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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371119014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937111901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937111901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 47, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-19
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1937
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W»rv»n-AuSoat», Nr. zreitag, 19. November 19N1 kl! GegrUnoet 18S6 Druck u. Verlag r Liepsch L Reichard», Dresden-A. l, Marte» strafte ZS/12. Fernruf 25 211. Postscheckkonto ISSS Dresden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberversicherungsam» Dresden «siUgeianetle It. PreUvft« Nr.«! «tlllmetertev« <,, -- brrU> 1l,L «»I. «achlLIIe na<t> LtoII-I v. SamUlrnanjktsen u. Stellrngeluche MMimeter- »eil« 6«pl. Msergeb, so Rp>. — Siachdrmk nur mit Quellenangabe Lietdnei Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht auIbewahU ivejugtgebtchr bei »glich »weimaNger Zustellung lrei Hau« monatlich NM. S.»0, durch Boftbejug «R. e.eo etnlchl. 47,so Nps. Hoftgeb. <ohu« Postzustellungegeb.» bei siebenmal wöchentlich, «ersand. itinsei-Rr. lo «ps., det gleich,ellig. «ersand d. Abend- u. Morgen-Auegabe lb Nps. Valentia beschwört -le Mernativnale Srledensschluß siebt lm Gegensatz -n Moskaus Wünschen San Sebastian, 18. November. Auf dem Kongreh der bolschewistischen Gewerkschaften ist beschlossen worden, an die marxi stische und an die kommunistische Internationale ein Telegramm zu richten und darin um eine „dringende Aktion" der beiden Internationalen zur Verteidigung der chinesischen und spanischen Demokratie zu ersuchen. In dieser Aufforderung der spanischen Bolschewisten kommt zum erstenmal der neue, von Sowjetspanien verfolgte Dreh zum Ausdruck, nicht, wie bisher, direkt bet den Regierungen Unterstützung zu fordern, sondern den tnter- uaiionaleu Marxismus zu veranlassen, durch Streiks und llnrulieu die Negierungen zu Waffenlieferungen usw. an Lowjeiß'unien zu zwingen. Der Obcrbolschewtst Lamoneda stellte ill einer Nedc auf einem Kongreß der bolschewistischen Nteiverischast fest, das, eine Verständigung mit den Nationalen niemals in Frage komme. Eine solche Aeriiändigung könne wohl einigen europäischen „Demokra tien^ richtig erscheinen, stehe aber in völligem Gegen sah c zu den Wiinschen Moskaus. ES sei also not wendig. den Krieg bis zu seiner letzten Phase sortzusctzcn. Priester ermordet - Kirchen zerstört Ga« Sebastian, 18. November. Tic Untersuchungen über di« von den Bolschewisten in Niinrien verübten Verbrechen gehen weiter vor sich. Die mit den Arbeiten beaustragte Kommission hat fetzt einwandfrei sesigestcllt, dah allein in dem zuletzt eroberten Teil Asturiens tüt Geistliche und 2st Mönche ermordet wurden. Diese Zahl wird sich icdoch noch erhöhen, da viele Fälle noch nicht ge nügend geklärt werden konnten. In Gijon ist nur eine Kirche heil geblieben, während die übrigen restlos zerstört sind. Die meisten Gemeinden Asturiens sind ohne ein Gotteshaus ge blieben. Geht ober bleibt Litwinow? Vradtmalckuvg uoesrsr varllaar SobrU Haltung Berlin, 18. November. Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt Lit winows tauchen setzt erneut auf, und zwar im «Zusammen hang mit den zahlreichen Verhaftungen sowjctrussifcher Diplo maten. ES heißt, daß Litwinow gegen diese Massenverhastun- gen bet Stalin vorstellig geworden sei, wobei er darauf htn- geibiesen habe, daß durch die Verhaftungen das Ansehen Sowjetrußlanbö stark leide. Trotzdem soll aber, wie „Parts Midi" in einer Rigaer Meldung erklärt, Stalin die GPU- Aktion gedeckt und sich aus die Seite JessowS, des Leiters der GPU, gestellt haben. Unter diesen Umständen soll ein Rücktritt Litwinows im Bereich des möglichen liegen, zumal sein Mißerfolg aus der Fcrnost-Konfcrcnz seinem Ansehen in Moskau abträglich gewesen ist. Auch Oesterreich erkennt Franko an Wien, 18. November. Nach einer im ungarischen Abgeordnetenhaus abgegebenen Erklärung, daß die ungarische Regierung schon seit Mitte September ossizielle Verbindungen mit dem Budapester Ver treter des Generals Franco ausgenommen habe, teilt die Wiener Presse mit, daß das gleiche auch für Oesterreich zutressc. Zur selben Zeit sei die österreichische Bundesregie rung mit Gar eia E o m i n, dem Wiener Hertreter Fran- cos, in Fühlungnahme getreten, was der «lo-kaclo - An erkenn» ng Franko» gleichkomme. Balenkta „beschwert" sich tu Lonöon London, 18. November. Die rotspanische Regierung hat sich in einer Note an die britische Regierung über die E rncnnung von Agenten bei der Regierung Franco beschwert. In der Note heißt es, dieser Schritt Englands bedeute die Aufgabe der Politik, keine offiziellen Beziehungen mit denjenigen zu unterhalten, „die gegen eine legal eingesetzte Regierung revoltieren". * „Tokyo Asahi Schimbun" meldet, baß nach der Anerken nung der spanischen Nattonalrcgterung durch Japan der bisherige japanische Gesandte in Madrid, Hano, der sich augenblicklich in Frankreich aushält, nach Salamanka entsandt werden soll. RMlisZMir in -er sranMchen Kammer Schwere Vorwürfe gegen -en kommunistensreun-ltchen Kurs Paris, 18. NovemL«r. Tie Aussprache in der sranzSstscheu Kammer am Toiuerstag über allgemeine politisch« Frag«n ließ gewiss« muerpolitifche Zuspitzungen der letzte* Zeit im grellste« Achte erscheine«. Besonders aufschlußreich find die Ans« ISHruugcu des rechtsstehenden ehemalige« Pariser Polizei» »räsekteu Ehiappe, die teilweise mit einem ohrenbetäubeu- Ku Lärm der sich stchtbar getrosse« siihlenden Kommunisten »«antwortet wnrden. Mit scharfen Worten warf Chiappe der Regierung Un- iäligkeit gegenüber dem wtebcrerwachenden Terrorismus vor, und betonte, seit den Werkbesetzungen im Juni 1V8V habe sich rin« Reihe beunruhigender Ereignisse zugetragen, die er kennen ließen, in welchem Ausmaß das soziale Gleichgewicht .ZiankrcichS gestört sei. Man habe die Urheber der einzelnen Anschläge nicht ermitteln können. Ma» wisse nicht, ob es Franzosen oder Ausländer gewesen seien. Man wisse aber, das, diese Anschläge daS Werk eines ausländischen Terror iSmuö gewesen wären. Warum sei nichts ge ¬ schehen, um den ausländischen Terrorismus zu unterdrücken? Habe die Negierung Bedenken wegen ihrer Bündnisse? Unter großem Radau der äußersten Linken fuhr der Polizeipräsekt fort: „Die ernsteste Gefahr für das öffentliche Wohl find di« Kommunisten, die sich heute hinter der Trikolor« verstecken. Eine Zuflucht für diejenigen, die t« Dienst« der Dritte« Internationale stehen und die dem Zugriff der Regierung entgehe», bilden die 7L kommunistische« Abgeord« «eten, da sie durch die parlamentarische Immunität ge» schützt find." Langanhaltender Lärm führte nach diesen Worten zur Unterbrechung der Sitzung. Abgeordneter Marcel Hüraub sRcchte Seite) betonte in seinen Ausführungen, baß in der Kammer 80 kommu nistische Abgeordnete sähen, die sich nur von Rücksichten aus Sowjetrußland letten. ließen. Die französische Regierung könne ihre Pflicht nicht erfüllen, solange sie sich auf Elemente stütze, die »wische» ihrer Lehre «nd ihrem Vaterlanbe nicht wählen könnten. Halifax auf -em Weg nach Verchlesga-en Berlin, 18. November. Ter zum Besuch der JagdauösteNung in Berlin weilende Präsident des englischen Staatsrats, Lord Halifax, be nutzte am Donnerstagabend um Ü.2Ü Uhr den fahrplan mäßigen Zug nach München, um sich in Begleitung des ReitbsaiißenminlsterS Freiherr« von Neurath nach dem Lbersalzberg zu einem Befind beim Führer und Neickiskanzler zu begeben. Zum Abschied hatte sich ans dem ündalier Bahnhof der britische Botschafter, Sir Neville vendcrsvu, cingesunden. Gegen Gerüchte um Marlene Dietrich Berlin, l8. November. ,Zn einigen deutschen Zeitungen sind in letzter Zeit Mel- tilgen erschienen, denen znsolge die bekannte Filmschansplele- rur Marlene Dietrich die amerikanische Staat». «lirhSrigkeit erinnrben oder sich dnrch Unterschreiben von K^rulen bzw. durch Geldspenden für Rotspanien erklär« habe. SS ist etnnmndsret festgestellt worben, daß diese Behauptun gen in keiner Weile den Tatsachen entsprechen. Stoia-tn-wttfch fährt nach Rom Rom, 18. November. Der sngoslawischc Ministerpräsident Dr. Stojadino- wttfch wird, wie mitgetetlt wird, in den ersten Dezember- tagen in Erwiderung oc» Belgrader FrühjahrSbesucheS des Grasen Eiano zu einem amtlichen Besuch nach Rom reisen.. Erhöhte Btehfterhttchkett tn -ollan- Amsterdam. 18. November. BläUermeldnngen znsolge bat die Viehsterblichkett in Holland insolge der Maul- und Klauenseuche in letzter Zeit bedeutend zngenommen. Allein tn den letzten drei Wochen haben die drei größten KadaververnichtnnaSanstalten de» Landes 87dd Stück der Seuche erlegene» Hieb ver nichten müssen nnd seit Begin» der Seuche GVS Stück. In dielen Zahlen ist die Tätigkeit der sieben kleineren Kadaver- verntchtnngsanttallen nicht berücksichtigt. ZwiMullderi Kilometer riickwörtt Um eine geradezu phantastische Streck« hat di« chine« sische Zentralregierung ihren Sitz ins Innere »urückverlegt. Bon Nanking bis Tschungking mißt man in der Lustlinie mehr als zwölfhundert Kilometer. Das ist eine Entfernung, die noch etwas weiterreicht als etwa der Klug weg Berlin—Nom oder Berlin—Kiew. Dabet sind die Mini- sterien eigentlich nur stromaufwärts verlegt, denn auch Tschungking liegt am Jangtsekiang. Es ist übrigens ein be deutendes Wirtschaftszentrum. Nanking war in der Hauptsache immer nur Sitz der Regierung, aber niemals eine grobe Handelsstadt. Anders Tschungking. Daß eS mehr als sechSyunderttausend Einwohner hat, ver dankt es seiner verkehrsgeographisch sehr günstigen Lage, Nicht nur die Dampser fahren den Jangtse bis hierhin nnd weiter hinauf, sondern durch das Tal des K t a l i n g, der bei Tschungking in den Jangtse mündet, zieht seit altersher eine große Handelsstraße nach Norde» zur Aeußere» Mon, golei. Auf ihr werden in normalen Zeiten Moschus, Seidenwaren, Wachs, Opium und Felle herangebracht. Jetzt bient sie wohl mehr den Transporten von Waffen und Munition aus Sowjetrußland. Nanking wurde allein in der vergangenen Woche viermal von japanischen Geschwadern bombardiert. Der neue Regierungssitz — und bas dürst« bei der Wahl des Platzes eine wesentliche Rolle mitgesptelt haben — ist vor Luftangriffen jedoch vorläufig sicher. Flieger, die von den Flugplätzen um Schanghai aus derartige Ent fernungen im Hin- nnd Rückflug bewältigen wollen, be nötigen so viel Betriebsstoff, daß daneben für «ine Bomben last kein Platz mehr bleibt. Auch sonst ist Tschung king sorgsam gewählt. Die Stabt ist der Sitz ausländischer Konsulate, unter denen sich auch ein deutsches befindet, und die Zcntralregicrung bleibt ohne besondere Schwierigkeiten mit -en großen Mächten in Verbindung, worauf sie ja nicht ohne Grund hohes Gewicht legt. Freilich, Marschall Tscht« angkaischek, der an der Front bleibt, muß die Folge rungen daraus ziehen, daß ihn fortab von den Ministerien riesige Weiten trennen. Er ist deshalb als Ministerpräsident zurückgetreten und wirb sich in Zukunft ganz den militärischen Aufgaben widmen. Sein Nachfolger als Organisator des chinesischen Widerstandswillens ist der bisherige Finanz minister Kung, uns Deutschen kein Unbekannter, weilte ev doch erst vor wenigen Wochen in der Reichöhauptstadt. Eine Katastrophe wäre es, müßte in Europa ein« Regie rung ihre Hauptstadt räumen. Aber man darf Vorgänge in Ostasien nicht mit europäischen Augen betrachten. Nanking hat sttmmungSmäßig auch nur im entferntesten nicht das Ge wicht besessen wie etwa Berlin, Paris, Rom oder London. Bon einer NiederbruchSpsychose: „Hauptstadt verloren — alles verloren!" kann deshalb auch keine Rede sein. Die Räumung wurde -war durch die letzten militärischen Ereignisse beschleu nigt, aber vorbereitet war sie seit Wochen. Schon im August begann die Zivilbevölkerung abzuwanbern. Sie schrumpfte tn den letzten drei Monaten von einer Million auf 350 OM zusammen. Nanking verwandelte sich tn eine tote Stadt. Di« meisten Läden wurden geschloffen, die Schau fenster durch Bretter und Kistendeckel verbarrikadiert, und felbst die Straßenbeleuchtung wurde eingestellt. Mit dem Abzug der letzten Regierungsstellen flüchteten in endloferNeihe wettere Zehntausend« von Einwohnern in das Innere des Landes, und mit chinesischer Gelassenheit verwandeln sich reiche Kaufleute wieder in arme Anfänger, um sich irgendwo eine neue Existenz zu gründen. Wenn Japan in Nanking ein marschiert, was tn wenigen Wochen der Fall sein wird, so erobert es also öde Straßen und leere Häuser: ein lebens, wichtiges Zentrum Chinas jedoch trifft der Stob nicht mehr. Es wird das zum Ereignis, was wir schon zu Beginn des Krieges im Kernen Osten an dieser Stelle als Möglichkeit erörterten, nämlich: daß China angesichts seiner militärischen Unterlegenheit Japan gegenüber wahrscheinlich versuchen würde, die ungeheure Ausdehnung seines Reiches strategisch in Rechnung zu setzen. ES fragt sich nur, ob diese Rechnung richtig ist. China baut auf Raum und Zett. ES geht von dem Gedanken aus, daß die riesigen Belastungen, die der Krieg der ohnehin an gespannten Finanz- und Wirtschaftslage Japans auserlegt, auf die Dauer doch Tokio zum Etnlenkcn bewegen könnten. UiU> die Tschungking-Rcgierung — wie man jetzt wohl an Stelle von Nanktng-Regierung sagen muß — verläßt sich weiter auch aus bi« Hilfe, bi« ihm insbesondere Sowjet.
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