— 19 — auf der äusseren südlichen und östlichen Seite anzusehen. Von den alten Klostergebäuden ist nur noch ein einziges Haus, das Amtshaus übrig, über dessen Thür man eine aus Stein gehauene Menschenhand sieht, welche sich auch auf einer pegauischen Silbermünze aus dem 14. Jahrhun dert wiederfindet. Hinter diesem Gebäude, an der Stadt mauer, nimmt man einen steinernen Hund wahr, der als ein Wahrzeichen gilt und mit einer unlautern Mönchssage in Verbindung gebracht wird, jedoch wohl nur als Sinn bild der Wachsamkeit zu betrachten ist. - Die alte, schöne Klosterkirche wurde 1689 abgebrochen, wobei man die Gräber Wieprechts von Groitzsch, seiner Gemahlin und des 1130 verstorbenen jüngeren Wieprecht öffnete und zerstörte. Der Historiograph Schöttgen sah noch um 1700 beim Rec tor Hartmann in Schulpforte einen Knochen, der ihm aus Pegau zugeschickt worden, mit dem Vermelden, er sei aus Wieprechts Grab genommen. Der Knochen hatte einem Manne von riesiger Grösse angehört. Der Grabstein des alteren Wieprecht wurde in die Stadtkirche gebracht, wo er in einer Rumpelkammer lag, bis man ihn 1871 restau- rirte und würdig aufstellte. Er ist ein merkwürdiges Kunst werk des 12. Jahrhunderts und ohne Zweifel von einem italienischen Künstler gearbeitet Die Stadtkirche mit Altarbildern von Jacob Wendelmuth, gehört in ihren Haupt- theilen dem 15 Jahrhundert an. Sie enthält interessante Monumente, darunter das des berühmten kurfürstlichen Kanzlers Cäsar Pflugk, dem Pegau und Groitzsch versetzt war Er starb 1524 und wurde hier begraben. Das Rath haus erbaute 1558 der berühmte Arcliitect Hieronimus. Lotter, Bürgermeister von Leipzig, von welchem auch die Pleissenburg zu Leipzig und das Schloss Augustusbur«’ erbaut worden sind. Im Rathhause hat man 1871 ein lebensgrosses Bild von ihm aufgefunden. An der Brücke beim Rathhause sieht man eine steinerne Gans ohne Kopf 2 * L