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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188504121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850412
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-12
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.04.1885
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I Erscheint jeden Wochentag Abends >/,7 Uhr für den Ug I andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., t/I- zweimonatlich I M. 50 Pf. und einmonatlich 7b Pf. Die Woche die dreitzig Veteranen der einstigen Erbkaiserpartei in der Welehrad in Mähren begangene tausendjährig« Paulskirche zu Frankfnrt am Main an den Fürsten Ms- des Slavenapostels Methud weit mehr als 15 (XX) Theil ¬ nehmer gefunden haben. ri0B» »Leselec und Waitz, der Kanzler der Universität Tübingen, I Drechsler, vr. Löwe, die Professoren Biedermann und »Markewicka) am 1. Avril d. I., daß sie in dem Fürsten »Wmarck den Mann preisen, der ihren Glauben zur That Mainacht und ihr Wollen verwirklicht hat. Zwischen Denken Ruud Vollbringen. Streben und Ziel liegt eine breite Klüft. »Was jenen Idealisten der Panlskirche versagt blieb, das »hat der große Realist Bismarck, wenn auch mit anderen I Mitteln erreicht. Ein Stück Geschichte, gewaltig und ent- Ischeidend, wie es in so knapper Frist sich selten abgerollt, liüustrirt die Glückwunschadresse der Veteranen der Erb- Ikmser Partei an den Fürsten Bismarck. Es darf sie als k ein leuchtendes Zeugniß seiner Erfolge zu dem reichen Schatz legen, dm ihm sein siebzigster Geburtstag an Ehren »nd Geschenken gebracht hat. Imank an seinem Ehrentage richteten. Von jenen 290 Ab- sgeordncten, welche vor 36 Jahren den König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zum deutschen Kaiser wählten, der die Kaiserkrone nur dem freien Einverständnisse der deutschen Bundesfürsten danken wollte, sind nur noch «aige am Lebm. Von diesen Männern des Jahres 1849 aber bekannten 30 (darunter der Präsident des Reichs- amchts Ui. Simson, die Geheimräthe Max Duncker, werden. Wäre die slavische Begeisterung noch auf der früheren Höhe, dann würde das in den letzten Tagen in ' " ' Jubiläum des Reichskanzlers gestaltete. Wie solches Fest die Dissonanzen suflöst, das bat sich besonders bei der Adresse gezeigt, welche die dreißig Veteranen der einstigen Erbkaiserpartei in der im Süden von diesem und dem Paropamisusgebirge und im Osten von dem Laufe des Kuschkflusses. Dieses ganze Gebiet ist von den in Staffeln vorgeschobenen russischen Truppen besetzt. Was die Afghanen betrifft, so zieht sich die auch von den Russen anerkannte Grenze ihres Landes vom rechten User des Kuschk bei seinem Austritt aus dem Gebirge an in nordnordöstlicher Richtung bis zum Murghab, welchen sie dann eine ziemliche Strecke oberhalb von Pendjeh etwa gegenüber dem am Kuschk gelegenen Chamau I Beid in östlicher Richtung überschreitet. Die Halbinsel nun, welche durch den Zusammenfluß des Kuschk und des Murghab gebildet wird und deren Mittelpunkt der Ort Pendjeh ist, haben seit vorigem Juni die Afghanen okkupirt; bei Al Tepe und Chamau I Beid standen ihnen auf dem anderen Ufer des «Kuschk die Russen Auge in Auge gegenüber. Die laut dem zusehen. Neuerdings sind diese Kreise durch die schroffe Behandlung des deutschen Schulvereins noch mehr erbittert — 38. Jahrgang Sonntag, den 12. April Zu den zahlreichen Verwickelungen, in welche sich Italien durch seine abenteuerliche und planlos in's Werk gesetzte Kolonialpolitik verstrickt hat, scheint jetzt eine weitere hinzuzutreten, die einen Krieg mit dem König Jo hannes von Abyssinien in Aussicht stellt. Wie man dem arabischen Blatte „Akhbar" aus Massauah meldet, be fürchtet man dort, daß es, falls König Johannes bei seiner MikWrWyeiaer m- Tageblatt. Amtsblatt für die kömglichen und städtischen Behörden zn Freiberg «nd Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun iu Freiberg. In den letzten Tagen ist ein Ereigniß eingetreten, »welches dem großen deutschen Staatslenker wieder Gelegen- Wheit geben wird, alle seine diplomatischen Talente zu ent- »falten. Durch den am 30. v. M. erfolgten blutigen Zu- »sammenstoß zwischen den von Merw aus ans der Straße » nach Herat vorgedrungenen Truppen des russischen Generals »Komarow und der Vorhut des Heeres des mit England I verbündeten Emirs von Afghanistan ist ein Krieg zwischen I Rußland und England in das Bereich der Möglichkeit ge- M rückt. Welche nachtheilige Folgen ein solcher Krieg für den M Weltfrieden und den Welthandel nach sich ziehen würde, »liegt nahe genug. Ebenso bekannt aber ist, daß die deutsche » Kaiserfamilie, durch enge Bande der Verwandtschaft mi Idem englischen und dem russischen Hofe verknüpft, bei I solchem Zwist die tiefste Bekümmerniß empfinden würde. »Mehr bedarf es wahrlich nicht, um den Fürsten Bismarck I anzuspornen, nochmals sein Heil als ehrlicher Makler zu »versuchen. I Die deutsche Reichsregierung soll nicht die Absicht Mhegen, nach Erledigung der Zolltarifnovelle die Reichstags- I session zu schließen, sondern versuchen wollen, auch noch I anderweite gesetzgeberische Aufgaben, darunter die Post- I sparkassen-Vorlage, von der deutschen Volksvertretung be- »rathen zu lassen. Ueber das Pfingstfest hinaus dürfte sich » die Session trotzdem nicht ausdehnen. Zu den Schriftstücken, »welche dem Reichstage nach den Ferien zugehen sollen, » gehört ein sehr umfangreicher Bericht über die Jmpffrage. » Es handelt sich um die Beschlüsse der Jmpfkommission und » um die Verhandlungen, welche den Beschlüssen vorauf- » gegangen. Allem Anscheine nach wünscht die Regierung Reine nochmalige Erörterung der Frage, obschon sie, wie I bekannt, den Impfzwang aufrecht zu erhalten entschlossen Rist. Die Hauptgegner desselben erhoben sich bis jetzt aus Rden Reihen des Zentrums und der Sozialdemokraten. Noch ist der ö st erreicht sche Reichsrath nicht auf- I gtlöst und trotzdem traten bereits alle Parteien des Kaiser- I Mates mit solchem Eifer in die Wahlbewegung ein, als wäre der Termin für die Neuwahlen bereits anberaumt. Nachdem am Donnerstag die Kommission des Herrenhauses die Nordbahnvorlage in der Fassung des Abgeordneten hauses angenommen und das Ministerium beschlossen hat, lauf die Durchberathung der nur als Abwehr gegen die deutschen und französischen Zollerhöhungen geplanten Zoll- tarifnovelle verzichten zu wollen, sieht der Reichsraths- «ustösung nichts mehr im Wege. In den deutsch-liberalen Kreisen Böhmens gedenkt man die Abstimmung über die Mordbahnvorlage als Probe der Gcsinnungstüchtigkeit an- Als die englischen Offiziere im Juni des Jahres 1815 unerwartet von dem Ballsaale in Müsse! von Spiel und Tanz auf das blutige Schlachtfeld von Waterloo be rufen wurden, mögen sie schwerlich peinlicher überrascht worden sein, als die glänzende Versammlung, welche gegen wärtig in der indischen Grenzstadt Rawul-Pindi im Pend- schab festliche Tage verlebt, durch die Nachricht von dem blutigen Treffen oer Russen unter General Komarow mit den m und um Pendjdeh stehenden Afghanen. Der eng lische Vizekönig, Lord Dufferin, bemüht sich, durch glänzende Truppenrevuen dem Beherrscher von Afghanistan und Herrn von Kabul, Emir Abdurrhaman, einen möglichst großen ' Begriff von Englands kriegerischer Macht beizubringen. Jetzt dürfte die englische Regierung gezwungen werden, aus dem Spiel Ernst zu machen. Die Erklärung, welche Glad stone im englischen Unterhause über den Stand der Dinge in Afghanistan gab, lautete sehr ernst und die meisten Londoner Blätter sprechen sich in demselben Sinne aus. Sogar die „Pall Mall Gazette", welche bisher mehr für i...- . ,. ..«Rußland als für die Afghanen Partei nahm, nennt die bisherigen feindseligen Haltung gegen die ltal.en.sche Expe- Situation gespannt, empfiehlt indeß kaltes Blut und ruhige dttwn behartt, zunächst zu -mem Kr.eg Abyssimens mit Wellung des Thatbestandes, bevor man einen Beschluß d-m Kömg Menet,k von Schoa kommen werde, der sich ^nd den Krieg unvermeidlich mache. als Bundesgenosse Italiens ansieht. I' " " .Inserat« werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- UH Sk men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile H FHXLH oder deren Raum 15 Ps. W Wie die Töne verrauschen, »erklmgen, so entecken alle und zu großem Eifer angeregt worden. Dagegen macht silbischen Dinge, aber das Große und Schone hallt noch , sich in polnischen und czechischen Kreisen eine gewisse Ab lange harmonisch nach und so hat es denn auch m spannung geltend, weil die ersteren in Bezug auf dieFluß- sDeutschland nicht an freundlichen Nachklängen des regulirung in Galizien nur wenig erreicht haben und die Friedensfestes gefehlt, zu dem sich das Dop^l-Jubelfest Czechen schließlich der bloßen Demonsttationen überdrüssig Zu dem 50jähriqen Gcburtsfeste, welches König Leo- Dit russische Regierung stellte den Angriff des ' pold II. von Belgien am Donnerstag beging, trafen Generals Komaroff auf die afghanischen Werke am Kuschk- > seine beiden Töchter mit ihren Gatten, den Kronprinzen flusse so dar, als sei der General von den Afghanen vor- ° Rudolf von Oesterreich und dem Prinzen Philipp von Ko- Her empfindlich gereizt worden. Thatsächlich zogen sich die bürg bereits am Mittwoch in Brüssel ein. Der Empfang Russen wieder über den Kuschkfluß zurück, nachdem sie em am Bahnhofe, dem die klerikalen Minister aus Furcht vor afghanisches Detachement vollständig geschlagen, von dem- mißlichen Kundgebungen fern blieben, war ein enthusiastt- selben 500 Mann getödtet, 8 Geschütze und sämmtliche scher. An der großen Parade vor dem König und seinen Fahnen erbeutet, selbst aber 11 Todte und 32 Verwundete beiden Schwiegersöhnen nahmen 25000 Mannschaften der! verloren hatten. n D« °°u °°"° M° m 'ch.-d-- mit Abordnungen der Bürgerwehr aus der Provinz. DielReg.erung der Bereinigten S taaten amtlich davon Heerschau wurde in der Stadt selbst, auf den Boulevards!^ Kenntmß, daß die Streitkräfte von San Salvador am gehalten. Am Abend war Brüssel festlich beleuchtet. Jm!^ einen großen Sieg über die Opernhause fand auf Einladung der Stadtverwaltung eine Gruppen ^s Pras^ Galavorstellung statt. Bei Hof wurde am Mittwoch! Salvador meldete telegrafisch, daß Barnos, der Familientafel und am Donnerstag eine größere Hoftafel I d^si^nt von Guatemala, in der Schlacht von Chalchuapa gehalten, zu welcher die Vertreter der fremden Höfe und l A^^" ^l. Der Gesandte von Guatemala schenkt indessen Regierungen und die Spitzen der Behörden geladen waren. I Meldung von dem Tode des Präsidenten Barrios keinen Am Freitag endlich fand im Schloß Lacken ein Gartenfest ^^uben, da kem anderer Beweis dafür vorsiegt als der statt. Auch bei der Bevölkerung herrschte reges Treiben. Schlachtfelde gefundene Degen mit dem goldenen Die Bürgergarde Brüssels hat dem König eine Fahne! Der Aufstand m Panama, zu besten Beschwichtigung der Afrikanischen Gesellschaft feierlich überreicht. Alle an-^e «wrdamenkanlsche Umon em Geschwader absandte, ist ständigen Elemente der Bevölkerung begingen den Tag keineswegs er^ die Rebellen die festlich, an dem der verdienstvolle König in sein 50. Lebens-l^tabt Panama noch immer besetzt. jahr eintrat und die belgische Nation dem Gründer des! Kongostaates ihre Zustimmung entgegenjauchzte. Nur der zweimal abgesetzte Minister Jacobs, ließ in seinem Blatte -r °11 „l'Escaut" fortdauernd Angriffe gegen seinen König erscheinen.! Frelberg, den 11. April. Diese Hetzereien wirken auf einen Theil des belgischen Im Gegensatz zu der wilden Erregung der Berliner Börse Volkes m bedauerlichster Weise ein. Bei der Fahrt zur giebt sich in den meisten Blättern der deutschen Re.chS- Kirche zerschlug am Donnerstag ein 25 Jahr alter Zeichner, Hauptstadt eine verhältnißmäßig ruhige Auffassung des afgham- Namens Omer'Cnudde, die Fensier des Wagens, in welchem scheu Konflikts kund. Die „Vossische Ztg." führt den Ruck- sich der Kronprinz von Oesterreich sowie der Graf und die marsch des General Komaroff auf den Petersburger Befehl Gräfin von Flandern befanden. Der wegen dieses Angriffs zurück, die Unverletzlichkeit des afghanischen Gebietes zu Verhaftete leidet, wie weitere Ermittelungen ergeben haben, respektiren, wodurch es wahrscheinlich zu befriedigenden Er an religiösem Wahnsinn; derselbe hatte chon vor seiner klärungen zwischen England und Rußland kommen werde. That ganz unzusammenhängende Reden geführt und mußte Die „National-Zeitung" bemerkt, tue Schlappe, welche die nach seiner Verhaftung wegen seines ungeberdigen Wesens Afghanen erlitten haben, werde «die Kriegslust der Engländer gefesselt werden. I dämpfen. Dasselbe Blatt schildert die militärische Lage in dem _. . ..... , 1: . , ,..!Gebiet um Pendjeh folgendermaßen: „Das streitige Gebiet Die französischen Kammern haben sich, n^hdem!^ Norden eingerahml von der Linie Merw-Alt-Sarakhs, le vorher noch die frohe Kinde von der Unterzeichnung WHen vom Laufe des Herirud bis zum Brohutgebirge, des Präliminarfriedens mit China vernommen hatten, bis ' - " - - " zum 4. Mai vertagt. Die Dcputirtenkammer hat außerdem vorher noch einen neuen Kammerpräsidenten an Brissons Stelle gewählt und sich dabei für den radikalen Kandidaten Floquet entschieden. Der allerdings nur mit vier Stimmen erfolgte Sieg Floquets über Faüiöres, den Exminister Zerry's und Kandidaten der Opportunisten, ist durch vollst tändige Stimmenenthaltung der Rechten und etwa 60 Mit- siiedern der demokratischen Union zu Stande gekommen. Dieser Wahlkampf beweist, daß es mit der vom neuen labinet proklamirten Einigkeit der republikanischen Kammer mehrheit noch schwach bestellt ist. Es errege ferner Be- remden, daß bei der Berathung der Tonkln - Kredite im Senate die Regierung sich weigerte, über die Friedens nachrichten aus China Aufklärungen zu geben. , - — --7?— —- ' ... - -
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