— 17 — erkauft, 1432 ward die Burg von der Stadt erkauft und zer stört.^ Die Hussiten und andere Kriegsvölker untergruben der Stadt Wohlstand sehr. Die Stadt hat über 6000 Ein wohner; Tuchmachern und Töpferei Haupterwerbszweig. Sehenswürdigkeiten: Das nette Rathhaus mit Bürgersaal, Stadtbibliothek und Alterthumscabinet, das 1825 durch unendliche Mühen unseres Dr. Böhnisch in’s Leben gerufene und dem Andenken des hier geborenen Kritikers, Dichters und theologischen Erleuchters Lessing gewidmete Barmherzigkeitstift" mit Betsaal, nicht zu übersehen das Lessingbild (Kindergruppe) und die L e s s i n g- büste (vom Hofbildhauer Kühne), im Garten Dr. Böhnisch’s Grabmal. Das Lessingdenkmal (Büste von Knaur) am Schulhofe. Der Andreasbrunnen auf dem Markte. Die Bürgerschule mit Bibliothek und Mineraliensammlung, das Lange’sche Haus mit Wappen und Brustbild Luthers und der Catharina von Bora. Unter den Kirchen erwähnen wir die Haupt- oder Marienkirche mit grossartigem Flügelaltare, in der Sacristei verschiedene Alterthümer, ferner die Klosterkirche, erbaut 1490, hier ein kostbarer Altar, für dessen einziges Mittelbild, die aus Holz geschnitzte Maria! schon vor 250 Jahren 1200 Goldgulden vergebens geboten wurden. — Wir gedenken noch einiger besuchter Restau rationen, als: Stadt Dresden, Voland, zur goldenen Krone und der Conditorei von Bleyl, dessen Pfeffer kuchenbäckerei rühmlichst bekannt ist. Postverbindung mit Bischofswerda; Stellwagenver- bmdung über Wittichenau nach Hoyerswerda. Beliebte Ausflüge sind der Anger (hier stand obenerwähnte Burg) mit guter Restauration und der nahe mit dem 1864 erbauten Lessing- thurme (mit Restauration) geschmückte Hutberg ('/, Stunde) von wo man eine prachtvolle Rundsicht geniesst. Die vor-