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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188507281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850728
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-28
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.07.1885
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«I t.Schnch! sen, Flik^ der Beerdigung des Sozialdemokraten Hiller. Die Zarfüw, Hi. dvbe! es-nr «tUW» wlti« In seilt» mlttrt» >en slcki lartoii»! «»«I» »Häm kort, »kant«» aus Lrut, übrig M irk. Des^ rkt. sttpliL 11. U. »Lie, e ll. Nachbestellungen f die Monate August und September rden rum Preise von t Mk. 50 Pf. von allen iserlichen Postanstatten sowie von den be- »nten Ausgabestellen und der unterzeichnete« Ptditiou angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. Rettungsarbeiten bei dem Häusereinsturz in Köln wurden am Sonnabend durch das Militär und die Feuerwehr bis zum Souterrain der Häuser glücklich beendet. Als Gesammt- resualtat ergaben sich 37 Verwundete und 15 Todte, 24 Per sonen sind unversehrt, von den Verwundeten aber noch manche in Todesgefahr. Dieses Resultat ist überraschend günstig und nur der Aufopferung und Todesverachtung der Rettungs mannschaften zu danken. Sonntag früh 6 ff, Uhr wurde der letzte Verschüttete, der Schreiner Schulze, todt aus den Trümmern hervorgezogen. Gestern Vormittag wurden sieben im Bürgerhospital untergebrachte Leichen unter großer Be theiligung der Bürgerschaft, der höchsten Zivil- und Militär behörden beerdigt. Von den geretteten Personen ist die älteste ein Frau von 70 Jahren, die jüngste ein mutterloses Kind im Alter von 4 Tagen. Zur Linderung der Noth sind bereits bedeutende Stimmen cingegangcn. Die Kaiserin Augusta hat mit einem Beileidstelegramm 300 Mark übersendet. Die städtische Verwaltung hat den Chefs des 16. Jnfanterie- NoloU N>r>» tmS-i. Wimt- nnoim, -nicht», n, M g MM MM WM Mk. '-Gans IM«, stetig le mW 38. Jahrgang. - Dienstag, den 28. Juli Ml - 8ss., s .rseelsekj er die von der Schuld der südstaatlichen Sklavenhalterei be freite demokratische Gegenpartei auf einmal ein ideales Ziel vor sich, die Befreiung ihres Vaterlandes von dem Aus beutungssystem gewissenloser Beamten und von einer davon unzertrennlichen Stellenjägerei, welcher der Präsident Grant aus Vorliebe für Diejenigen, die ihm zweimal zur ersten Stelle im Staate verhalfen, mehr als billig Vorschub leistete. Die grundfalsche Finanzverwaltung, welche statt der Aufhebung des Zwangskourses und der Wiederaufnahme der Metallgeldzahlungen die aus hohen Zöllen gezogenen Ueberschüsse des Bundesschatzes auf den überflüssigen massenhaften Rückkauf der Staatsschuldscheine verwendete, bot den Gegnern Grant's immer neue Angriffsobjekte. Trotzdem blieo die republikanische Partei noch am Ruder, als Grant's zweite Amtsperiode zu Ende war und behielt noch sieben Jahre, wenn auch unter fortwährenden Kämpfen, die Leitung des Staates in den Händen. In dieser Zeit, bald nachdem er in das Privatleben zurückgetretcn war, machte Ulysses Grant eine Rundreise durch Europa, Nord afrika und Asien, auf welcher ihm an allen Höfen wahrhaft königliche Ehren erwiesen wurden. Ueber China und Japan kehrte er dann 1879 nach Amerika zurück und empfing in Kalifornien, wie ein Jahr später bei einer Rundreise durch fast alle Staaten der Union von den Mitgliedern der republikanischen Partei solche Huldigungen, daß er sich dadurch ermuthigt fühlte, zum dritten Male um die Präsidentschaft zu werben. Dabei erlitt Ulysses Grant die erste Niederlage. In der eigenen Partei fühlte man die Nothwcndigkeit, den ersten Posten un Staate einem Manne anzuvertrauen, dessen Charakter unbefleckt war von dem Vorwurf der Mitschuld an der Beamten-Mißwirthschaft und der Vergeudung der Staatsfinanzen. Es ist bekannt, wie traurig der Versuch des republika nischen Präsidenten Garfield endete, die Stellenjäger der eigenen Partei von sich abzuschütteln und wie nach der kurzen Chester-Arthur'schen Zwischenperiode mit dem Gouverneur Cleveland die demokratische Partei im Weißen Hause zu Washington zur Herrschaft gelangte. Lange vorher schon war aber das persönliche Schicksal Grants besiegelt worden, der, einem falschen Freunde vertrauend, sein ganzes Vermögen und das ihm nach Besiegung der Süd staaten gewordene Nationalgeschenk von 250000 Dollars eingebüßt hatte. Die New-Uorker Börsenfürsten kannten gegen den Mann keine Rücksichten mehr, der ihre Interessen nicht mehr fördern konnte, seine übrigen Parteigenossen, die keine Pfründen mehr von ihm erwarteten, boten ihm nur ein geringschätziges Mitleid und die Bundesregierung glaubte schon ein Uebriges zu thun, als sie dem Helden, dem sie die Erhaltung der Staatseinheit verdankte, durch das Kriegsministermm eine einfache Generalspension von 15000 Dollars anweisen ließ. Der amerikanische Freistaat gewährt zwar der persönlichen Tüchtigkeit den weitesten Spielraum, kennt aber nur eine Anerkennung und Belohnung gegen wärtiger Verdienste. Ein Heerführer und Staatsmann von der hohen Bedeutung Grants wäre von einem europäischen Monarchen mit Ehre und Dank überschüttet worden; sein Leben würde in Europa gegen alle Wechselfälle des Schick sals sicher gestellt gewesen sein. Wenn man verdienstvolle Staatsbeamten nach Vollendung ihrer Wirksamkeit in Amerika am Abend ihres Lebens lediglich darauf angewiesen sieht, was sie sich während ihrer Amtirung erspart haben, dann begreift man die gewissenlose Hast vieler Amerikaner, ihr Amt auszubeuten und die rücksichtslose Art, mit welcher man dort jeden einträglichen Posten krampfhaft festzuhalten sucht. Was Ulysses Grant auch verschuldet haben mag, verwischt nicht ferne großen Verdienste um den von ihm vom Abarund erretteten amerikanischen Freistaat. Einer der edelsten Präsidenten der Union verhauchte erst vor Kurzem, zerfetzt von der Kugel eines enttäuschten Stellen jägers, unter entsetzlichen Leiden sein Leben; ein anderer noch ruhmvollerer Präsident, der Retter seines Landes, gab jetzt verkannt, verarmt, gepeinigt von der schmerzhaften Krank heit des Zungenkrebses, seinen einst so kühnen Geist auf. In den Freistaaten herrscht offenbar auch heute noch, wenn auch in anderer Form, der Ostracismus, das griechische Scherbengericht, durch welches allzuverdiente Bürger als staatsgefährlich verbannt wurden. An der entstellten Leiche des Ulysses Grant kann man lernen, wie auch die Republiken der Neuzeit hervorragende Dienste belohnen! MikWrWyej^ ' und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Berautwortlicher Redakteur: Iuliu« Braun iu Freiberg. Ulysses Grant Während der deutsche Reichskanzler in dem vergangenen Wahr den höchsten begeistertsten Dank seines Volkes in reicher Weise erntete, sank jenseits des Weltmeeres Ulysses unt, welcher der nordamerikanischen Union ähnliche Dienste Mt wie Fürst Bismarck dem Deutschen Reiche, krank, lannt und verarmt auf ein langes Schmerzenslager, von d ihn erst am letzten Donnerstag der barmherzige Tod vste. Ein unvergeßlicher Zeuge für den Undank der wMüen, ist der frühere Oberbefehlshaber sämmtlicher lionsheere und der zweimalige Präsident der Vereinigten waten nach unsäglichen Leiden, die selbst das Mitgefühl »er Feinde erweckten, gestorben, nachdem ihm der Schluß er seltenen glänzenden Laufbahn Enttäuschungen der leisten Art gebracht hatte. Wir haben den wechselvollen ensgang dieses genialen Mannes bereits kurz gezeichnet, an Berufssoldaten erzogen, verließ Grant 1854 die mili- ischc Lausbahn, die ihm im Frieden nicht behagte, kehrte derselben aber 1861 wieder zurück, als der Ausbruch l Bürgerkriegs ein Feld für seinen Thatendurst darbot. uh glänzenden militärischen Erfolgen, die mit Strömen t Blut erkauft wurden, erreichte er 1864 die höchste mili- tschc Staffel als Oberbefehlshaber aller Unionshcere und l solcher gelang es ihm, die Heere der Südstaaten mit vn eisernen Gürtel zu umschließen und dem entsetzlichen »zerkrieg ein Ende zu machen. Seine Siege ermöglichten M>en Nordstaatcn der Union, das Werk Washingtons zu lenden und durch die gänzliche Abschaffung der Sklaverei »en Südstaaten Millionen unglücklicher Geschöpfe zu be- »n und ihr Dasein menschenwürdig zu gestalten. »Nachdem das großartige Werk der Besiegung der Süd- vcn gelungen war, wandelte sich der kühne schneidige neral Grant in den leitenden Staatsmann um, als wer er eine Reihe von Jahren an der Spitze des großen Maates neuen Ruhm erwarb. Auch hier bewährte sich pnt als echter Janker, als Sohn des unternehmungs- MN verwegenen Volkes, dessen Willenskraft und Arbeit zeit allen anderen Nationen Bewunderung abnöthigen. in 4. März 1869 an amtirte er als Präsident der Ver- Mn Staaten, nach Ablauf seiner Wahlperiode wieder- Mt, volle acht Jahre hindurch voll Energie und Unter- inungslust. Auf dem Gipfel der Macht stehend, ver leit von der republikanischen Partei, die ihm Erfolge IErfolge dankte, merkte der sonst so weitblickende Staats- ln nicht, daß der Boden unter seinen Füßen wankte, I sein Stern zu erbleichen anfing. Die Erfahrung, wie »er es für einen leitenden Staatsmann ist, treue, gehor- fe und fähige Mitarbeiter zu gewinnen und zu erhalten, mich dem vom Schicksal begünstigten deutschen Reichs iler nicht erspart geblieben. Dem Präsidenten Grant aber gerade diese Schwierigkeit das größte An gebracht. In der Wahl seiner Staatssekretäre sonstigen Rathgeber so unglücklich als nur ilich, konnte Grant nicht verhindern, daß sein ruhm- pnter Name zum Deckmantel für eine Beamten-Korruption braucht wurde, von deren Umfang er wahrscheinlich keine ung hatte. Durch seinen an der New-Iorker Börse u als nöthig verkehrenden Bruder beeinflußt, begünstigte Kit einen Währungsschwindel schlimmster Art und er dichte es den triumphirenden New-Uorker Börsenfürsten, Kongreß Finanzmaßregeln durchzusetzen, bei welchen die- m aus den täglich schwankenden Goldkoursen Niesen- pine auf Kosten des ganzen Landes zogen. batte die republikanische Partei mit der vollendeten Hebung der Sklaverei ibr einziges ideales Ziel erreicht steuerte unter der Aegive Grant's immer üefer abwärts die materielle Gewinn- und Genußsucht hinein, so sah Tagesscham Freiberg, den 27. Juli. Wie die „Post" schreibt, wird der Gesundheitszustand deS deutsche« Kaisers täglich günstiger und erzeugt die Bade kur in Gastein sichtlich die trefflichste Wirkung. Der Gpng des greisen Monarchen wird elastischer, seine Haltung strammer und die Gesichtsfarbe frischer. Der Kaiser macht täglich Vor mittags zwischen 10 und 11 Uhr einen Spaziergang auf der Kaiserpromenade, des Nachmittags zwischen 5 und 7 Uhr eine Spazierfahrt in die Umgebung. Sonnabend Abend traf der zum Statthalter von Elsaß-Lothringen designirte Fürst Chlod wig Hohenlohe-Schillingsfürst in Gastein ein und wurde gestern bereits vom Kaiser empfangen. Die Sonnabend Abend beab sichtigte Spazierfahrt und die Morgenpromenade des Kaisers am Sonntag mußten des eingetretenen Regens wegen unter bleiben. Gestern Vormittag 11 Uhr nahm Se. Majestät an dem in der evangelischen Kirche von dem Oberhofprediger Kögel abgehaltenen Gottesdienste Theil. Zur kaiserlichen Tafel er hielten gestern der bisherige deutsche Botschafter in Paris, Fürst Hohenlohe, und der Kardinal von Fürstenberg, Fürst bischof von Olmütz, Einladungen. — Der deutsche Kronprinz und die Kronprinzessin sind mit den Prinzessinnen-Töchtern Sonnabend Nachmittag in Bafel eingetroffen und nach Luzern I weitergereist. Von dort erfolgte die Fahrt nach Flüelen per Dampfer und dann bis Göschenen auf der Gotthardbahn. Die Königliche Bergakademie in Berlin feierte Freitag und Sonnabend den Abschluß des 50. Semesters durch mehrere Festlichkeiten, deren hervorragendste ein Kommers in dem reichgeschmückten Saale des Zoologischen Garten bildete. An den Ballustraden hingen Schilde mit bergmännischen Sprüchen, sowie Gezähetafeln mit Keilhauen, Schlitzbeilen, Bohrern, Spaten und dergleichen. An den Wänden waren Velarien und große Tafeln angebracht, welche die Namen der Professoren und Dozenten verkündeten und über die Besuchsziffer der Aka demie Aufschluß gaben. An fünf langen Tafeln hatten die Festgenossen Platz genommen. Die oberste Bergbehörde war durch den Oberberghauptmann Huyssen persönlich vertreten. Der erste Salamander, den Stud. Kayser mit einer begeisternden Ansprache einleitete, galt dem Kaiser, dem obersten Bergherrn. Alsdann nahm Geh. Bergrath vr. Wedding das Wort zur Festrede, in der er einen kurzen Rückblick auf die Entwickelung der Akademie gab, aus welcher bisher 4000 Bergtechnikcr her- vorgcgangen sind. Nach der Begrüßung der Gäste ergriff Direktor Hauchecorne das Wort; er betonte den Aufschwung der Anstalt, welche Hand in Hand gegangen sei mit der Ent wickelung des Bergbaues; sein Salamander galt dem deutschen Bergbau. Unter der Firma: „Kamerun-Land- und Plantagen-Gesell schaft Woermann, Thormaehlen und Kompagnie" hat sich in Hamburg eine Kommanditgesellschaft gebildet, deren persön lich haftende Gesellschafter die Firmen C. Woermann und Jantzen und Thormaehlen sind. Kommanditisten sind Kapita listen aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands, welche sich mit Antheilen ä 10 000 Mark betheiligt haben. Zweck der Gesellschaft ist, eine rationelle Plantagenwirthschaft im Kamerungebiete, insbesondere bei Bimbia zu versuchen. Als Leiter der Plantagenanlagen ist E.Teusz engagirt, der bereits am Kongo mit günstigem Erfolge ähnliche Versuche machte. — Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main beschäftigt sich auf Antrag des dortigen Polizeipräsidiums mit den Vorfällen auf dem Friedhof bei Gelegenheit Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angcn om- LH LH 8k vien und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle H LHLH^H oder deren Raum 15 Pf. w „ t^LH Erscheint jeden Wochentag Abends '/,7 Uhr für den sa H / andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., d zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und einmonatlich 7b Pf.
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