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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370806011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937080601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937080601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 32, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-06
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1937
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Freitag,«. «Mft i«, WoroenAuSsabe. Sir. z« kll «nzrtgeiwrelk lt. VieUIistt Nr. 6: MMImrterretl« t»r »>« breit) Np). «achläfte nach Etallel o. yamMenanjeisen u. ktellengeluch, MMimete» »«Ue 6 «ps. Liüerge». »0 «ps. — «achdni« nur mit Quellenangabe Lretbner «achrichien. Unverlangte LchriltftÜck« werben nicht aulbewahrt lohn« Postiustkliungtgkbühi) tet fteienmal » wbchrntl. Seeland. Mngel-bir. IO Np,„ ander- halb kachlent mit «tend-Lulgabe 1» rips. Amtohauptmannschaft Lrroden und des Schtedsamte« beim «Vberversicherungsamt Vresden GegrUnöek 1896 VN,» «. Verlag, Liesch L Relcha.dt, Vre-den-A. l, Mart«,. Posttejug »1«. ».,aeinichl. «s,»s Np,. ^oftgeb. Dreien lohn« Loiijuiieiiungtgerühi) tei fteienmal Vies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Solnt/lc/is UilleeksnteSsee sntkelitlnn: Die Mtergrün-e -es fpanifchen Krleges Appell: „SM uns, -le Wahrheit D vervrelten!" Vie flraber sprechen ein Wort MU Salamanka.S. August. Wie bereits in einem Teil der Auflage kurz gemeldet, haben die höchsten kirchlichen Würdenträger de» nationalen Spanl ns einen Brief, der von zwei kardinalen, fechs Erzbischöfen. 35 Bischöfen und fünf Generalvlkaren i ?rschrieben ist. an die katholischen Bischöfe der ganzen Welt gerichtet. In dem Brief werden ..e Hintergründe des spanischen krleges sowie eine Schilderung der tatsächlichen Vorgänge in Spanien gegeben und die ausländischen kirchenfürslen bei der Verbreitung der Wahrheit über die Lage in Spanien zur Mithilfe aufgefordert. Jetzt wirb der Brief in seinem Gesamtinhalt bekannt. Die in ihm niedergelegten Feststellungen sind so wesentlich, daß sie eine ausführliche Wiedergabe verdienen. Einleitend wird sestgestellt, daß ein grober Teil der katho» lischcn Auslandspresse unglücklicherweise dazu beigetragen habe, in der Oesfentlichkeit falsche Vorstellungen über das wirkliche spanische Geschehen zu erwecken. Demgegenüber legen die spanischen kirchlichen Würdenträger in nüchterner und sachlicher Sprache die Tatsachen fest, so wie sie wirk lich waren und sind. Bon größter Wichtigkeit ist ihre Fest stellung, baß die letzten ParlamentSwahlen vom Februar 1VSS gefälscht waren, da die Rechte trotz ihrer Stimmenmehrheit von über einer halben Million Nß Abgeordnete n-entger als die Volksfront erhalten hätte und da die Wahlakte ganzer Provinzen willkürlich für nichtig erklärt worben seien. Diese Schiebung habe dem so entstande nen Parlament von vornherein jede Legitimität genommen. Seit dem Juli vergangenen Jahres habe eS nur eine Wahl gegeben, entweder den Kommunisten zu unterliegen, oder einen heroischen Versuch zu machen, um sich dieses schrecklichen Feindes zu entledigen. Der AuSbruch der kommunistische« Revolution sei zeit« lich mit der Befreiungsbewegung znsammengesalle«. Die anarcho-kommnniftische Revolution sei gründlich vorbereitet «ud äußerst grausam dnrchgesührt morden, mährend die Be» sreiungSbewegung vom erste« Angenblick an die Unter» stütznng deS ganzen Volk es gehabt habe. Die anarcho-kommunistische Revolution war eine der blutigsten der Weltgeschichte. 20 000 Kirchdn wurden zer stört und etwa 40 v. H. der Geistlichen der verwüsteten Diözesen wurden ermordet. In einigen Diözesen er reichte die Zahl der ermordeten Geistlichen sogar 80 v. H. Die Zahl der wegen ihres Glaubens ermor deten Zivilpersonen wird auf 800 000 geschätzt. Viele der Er- mordeten seien vor ihrem Tode gefoltert und in schwerer Weise mißhandelt worden. Sie wären ohne Beschuldigun- gen irgendwelcher Art und ohne Gerichtsverhandlungen ledig lich wegen ihres Glaubens getötet worben. Di« Revolution war unmenschlich und barbarisch. Sl« hat das Werk einer Jahrhunderte alten Zivilisation zerstört und die Prinzipien des Menschenrechtes mißachtet. Sie war antt - christlich. Die Märtyrer zählen nach Tausenden, der Haß gegen JesuS Christus und die Hl. Jungfrau hat sich zum Wahnsinn entwickelt. Die nationale Bewegung hat die Vaterlandsliebe gefestigt nnd die wahr« Nächstenliebe gebracht. Sie -hat Ord» «nng nnd Ruh« «iederhergeftellt. Ueberall ist das christlich« Lebe« wieder ansgeblüht. Diese im nationale« Gebiet geschaffene Lage verspricht sür die Znknnst ei« Regime der Gerechtigkeit und des Friedens. Es handelt sich hier nicht «m «inen Klassenkamps oder «ine« Kamps zwischen ar« and reich. Di« national« Erheb»«» ist anch nicht »nr «in« Episode mehr ,wische« Demokratie nnd «ntoritäier StgatSsorm. Wem, «an behauptet, die Rationalen hätten llhn» lich« Verbreche« begangen wie die Bolschewisten, so ist da» ««wahr. Zwischen dem Vorgehen der Bolschewisten und der nationale« Erhebung besteht ei« llberans großer Unterschied. Schließlich stellt der Brief noch fest, daß eS zur Wieder herstellung -er Gerechtigkeit und des Friedens in Spanien nur «ine Hoffnung gebe, und dies sei der Weg der nationalen Bewegung. Mit -er Äitte der spanischen Kirchenfürsten an die ausländischen Bischöfe: „Helft unS, die Wahrheit zu verbreiten!" schließt der Brief. * Diese Mitteilungen des spanischen Klerus werden hof fentlich ihre Wirkung auf diejenigen Kreise nicht verfehlen, die bisher die Dinge so darzustellen beliebten, als ob Aus schreitungen gegen die Kirche in Spanien kaum vorgekom men seien. Daß sich in dieser Hinsicht einige englische Geistliche einen traurigen Ruhm erworben haben, ist noch erinnerlich. Auf der anderen Seite haben wir leider in letz ter Zeit mehrfach «in seltsames Zusammenspiel zwischen dem Vatikan und dem Kommunismus erleben müssen, wobei wir nur an die Begrüßung des Kardinalstaatssekretär» Pacelli in Frankreich erinnern. Man darf hoffen, baß da» Ab- rücken des Vatikans von den kommunistischen Morbbanden zugleich auch ein Abrllcken von jenen Kreisen bedeutet, die sich, wie die französischen Kommunisten, in seltsamer Weise mit dem Katholizismus zusammengefunden haben, obwohl sie, wie I Spanien klar beweist, die Vernichtung der Kirche als Losung ' auf ihre Fahnen schrieben. Reue Sor-erungen -er ftan-Wchen Gewerkschaften Part», ö. August. Im Anschluß an die Tagung des Landesverbandes deS marxistischen GewerkschaftSverbandeS stattete der Generalsekre- tär der Gewerkschaft, Iouhaux, dem französischen Minister- Präsidenten ChautempS einen Besuch ab. In der halb- amtlichen Verlautbarung über diesen Besuch heißt eS, baß die in Vorbereitung befindlichen wirtschaftlichen Maß nahmen der Regierung ChautempS' Gegenstand der Unterredung gewesen seien. Man darf aber annehme«, daß auch die neuen Forderungen, die der marxistische Landesver band aufgestellt hat, bet dieser Gelegenheit eingehend erörtert wurden. Der marxistische GewerkschastSverband verlangt be- kanntltch neue Zugeständnisse von der Regierung, di« diese im Augenblick nicht übernehmen kann, wenn sie nicht die Be mühungen für die Wiederherstellung be» Gleichgewichts deS Haushalts gefährden will. „Sitzstreik" im «oytmmer -es , „ fransLstschen Finanzmtntsters Paris, v. August. Im Vorzimmer des französischen FtnanzministerS kam es am Donnerstag zu einem Zwischenfall. 280 Mitglieder der Gewerkschaft der Bank- und Bürsenange stell ten weigerten sich, da» Zimmer zu verlassen, ehe sie vom Finanzmintster empfangen worden seien. Die Angestellten wollten gegen eine ihrer Ansicht nach zu geringe Gehalts erhöhung von 8 bis v v. H. protestieren und dem Minister gegenüber geltend machen, baß die LebenshaltungS- kosten um mindesten» SO v. H. gestiegen seien. AlS man ihnen erklärte, baß der Ftnanzmtnister verhindert sei, sie zu empfangen, holten sie belegte Brot« au» den Taschen und er- widerten, daß sie da» Zimmer nicht eher verlassen wollten, bi» sie ihren Protest beim Flnanzminister persönlich vdr- gebracht hätten. Ein herveigerufene» UeLerfallkommanbo braucht« jedoch nicht «tnzugretfen, da Finanzmintster Bonnet inzwischen bekanntgegeben hatte, daß er eine Abordnung der Angestellten am Freitagmtttag empfangen werde. Gesamte Vautättskett ür Vraa -urch Streik lahmvele-t P r a g, ö. «ngnft. F« Prager Baugewerbe ist vor einige« Tage« ei« Streik anSgebroche«, der sich jetzt auf alle Banftelle« der tschecho slowakische» Hauptstadt ausgedehnt hat. Die SchlichtnngS« verhandln»»«« zwischen de« Arbeitgeber« nnd Arbeitnehmer« warben ans Montag vertagt, da «in« Einigung bisher nicht erzielt werbe» konnte. «ach -te L-trn-räber streiken in «SA Renyork, ö. August. Ein auch für da» bewegte amerikanische Streikgeschehen einzigartiger Vorgang ist die Arbeitsniederlegung durch IVO Totengräber in Kansas City am Donnerstag. Bor allen städtischen Friedhöfen aufgestellte Streikposten verhindern jede Beerdigung, so baß bisher 20 Särge in den Leichen kammern der FrtedhofSkapellen und in Mausoleen unter gestellt werden mußten. Die streikenden Totengräber ver langen u. a. die ausschließliche Beschäftigung gewerkschaftlich organisierter Kollegen. MietSfteigern»» in Frankreich. Wie verlautet, beabsich tigt die französische Regierung, vom 1. Oktober die Mieten um 10 Prozent zu erhöhen. Damit würde die Notverord nung Laval» vom Jahr« 1085, die «ine zehnprozrnttge Mtetenkttrzung vorsah, wieder ausgehoben. Seit geraumer Weile ist es verhältnismäßig ruhig um die Länder, die aus dem Zerfall des osmanischen Reiche» al» neue Staatsgebilde hervorgingen. Irak, Syrien, TranSjor- danien, Saudi-Arabien werden nicht mehr durch blutige Aus einandersetzungen zwischen ihren verschiedenen Stämmen und Völkerschaften erschüttert. Mit Ausnahme von Palästina, wo die ständigen Reibereien zwischen Juden und Arabern von Zeit zu Zeit aufflackern, zieht das Hinterland des östlichen Mittelmeeres die Aufmerksamkeit nicht mehr durch die beson deren Ereignisse auf sich. Doch in eben dem Maße, in dem nach außen hin die Wogen geglättet erscheinen, schreitet die innere Entwicklung und Festigung fort. ES handelt sich um Vorgänge, die langsam reifen, die sich nicht in Knalleffekten entladen und doch in ihrer Gesamtheit weit wichtiger sind al» bunte Ueberraschungen. Denn sie führen jene Gewichtsver lagerungen herbei, die etwas wesentlich Neues an die Stelle des Alten setzen: Im Zuge der Verselbständigung der Staaten bröckelt hier Stück sür Stück heraus aus dem beherrschenden Einfluß Europas über eine Welt, die stärker und stärker ihr Recht auf ein eigenes Leben geltend macht. Eine Be wegung ist im Gange, di« sich nicht mehr aushalten läßt. Nicht nur in Ostasten, das augenblicklich infolge der Auseinander setzung zwischen China und Japan die Blicke auf sich zieht, vollzieht sich ein Wandel von höchster geschichtlicher Bedeu tung, sondern in jenen Ländern ebenfalls, die wir noch immer viel zu sehr durch die romantische Brille der Märchen auS „Tausend und einer Nacht" zu sehen pflegen. Zumal -te wei tere Entwicklung der Palästinafrage wird ein Schul beispiel dafür sein, daß schon heute europäische Wünsche und Gedanken nicht mehr allein ausschlaggebend sind, sondern daß man mit der arabischen Welt als einem Machtfaktor rechnen muß, der seine eigenen Belange durch,usetzen versteht,' wenn es sein muß, selbst im Gegensatz zu entscheidenden Großmächten unseres Kontinents. Träume beginnen Wahrheit zu werde», an deren Verwirklichung die Mohammedaner selbst noch vor wenigen Jahrzehnten nicht zu glauben gewagt hätten. Wir stehen vielleicht dem Weltkrieg noch zu nahe, um zu er- kennen, in wie starkem Maße er der äußere Ausdruck eines Bruches mit der Vergangenheit für alle Teile der Erde dar stellt. Der Anbruch eines neuen Zeitalters kann mit ihm von der Geschichtsschreibung ferner Jahrhunderte auf ein bestimm- teS Datum festgelegt werden. Da» zeigt sich mit aller Deut lichkeit gerade auch bet den Völkern des IslamS. Nicht nur die alte Türket brach zusammen. Mit dem Sultanat in Kon stantinopel war vielmehr auch da» Kalifat verbunden, und damit der geistliche Herrschaftsanspruch, unter der grünen Fahne des Propheten alle Anhänger der Religion Moham meds zu sammeln. Der Aufruf zum „Heiligen Krieg" erwies sich schon 1014 als nicht mehr zugkräftig, und vollends nach 1018 gewannen die nationalen Strömungen die Oberhand über bas religiöse Ideal. Hatte es in der alten Türket keinen nationalen Gedanken gegeben, so wurde er erweckt in der Erbmasse, und die entstehenden selbständigen Staaten machen ihn bewußt geltend. Da» bedeutet keinen Bruch mit der durch die Religion ge gebenen Gemeinschaft insofern, als der Islam als solcher sich durchaus als lebenskräftig erweist. Er befindet sich sogar im Vordringen gegenüber dem Christentum. Aber wenn man die islamische Bewegung als Ganze» betrachtet, so muß man zwei Dinge voneinander unterscheiden: die unttarischen Strömungen, die die kulturelle Einheit und die durch den Islam geknüpften gemeinsamen Bande betonen, und die politisch-nationale Bewegung,' die die politische Etgenentwtcklung der Völker zum Ziele hat und ihre Hauptaufgabe in der Loslösung von den überkommenen Bin dungen an die europäischen Mächte erblickt. Diese beiden Richtungen stehen sich nicht feindlich gegenüber, sondern lassen sich miteinander vereinbaren und stützen sich gegenseitig. Wieder ist die Palästtnafrage das Beispiel, an dem bte- BerhältntS deutlich wird. Die Proteste gegen den englischen DreitetlungSplan werden nicht nur von den Nachbarn be» JordanlandeS erhoben, sondern laufen ebenso et« au» Aegyp ten und von den indischen Mohammedanern, wie aus allen "E N 1^1 Vor I HO Krsktkadrek 8eite 8
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