , 34. Jahrgang. — Lrjihrütt jeden Wochentag Abrnd» S Uhr für den ü Inserate werden bi-Vormittag» 11 Uhr angmom- 259.! I Dieuslag, den 7. Novemder. 11883. Tagesschau. Freiberg, den 6. November Kaiser Wilhelm begab sich gestern über Magdeburg und Halberstadt nach Wernigerode, um dort auf Einladung des Grafen Stolberg-Wernigerode an den Jagden theil zunehmen, die heute und morgen stattfinden. Morgen Nachmittag 4 Uhr kehrt der Kaiser nach Berlin zurück. — Prinz Karl von Preußen feierte Ende voriger Woche das 60jährigc Jubiläum als Chef des 6. Regiments und erhielt bei dieser Gelegenheit vom russischen Kaiser folgendes Telegramm: „Das 6. Regiment feiert heute (4. November) den sechzigsten Jahrestag Ihrer Ernennung zum Chef dieses Regiments. Um diesem Tage eine be sondere Bedeutung zu verleihen, habe ich befohlen, Ihren Enkel, den Prinzen Friedrich Leopold L I» 8mw des Regi ments zu stellen, welches sonach die Ehre hat, in fernen Reihen drei Generationen von Prinzen Ihres Hauses zu zählen. Mit aufrichtigsten Glückwünschen vereinige ich den lebhaften Wunsch, Ihren Namen noch lange Jahre an der Spitze des braven Regiments von Libau glänzen zu sehen." — Am Sonnabend ist das Herrenhausmitglied Sensit von Pilsach gestorben. In dem Verstorbenen ver liert die konservative Partei im Herrenhause einen ihrer bedeutendsten Vertreter. Derselbe hatte ein Alter von 85 Jahren erreicht und die Freiheitskriege mitgemacht. — Der ocutsche Gesandte in London, Graf Münster, ist am Sonnabend früh zu mehrtägigem Aufenthalte in Berlin eingelroffcn. Auch der frühere russische Botschafter in London, Graf Schuwaloff, kam Sonnabends dort an. Der ebenfalls in Berlin weilende deutsche Botschafter in Wien, Prinz Reuß, begab sich gestern nach Varzin. — Die Acußerungcn einiger Berliner Blätter über die Reise des Großfürsten Wladimir nach Wien beruhen auf purer Erfindung. Bekanntlich war es in Breslau ausgefallen, daß Großfürst Wladimir gelegentlich der Kaisermanöocr in Schlesien sich nicht zum Empfange des österreichischen Kronprinzcnpaarcs auf den Bahnhof begab, während sich der Kaiser und sämmtliche Prinzen, welche damals in Breslau waren, auf dem Bahnhof eingefunden hatten. Wenn auch dieser Vorfall jetzt noch nicht authentisch auf geklärt ist, so steht doch fest, daß die jetzige Reise des Großfürsten Wladimir nach Wien nicht, wie die Blätter «nnehmen, den Zweck eines angeblichen Versöhnungsversuchs verfolgt. Abgesehen davon, daß für einen solchen keine Veranlassung vorhanden, weil nach der Meinung maß gebender Kreise eine Beleidigung des österreichischen Kron prinzenpaares nicht stattgefunden, wird von bestunterrichteter Seite mitgctheilt, daß der Großfürst mit seiner Reise nach Wien lediglich einer Einladung des Herzogs von Koburg zu den Jagden in Ebcnsec nachkommt. Dem entspricht auch die Begleitung des Großfürsten Wladimir, welche aus zwei Jägern besteht. Ebenso meldet man untcrm 5. d. aus Wien: Der Großfürst kehrt morgen von den Jagden bei dem Herzog von Koburg hierher zurück und verläßt Wien, ohne hier mit irgendwem, auch nicht mit dem Kaiser, zu sammenzukommen. Zur Erklärung dieser auffälligen That- sache wird offiziös angegeben, der Großfürst durchreise Wien inkognito. Auch die kolportirten Gerüchte, daß der russische Minister des Aeußcren, Baron Giers, bereits in Wien gewesen, waren unbegründet; Baron Giers reist erst nächstens über Wien nach Pisa zu seiner kranken Tochter. — Wie verlautet, dürfte auch dem neuen preußischen Land tage das Lehrerdotationsgesetz noch nicht zugchen, da sich demselben große Schwierigkeiten entgegcnstellen. Man kam bei den Vorbereitungen zu demselben zu der Ueberzeugung, daß, bevor man die Schulunterhaltungs- Pflicht aus der Grundlage einer Betheiligung von Stadt und Gemeinde für die ganze Monarchie regeln könne, zu nächst die Vcrwaltungsreform zu einem gewissen Abschluß gebracht werden müsse, da gegenwärtig die Schullast in den verschiedenen Gegenden auf die verschiedenartigste Weise getragen wird. Noch viel größer sind die finanziellen Be denken, nachdem die Absicht aufgegeben ist, die von den Rcichseinnahmcn auf Preußen entfallenden Summen für Lchrcrdotationen zu verwenden. Die Regierung wird viel mehr gutem Vernehmen nach dem Landtage blos eine ge setzliche Regelung und Erhöhung der Alters- und Emeriten- zutagen Vorschlägen. — Wie der „Rcichsanzeiger" mitthcilt, sind sämmtliche vier deutsche Expeditionen, welche zur Be obachtung des am 6. Dezember stattfindcndcn Vorüber- gangcs der Venus vor der Sonncnscheibe entsandt wurden, an ihren Bestimmungsorten in Nord- und Südamerika wohlbehalten angekomme«. Daß der Staat Baiern musterhaft verwaltet ist, stellt Niemand in Abrede, daß er aber einen beträchtlichen Theil seiner Beamten überaus schlecht bezahlt, so daß sie zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben haben, ist ebenfalls sattsam bekannt. Nun läßt die bairische Regie rung soeben noch eine Spezial-Revision anstellen, ob die Verwaltung ihres großen Eisenbahnnetzes vielleicht noch etwas billiger besorgt werden könnte als seither, bezw. ob eine Anzahl besser bezahlter Beamte durch etwas geringer bezahlte ersetzt werden könnte. Sie hat vor einigen Tagen an die Balmstcllen von größerem Dienstesumfange den Auftrag ergehen lassen, zu erforschen, wie viel Personal zur Durchführung des Dienstes unter allen Umständen absolut erforderlich sei und für welche Dicnstesobliegenheiten die Aufstellung von Funktionären genügen würde. Hiermit ist klar angedcutct, daß das im bairischen Post- und Bahndicnste ohnehin ungemein langsame Dienstes- Ävancement noch eine weitere Verlangsamung erfahren wird und daß somit den tausenden von Bahnbediensteten, die schon etliche Jahrzehnte auf Vorrückung im Range und damit zusammenhängender Aufbesserung ihres kärg lichen Gehaltes hoffen, die Aussicht auf Erfüllung ihrer Wünsche noch auf eine weitere lange Zeit abgeschnitten ist. Ob mit dem ewigen Sparen und Nochmalssparen der Staatsverwaltungen den betreffenden Ressorts auch wirklich gedient wird, ist sehr zu bezweifeln. Wer sich kümmerlich durch's Leben schlagen muß uüd leine Aussicht aus baldige Verbesserung seiner Lage hat, dem fehlt gar bald jede freudige Schaffenslust, auch das Interesse seines Brot herrn wird ihm allmählich völlig gleichgiltig, und endlich bemerkt weder sein geistiges noch sein leibliches Auge mehr, wo Vortheil oder Nachtheil für seinen Brotherrn liege. Allmählich sinkt er zur Maschine herab, der aber allezeit das richtige Ocl fehlen wird. Woher bei solchen Verhält nissen dem Staate der doch nöthige Zuzug guter frischer Arbeitskräfte kommen soll, bleibt unerfindlich. Die österreichische» Delegirten belehrte am Freitage Kriegsminister Bylandt-Rhcidt in längerer Rede über das Wesen der neuen Armee-Organisation, über die Bedingungen der Mobilisirung und über alle technischen Fragen der Heeresverwaltung. Die Rede gicbt von alledem ein klares Bild und wird gewiß einen guten Eindruck machen schon vermöge der Offenheit und des Freimuthcs, der sie aus zeichnet. Der Kriegsminister nahm keinen Anstand, zu sagen, daß die bisherige Organisation die Mobilisirung erschwere, baß die Monarchie mit derselben nicht gewachsen sei den anderen Staaten, welche sämmtlich die Territorial- einthcilung akzeptirt haben. So wie vor der Einführung der Uchatius-Kanonen ausgcrufcn wurde: „Wir haben keine Artillerie!" so sagt man jetzt bei Einführung der Neuorganisation: „Wir haben keine Armee!" Die terri toriale Eintheilung der Armee dcfinirte der Kriegsminister in präziser Weise dahin, daß vierzehn gleich starke Korps im Bereiche der ganzen Monarchie gebildet werden sollen, daß diese Korps territorial organisirt seien, indessen sich aus Truppcnkörpern, welche in den vierzehn territorialen Korpsbezirken überschüssig seien, ein fünfzehntes Territorial korps formirt. Das System der territorialen Korps er läuterte der Minister dahin, daß alle zur Bildung des Korps im Kriege gehörigen Truppen sich in dem Bezirke des Korps ergänzen, schon im Frieden dort dislozirt sind und unter demjenigen Kommandanten stehen, der sie auch im Kriege führen wird. So wird auch die Mobilisirung des Korps thunlichst ohne fremde Hilfe besorgt. Ein solches System liegt auf der Hand, da im Mobilisirungs- falle jeder Korpskommandant die ihm erforderlichen Mittel im eigenen Befehlsbereiche bereit hat. Darnach ist denn auch eine weitgehende Dezentralisation der Agenden des Kriegsministeriums möglich, indem dieselben den Korps- kommanden zufallen. ' Daß unter solchen Verhältnissen auch der Aufmarsch erheblich gewinnt, je schärfer das terri toriale Prinzip zur Durchführung gelangt, ist klar, weil die Korps und die Divisionen geschlossen in operations- fähigcn und existenzfähigen Körpern, mit ihren Munitions-, Sanitäts- und Verpflegsanstalten im Aufmarschraumc werden eintreffen können. Eine solche territoriale Bildung der Korps ist nun durch die ungebahnten Reformen, mit geringen Ausnahmen, bei allen Korps gelungen. Das ist das Wesen der Reform, welche jedoch noch nicht vollkommen abgeschlossen ist, sondern ein längeres Ucbcrgangsstadium erfordert; während desselben fürchtet der Kricgsministcr keine «Schwächung der MobitisirungS- sähigkeit, da selbst dieses Uebcrgangsstadium besser ist, als der gegenwärtige Zustand. Den jetzigen Zeit ¬ punkt hält der Minister deshalb für passend, weil die Aussichten friedliche sind und weil nach allen Erfahrungen im Herbst und im Winter selten Kriege beginnen. Damit man jedoch nicht glaube, daß durch die territoriale Ein theilung jegliche Mehrforderungen des Kriegsministeriums für Eisenbahnen und strategische Zwecke vermieden sind, erklärt Graf Bylandt, daß mit der Reform allein die Mobilisirungsfähigkeit der Armee nicht garantirt ist, daß vielmehr noch Ausgaben für Eisenbahnzwccke nöthig seien. Auch Mehrforderungen für die Artillerie, welche ebenfalls einer Neuorganisation bedarf, stellte der Minister in Aus sicht. Allerdings, sagte er, nehme er für jetzt Umgang von diesen Anforderungen mit Rücksicht auf die Finanzlage des Staates. Der schweizerischen Wehrkraft droht Gefahr. Die Ergebnisse der diesjährigen Rekrutirung sind kaum befriedi gender ausgefallen, als in den vergangenen Jahren. Die nächste Folge wird die sein, daß der ordentliche alljähr liche Abgang auch diesmal nicht wird gedeckt werden können, und daß so das Effektiv der Truppeneinheiten von Jahr zu Jahr schwächer wirb. Ein Blick in die Ge schäftsberichte des Militärdepartements wird Jedermann leicht davon überzeugen können. Daß eine Degeneration der schweizerischen Bevölkerung eingetreten ist, läßt sich mit Grund nicht mehr bestreiten. Die Ursachen dieser überaus betrübenden Erscheinung sind unschwer einzusehen und werden von allen Hellen Köpfen bereits sehr deutlich erkannt. Die eine Ursache ist der — Käseexport. Die Landbevölkerung bringt nämlich die Milch, welche sie früher selbst verzehrte, zu den Molkereien zur Käsebcreitung, und als Ersatz müssen Kartoffen und theilweise der Schnaps dienen. So kommt cs, daß die Schnapspest ganze Distrikte hcimsucht und Physisch, sowie moralisch vollständig rui- nirt. Es wurde dies namentlich im Kanton Bern beob achtet. Kein Wunder, wenn die Rekruten immer schmächtiger und schwächlicher werden. Da namentlich im Kanton Glarus der energischere Theil der Bevölkerung noch aus- wandcrt, so wird das Uebel nur noch vergrößert. Bessere Zeiten und eine weise Gesetzgebung könnten hier Abhilfe schaffen. Man macht sich in Frankreich immer mehr mit der Idee vertraut, daß Egypten kein Versuchsfeld für die französische Politik mehr ist. Die Doppelherrschaft Frank reichs und Englands in der internationalen Finanzkom mission hat ausgehöct. Aber man weiß auch in den kühler urtheilenden Pariser Kreisen, daß die französischen Inte ressen bei dem britischen Protektorat ebenso vertrauensvoll ihre Rechnung finden, wie in Tunis mit dem französischen Protektorat. Von den französischen Besitzern der egyp- tischcn Staatsschuld ist keine Einwendung gegen die aus schließlich englische Oberverwaltung und Kontrole der Landes- und Staatswirthschaft zu erwarten. Frankreich schöpft aus der neuen Lage bereits wichtige Vortheile. Die Berichte vom «Senegal, aus Marokko, Tunesien, Al gerien, Tripolis, auch aus Syrien lauteten niemals be ruhigender, als seitdem Lord Dufferin die Türken aus Egypten endgiltig hinausmanövrirt und General Wolseley den Panislamismus am Nil rc. für viele Jahre lang niedergeschlagen hat. Nichtsdestoweniger ist nicht zu er warten, das Pariser Kabinet werde auf seine vertrags mäßige Stellung ohne Kompensation verzichten. Die Gambettistischc „Rvpublique fcan-aise" bespricht Englands Vorschlag, die egyptische Kontrole künftig allein auszu üben. Das kaltblütige Vorbringen eines solchen Vorschlags sei, gelinde gesagt, ein Akt von — Muth. Es sei nun mehr überflüssig, die Unterhandlungen fortzusetzcn. Eng land verlange, daß Frankreich auf seine Interessen in Egypten verzichte; auf solchem Standpunkte lasse sich nicht diskutiren. Clemcnccaus „Justice" schreibt, sie wolle nicht, wie die Gambcttisten, England zurufcn: wir müssen unser Theil haben; sie erinnere vielmehr Gladstone an sein Ver sprechen, daß der Feldzug nur die Niederschlagung des Militär- ausstandes und die Begründung nationaler Institutionen in Egypten bezwecke. Mit solchen Institutionen sei die Kontrole unvereinbar. - Durch Dekret des Präsidenten Grevy wurde dem russischen Nihilistenches Fürsten Krapotkin, der ab wechselnd in Genf und Savoyen lebt, der Aufenthalt auf französischem Boden bei sonstiger gewaltsamer Ent fernung untersagt. Nach Angabe des „Gaulo.s" beträgt die Zahl der über'ganz Frankreich zerstreuten Anarchisten ca. 20000. Als Oberhaupt derselben wird Fürst Kcapotkin bezeichnet, dem als Sekretär JaStokow, der Or. Roussel und der Chemiker Goldenberg, dessen Familie in Paris wohnt, zur Seite stehen. Die Ermordung des Czaren,
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