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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188504266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850426
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-26
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.04.1885
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und Tageblatt -A/» »» f Erscheint jeden Wochentag Abends l/,7 Uhr für den . »Ü andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., e/I- w* zweimonatlich 1 M. 50 Ps. und einmonatlich 75 Ps. nen. be Edmund rektor. 6 Uhr:. snilo. isencn. kachmit- ! und res so edenm S, de» LZ. Da»! Pastor Grabe, kreher n Ver- ür den : letzten 85. ed sanft Mutter, ^riede- ospital, wandten bei der »rtha, : Fra» !N thM » R. erzlicher r guten der, >rte de» en hier- er. lnfa«a Suvs- Seifall Die in Afrika operirenden italienischen Truppen stehen im Begriff, die Buchten von Hanatil und Edd zu besetzen, womit sich die Okkupation auf eine Küstenlänge von 300 Meilen ausdehnt. Das findet das Journal „Rassegna" gefährlich, weil auf diese Weise die Kräfte Italiens zer splittert werden. „Aus mehreren schwerwiegenden Anzeichen," sagt das Blatt, „ist zu ersehen, daß der Entscheidungskamps im Mittelmeere nicht mehr fern ist. Wozu also den Schlüssel zum Mittelmcere im Rothen Meere suchen — halten wir unser Pulver trocken, das ist der Schlüssel zur Lösung der Hauptfrage." Die kürzlich mit einer Thronrede des Königs Milan eröffnete serbische Skupschtina nahm eine Adresse an, welche der Freude über die guten Beziehungen Serbiens zu allen Staaten, insbesondere über die Gastfreundschaft des Kaisers von Oesterreich und den Besuch des Königs von Rumänien, sowie dem Bedauern über die fortdauernd getrübten Beziehungen zu Bulgarien Ausdruck lieh. . .. i ff Die Woche. Die deutsche Rcichsregierung verhält sich zu dem aus der afghanischen Grenzfrage erwachsenen ernsten Konflikt zwischen England und Rußland aus guten Gründen durch aus abwartend. Es würde unnütz den unter der Asche glimmenden Deutschenhaß der Stockrussen neu auflodern machen, wollte Fürst Bismarck den Wunsch Englands er- Wen, durch die Macht seines Einflusses Rußland von weiteren Fortschritten in Zentralasien zurückschrecken und zu einem billigen Entgegenkommen der Gladstone'schen Politik gegenüber veranlassen. Deutschland hat ebensoviel Interesse, an dem in Skierniewicze mühsam hergestellten Einvernehmen mit Rußland festzuhalten, wie daran, die durch den Grafen Herbert Bismarck verbesserten Beziehungen zu England zu pflegen. Die afghanische Frage ist so ernst und so ver wickelt, daß man auch in Berlin nicht sofort ein Mittel finden kann, dieselbe ohne Weiteres beizulegen. Der offiziöse Berliner Korrespondent der „Köln. Ztg." schreibt in diesem Frau. Nachbestellungen auf -ie Monate Mai und Juni werden zum Preise von 1 Mk. 50 Pfg. von allen kaiserlichen Postanstalten sowie von den be kannten Ausgabestellen und der unterzeichneten Expedition angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg und Braud Verantwortlicher Redakteur: Julius Brann in Freiberg. — 38. Jahrgang. > Sonntag, den 26. April „Nordd. Allg. Ztg." abgedruckten und von der „Kreuzztg." bestätigten römischen Brief des „Hamburger Korrespondent" hat der Erzbischof Melchers allerdings dem Papste gegenüber auf die Diözese Köln verzichtet und ist bezüglich der Ernennung Crementz' zum Nachfolger Melchers' eine Einigung erfolgt, aber der Papst beharrt auf gleichzeitiger Lösung der Posener Frage, was Fürst Bismarck zurückweist. Letzterer lehnt auch den von der Kurie vorgeschlagenen Grafen Poninski ab und besteht auf Annahme eines der drei von ihm vorgeschlagenen, nicht aristokratischen Kandidaten. Regierung schwer verletzte. Das „Journal des Döbats* meint sogar, wenn Nubar Pascha bei seinen Verschleppungs- Antworten verbleibe, müsse Frankreich anderweite Maß nahmen ergreifen. Das Blatt fügt hinzu, von der Ab sendung einer Flotte nach Egypten sei seines Wissens nicht die Rede. Amtliche Besprechungen des Pariser und des Londoner Kabinets in der Angelegenheit des „Bosphore Egyptien" hätten bisher nicht stattgefunden. Bon der jetzt in Paris tagenden Suezkanal Kommission wurde die Neu tralität des Süßwasser-Kanals beschlossen, jedoch die Ver handlung über die Art, wie dieselbe garannrt werden soll, einer spätem Entscheidung Vorbehalten. Frankreich ver sucht, in dem Reglement eine Klausel anzubringen, welche die Engländer nöthigt, nach einer gewissen Frist Egypten zu räumen. Alles dies verstimmt in London ungemein. In vollständiger Ruhe erfolgten die Neuwahlen zur griechischen Kammer, dennoch wurden 100 Ministerielle und 140 Mitglieder der vereinigten Opposition, in Athen selbst 6 Oppositionelle und nur 2 Ministerielle gewählt. In Folge dieses ungünstigen Ausfalls trat das Ministerium zurück und der König fühlte sich veranlaßt, seine Erholungs kur in Korfu zu unterbrechen und schleunigst nach Athen zurückzukehren. Aus dem britischen Nordamerika kommen fort während ungünstige Berichte über den Stand der Erhe bung der Mischlinge und Indianer, deren Rädelsführer Riel die englischen Truppen wiederholt zurückgetrieben und das Fort Pitt erobert hat. Die Regierung von Kanada ist von der Rebellion völlig überrascht worden und trifft nun in Eile Gegcnmaßregeln. Wenn die neuen französischen Minister die Radikalen nicht rasch durch Verleihung von einflußreichen und ein träglichen Vermaltungsposten zufrieden stellen, wird es den Herren Brisson, Freycinet und Goblet bald nicht besser gehen, als ihren Vorgängern vom Kabinet Ferry. Für das neue Ministerium handelt es sich jetzt aber nur darum, während der kurzen Zeit vom 6. Mar bis zum 14. Juni einer parlamentarischen Niederlage zu entgehen. An diesem Tage wird nämlich die diesjährige parlamentarische Session fünf Monate gedauert haben, wie die Verfassung es vor schreibt. Eine Auflösung der Kammer wäre also dann nicht mehr nöthig; das Ministerium bez. der Präsident der Re publik könnte einfach die Kammer vertagen und in der ge setzlichen Frist die Neuwahlen anordnen. — Die Spannunc zwischen Frankreich und England nimmt seit dem Rücktritt Feny's fast täglich zu. Wegen der Behandlung eines in Egypten gemaßregelten französischen Blattes, des „Bosphore Egyptien", hat Frankreich in einer Weise Genuglhuung verlangt, die nicht nur das cgyptische Der in diesen Tagen erfolgte Schluß der Gesetzgebungs- Periode des österreichischen Reichsrathes brachte Leben in die Politik des Nachbarstaates. Die vom Kaiser Franz Josef verlesene Thronrede zählte die Früchte der sechsjährigen gesetzgeberischen Thätigkeit duf, die, wie bei einem so langen Zeitraum natürlich, auf fast allen Gebieten der Staats- thätigkeit liegen. In Bezug auf die Friedensaussichten ist noch der Umstand zu beachten, daß die Thronrede nur der Hoffnung auf die Erhaltung des Friedens „für die Mo narchie", also nicht des Friedens überhaupt Ausdruck gab. Die österreichischen Blätter scheinen von der Thronrede nicht sonderlich befriedigt, nur das klerikale „Vaterland" dankt der Regierung und den Führern der Rechten, daß sie „dem österreichischen Volke eine Frist ruhigen Besinnens und Einkehrens in sich selbst ermöglicht haben". — In der ungarischen Presse findet die Thronrede eine ganz un günstige Aufnahme; die Pester Journale behaupten sogar, daß die Konfiskation von fünf Wiener Blättern, welche den deutschliberalen Wahlaufruf veröffentlichten, die politische Lage in Oesterreich schärfer charalterisirt, als die Thronrede. Das erwähnte Wahlmanifcst war verhältnißmäßig ruhig gehalten und schloß mit den Worten: „Wenn unser Können unserem Wollen nicht entsprach, so lag das nicht an uns; aber wie immer die Wähler über uns urtheilen werden, so wird ihnen Eines als das höchste Gut klar vor die Seele treten: die Einigkeit aller Deutschen, die deutsch fühlen und Oesterreich als einen einheitlichen freien Staat erhalten wollen. Diese Einigkeit war der leitende Gedanke unserer Partei, sie allein giebt uns Kraft, sie allein schreckt unsere Gegner, und sie allein auch ist die Bürgschaft des Erfolges, den wir im Interesse der Deutschen und im Interesse Oesterreichs einmal noch zu erringen hoffen." — Der Minister Tisza theilte dem ungarischen Unterhause mit sichtlicher Befriedigung mit, daß die in beiden Reichshälften geplante Zolltarifnovelle bis zum Herbst vertagt sei. Die sieihändlerischc Gesinnung des ungarischen Kabinets läßt auch dann das Zustandekommen der Novelle bezweifeln. Selbst die friedliebensten englischen Blätter finden jetzt, daß die Aussichten auf einen glücklichen Ausgleich mrt Rußland sehr geschwunden sind. Rußland lehnte die von englischer Seite geforderte kriegsgerichtliche Unter suchung über den Zusammenstoß Komarofi's mit den Afgha nen ab, während Sir Lumsden das Unrecht des russischen Befehlshabers außer allen Zweifel stellte. Der englische Premierminister Gladstone vermied es, die russische Ableh nung im englischen Parlament offenkundig mitzutheilm, weil er die Dinge nicht auf's Aeußerste treiben will, so lange noch Hoffnung auf Erhaltung des Friedens ist. Der für die Rüstungen von dem Parlamente verlangte große Kredit wird voraussichtlich bewilligt werden, ohne daß das englische Kabinet über die schwebenden diplomatischen Ver handlungen Eröffnungen zu machen braucht. Das spezielle Organ Gladstone's „Daily News" behauptet, daß Unter handlungen zwischen England und der Türkei für den Fall eines Krieges mit Rußland stattfinden und daß die Unterhandlungen mit Italien wegen Besetzung eines Theiles von Egypten den besten Verlauf nehmen. ung. fnet alle .Nachm. In Rußland werden umfassende militärische Vor bereitungen getroffen und Geldsammlungen zur Ausrüstung von Kaperschiffen veranstaltet. Die englische Forderung einer Untersuchung über den Zwischenfall vom 30. März sieht man in Petersburg als gänzlich unannehmbar an. Man betrachtet es sogar als eine große Gefahr, die Frage in dieser Weise auf die militärische Ehre der beiden Ge nerale Komaroff und Lumsden zu stellen, deren Berichte sich vollständig widersprechen, und meint, daß auf diesem Gebiete jede der beiden Mächte schwer zurückwcichen könnte. — Zu Ehren der anläßlich der Methudfeier in Peters burg erschienenen zahlreichen slavischen Gäste fanden in den letzten Tagen viele Festlichkeiten statt, bei denen die Serben, welche dem jetzigen Regiment in Belgrad feindlich gesinnt sind, am lautesten dcmonstrirten. Es ermuthigte diese Kreise, daß der Zar den serbischen Exminister Ristic in längerer Audienz empfing. ze. ar L. o.-. Zinne: „Die afghanische Frage ist seit vierzehn Tagen ihrer Lösung nicht näher gerückt, aber man geht wohl in der Schwarzseherei zu weit, wenn man den Ausbruch eines Krieges als nahe bevorstehend bezeichnet. Möglich ist es, daß es schließlich zum Kampfe kommt; sicher ist es, daß es vorher an Besöhnungsvcrsuchen nicht fehlen wird, bei denen man sich auf beiden Seiten zu Zugeständnissen bereit zeigen dürfte. Jede bestimmte Behauptung über den Ausgang der Frage darf heute als Sensationsnachricht bezeichnet werden; man kann in diesem Augenblicke nur von Wahr scheinlichkeiten sprechen." Die innere deutsche Politik nimmt augenblicklich den Reichskanzler mehr in Anspruch als es den Anschein hat. Das letzte Wort über die Zolltarifnovelle ist im deutschen Reichstage noch nicht gesprochen, da das einflußreiche Zentrum seine schließliche Abstimmung von dem Schicksal abhängig macht, welches den sogenannten Verwendungs antrag des Abg. von Huene im preußischen Abgeordneten haus treffen wird. Die gesammten liberalen Abgeordneten sind aber der Ueberweisung der Reichssteuer-Uebcrschüsse an die Gemeinden durchaus abgeneigt, weil sie das für die schiefe Ebene ansehen, auf der man zu immer neuen Reichs steuern gelangen muß. Stehen bei dem Huene'schen Antrag die Klerikalen und die Konservativen zusammen, so giebt es doch zahlreiche andere Fragen, z. B. die Vorlage über den deutsch-russischen Auslieferungsvcrtrag und die Anträge des Abg. Windlhorst auf vollständige Revision der Maigesetz gebung, bei denen sich die Klerikalen mit den Deutschfrei sinnigen vereint in der Opposition befinden. Es ist nach dm letzten Vorgängen im preußischen Abgeordnetenhause sehr wahrscheinlich, daß die klerikale Drohung, auch bei den höchsten Wahlen wieder mit den Deutschfreisinnigen gegen die Konservativen zusammenzugehen, alsbald laut werden >vird. Es hängt nur von der Entscheidung der Kurie in der Kölner und Posener Bischofssraqe ab, wie weit solche Ankündigungen verwirklicht werden. Das Zentrum ist gerade letzt schwer gereizt, weil Abg. Windthorst mit seinen kirchen politischen Anträgen in den letzten Tagen so schlechte Ge schäfte machte und die preußische Regierung sich dabei dnrch- ous ablehnend verhielt. Der Antrag auf Aufhebung des vperrgesetzes fiel mit 182 gegen 128, der auf Straflosig- keit des Messelesens mit 169 gegen 127 Stimmen. Für den ersteren Antrag stimmten nur 5, für den letzteren nur t6 Konservative. Um den Kultusminister von Goßler zu Magen, dem Landtag die ihm angeblich über die Revision der Maigesetze vorschwebendcn Ideen mitzutheilen, hat Abg. Windthorst einen neuen darauf bezüglichen Antrag gestellt. Diese fortwährende Agitation kann aber die gegenseitige Vcr- Ulmmung nur erhöhen, da der Stand der Verhandlungen mit, —x, - öiom kein günstiger zu sein scheint. Nach einem von der Kabinet, sondern auch die dasselbe beeinflussende englische Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- FH SB Kk men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile 1 oder deren Raum ld Ps.
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