I. Abtheilung. I. Ursprung des oberlansitzisclien Adels. lieber des oberlausitzischen Adels Ursprung ist zumal seit den beiden letzten Jahrhunderten viel gestritten worden. Die einen Ge schlechter pries man ob ihrer altslawischen, die ändern ob ihrer alt germanischen Abstammung. Erwiesen wurde dabei weder die eine, noch die andre. Allerdings gab es auch bei den Milzenern, dem slawischen Stamme, der seit dem 7. Jahrh. n. Chr. die heutige Oberlausitz be wohnte , nicht nur gebietende Fürsten , sondern auch einen wohlbe güterten Adel. Noch heute erzählt Volkslied und Sage der Wenden von einstigen Königen ihres Volks und bezeichnet gewisse Hügel als Königsgräber; ja noch vor wenig Jahrzehnten rühmten sich einzelne W endengeschiechter in der Umgegend von Budissin ihrer könig lichen Abkunft. Noch heut bergen die meisten auf -itz endenden Ortsnamen in ihrer Stammsilbe den Namen ihres einstigen slawischen Besitzers. So bedeutet Milk w itz, wendisch Milkecy , die Leute des Milk, Schlunkwitz, wendisch Slonkecy , die Leute des Slonk u. s. w. Als nun gegen Ende des 10. Jahrhunderts die Mil- zener in blutigen Kämpfen ihre Selbständigkeit an die Deutschen ver loren, werden die Sieger, wie dies in anderen eroberten Slawenlän dern nachweislich geschah, denjenigen slawischen Häuptlingen und Adlichen , die sich unteiwarlen , die Herrschaft der Fremden ehrlich anerkannten und durch die Taufe auch die Religion der neuen Herren annahmen, nicht nur die Freiheit, sondern auch ihre bisherigen Be sitzungen , ganz oder zum Theil, belassen haben. Im Meissnischen besass „der freie Mann, genanntBor, von Nation ein Slaw'e“, zahlreiche Güter. 1071 überliess er fünf derselben tauschweise an das Bistlium Meissen. Von den dafür erhaltenen Dörfern waren zwei Knothe, Gesch. <3. Oberl. Adßls. i