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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185407016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-07
- Tag1854-07-01
- Monat1854-07
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.07.1854
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des Brax welches ü )me aufj ügt ist, z, achen. Dallni Freiberger Anzeiger und Tageblatt. - - Erscheint jeden Wochentag stütz S Uhr. Pret« vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wschent-gen nnr bis Nachmittag 3 Uhr für die nachsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. Sonnabend, den 1. Juli 1854, Wie erzieht man in England? I. Die Mädchen. rgleich N orstand. Emilien wieder in den Geschäflsstand treten und den Sitz im nterhause suchen, so muß man die Schönheit der Engländerin- m mehr eine Folge der Erziehung als der Abkunft nennen. Jie bei den Griechen schön zu sein ein Verdienst war und jede Kühe angewendet wurde, die höchste Schönheit zu erzielen, so lN4 I Bran hren. . May. uch bei der englischen Aristokratie. Eine unendliche Sorgfalt 'ie^/b^ auf das Aeußere verwendet und das Resultat stellt sich m Laufe der Generation wunderbar heraus. Wir wollen ein- genommti lal das System der physischen Pflege eines vornehmen eng- orstand. scheu Mädchens hier aufführen. Mancher deutsche Künstler, der nach Rom pilgerte, ging —, m dort nach London und versicherte, die Töchter Albions über- anen Loz äfcn an Schönheit die Abkömmlinge der alten Römer. In erhalt« >r That ist die englische weibliche Aristokratie außerordentlich hon- Der Schwanenhals, die niedrigen Schultern, der stäche — liicken, die spitzzulaufenden Finger mit den langen Nägeln nd durchaus Merkmale dieser exclusiven Abkunft und der ihr r Zeit m ^sprechenden Erziehung. Und wenn mau weiß, daß man in ^unedm »tischen Ädelsfamilien durchaus kein „reines Blut" findet, daß den him er Adel sich immer wieder durch die Vermischung mit dem , mir o lürgcrstande ergänzt, sowie die jüngern Söhne der ältesten Eine kleine englische Aristokratin nimmt sich bei ihrer Ge- - urt an sich nicht viel anders aus wie jedes andere Menschen- ^ÜLKlMnd. Das kleine Wesen erhält ein hartes Bettchen, wird mit endsbUWmr Decke bedeckt, weiß nichts von Federkissen und darf seine Mieder frei bewegen. Nirgends wird es eingeengt. Das erste Gesetz, das der Wärterin gegeben wird, ist: die Kleine unter >s, die Bvincr Bedingung aufrecht auf ihrem Arme zu tragen. Der "g in Mückgrat, dieser langsam sich entwickelnde Theil des Menschen, , o '"Hi stark genug, den Kopf zu stützen. Durch zu frühes rersonalU"st°chchalten desselben wird häufig der Keim zu den künftigen hlr. 2 NMerkrümmungen gelegte Das Kind ruht flach Ivie im Bett hs, die Wen so auf den Armen der Wärterin und darf erst nach vier Is fünf Monaten aufgerichtet werden Ebenso wenig ermuthigt -Man es später zum Gehen. Es mag sitzen, sich auf dem Tep- Ich wälzen und seine Füße versuchen, wenn es selbst die Kraft MU fühlt; aber die deutsche Ungeduld, ein Kind zum Laufen Reis.bringen, fehlt gänzlich. Von seiner Geburt an wird das lind täglich gebadet und das nie warm. Vom ersten Jahre an seine Mahlzeiten täglich auf drei beschränkt, und diese Regel ist so unumstößlich, daß kein Kind daran denkt, außer der Zeit zu begehren. Gleich nach dem Frühstück geht es zwei Stunden in die Luft, dann wird geschlafen; der ganze Nachmittag wird wieder draußen zugebracht. Von Klein auf tragen die Kinder der Aristokratie ausgeschnittene Kleider und kurze Aermel; durch dies Entblößen der Glieder wird ihre Abhärtung und eine schöne Rundung befördert. Sobald das Kind des Schlafs am Tage nicht mehr bedarf, wird es nach seiner Rückkehr von der Pro menade auf die Erde gelegt, wo es ganz gerade ansgestreckt eine Stunde liegen mag, damit die Muskeln wieder Spann kraft gewinnen. Dies Strecken auf einer geraden Fläche hat außerdem noch den Vortheil, daß dadurch der Rücken ganz flach liegt, und die Schulterblätter eingedrückt werden. Die Haare sind besonderer Gegenstand der Sorgfalt. Sie werden von Klein auf gelockt. Selten läßt man sie vor dem zwölften Jahre lang wachsen. Zunächst kommt dann der Gang und die Hal tung. Vom fünften Jahre an muß das Mädchen tanzen lernen und dies alljährlich wiederholen; ist dies noch nicht hinreichend, um ihr einen festen Gang zu geben, so muß ein Exerciermeister diesem Mangel nachhelfen und sie förmlich marschiren lassen. Nun kommen auch die Zähne an die Reihe. Alle drei Mo nate führt man die Mädchen zu einem geschickten Zahnarzte. Macht ein neuer Zahn sich zu breit, so läßt man ihn unbe dingt ausreißen. Wollen die Zähne dennoch nicht gleichmäßig wachsen, so erhält man die Vorschrift, dem Kinde ein Stück Holz in die Hand zu geben, womit es täglich, unter Erler nen seiner Aufgabe, diesen Zahn herunterdrücke. Ja manch mal findet es sich sogar, daß die ganze obere Reihe zu sehr zurücktritt, was man an uncker-jav nennt; dann muß daS Kinn hereingeschoben und die obere Zahnreihe erweitert werden, was eine schwierige Aufgabe ist und die dennoch gelöst wird. Wenn ein Mädchen täglich zwei mal eine lange Promenade macht, tanzen lernt, ein bis zwei Stunden gestreckt auf der Erde liegt, so verkürzen sich dadurch die Tage und sie ist nicht im Stande, viele Stunden Unterricht zu haben. Dafür aber bleibt eine Engländerin auch bis zu ihrem achtzehnten Jahre in der Schulstube und holt dadurch Vieles wieder ein, außer» dem, daß sie dem Körper die Zeit gönnt, sich völlig zu ent wickeln, bevor sie ihn durch Bälle, heiße Zimmer und späte Abendstunden erschöpft. Ihre Haltung ist dabei ein beständiger Gegenstand der größten Aufmerksamkeit. Ein funges Mädchen
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