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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188506284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-28
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1885
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i ein >berg. , wozu ler. Theil- uck bei Kinder rau. L188L. kurzem ter, der c, was chmerze rrdt r.5 W > kurzem sorgende »Har ¬ den und- enen. i Nach- met alle Nachm. ze. schänkea ung. Blitz er- Hals- Karl 50 Pf, 1 M, , Hoch- Lehrer 3 M, 50 Pf, entgegen ion. ° R. »/D Erscheint jeden Wochentag Abend- '/,7 Uhr sür den «0 I -4- M andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2d Ps., - -».1 » » zweimonatlich 1 M. SO Ps. und einmonatlich 7S Pf. 38. Jahrgang. — Sonntag, den 28. Juni Einladung zum Abonnement. Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf unser täglich erscheinendes Organ „Areikerger Anzeiger und Hageölatt" pro drittes Quartal 1885 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf da- Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, den Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Uebersichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung. Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depeschen. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- u. amtshauptmannschastlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, und werden dieselben, je nach ihrem Interesse für die Oeffenrlichkeit, in größerem oder geringerem Umfange geliefert. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Fenilleton nur ge diegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. Der wird auch ferner die Obst- und Gartenbauzeitung beigegebm, ebenso werden die Preisräthsel fortgesetzt. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die bekannten Ausgabestellen entgegen. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt". Die Woche. Die Johannisfestwoche liegt hinter uns mit ihren ernsten ! weihevollen Empfindungen und mit den prachtvollen Ein- ' drücken der voll entfalteten Natur. Wieder sind zahlreiche " Wallfahrer nach den Friedhöfen gepilgert, um dort die " Gräber der theuren Entschlafenen zu schmücken; wieder er- Rangen dort in den Abendstunden sanfte fromme Trostes- lieder; wieder haben sich in allen Freimaurerlogen der Welt am Johannisfeste unter dem Zeichen der Rose zahlreiche Brüder zusammengefunden, um nicht nur des ernsten Buß predigers in der Wüste, sondern auch dessen zu gedenken, > der gesprochen: Kindlein, liebet Euch! Tiefer Friede herrscht aber auch jetzt in der politischen Welt, aller Streit scheint beseitigt oder vertagt und an die Stelle der brennenden Fragen, welche noch vor Kurzem die europäischen Staats männer beschäftigten, sind die glühenden Strahlen des Sonnenballs getreten, vor welchen man sich nach kühlen waldumhegten Badeorten flüchtet. Der deutsche Kaiser hat am Dienstag seine Kur in der lieblichen Lahnstadt Ems vegonnen und seitdem mit offenbarem Erfolg fortgesetzt. Täglich unternimmt der greise Monarch längere Spazier fahrten im offenen Wagen, bei welchen allen Begegnenden sein frisches Aussehen große Freude verursacht. In ähnlicher Weise ist in dem Badeort Kissingen der deutsche Reichs kanzler der Gegenstand allgemeiner Verehrung, doch dürfte dieser nur noch kurze Zeit der Erholung pflegen, da in der Reichshauptstadt dringende Angelegenheiten der Erledigung harren sollen. Ob zu diesen Dingen die Braunschweiger Frage und die Wiederbesetzung des durch den Tod des Freiherrn von Manteuffel erledigten elsaß-lothringischen Statthalterpostens gehören oder nicht, läßt sich schwer ent scheiden. Der Justizausschuß des deutschen Bundesrathes, der sich mit dem preußischen Anträge, den Herzog von 'Cumberland von der braunschweigischen Thronfolge aus zuschließen, eingehend beschäftigte, unterbreitet erst in den nächsten Tagen der Plenarversammlung das Resultat seiner Erwägungen. Noch größere Ungewißheit herrscht über den Nachfolger des Statthalters der Reichslande. Das in Mülhausen erscheinende elsässische Blatt „Expreß" bezeichnet als die für die reichsländische Bevölkerung wünschenswertheste Lösung die Uebernahme der Regentschaft durch den Groß herzog von Baden und demnach eine Art von Personal- Union mit den überrheinischen Nachbarn. Es ist aber sehr -fraglich, ob Fürst Bismarck diesem Vorschläge geneigt sein wird. Er hat sich gleich nach dem Kriege dem Gedanken widersetzt, Elsaß-Lothringen vollständig mit Baden zu ver einigen und dürfte durch die Schwierigkeiten der Braun schweiger Frage wahrscheinlich veranlaßt werden, in beiden Staaten ein längeres Provisorium walten zu lassen. Ein Telegramm eines Bochumer Arbeitervereins gab dem deutschen Reichskanzler die vielleicht erwünschte Ge legenheit, sich in dem Antwortschreiben nochmals über die Frage der Sonntagsruhe in demselben Sinne auszulassen, wie der leitende deutsche Staatsmann dies bereits zur theil weisen Enttäuschung der Arbeiterschutz-Kommission im Reichs tage gethan hat. Die „Norddeutsche Allg. Ztg.", welche von Anfang an in der Frage des Verbots der Sonntags- Mit der Uebernahme der Amtssiegel trat in England das neue Tory-Kabinet Salisbury die Regierung an, aber alle Welt ist darüber einig, daß dieser Zeitpunkt keineswegs den Eintritt einer neuen Epoche im politischen Leben Eng lands bezeichnet. Zunächst keine wesentliche Aenderung der bisherigen Politik! ist das Losungswort, welches von den Konservativen ausgegeben wird, die darauf Hinweisen, daß das neue Ministerium sich darauf beschränken werde, die noch schwebenden, aber der Lösung nahen auswärtigen und kolonialen Fragen vollends zu erledigen. Eine einzige Aus nahme von dieser Regel des Fortführens der Geschäfte in dem bisherigen Geiste dürfte einigermaßen Egypten bilden, denn diese Frage war seit jeher das Gebiet der heftigsten Angriffe der konservativen Opposition auf die bezügliche Politik des Ministeriums Gladstone. Ihr wesentliches Augenmerk dürfte deshalb die neue Regierung auf die Klar stellung der Beziehungen Englands zu Egypten richten. Die Russen sehen der jetzigen Wandlung in England mit großem Mißtrauen zu und soll der russische Botschafter in London gemessenen Befehl haben, von dem neuen Mini sterium bündige Garantien der Friedensliebe zu verlangen. Inzwischen setzen die russischen Generäle ihr für England so bedenkliches Werk in Zentralasien mit ungeschwächten Kräften fort. Briefe aus Herat berichten von einem neuen Uebereinkommen zwischen den russischen Behörden und den Jamshidi- und Hezarch-Stämmcn, die bereit sein sollen, sich der russischen Herrschaft zu unterwerfen. und Tageblatt. Amtsblatt für dir kömglichen und städtischen Behörden zu Freiberg imd Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Brau» iu Freiberg. arbeit entsprechend den bekannten Ausführungen des Reichs kanzlers eine sehr kühle Haltung beobachtete, veröffentlichte in diesen Tagen eine Liste der Einschränkungen, welche der österreichische Handelsminister zu dem Verbot der Sonntags arbeit anordnen mußte. Darnach sind nicht weniger als 89 Gewerbe, darunter gerade diejenigen, welche die meisten Arbeiter beschäftigen, ganz oder theilweise von der obliga torischen Sonntagsruhe dispensirt. Ferner ist noch den Provinzial- und Lokalbehörden die Befugniß zuerkannt, be sondere Ausnahmen zuzulassen. Diese Ausnahmen sind dabei zahlreicher wie die Regel. Nicht mindere Schwierigkeiten, wie das Verbot der Sonntagsarbeit, verursacht den österreichischen Be hörden der Normalarbeitstag, der bisher in Deutschland vergebens angcstrebt wurde. Die durch die mißverständliche Auslegung dieser letztem neuen gesetzlichen Bestimmung in Brünn erzeugten ziemlich ernsten Unruhen sind durch die Vermittelung des Bürgermeisters der mährischen Hauptstadt und durch die Nachgiebigkeit der Fabrikanten beigelegt worden. In den Straßen Brünns herrscht wieder Friede, und die Fabriken der industriereichen mährischen Hauptstadt sind seit Montag wieder in voller Thätigkeit. Trotzdem hat der Statthalter von Mähren aus Besorgniß vor Er neuerung der Unruhen den Festzug verboten, der bei dem deutschen Sängerfest in Brünn am Sonntag stattfinden sollte und blieb auch der dagegen eingewendete Rekurs an das Ministerium des Innern erfolglos. Hingegen sind auch die Wallfahrtszüge, welche am 28. und '29. d. M. nach Welehrad geplant waren, aus gesundheitlichen Rück sichten untersagt worden. In Italien ist die Ministerkrisis, welche durch die der Zeit. Die Regierungspartei ist in Frankreich noch so stark, daß sowohl die radikalen wie die monarchistischen Gegner des jetzigen Systems dem letzteren nicht viel an haben können. Selbst die bedeutende Anleihe für Unter richtszwecke und Wegebauten ist von der Kammer geneh migt worden und ebenso schloß man sich dem Regierungs vorschlag über die verhältnißmäßig einfache Leichenfeierlich- keit des Admirals Courbet an. Dieser in Ostasien so erfolgreiche französische Seemann würde ganz anders ver herrlicht worden fein, wenn seine Familie nicht ungeschickter weise die Briefe hätte veröffentlichen lassen, in welchen Courbet sich bei Lebzeiten über den Minister Ferry und die Mehrheit der französischen Kammer in maßlosen Schimpfereien erging. Auch in Spanien hat das Ministerkabinet, welches nach dem am letzten Sonnabend in Madrid stattgefundenen Blutvergießen ernstlich gefährdet schien, wenigstens für die nächste Zeit sich als haltbar erwiesen. Höchstens dürfte der Minister des Innern Romero Robledo einen Nach folger erhalten, da er ebenso unbeliebt ist wie der ihm unterstehende Zivilgouverneur von Madrid, dem es von der hauptstädtischen Bevölkerung schwer angerechnet wird, daß er angesichts der um sich greifenden Choleraepidemie die öffentlichen Lustbarkeiten einschränkte und ein bereits ange- kundigtes Stiergefecht streng untersagte. Mißerfolge der auswärtigen Politik Mancinis herbeigeführt worden war, ziemlich rasch beseitigt worden. Die Gegner ! des jetzigen liberalen Kabinets sühlten sich nicht stark genug, die Regierung zu übernehmen, so daß sich König Humbert veranlaßt sah, den greisen Minister Depretis zu bitten, aber mals und zwar zum siebenten Male die Bildung eines neuen Ministeriums zu übernehmen. Depretis zeigte am Mittwoch der Kammer an, daß er sich diesem Auftrage unterziehen werde, worauf sich die Kammer, die durch Ge nehmigung des Budgets der öffentlichen Arbeiten und des Einnahmebudgets eben erst ihre Regierungsfreundlichkeit be kundet hatte, bis zur Konstituirung des neuen Ministeriums vertagte. Seit einigen Tagen ist die Wahlbewegung in Frank reich in lebhaften Fluß gekommen und beginnen die Par teien mit der Veröffentlichung ihrer Programme und Orga- nisirung der Wahlausschüsse. Das von der äußersten Linken für die nächsten Wahlen ausgestellte Programm er weckt allgemeines Erstaunen. Zunächst ist dasselbe durch seine Unbedeutendheit charakteristisch,- denn Forderungen, wie die Aufgebung der überseeischen Expeditionen, Wahl der Senatoren durch das allgemeine Stimmrecht, Einfüh rung der Einkommensteuer, Trennung des Staates von der Kirche u. s. w., entsprechen durchaus nicht den Bedürfnissen Inserate werden bi- Bormittag 11 Uhr angenom- O O men und beträgt der Preis ftir die gespaltene Zeile > oder deren Raum Id Ps. w
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