Kunst und Gewerbe unter den Indianern „Schlangentanz“ von Fred Kabotie nordamerikanische Kultur um eine spezielle Nuance zu bereichern. Gerade in der letzten Zeit wurden bei den Indianern des Südwestens Ansätze einer gänzlich neuen Kunst festgestellt. Sie sind ein Beweis dafür, daß die Quellen geistigen Schaffens bei der Ur bevölkerung des Gebietes noch nicht versiegt sind. Trotzdem die Malerei bei der roten Rasse nie heimisch war, be ginnt sich der Kunstwille der jungen Indianer in Werken der Malkunst Bahn zu brechen. Unter amerikanischer Lei tung entstand in den letzten Jahren in den Reservationen eine Schule für moderne Malerei, die außerordentlich günstige Ergebnisse zeitigt. Die india nischen Maler machen sich die er worbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf eine so eigenartige Weise zu eigen, daß das amerikanische Kunstleben auf sie zu achten und zu reagieren beginnt. Man kam auf folgende Weise auf die Idee, Malschulen zu errichten: Es wurde bemerkt, daß die indianischen Kinder in den von den Amerikanern für sie errichteten Schulen außerstande waren, so zu zeichnen wie die übrigen Kinder. Die Art war ihnen durchaus fremd. Man ließ ihnen die Freiheit, es so zu versuchen, wie es ihrem Trieb angemessen schien. Wie mit einem Zauberschlag begann sich ihre von der Fessel des Andersseinmüssens befreite Phantasie zu regen. Es kamen Zeich nungen zustande, die eine besondere Begabung einzelner Kinder verrieten. Man pflegte die natürliche Anlage der Kinder, ließ die ihrem nationalen In stinkt entsprechende Richtung sich weiter entwickeln und hat nun, nach kaum einem Jahrzehnt pädagogischer Bemühung, die Genugtuung, schon reife Früchte zu sehen. Berühmte Namen, wie Fred Kabotie aus dem Stamm der Hopiindianer, Awa Tsireh, ein Misch ling aus Navoha- und Tewablut, Julian Martinez, Velino Shije, tauchen auf 1075