von Richard Lehmann Der geheimnisvolle Kugelhammer lieh lächelnd bei diesem Trick zu erklären. Und wenn der Vorführende nun erklärt hat, wie der Trick vor sich gegangen war, zeigt er ihn noch einmal. Alle Zuschauer haben jetzt aufmerksam die linke Hand beob achtet und sind der Ueberzeugung, daß die ganze Geschichte doch furchtbar einfach sei. Wieder zerreibt der Zauberkünstler die Ku gel in der rechten und zeigt diese leer. Und dann dreht er die linke mit der Handfläche zum Publikum: die Kugel ist längst nicht mehr dort, sondern vielleicht in einer Fiocktasche angelangt. Und wenn auch dieser Trick erklärt würde, dann würde das nächste Mal die Kugel sicher aus einem Apfel herauskommen, den eine Frau aus dem Publikum eigens zu diesem Zwecke ge stiftet hat. Sie hatte keine Ahnung, daß ihr Obstbaum Aepfel mit Holzeinlage trägt! So eine Zaubervorstellung — auch die pri mitivste — ist ein stetiger Kampf mit der Aufmerksamkeit der aufmerksamsten Beob achter, die dabei immer den kür zeren ziehen. Denn was das Publikum beobachtet, ist fast immer das, worauf es nicht ankommt. Und das, worauf es wirklich ankommt, wird meistens nicht be obachtet. Diesen Tatbestand faßt der Zau berkünstler in die schönen Worte: „Wenn ich so tue, als ob icli täte, dann tue ich nicht; aber wenn ich tue, als ob ich nicht täte, dann tue ich.“ Zeigt er beispielsweise einen Kartentrick, bei dem die sogenannte Würfelurne nach Prof. Kollmann 675