als besondere Unglücksjahre 1598, 1621, 1634, 1686, 17Ü9, 1720, 1766 und 1827, in denen grosse Brände stattfanden, und 1519, 1568, 1599, 1612, 1631, 1813 und 1866, in denen Pest und andere Seuchen die Stadt heimsuchten. Bautzen ist der Geburtsort des durch sein trauriges Geschick bekannten Schwiegersohns Melanchtons, Caspar Pencer (lebte 1525—1602), des Historikers Budäus, des Leipziger Tonsetzers Bezel (starb 1686), des Prager Belletristen und Dichters Meissner (geb. 1753. gest. 1807), des Leipziger Philosophen Carus (lebte 1776 — 1867), des Dichters und Schriftstellers F. G. Wetzel (geb. 1779, gest. 1819), des Orientalisten Flügel u. s. w. Das alte Sprüchwort „Hunde führen bis Bautzen“ ver dankt folgendem Vorfälle sein Entstehen: Kaiser Heinrich I. sandte zur Verhöhnung dem Ungarfürsten nach Bautzen zwei schäbige Hunde sammt Fehdebrief, dieser Hess dagegen den Boten des Kaisers sowohl Nasen als Ohren abschneiden und schickte sie ihm auf solche Art verstümmelt wieder zurück. Daher sagt man: „Es bekommt ihm wie das Hundeführen bis Bautzen.“ Hervorragende Gebäude. Schloss Ortenburg, an die Innenstadt stossend, ein felsiges Vorgebirge krönend, seiner ersten Anlage nach uralt, einst gefürchtete Festung, 958 erbaut, früher häufig Residenz der böhmischen Könige, dient jetzt als Sitz der obersten Behörden des Regierungs bezirks, der Gerichtsämter, des Schwurgerichts. Für den Fremden bemerkenswert!:: 1. Am Thorthurme das in Stein gehauene lebensgrosse Abbild Matthias Corvinus von Ungarn (er liess 1483 das 1400 abgebrannte Schloss wieder aufbauen), sitzend auf dem Throne, umgeben von Engeln. Inschrift oben: Matthias Rex, unten: Anno MCCCCLXXXVI Salv. 2. Durch das Thor kommend, links seitwärts oben zwei Köpfe aus Stein gehauen, angeblich Gedenkzeichen der