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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188505039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850503
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-03
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.05.1885
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BWrI^eigex und Tageblatt Körner» Direktor. V-6 Uhr: »ando. n hiemit ite, theun » h langem, e Tochter, » Laura hre. Um ellung. »Sll. L o KZ innen, anz und rige. schänkm hr, ruhig l 1885. Kinder, ag Nach- aus, statt. kanzler zu ersuchen, die Frage einer anderwcitcn Normirung der Zölle für Leder und Lederwaaren einer Prüfung zu 5,s ° U. ' R. ter. Vorletzte nes Ver jüng der nomme- 3«. Jahrgang. > Sonntag, den 3. Mai. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. I I- Jnserate werden bis Bormiltag 11 Uhr angenom- oOKk men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile 1 XXIsH oder deren Raum Id Ps. Zunge ge- iril 1885, Larsed. hierdurch sere liebe, ßmutter, jeknsr, untägigem en ist. Der, erlassenen. Hätte die italienische Regierung ahnen können, daß England wegen der afghanischen Grenzenfrage mit Rußland in ernste Mißhelligkeit gerathen und diese Gelegenheit be nutzen werde, um seine Truppen mit guter Manier aus dem unseligen Sudan zurückzuziehen, so würde sich das italienische Kabinct auf das zweifelhafte Abenteuer am Rothen Meere sicher nicht eingelassen haben. Die Nachricht von einer Niederlage der Italiener bei Massauah bestätigt sich nicht, sondern erwies sich als eine Erfindung französischer Mönche, aber die Ungunst des Klimas, die zweifelhafte Haltung der Abyssinier und der voraussichtliche Abzug der Engländer ans Suakim lassen die Lage des von dem Oberst Saletta befehligten Expedittonskorps als keine beneidenswerthe er scheinen. Am Mittwoch rechtfertigte der Krieasminister Ricotti in der Kammer die mit den Schifffahrtsgesellschaften abgeschlossenen kostspieligen Verträge in sehr energischer Weise und Donnerstag erklärte der Minister des Auswärtigen, Mancini, er werde auf die zahlreich eingegangenen Anfragen über die italienische Kolonialpolitik erst bei Gelegenheit der Budgetberathung antworten. Als daraus Nicotera beklagte, daß die Regierung das Parlament über die England gegen über eingegangenen Verpflichtungen im Dunkeln zu lassen suche, wies Mancini diesen Vorwurf zurück und versicherte, daß die Regierung kein anderes Bündniß eingegangen sei, als das bereits bestehende mit den mitteleuropäischen Mäch ten, dem sie stets treu zu bleiben beabsichtige. Da am Montag die französischen Kammern in Paris zu einer Schlußscssion zusammentreten, beschäf tigte sich der Ministerrath in den letzten Tagen sehr ein gehend mit den Gesetzentwürfen, welche der Deputirten- lammer zugedacht sind. In einer am vergangenen Dienstag im Elysee-Palaste stattgesundcnen Ministcrberathung be schloß das Kabinet, das von dem Finanzminister des vorigen Ministeriums, Tirard, für das Jahr 1886 ent worfene Budget in allen seinen Theilen aufrechtzucrhalten und vor der Finanz-Kommission wie vor dem Plenum zu vertreten. Ueberhaupt lenkt das neue Ministerium zum Entsetzen der Radikalen vollständig in die Bahnen seiner Vorgänger ein, so daß man in den oppositionellen Kreisen zwischen dem System Brisson's und demjenigen Ferry'S gar keinen Unterschied mehr erblickt. Der Versuch des neuen Kabinets, in der auswärtigen Politik Ruhm zu erwerben und womöglich in Egypten wieder festen Fuß zu fassen, ist nur halb geglückt, weil die egyptische Regierung gleichzeitig von London und Konstantinopel aus veranlaßt wird, in der Angelegenheit des „Bosphore Egyptien" nachzugebcn. Damit entfällt für den Munster Freycinet jeder Vorwand für eine energische Aktion. Aus dem dabei von der englischen Regierung gezeigten Verhalten darf der Schluß gezogen werden, daß dieselbe im Hinblick auf den Konflikt mit Rußland Bedenken trägt, die öffentliche Meinung in Frankreich noch mehr zu erbittern. Immerhin ist beme'rkcnswerth, wie England sich mit der egypttschen Regierung vollständig identifizirt, was in Paris einen sehr peinlichen Eindruck macht. Die Woche. Draußen blüht es auf den Bergen und in den Thälem; Mailüste wehen und Vogelgesang verlockt den Spazier- Mer zur Wanderung durch den kühlen schattigen Forst, solche Zeit in der lärmvollen staubigen Reichsyauptstadt und im dumpfigen Saale des deutschen Reichstages zu verbringen und stundenlang über Tarifsätze für Eisen- und Ltahlkratzen u. dcrgl mehr zu feilschen, das mag für die Herren Volksvertreter gerade kein besonderes Vergnügen fein. Ein großer Theil derselben hat auch bereits die Flucht ergriffen und ist der Heimath oder irgend einem Sommeraufenthalt zugeeilt. Bis jetzt sind schon 94 Mit glieder beurlaubt und selbst die seil kurzer Zeit von dem Präsidenten befolgte Praxis, weitere Urlaubsgesuche rund ^Zuschlägen, trägt nichts dazu bei, die klaffenden Lücken im Reichstage auszufüllen. Der letztere ist schon feit einigen Tagen fortwährend beschlußunfähig gewesen. Die Furcht, es zu einer Auszählung kommen zu lassen, hat z. B. zur Folge gehabt, daß der Zoll auf Superphosphate als ange nommen proklamirt wurde, obwohl augenscheinlich nur erne Minderheit dafür stimmte; es wagte aber Niemand Wider- ipruch zu erheben, weil sonst die Beschlußunfähigkeit hätte lonstatirt werden müssen. Noch mehr als die Plenar-Ver handlungen leiden die Kommissionen unter den Ueberlastungen mit parlamentarischer Thätigkeit. Sie find überaus schwach besucht und ost gezwungen, ihre Sitzungen ausfallen zu lassen. Der Seniorenkonvent des Reichstages hatte gehofft, daß der letztere in der nun verflossenen Woche auch noch die zweite Lesung des Unfallversicherungsgesetzes für die Transportgcwerbe er ledigen werde, damit das Plenum am Montag mit der Mten Lesung des Börsensteuerentwurfs und am über nächsten Montag (11. Mai) mit der dritten Lesung des Zolltarifs beginnen könne. Bliebe die Aufgabe des Reichs loges darauf beschränkt, so würde die Session in der Woche vor Pfingsten geschlossen werden können Ein Einfluß auf die Bestimmung des Schlußtermins steht freilich dem Äniorcnkonvent nicht zu; aber die offenbare Unmöglichkeit, die Versammlung nach der Erledigung des Zolltarifs noch m beschlußfähiger Zahl zusammenzuhalten, wird wohl an maßgebender Seite nicht unberücksichtigt bleiben. Eine bedeutende Rückwirkung auf die ferneren Beschlüsse der deutschen Volksvertretung dürfte die am Donnerstag >m preußischen Abgeo rdnetenhause erfolgte An- nohme des ersten Paragraphen des Huene'schen Ver- mmdungsantrages haben. Den preußischen Gemeinden wird die ihnen von den Ultramontanen zugedachte schwankende Einnahme nicht sonderlich viel helfen, denn der Verzicht des preußischen Staates auf einen Theil der Reichssteuerbeschlüsse verschlechtert den preußischen Staats haushalt um weitere 20 Millionen Mark, die doch durch neue Steuern wieder gedeckt werden müssen. Herr v. Scholz, welcher seine Mitwirkung bei der Annahme des Verwendungs- antragcs mit der Bemerkung begründete, daß er „mehr Ztaatsminister, als Finanzminister" sei, gab wenigstens die beruhigende Erklärung ab, daß das Tabaksmonopol, welches er zwar für etwas sehr Gutes halte, dennoch in nächster oder in absehbarer Zeit noch nicht in Aussicht siche. Wenn aber Preußen ein Verwendungsgesetz annimmt, wird doch schließlich dafür gesorgt werden müssen, daß es auch etwas Ordentliches zu verwenden giebt. Im österreichischen Nachbarstaate fangen die Wellen der Wahlbewegung bereits an höher zu treiben Die Wahlmaniseste vermehren sich in den verschiedenen österreichischen Provinzen und geben von einer sehr bedauer- lichen Zersplitterung der Parteien Zeugniß. In Böhmen Heint die regierungsseitig den Czechen zugewandte Gunst dw Folge gehabt zu haben, daß die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nur den entschlossensten Vertretern Mandate Wertrauen und sich auf keine Kompromisse einlassen will. Nn Zusammenstehen aller deutsch-liberalen Elemente ist bei den obwaltenden Verhältnissen keineswegs zu erwarten. Auch auf dem volkswirthschaftlichen Gebiete sind vielfache Verwickelungen zu befürchten, weil die von den österreichischen Ächutzzöllnern zur Abwehr der deutschen Zollerhöhungen ästig betriebenen Gegenmaßregeln bei den ungarischen Ministern auf starken Widerstand stoßen. Wer schließlich den Sieg erringen wird, der strengkonservative und schutz- Mnerisch leitende österreichische Staatsmann, Graf Taaffe oder der liberale und freihändlerisch-gesinnte ungarische Ministerpräsident, Koloman Tisza, das laßt sich keineswegs voraussehen. veller. en Mutter :, sondern wollen erklärt hat, um von ihm über den Stand der Dinge am Kuschk und Murghab detaillirte Nachrichten zu erhalten. Dieser Stephen ist Sekretär der britischen Bot schaft in Teheran und war Lumsden als zweiter Grenz kommissar bcigcgeben. Darüber herrscht wohl kein Zweifel mehr, daß Ruß land kriegsbereit ist und sich auf keine Weise mehr von dem längst geplanten Vormarsch auf Herat zurückschrecken lassen wird. Ob Merutschak besetzt ist oder nicht, scheint ziemlich unwichtig, nachdem die Russen über Aktepe und Pendjeh hinaus vorqedrungen sind und den Engländern bei der Halsstarrigkeit des Emirs von Afghanistan jede Möglichkeit benommen ist, die weitere Annäherung an die indische Westgrenze zu Verbindern. Wäre dem deutschen Kanzler der feste Entschluß der Russen, ihren zentralasiatt« schen Besitz noch weiter zu vergrößern, nicht ganz genau bekannt, so würde derselbe sich bei seiner Friedensliebe nicht geweigert haben, die Vermittlerrolle zu übernehmen. Ange nehm ist es dem Fürsten Bismarck gewiß nicht, wenn die russische Eroberungssucht alle Errungenschaften des Berliner Kongresses wieder in Frage stellt. Bricht der Krieg aus, so wird England ohne die türkische Neutralität zu achten, sofort den Versuch machen, eine Flotte in das Schwarze Meer zu entsenden, welche Odessa bombardiren und eine Landung im Kaukasus unternehmen könnte. Dorthin ist der Weg nicht weit, denn die modernen Dampfschiffe legen die Fahrt von der englischen Küste nach dem Schwarzen Meere in kürzerer Zeit zurück, als eine Armee den Marsch von der indischen Grenze nach Herat, und die Truppen, welche jetzt in Suakim stehen, können sofort ein Landungs korps bilden. Die Wirren in Mittelamerika scheinen beinahe vollständig geschlichtet. In Guatemala ist, seitdem Barrios in der Schlacht gefallen, wieder vollständige Ruhe einge- kehrt und auch der Aufstand in Panama scheint sich dem Ende zuzuneigen, da nach dem letzten in New-Jork einae- gangenen Telegramm der Führer der Aufständischen, Ge neral Aizpurn, seine Mannschaften aus Panama zurückge zogen Hal und die Stadt von Truppen des Staates Ko- lumbia besetzt worden ist. Tagesschau. Freiberg, den 2. Mai. Der deutsche Reichstag beschäftigte sich gestern zunächst mit dem Anträge der Abgg. von Fischer, Roß und Stöcker, für gevreßte Hornknöpfe einen Zoll von 120 Mk. (bisher 30 Mk.) einzuführen. Geheimer Rath Kraut be stätigte im Einverständnis; mit den Abgg. Roß und v. Cuny, daß sich die betreffende Industrie in einer gedrückten Lage be finde. Abg. von Fischer drückte seine Freude über die wohlwollende Erklärung seitens der Regierung aus, zog aber nach einer sehr entschiedenen Erklärung des Abg. Brömel den Antrag für jetzt zurück, behielt sich jedoch für die dritte Lesung der Zolltarisnovelle die Wicdcreinbringung des Antrags vor. Der Antrag der Zollkommission, für hartes Glanzgarn, aus langhaariger in England produzirter Wolle, nicht gemischt mit anderen Spinn-Materialien, Genappes, Mohair - Alpakkagarn, einfaches, ungefärbt oder gefärbt, dublirtes ungefärbt 100 Kilo gramm 3 Mark (bisher 8 und 10 Mark), dublirtes gefärbt, drei- oder mehrfach gezwirntes, ungefärbt oder gefärbt 24 Mark sestzusetzen, fand nach kurzer Debatte Annahme. Ueber die von der Kommission vorgeschlagenc Resolution „den Reichs- ltuug. öffnet alle ab. Nachm. Nachdem der englische Thronfolger aus Irland glücklich wieder heimgekehrt ist, wo er weit mehr Huldi gungen als feindselige Demonstrationen erlebt hat, wird von London aus das Versprechen ertheilt, daß die könig liche Familie Irland häufiger besuchen werde. Außerdem geht man in Dublin damit um, den Ardbraccan-Palast als eine irische Residenz für den Prinzen Albert Vik tor, den vor Kurzem mündig gewordenen ältesten Sohn des Prinzen von Wales, anzukaufen. Der bessere Stand der Dinge in Irland ermuthigt die englische Regierung, in .... der afghanischen Frage ihr Recht gegen Rußland ernstlich unterwerfen und nach dem Ergebniß derselben dem zu wahren. Die Thatsache, daß das englische Parlaments Reichsage in der nächsten Session die entsprechenden die Kreditforderung Gladstone's von 220 Millionen Marks Abänderungs - Vorschläge zu machen" soll erst in dritter ohne Diskussion und einstimmig bewilligt hat, zeigt, daß'Lesung abgestimmt werden. Abg. Brömel konstatirte, bevor man im Jnselreiche den ganzen Ernst der Lage begriffen! das Hans in die Berathung des nächsten Gegenstandes ein hat. Die meisterhafte Rede des leitenden englischen Staats-i ging, daß einer Bemerkung des Präsidenten zufolge, welche mannes, gegen welche die Opposition keinen Laut hervor-i kürzlich wegen der Unruhe im Hause nicht verstanden worden brachte, war trefflich geeignet, die Lage Englands möglichst sei, Abg. Merbach telegraphisch seinen Antrag ernsthaft erscheinen zu lassen, ohne die englische Regierung' a u f Einführung eines Kohlenzolls zurückge- in der Kriegs- und Friedensfrage in eine Zwangslage züszogen habe. Es folgte die erste Berathung des Gesctz- versetzen und thatsächlich hat diese Rede die einstimmige! cntwurfs, betreffend die Abänderung des Zollvereinigungs- Annahmc der Krcdilforderung herbeigeführt, welche der; Vertrags vom 8. Juli 1867. Da die kommissarische Behandlung Vaterlandsliebe der englischen Opposition ein glänzendes nicht beantragt wurde, kommt dieser Gegenstand demnächst zur Zeugniß ausstellte. Die eigentliche Entscheidung über Krieg Plenarberathung in zweiter Lesung. Nun trat man in die und Frieden dürfte von dem mündlichen Berichte eines, Berathung der Ausdehnung der Unfall- und Krankenversiche- Augenzeugen abhängen, eines Mr. Stephen, welchen Glad- rung auf den gejammten Betrieb der Post-, Telegraphen-, stone als Bevollmächtigten Sir P. Lumsden's erwarten zu! Eisenbahn-, Marine- und Heeresverwaltungen, den Baggerei- ! Erscheint jeden Wochentag Abends '/,7 Uhr für den Ry 1 HffI . andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Pf., zweimonatlich 1 M. bO Ps. und einmonatlich 7S Pf.
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