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Sächsische Volkszeitung : 16.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190605169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-16
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.05.1906
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Nr. HL. Mittwoch, de« IS. Mai 1v«>« S. Jahrgang. SWsche KotköMilW »ych-m« t»«l«ch »ch». »V Aulnnh«, «m-n. « «,Mage.« ^ r«s«?MW^ U»»dd<»-Iger ls-edi-n f. Wadkdett. ilecdt«. freidet». »^dakl>on«.«d^chftimder H—L« ah» I " ^ !>' Iloliro«» -»»rd»«- >><» «g««»att -einzeln oder deren chaum mir 18 ^ RoName m SV ^ die Zeile, berechn., e>.» »o-,h. bedeut, chobetl. <»««»r»a.e»,, chrd^tn»» ,»d GeschitftbtteS», »r«»d»« «ie-ise cM - pkee«.lpr-^i>> <?,. 'W»i. Die Annahme der Neichsfinarrzveforrn. I-. Berlin, 1». Mai 19^6. Ter Reichstag hat in den verflossenen 14 Tagen ein tüchtiges Stück Arbeit geleistet; was noch vor einem halben Jahre niemand für möglich gehalten hätte, ist geschehen. Die Neichsfinanzreform ist in sehr rascher Zeit erledigt. Sie hat, wie wir dies stets betonten, eine erhebliche Mehr- heit im Reichstage gefunden, weil sie ein Kompromihwerk darstellt. Nicht das Entscheidende war, datz für dieses und jenes Gesetz sich eine Mehrheit zusammenfand, sondern datz die Mehrheit fiir fast alle Steuern sich ans denselben Par teien zusammensetzte. — Zentrum, Konservative und Nationalliberale bildeten die feste Stimmengruppe, um welche sich stets die Majorität scharte. Dabei ist es ganz selbstverständlich, datz die einzelnen Fraktionen manches mit in Kauf nehmen mutzten, um diese Mehrheit zusammen zu halten. Keine derselben konnte ihren Willen vollkommen durchsetzen; aber es mutz rühmend hervorgehoben werden, datz alle bestrebt waren, sich auf einer Mittellinie zu einigen. Wie schon die erste Lesung ergeben hat, waren Zentrum und Nationalliberale von Anfang an ziemlich einig; sie konnten auch stets Hand in Hand miteinander marschieren; anders war es mit den Konservativen. Sie stellten sich zu- erst der Reform in den meisten Punkten sehr ablehnend gegenüber und wollten fast alle Gelder durch neue direkte Steuern gedeckt wissen. Es mutz anerkannt werden, datz die Konservativen im großen nationalen Interesse ihre Sonder ansichten zurückstellten und im allgemeinen stramm mit der Mehrheit gingen. Einzelspänner gab es freilich auch bei ihnen, aber auch im Zentrum und bei den Nationalliberalen, aber es waren fast nie mehr als 10 Prozent, die sich ab splitterten. Ganz unfruchtbar zeigte sich die Linke. Tie freisinnige Vereinigung stimmte fast immer, wie ihr Gönner, die Sozialdemokratie, sie anführte; wenn fast niemand im Hause sich für die sozialdemokratischen Anträge erhob, die paar Leute um Schräder taten es im treuen Vasallcndienst. Die freisinnige Volkspartei bewahrte sich zwar noch eine etwas selbständigere Stellung, ging aber sonst im Verneinen noch über die Sozialdemokratie hinaus. Gerade der Umstand aber, datz bei der Steuerreform ein Kompromiß die Mehr heit bilden half, ist die Gewähr dafür, datz nicht einseitig Verfahren worden ist. Was nun die Mehrheit bei den ein zelnen Steuern betrifft, so wechselt das Bild gar sehr, einige Steuern fanden eine Mehrheit von über 250 Stimmen, bei anderen schmolz sie ans 30 zusammen. Mit der größten Mehrheit ist die Tantiemensteuer angenommen worden und mit der zweitgrößten Mehrheit die Reichserbschaftssteuer; leicht erklärlich, beides sind Steuern, die in erster Linie die besitzenden Volkskreise treffen, welche mit Reckst in der Fi- uanznot ihr Scherflein bringen sollen. Die Biersteuer hatte ihre Gegner auf der Linken, der sich die Wirtschaftliche Vereinigung anschlotz mit der höchst unglücklichen Betonung, daß sie keine neue Belastung des Mittelstandes im Brauergewerbe wolle! Und doch waren es selbst die mittleren Brauer, die diese Steuer wünschten und zwar in der Form, in der sie Annahme fand. Schon wollen sich jetzt die Großbrauereien zusammenschließen, um eine Bierpreiserhöhung von 2,50 Mark pro Hektoliter zu beschließen. Man sieht, wie hier Rechnung getrieben wird! Die durchschnittliche Erhöhung der Stenern mackst auf einen Hektoliter noch nicht einmal eine Mark aus, aber der Preis soll um 2,50 Mark erhöht werden. Tabaksteuer und Q u i t t u n g s st e u e r sind im Plenum ohne Sang und Klang gefallen, kein Abgeordneter hat hierzu das Wort ergriffen. Die Zigaretten st euer entfesselte einen scharfen Kampf und nahm drei Tage in Anspruch. Auffallend war, mit welcher Schärfe hier die Polen zu Werke gingen! Wäh rend sie sich sonst ruhig ablehnend verhielten, haben sie hier mit einer Lebhaftigkeit gegen die Steuer gekänrpft, die all gemein Aufsehen erregte. Bei der F a h r k a r t e n st e u e r splitterten von der Mehrheit einige Abgeordnete des Zentrums und der Kon servativen ab, letztere, weil sie in dieser einen Eingriff in die Tarifhoheit sahen. Die ablehnenden Zentrnmsabgeord- neten waren nur Bayern, die für die dortigen Lokalbahnen eine Verteuerung fürchteten, die sie nickst übernehmen woll ten. Man wird dies bei der Eigenart der Tarife auf die Lokalbahnen in Bayern wälzen müssen. Die Ta n t i e m e n st e u e r hatte nur die freisinnige Volkspartei als Gegner, nur 18 Abgeordnete lehnten sie ab! Es war köstlich anzusehen, wie die Sozialdemokraten zur großen Verwunderung des Hauses erst nmsielen, niemand hatte darauf gerechnet, und wie sofort die freisinnige Ver einigung nachfolgte. Nur die Gruppe um den hohen Tan tiemenbezieher Kämpf blieb bei ihrem Nein! Das wird ihr sehr übel bekommen. Die R e i chs e r b s cha f t s st e u e r fand überhaupt keine geschlossene Fraktion mehr gegen sich; es waren nur Abgesplitterte aus einzelnen Fraktionen, die sich gegen diese erklärten. So hat Freiherr von Stengel die mühsame Arbeit nahezu unter Dach und Fach. Er hat es reichlich verdient, denn es war kein Vergnügen, in seinem hohen Alter von 70 Jahren sich noch dieser Arbeit zu unterziehen, aber er hat damit für das Reich einen Dienst geleistet, der unvergeßlich bleibt und ihn in die Reihen der verdientesten Staats männer stellt. Die grstzr Versammlung der Privaraugestellteu im Zoologischen Garten zu Leipzig. (Zpezialboricht der Sächs. Volkszeitung Schlich.) Ferner legt Herr Neichstagsabg. Nacken (Zentrum) die Weiterentwickelung der ganzen Bewegung dar. Zu Beginn der Session 1903 hatten die konservative, die national- liberale Fraktion und das Zentrum Anträge zu Gunsten der Pensioiisvecsichernng gestellt. Zunächst fanden Verhand lungen zwischen Vertretern dieser Parteien im Reichsamte des Innern statt. In jene Zeit siel auch eine Sitzung des Hanptausschusses. Es wurde darauf der Vorschlag gemacht, demnächst eine solche unter Hinzuziehung der Vertreter dieser Parteien zu veranstalten. Diese Sitzung fand auch statt und dort wurden zunächst die Leitsätze ausgestellt, ans welchen nun weiter ausgebaiit werden soll. Um die Beratung der gestellten Anträge noch zu ermöglickmi, mußten diese in Resolutionen umgewandelt werden. Bei dieser Gelegenheit konnten wir zu unserer Freude die Wahrnehmung machen, daß auch die freisinnige Partei sich der Bewegung ange schlossen habe. Im Mai 1904 hatte ich die Ehre, die Re gierung namens der bürgerlichen Parteien zu ersuchen, in eine Prüfung der Erhebungen einzutreten, dem Reichstage von dem Ergebnisse Mitteilung zu mack-en und bei der nächsten Gewerbezählung eine sorgfältige Erhebung anzu- i stellen. Herr Staatssekretär Graf Posadowsky erklärte sich bereit, diese private Erhebung zu einer offiziellen zu machen. Bei Zusammentritt des jetzt tagenden Reichstages wurde abermals eine Konferenz, an der die Abgeordneten Dr. Patzig (not.-lib.) und Sittard (Ztr.) teilnahmen, einbe- rufen. Im Reichstage selbst traten für die Privatbeamten beim Lesen des Etats die Abegeordneten Dr. Patzig und Trimborn (Ztr.) ein, während bei der Besprechung der die Techniker betr. Resolutionen von den Abgeordneten Dr. Potthosf (fr. Ver.), Sck-ack (w. Ver.) und Nacken (Ztr.) abermals Gelegenheit genommen wurde, auf die Pensions frage hinznweisen. Herr Staatssekretär Graf Posadowsky gab darauf die Erklärung ab, datz die Enquete abgeschlossen und das Material dem Reichsamte des Innern zur Bear beitung überwiesen sei. So könne man lwsfen, datz die Denkschrift dem nächsten Reichstage vorliegen werde. Trotz dieser Erklärung bemerke man im Lande eine Ungeduld. Wie kann man aber angesichts dieser Erklärung behaupten, eo sei nichts erreicht worden? Ebenso unverständlich ist cs mir, wenn behauptet wird, die Bewegung sei auf einem toten Punkt angelangt. Solche Ungednldshelden müssen sich sagen, datz noch niemals eine so schwierige Sozialresorm mit Hurra dnrchgeführt worden wäre. Und cs ist wirklich schnell gegangen. Wir begrüßen, daß der Hanptansschutz eine so stattliche Tagung einbernfen hat. Es sollen auch fernerhin solche Tagungen einbernfen werden, hier ist nur der Anfang gemacht worden. Tie vorbereitenden Schritte sind geschehen und der Hanptausschntz hat klug und geschickt gearbeitet: dieses Vorgehen ist dem Hanptausschusse zu danken und das hat auch den allerbesten Eindruck auf die parlamentarischen Vertreter gemacht. Tie Gesctzgebungs- Maschine arbeitet langsam, aber ruhig und sicher. Und die Abgeordneten werden zur richtigen Zeit schon das richtige Schmieröl finden, um die Maschine wieder in Gang zu bringen. (Langanhaltender Beifall.) Inzwischen müssen Privatbeamte und der Hanptansschutz Kleinarbeit ver richten, denn die Abgeordneten müssen sich aus die Privat beamten stützen können. Insbesondere ist es notwendig, das Selbst- und Standesbewntztsein der Privatbeamten zu heben; das will Redner nicht nur als Neichstagsabgcord- neter, sondern auch als Kaufmann gesagt haben. Ins besondere mntz eine Einwirkung ans die öffentliche Meinung eiusetzen. Tie Sache darf ans kein totes Geleise kommen, sie darf in kein Schlafmützentiim verfallen, die Privat- Unpolitische ZeittSnfe. Mschdruir derd»t«n.> Berlin, den 13 Mit 1906. Maienlnft und Frühlingssonne, Fliederduft und Vogel fang — das sind recht liebliche Dinge. Aber, wenn einer drinnen hinter geschlossenen Fenstern in der verstaubten und verräucherten Öfenecke hocken bleibt, was nützt ihm dann die ganze Herrlichkeit? Aber, wer wird denn so unvernünftig sein? Nun, di ' Sttlbonfenstcr mögen ja meistens dem natürlichen Frühling geöffnet werden; doch die Herzensfenster bleiben leider viel fach dem geistigen Frühling verschlossen. „Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei." So l-eitzt es in dem Liede. D. h.: wenn die Seele sich deni Mailüfterl und dem Maienglanz öffnet. Draußen grünt und blüht alles, weil es muß; drinnen grünt und blüht es nur, wenn wir wollen. Der Frühling bringt die Kräfte der Natur in neue Gährung und Bewegung; auch im Herzen kann er wie ein Sauerteig des Heiles wirken. Dann .muß aber erst, wie Paulus so schön sagt, der alte, schlechte Sauerteig ausgcfcgt werden. Die Männer werden oft ärgerlich, wenn die rührigen Hausfrauen zum Grotz-Neinemack)en schreiten. In der Tat. während dieser Reinmachcrei ist es nicht lieblich, aber nach her um so lieblicher. Wir sollten allzumal in unseren inneren Gemächern, in dem Hirn- und Herzenskämmerlein, auch ein Groß-Reinemachen veranstalten und zwar am besten in dieser Jahreszeit der Auffrischung und des neuen Auf blühens. „Ach vxis!" denkt da mancher angehende Pharisäer, „ich bin doch kein Bösewicht, und der unpolitische Onkel braucht mir keine Sittenpredigt zu halten." Gemach, lieber Leser; ich halte dich nicht für einen Verbrecher und mich nicht für einen Butzprediger. Aber wir sind allzumal Adams- und Evakinder, die an Schwächen und Torheiten leiden und uns dadurch das Leben verbittern. Zu jetziger Jahreszeit singt man gern: „Freut euch des Lebens," weil sich das Leben so hofsnungsfrisch und blütenfroh anläßt. Darum können wir ja ein wenig plaudern über die Dummheiten, durch die sich die Menschen daS LebenSglück verderben. Geldschränke haben dicke Türen, durch die kein Strahl der Frühlingssonne und kein Hauch Mailuft dringt. Wen» dein Herz ein Geldschrank geworden ist, so wirst du keine Lcnzesfrenden kosten. Du sollst sck>affen für dein und der Deinigen tägliches Brot; auch etwas Butter darauf kannst d» besorgen. So eine frische flotte Berufstätigkeit mackst Freude. Die Lust schlägt aber in Last und die Freude in Essig um, Ivenn du von Habgier und Geiz besessen wirst. Das Geld soll dein Diener sein; warum läßt du es zu deinem Herrn werden? Und Ivas für ein grausamer Herr ist der Mammon! Er peitscht dich wie ein unerbittlicher Frouvogr; er läßt dich am Tage nicht satt essen und in der Nacht nickst ruhig schlafen: er bringt dich um die Liebe der Deinigen. Wie behaglich und gemütlich könntest dir leben, wenn dir zu frieden wärest mit dem, U>as dir beschieden, und das Er rungene vernünftig verwendetest zur Pflege der Gesundheit und zur gedeihlichen Erziehung der Kinder an Leib und Seele! Damit kann man die gebotene Sparsamkeit und Vorsorge für die Zukunft sehr wohl vereinigen. Auf der mittleren Linie, da ist die Weisheit und das Glück; immer nur auf der mittleren Linie. In das aridere Extrem fallen die Verschwender. Die wollen auch nicht zu den groben Sündern und Bösewichtcn gerechnet werden; sie geben ja „nur" etwas mehr aus, als sie gerade haben. Nur!? Die angeblich kleinen Luxus ausgaben lstiufen sich sehr schnell und können sich wie ein er- drückender Alp auf das Lebensglück und auf das Familien wohl lagern. Hier ein Groschen und da eine Mark für so genannte Vergnügungen oder für Glanz und Staat. Was hat man davon? Acrger und Sorgen. Nachher fchlt's am Notwendigen. Hinter dem kurzen und zweifelhaften Spatz erhebt sich der Katzenjammer: sei es ein körperlicher oder moralischer oder ein finanzieller oder ein gemischtes graues Elend. Wenn sich mal eine Gelegenheit hictet zu einem wirklich grotzen, edlen, nachhaltigen Genuß, so mutz man verzichten, weil die Mittel in minderwertigen Allta>gs- gcnüssen verpulvert sind. Und wer in eitler Gefallsucht oder Protzerei sein Geld vergeudet, hat schließlich die unange- nehme Erkenntnis, daß die argwöhnische Mitwelt doch hinter seine Schaumschlägerei kommt und ihn verspottet, statt ihn zu bewundern. „Mitmachen", heißt die Parole der Leute, die sich gern vom Strome der sogenannten Vergnügen oder der Mode fortreitzen lassen. Das unselige Mitmachen ohne besonnene Auswahl führt zur Sklaverei. Wenn der Mai die Seele frisch und frei machen soll, so müssen wir diese Sklaven ketten der täppischen Genußsucht und der läppischen Auf- spielerei brechen. Die Welt ist schön; wenn nur nicht der Mensch durch seine törichten Gewohnheiten sich das Leben unnötigerweise häßlich und lästig machen wollte. Mit dem Wort „Natnrheilmethode" wird viel Unfug getrieben, indem schwindelhafte Heilkünstker unter der Fabne der „Natur" die Menschen in ihre angeblichen Gesundheits- sabriken locken. Wer klug ist, kann aber selbst ohne alle Apparate und Unkosten eine Natnrheilmethode sich zu Gute kommen lassen, indem er zu einer einfachen, natürlichen, gesunden, biederen und gemütlichen Lebensweise zurück kehlst. Und dazu ist der Frühling, der uns die Natur so schön und erfrischend vorführt, der beste Anfangstermin. Der Mai ruft uns zu: Hinaus aus den Kneipen, den Schan- liäusern, den Tanzlokalcn nsw.! Hinaus aus der Stickluft in den freien Himmelsdom! Hinaus aus dem menschlichen Firlefanz in die Herrlichkeit, welche die steigende Sonne bestrahlt und fortwährend mehrt! Hinaus aus dem Schmoll- Winkel des Eigensinns und des Eigennutzes in die be seligende Unendlichkeit, die sich von dem sprossenden -Halm und der schwellenden Knospe über die Erde und die Milli arden der Gestirne hin bis an den Thron des allgütigen Schöpfers spannt. Der Frühling erweitert den Blick und die Gefühle. Er mutz unsere sozialen Triebe und Tugenden neu beleben. Oder in einfachem Deutsch gesagt: wir müssen uns zu Leutctl machen, die in die Welt passen. Vor allem aber in die kleine aber feine Welt, deren Mittelpunkt der liäusliche Herd ist: in die Familie. Nicht bloß der Fußboden und die Wände und die Möbel des Hauses bedürfen zeitweilig des Groß-Ncincmachens, sondern auch der Familicngeift. .Haben sich da nicht im häus lichen Leben schlechte Gewohnheiten cingenistet? Bedürfen nicht die Zucht und der Frieden einer Aufbesserung? Ja, sagst du. die anderen könnten sich in diesem und jenem Punkte bessern! Bitte, erst faß mal an die eigene Nase!
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