48 1467 Vorschläge eine solche, dass der König sich nicht darauf befassen konnte: er solle sich „in Glaubenssaehen“ un bedingt dem Urtheile des Legaten fügen. ,24 ) Georg, der seine Verwunderung darüber nicht unterdrückte, dass Fürsten, die nach den bestehenden Verträgen ihm zur Hilfeleistung verpflichtet seien, als Mittelspersonen auf träten, setzte dem eine Bedingung entgegen, die für die Gegenpartei ebenso unannehmbar war: die einstweilige Suspension des Bannes und das Verbot aller Schmähungen und Lästerungen. So scheiterten diese Einigungsversuche vollständig. I25 ) Neben diesen Verhandlungen mit Böhmen ging ein lebhafter diplomatischer Verkehr zwischen den Häusern Sachsen, Brandenburg und Bayern, endlich dem Kaiser her. Obwohl, wie wir sahen, die sächsische Politik mit der brandenburgischen, in der böhmischen Frage wenig stens, bis dahin ganz Hand in Hand gegangen, war die Erneuerung der Erbeinigung, die schon im vorigen Jahre Brandenburgs dringender Wunsch gewesen war, noch nicht vollzogen worden (vergl. S. 17 fg.) Die Ursache dieses Zögerns und Hinhaltens war immer noch das Ver hältnis des Markgrafen Albreclit zu Ludwig dem Reichen. Hatten sich die beiden Fürsten auch viel mehr genähert als früher, hatten sie auch auf dem Nürnberger Reichs tage freundschaftlich mit einander verkehrt und dachten sie auch lebhaft an eine Einung mit einander, wobei Herzog Albrecht den Vermittler spielte, so gab es doch noch genug unausgeglichene Differenzpunkte. Besonders aber liess der Umstand das alte Misstrauen nicht einschlummern, dass Herzog Ludwig seit Ende 1466 oder Anfang 1467 mehr und mehr sich auf die Seite der Gegner des Königs Georg stellte und dieser"sich allmählich und behutsam vollziehende Umschwung selbstverständlich eine Annäherung an den Kaiser zur Folge hatte, die sehr leicht zum Nachtheile Albrechts ausgebeutet werden konnte. Ludwigs naturgemässes Streben war ein Bündnis, dessen Spitze sich gegen König Georg richtete oder das ihn doch ,J ‘) Höfler, Kais. Buch 136 fgg. Auch die Bemerkung von Kas par Polkwitz bei Palacky, Urk. Beitr. 488 bezieht sich doch wohl auf diese Gesandtschaft. lls ) Der Bericht der Gesandten und die Antwort des Königs bei Müller, Reichstagstheatr. II, 297 fgg. Vergl. auch Palacky IV, 2, 471 fg. Kluckhohn 271 fg. Droysen II, 1, 233.