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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188506264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850626
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-26
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.06.1885
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Uhr, Die- »tag, »ruder- vollen, Unter- t. :her. nähme Satten, innig en. welche h ent- Sarg Ulitär- chrende 85. nen. Theil- Sauls rau. 885. sanfter unseres Dies bthirr- t88- zeigen gestem Gatte, ^bescher edenist. >ben-, »a, rcn. »erzens- les zur rau. Nitz er- Hals- ). l M„ . 1 M, 1 M, i. 1 M., g2M., 25 Pf, Lingke t 1 M., 5 M, M. ntgegm io«. 8 A ° k. ° R. J-145 „Ireiberger Anzeiger und Tageblatt Tagesschau. Freiberg, den 25. Juni. Nach offiziösen Erklärungen denkt die deutsche Reichs» regierung an keine rasche Wiederbesetzung des durch den Hi-- tritt des Feldmarschalls von Manteuffel erledigten elsaß-loth ringischen Statthalterpostens. Wahrscheinlich wird erst die ganze gegenwärtige Lage der Reichslande geprüft und darnach erörtert werden, ob es überhaupt nöthig ist, einen neuen Statthalter zu ernennen. Das Reichsgesetz über die Ver waltung von Elsaß-Lothringen hat die Statthalterschaft nur als eine freiwillige, nicht aber als eine verbindliche Einrichtung eingeführt, bedarf also im Nichtbesetzungsfalle keiner Ab änderung. Dem reichsländische« Armeekorps ist schon vor Kurzem in der Person des Generals Heyduck ein eigener Kom mandant gegeben worden, dessen militärischer Vorgesetzter der Feldmarschall von Manteuffel freilich blieb, der nun aber das Kommando selbständig führen kann. Die Zivilverwaltung Elsaß-Lothringens ist ebenfalls auf selbständige Fortführung der Geschäfte vorbereitet, weil der Statthalter einen Urlaub pro drittes Quartal 1885 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf das Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, den Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Uebersichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung. Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depeschen. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- u. amtshauptmannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung, finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, und werden dieselben, je nach ihrem Interesse für die Oeffentlichkeit, in größerem oder geringerem Umfange geliefert. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur ge diegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. Der wird auch ferner die Obst- und Gartenbauzeitung beigegeben, ebenso werden die Preisräthsel fortgesetzt. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die bekannten Ausgabestellen entgegen Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt". Einladung zum Abonnement Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf unser täglich erscheinendes Organ 38. Jahrgang. Freitag, den 26. Juni Erscheint jeden Wochentag Abend- f/,7 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljäbrlich 2 Mark 2d Pf., zweimonatlich 1 M. dO Pf. und einmonatlich 7ü Pf. Inserate werden bis Bormittag 11 Uhr angmom- OO men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle > oder deren Raum 1b Pf. wv Der überseeische Friedensdienst unserer Marine Als unsere deutsche Seewehr noch auf eine Ausgangs station in der Ostsee beschränkt war, kannte sie den über seeischen Beruf noch nicht, der jetzt eine Hauptseite ihrer Thätigkeit ausmacht. Erst nachdem ihr in den großen Stationen an der Nord- und Ostsee eine festere Grundlage geschaffen worden, konnte sie ansangen, ihre schüchternen Schwimmversuche auf dem Weltmeere nach und nach zu ausgreifenden Unternehmungen heranzubilden und auch m fremden Zonen einen systematisch geschulten Beruf zu er füllen. Durch die glänzenden Kriegserfolge in Frankreich von neuer Zuversicht beseelt, gab unser Volk für das junge vaterländische Seewesen freudig die Summen her, um auch der schwarzweißrothen Flagge aus dem Meere zu einer neuen, dem Ansehen des Reiches würdigen Macht stellung zu verhelfen. Auf kaiserlichen und privaten Werften wurde mit dem Bau von zahlreichen Korvetten begonnen und damit zur Offenbarung unserer Macht und zur Ab wehr fremder Uebergriffe während des Friedens in ent legenen Meeren der Ausbau einer neuen, gut bewaffneten, schnellsegelnden und zu weiten Fahrten geeigneten Kreuzer flotte lebhaft gefördert. Die Entwickelung des überseeischen Dienstes der Flotte steht im sichtlichen Zusammenhang mit dem des gesammten deutschen Seeverkehrs. Heute ist di? deutsche Flagge über all gekannt und geachtet; ihr Ansehen wurde bei jeder er forderlichen Gelegenheit durch die deutschen Kriegsschiffe mit Takt und Energie gewahrt. Der durch lange Traditionen gestärkte Unternehmungssinn der hanseatischen Schifffahrt brauchte zwar durch die Kriegsmarine nicht erst entwickelt zu werden, aber dem ganzen deutschen Seehandel ist doch erst das Gefühl der Sicherheit mitgetheilt worden, seit von der obersten Leitung der deutschen Kriegsmarine nachdrück lich erklärt wurde, die letztere sei nicht nur ein Kriegs- instrument, sondern habe auch den Beruf, im Dienste des nationalen Handels und Verkehrs neue Wege für die wir ths ch aftlich e Wohlfahrt der Nation zu erschließen, alte Verbindungen zu ichern und ersprießlicher zu gestalten. Obgleich Deutsch- and bis vor Kurzem noch über keine eigenen Kolonien ver- ügte wie andere seefahrende Nationen, hat es doch den ge- »eihlichen Zusammenhang, welcher zwischen der Friedensarbeit einer Kriegsflotte und der Kauffahrtei desselben Landes be steht, richtig erkannt und daraus seit Jahrzehnten bei Ein richtung seines Flottenbudgets sorgfältig Bedacht genommen. In der „Deutschen Kolonialzeitung" erinnert Franz Siewert daran, daß der preußische Aar 1859/61 zum ersten Male seinen Flug übers Weltmeer nahm, um aus dem ost asiatischen Weltmärkte die Interessen des deutschen Handels standes zu vertreten. Nach erfolgtem Abschluß von Handels und Schifffahrtsverträgen wurden an den Häfen von Jeddo, Peking und Siam in den ostastatischen Gewässern drei Kriegsschiffe stationirt und auch für andere Meere ähnliche Kriegsschiffstationen in Aussicht genommen. Der dem Norddeutschen Bund zu Grunde gelegte Flottenplan, welcher unserer überseeischen Machtstellung gelten kann. Die Aufgaben dieser zahlreichen neueren Schiffsindienst- haltungen haben nicht nur darin bestanden, daß unsere Kriegsschiffe eine Art von Gendarmeriedienst zum Schutze der vaterländischen Interessen versahen und daß sie ferner Aufträge ausführten, welche für die Geschichte unserer Schiff- fahrts- und Handelsverträge eine weitreichende Bedeutung behalten werden, sondern daß sie in allen Meeren den deutschen Unternehmungen einen dauernden Charakter ver liehen. Dadurch darf der große Kostenaufwand für diese Repräsentation des Reiches einer produktiven Kapitalanlage gleich geachtet werden. Der Dienst auf den überseeischen Stationen ist derart geregelt, daß die dazu gehörigen Schiffe alle Plätze der in ihren Bereich fallenden Küsten, wo mit den heimathlichen Interessen Berührungspunkte zu finden sind, besuchen, über die politischen, kommerziellen und Ver- kehrsverhältnisse Erkundigungen einziehen, über welche dann von dem Schiffskommando an die Kaiserliche Admiralität eingehend berichtet wird. Diese Schiffsrapporte dürfen als werthvolle Ergänzungen zu den Berichten unserer konsularen Reichsvertretung gelten. Gegenwärtig ist die Effektivstärke der überseeischen Stationen folgende: a) Ostasiatische Station (Geschwaderkommandant Kapitän Schering): Kreuzerfregatte „Elisabeth", Kreuzer „Nautilus", Kanonenboot „Iltis". b) Australische Station (Geschwaderkommandant Kom modore Paschen): Kreuzerfregatte „Stosch", Kreuzerkorvette „Marie", Kreuzer „Albatroß", Kanonenboot „Hyäne". e) Ostamerikanische Station (Kommandant Kapitän v. Reiche): Schiffsjungenschulschiff „Nymphe". ä) Westamerikanische Station (Kommandant Kapitän Mensing I): Kreuzerfregatte „Prinz Adalbert". o) Mittelmeer-Station (Kommandant Kapitänlieutenant Rittmeyer): Aviso „Loreley". t) Westafrikanische Station (Geschwaderkommandant Kontreadmiral Knorr): die Kreuzerfregatten „Bismarck" und „Gneisenau", die Kreuzerkorvetten „Olga" und „Carola", die Kreuzer „Möve" und „Adler". Diese gesammten im Ausland beschäftigten 16 deutschen Kriegsfahrzeuge bilden fast die Hälfte unserer jetzt aus 36 großen und kleinen Fahrzeugen bestehenden deutschen Kreuzer- flotte. Das Interesse an der Vermehrung der gut be waffneten und schnell segelnden Kreuzerfregatten steht nicht nur bei der deutschen Marine im Vordergründe, auch andere Seemächte halten dieselbe für geboten, well die wirthschaft- liche Machtentfaltung bei allen seefahrenden Nationen auf weit ausgreifende überseeische Unternehmungen mehr und mehr hindrängt. Unsere Flotte ist bisher allen daraus er wachsenden Ansprüchen gerecht geworden. Die volle Wür digung der von ihr in fernen Gewässern mühevoll und un verdrossen vollzogenen Arbeit wird das deutsche Volk ver anlassen, dafür zu sorgen, daß es selbst Antheil an der Wahrheit des Wortes behält: „Der Dreizack ist das Zepter der Welt!" nach Neugründung des Reiches erweitert wurde, hob den Dienst der Kreuzerschiffe auf den auswärtigen Stationen „als eine der wichtigsten Aufgaben der Marine'im Krieg und im Frieden" hervor und verlangte für die Besorgung dieses Dienstes 20 Korvetten und etwa 18 Kanonenboote. Mit den früheren einzelnen Fahrten der Kriegsschiffe zur Uebung der Schiffsbesatzungen wurde völlig gebrochen und die Repräsentation der Kriegsflagge in konzentrirten Be wegungen auf erweiterten Gebieten als bleibende Einrichtung eingeführt. Zur ersten deutschen Kriegsschiffstation in Ostasien hatten anfangs auch die Gewässer der Südsee gehört. Mit Rück sicht auf die rüstig aufstrebenden deutschen Unternehmungen in dem vielumworbenen Pacific-Gebiet, wurde 1875 die Südsee mit Australien zu einem selbständigen Stationsrayon der Kriegsflagge erhoben. Dort entfaltete genau vor zehn Jahren die Glattdeckskorvette „Augusta" zuerst die deutsche Flagge; ihr folgte 1877 die „Ariadne", 1878 die Kreuzerfregatte „Bismarck" (welche gegenwärtig in West afrika Flaggschiff ist). Seit dem Jahre 1879 fanden nur Kreuzerschiffe 111. Klasse für die Südsee Verwendung, außer in Fällen von besonderer Wichtigkeit, wo z. B. im vorigen Jahre die Korvetten „Marie" und „Elisabeth" vor Neu- Guinea die deutsche Seewehrkraft entfalteten. Um auch die deutsche Handelsflagge an den östlichen und westlichen Küstenausdchnungen Südamerikas vor der allezeit ränke lustigen Rivalität Sicherheit zu schaffen, haben dorr seit 1876 nach und nach die Korvetten „Viktoria", „Medusa", „Nymphe", „Hansa", „Freya", „Sophie" und neuerdings „Prinz Adalbert" auf regelmäßigen Kreuzfahrten den mobilen Machtbegriff des Deutschen Reiches dargestellt. Die nord amerikanischen Küsten wurden bisher nicht von der deutschen Kriegsflagge systematisch besucht, weil man dies dort für gegenstandslos hielt. Die jüngste westafrikanische Station hat vor allen anderen Aktionsgebieten unserer Kriegsmarine das voraus, daß sie nicht nur ein geographischer Begriff, sondern eine wirkliche Station ist, welche als ein hoffnungs volles Beispiel für eine weitere territoriale Konsolidation und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg uud Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg.
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