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Dresdner Nachrichten : 25.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-25
- Monat1879-06
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 25.06.1879
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-«arnüder der „N. Fr. Pr." «ft rie ..Pol. Ko«." »u der Erklärung aurvrt» fttt. daß I, der egvptts««, 8rage eine österreichische ßror« nicht eristirt. «de» wa» Lettens Oestereeich. Ungarn» in vieler An» arlegrnhelt grschebrn, de- «»ranke sich aus die ein« fach« Mitibeilung de» vrittitt Oesterreich-Un« aarn» zu den Schritte« England» und Frankreich» in Egypten. Belgrad 24. Juni. Tristst lrbnte aus Ge» sunvbeft»rückslchtkii den «dm angebotenen Gelank- schaftSfvjien in Wien ab Der Minister bei» Inner», TageVkatt für Politik, «Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenllfte. Druck unv «igentbum der Herausgeber: ^ ir, t< r»«nckt in Dresden Mitredacteur: Vr. «mtl Für da» Fruill.: I.uckvt« ITni-tinnni» LL««env«R«zu«t» mit natürliokvn 8tivlvn (otroe- lirakt), äabvr längs dlulrenst, empüvklt vuok vaoti >v»rt» dm dilligstvr Vmpuoknng nu «tiv ?rei«t.-n I'uul Ituiokpttr, Orvsäim. »r« nvttrttn irre»»«»»« aus- > Slllolki Wille: soll nun mebr die »nisten Aussich ten aut diesen Posten haben. Die serbische Re gierung gab die Absicht aus, sich bei der Ankunft de» Fürsten von Bulgarien In Sofia durch einen bc sondere» Repräsentanten vertreten zu lassen. Ein provisorischer Handelsver trag ist zwischen Serbien unb Frankreich unterzeich net worben. Wien, 24. Juni. Die Relchöratvswahlen haben beute begonnen. In den 7 Landgemeinden Obrr- österreichö wurden 7 Kon. servatlv.. in 5 Manege- Gemeinde» Kralnö 5 Nationale, worunter Gral l Konservativer gewählt. Au» Verantwortl. Redakteur: »»»Inift^k lE«»k>»nk in Dresden. Hohenwart, in lo Landgemeinden NiedecöstcrrelchS 8 Liberale und einem Wahlbezikk stchl noch das Ergebnis« au». Berlin. 24. Juni. Ein Bericht der Kommission tür den Antrag des Abg. Stumm bean tragt. den Reichskanzler auizuforder». im Reichstage tbunUast bald eine» Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung von Invaliden- und Altcrovcrtorgungvtassen >ür Fabrikarbeiter vorzuicgc». Rr.176. 24. Ialjrg. 1879. Witterungsaussichten: Meist trübe, stellenweise Regen. Abo » » e »> e n t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das dritte Quartal 1870 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter tiefem können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Aringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedtltou der Dresdner Nachrichten, Marienstr. IS. Politisches. Widerlich erscheint der Erbschastsstreit, der bereits unter den Bonapartistcn auSbrach; um so widerlicher, als ja kein Erbthcil in greifbarer Form vorhanden ist. Die Bonapartistcn geberden sich so, als ob sie unmittelbar einen Thron zu besetzen hätten oder ihn zu besetzen doch berechtigt wären. Einstweilen besteht die Republik und wenn man sie beseitigen will, um die Monarchie wieder in ihre alten Rechte einzusetzen, so verdient das legitime Küiiigthum allemal den Vorzug vor der Usurpation des Thrones durch die Familie eines glücklichen Soldaten. Die jetzige Regierung Frankreich» wird cS kaum zulassen, daß Prinz Jöromc, den sie bisher als ungefährlich im Lande duldete, noch länger verweilt, sobald er sich selbst an die Spitze der kaiserlichen Partei stellt. Seine Landesverweisung stünde dann bevor. Aus dem Familien-Conscil der Napoleone ist der rothe Prinz schon längst ausgeschlossen worden und zwar auf den Antrag de» Ministers Rouher hin. Cassagnac aber hat noch vor Kurzem diesen Prinzen in den gröbsten Ausdrücken aus der bonapartislischcn Partei überhaupt hinausgeworfen. Trotzdem ist eS keinem Zweifel unterworfen, daß nach dem Hausgesetze der Napoleone Prinz Jörome als Familienoberhaupt anzuerkennen ist. Dieses Haus gesetz wurde am 20. April 1870 vom damaligen Senate beschlossen und am 8. Mai darauf durch da« PlebiScit von dem Volke der Franzosen bestätigt. Rouher unv Cassagnac müssen sich, so sauer e» ihnen ankommen mag, dem fügen. Letzterer spielt freilich den Sohn Viktor gegen den Vater Jörome aus. Aber der Vater will selbst die Rolle einnehmen, die der Haß Cassagnac's dem 17jährigen Prinz-Gymnasiasten Viktor zugedacht hat. Mögen indessen die Häupter der Bonapartisten diesen Streit schlichten, wie immer; schwer zu glauben ist, daß die bonapartistische Partei im Lande selbst den Sprung von Napoleon IV. zu Plon-Plon oder zu dessen (übrigens sehr talentlosen) Sohn Viktor mirmacht. Die bonapar tistische Partei war schon bisher durchaus nicht so einig, wie man wohl glauben mochte. Die bonapartistische» Senatoren und Deputirt n stimmten m den wichtigsten Fragen gegen einander ; z. B. betheiligten sich etliche an der Wahl Grevy's. andere enthielten sich der Abstimmung; bei der Amnestie, der Blanquisrage und der Rückkehr der Kammern nach Paris traf man die Bonapartisten auf beiden Seiten der Stimmenden. Nur die Existenz des kaiserlichen Jünglings, der soeben unter dem Grinsen von Wilden in dem Schüfe de- Aasfernlande» niedergestreckt wurde, hielt die Partei äußerlich zusammen. Voraussichtlich schließen sich die conscrvativen Imperia listen, für welche die Napoleone nur die Fortsetzer der altsranzösischcn Monarchie von Gottes Gnaden waren, nunmehr dcn Legitimisten an. Die liberalen Bonapartisten werden sich der Republik nähern. Die Gruppe, die dem ehemaligen Seinepräfeklen Hausmann folgt, hat ohnehin schon ihre prinzipielle Opposition wiederholt ausgegiben und das treffliche Wort des früheren kaiserlichen Finanzministers Magne beherzigt: „Man muß alle Regierungen hindern, das Schlechte zu thun und sie junterstühcn, das Gute zu vollbringen." Endlich ist Eines zu berücksichtigen: der menschliche Egoismus. Die Republik wirft unbarmherzig alle Bonapartistcn aus den Aemtern und Threnstellrn in der Armee, den Gerichten und der ganzen Verwaltung hinaus und vertheilt diese sehr fetten Posten an ihre Anhänger. So lange die Bonapartistcn hoffen durften, bald wieder an's Ruder zu kommen, konnten sie die mit dieser AmtsauStreibung verbundenen materiellen Nachtheilc verschmerzen. Der Tod des Prinzen aber hat unbedingt die Erfüllung der Hoffnungen der Bonapartistcn auf s Unabsehbare hinaus vertagt. Ein Theil derselben wird sich aus materiellen Gründen schon der Republik nähern, wo es gute Stellen zu besetzen und reiche Gehälter zu verzehren gicbt. Vergebens suchte der Vicckönig Egyptens seine Absetzung auf zuhalten. Der Schuldenmacher am Nil entsendete zwar Talaat Pascha in besonderem Aufträge nach Konstantinopcl und ließ von dort seinen Vertreter Abraham Pascha nach Cairo kommen, um die Stimmung des Sultans über seine Absetzung kennen zu lernen, aber ehe die beiden Paschas ihre Reiseziele erreicht hatten, mußte sich JSmail bequemen, in seine Absetzung zu willigen. Seine letzte Hoff nung war Rußland. Dieses hat sich bisher dem Schritte der beiden Westmächte nicht angeschlosscn. Uebcr die Haltung Bismarck s hierüber hört man, daß, als ihn die Westmächte befragten, ob er ihre Pression zur Abdankung des Khedive billige ? er antworlete: er würde sich Oesterreichs Ansichten hierüber anschlicßen. Dieses billigte das Vorgehen Frankreichs und Englands; so kam auch Deutschland zur Billigung der Absetzung Ismails. Nun kommen aber die Schwierigkeiten. Die Westmächte übernehmen, indem sie einen neuen Herrscher in Egypten einsctzcn, auch die Garantien für dessen bessere Regierung. Zu den inneren Fragen Deutschlands übergehend, so ver zeichnen wir es mit Gcnugthuung als einen Erfolg mannhafter Ver teidigung guter Rechte der Mittelstaaten, daß das Eisenbahngüter- Tarisgesetz nicht noch auf die brechend volle Tafel des jetzigen Reichs tagcS gesetzt wird. Fürst Bismarck hat erkannt, daß das Aufträgen dieser neuesten und schwersten Schüssel die von Zoll- und Stcuer- assietten bereits starkncboaene Tafel ganz umwerfen könnte Ucber die aus dem Inhalte jener Eiscnbahnschüssel der Gesundheit der Mittclstaaten drohenden Gefahren sind sie übrigens durch das Ver tagen der Frage keineswegs hinweg. Auspassen! Vorsicht! Die Taschen zugehalten! Fest zusammen gestanden! Hingegen zweifelt Niemand mehr an dem Durchbringcn der Zoll- und Steucrfragen. Die Nationalliberalen haben ihren Widerstand vollständig aufgegcbcn. Warum waren sie denn so gegen die Schutzzölle? Weil unter deren Geltung die „krausköpfigen Handelsleut" nicht so viel „machen und schachern" können. Zwar verbargen sie diesen wahren Grund ihres Widcrstrebens unter heuchlerischen Phrasen, daß man dem armen Manne das zum Leben Nothwenvige nicht vertheuern möge. Aber daß diese Thräncn für das beklagenswerthe Geschick des armen Mannes nur Krokodilsthräncn waren, zeigt ihre Bereitschaft, hohe Finanzzöllc und mächtige Steigerung der indirekten Abgaben zu be willigen. Bei diesen zahlt der reiche Schacherer nicht mehr als der einfache Arbeiter. Darum kümmern sie sich auch den Kukuk um die Garantien, daß die indirekten Steuern nicht übermäßig erhöht oder zur Steuererleichterung auf anderem Gebiete verwendet werden. Das Eentrum schlägt sehr beachtliche Bürgschaften dafür vor: sowohl die Beibehaltung mäßiger Matrikularbeiträge als die Vertheilung des Uebeischusses der Zölle und der Tabaksstcucr an die Einzel staaten, als auch die Bewilligung der Zölle nur bis zum Ablauf des Militärseptcnnats, als endlich die Garantie, daß die Ueberschüsse wirklich zur Entlastung der Steuerzahler verwendet werden, sind wirksame Mittel, den Steuerdruck hinlanzuhakten. Diese Vorschläge suckit aber das Haupt der Nationalliberalen, v. Bennigsen, durch etliche Scheinbürgschastcn zu durchkreuzen. Und da die National liberalen weder für die Noth und den Steuerdruck, dem der arme Mann unterliegt, ein Herz, noch für Behauptung des Versassungs- rcchtes den Muth, wohl aber das heißeste Verlangen nach dem Ein- hcitsstaate und die größte Furcht vor einer gewissen Ungnade haben, so werden sie Recht lind Freiheit, wie so oft, auch hier in den Wind schlagen. Neueste Telegramme der ».Dresdner Nachrichten." Berlin, 24. Juni. Bezüglich der Frage der konstitutionellen Garantien verlautet: Beide konservative Fraktionen hätten sich mit dem Eentrum dahin verabredet, dem 1. Theile des v. Frankenstein- schcn AnlragrS zuzustftnmmsnwrmrch ein gewisser veliug-drr Zölle und der Tabaksstcucr den einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe der bisherigen Matrikularbeiträge überwiesen werden soll. Man wird den Durchschnitt des bisherigen Ertrags der Zölle und der Tabaksstouer von 3 Jahren ermitteln und das, was durch die neuen Zölle und die neue Tabakssteuer darüber hinaus erzielt wird, ver theilen. Voraussetzung ist dabei, daß die Tabaksstcucr in einer der TabaSvorlage entsprechenden Höhe bewilligt wirb. Dagegen läßt das Eentrum den 2.Frankcnstein'schen Antrag fallen, wonach gewisse Zölle (Kaffee und Salz! nur auf Zeit, alljährlich und vorläufig nur bis zum Ablauf des militärischen SeptennatS be willigt werden sollen. Alle Zölle und Reichssteuern flössen vielmehr zur Reichskasse behufs Ucbcrwcisung an die Einzelrcgierungen. Die Feststellung der Höhe der Matnkularbeiträge bleibt nach wie vor von der Zustimmung des Reiche tags abhängig. Berlin. 24. Juni. Der Reiehdftag setzte die Taril« berathuug kort. Lade« genehmigte er den Rc» der sämmtllchen OclzöIle in Pos. 26 unverändert und nalm« mit 184 gegen 70 Stimmen len Zoll aus Schmalz (5 Mark pro Eeiitnm an, dessen Streichung Abg. Richter-Hagen beantragt hatte. Die übrigen Fcttzölle wurden nach der Vorlage genehmigt, nur der Stearnizoll von 6 ans tO M. erhöht; unverändert ange nommen wurde» dir Zollsäse für Pelzwerk, Le11en. Par - sümcrlen, Spielkarten. Bei Pos. !V, Steine und Ltcinwaarcn, wurde die Erhöhung des Zolls i»r Daehschicser und Dachschicierplatten von 20 aus 50 Pi. beschlossen. Berlin. 24. Juni. Die „N. A. Z." schreibt: Beide eon- servativeFractloncn reSReichtziags sehen sich vordicNotvweiitig- keir gestellt, zwischen den Anträgen der Nationallideralcn <v. Bennigsens unb tcö CentrnmS zv.Frankcnstein) bezüglich der Bedingungen zu entscheiden, die an die Bewilligung der Finanz zölle und der Tadakssteucr geknüpft werden sollen. Die Eom'cr- vativcn haben die alllährllchc Festsetzung der Höbe der Zollsätze and der Abgabe tür Salz nicht alü eine wünschciiowertbe Lösung der schwebenden Frage zu erachte» vermocht, zumal, da dadurch da» im Versasiuiigsartikel 6 garantirte Präsidialrecht Preußen» tangirt würde. Die Evnlervative» erblicken dagegen in Alinea I des Frankclistcin'schcn Antrags lediglich den sormcUen Ausdruck eine» Prinzips, welcher eine Acndrrnng der tbatsächiich beliebenden Verhältnisse nicht enthält. Dem gegen über entschloß sich das Eentrum, Alinea 2 des grankcnstein'schen Antrags auszngcbcn. ES dürften demnach die Stimmen beider konservativen Fraktionen und de» Eentrums sich ans Alinea I des Frankcnftctn scheu Antrag» vereinigen, falls die Tabaksstener in einer angemessenen, dem Zwecke der Tabakövorlagc entsprechen den Höhe bewilligt wird. Berl in, 24. Juni. Die Zolltariskommlsslon nahm in 2. Leimig die Positionen Glas. Glaswaaren, Kurz- waaren, Roh- und B astwaaren, Tl'onwaaren fast un- verändert nach der I. Leimig an. Bei den Zöllen aus Baum wolle und Banmwoliwaaren beantragte Abg. 1>r. Winvthorst im Interesse der Weberei und Spinnerei eine Ermäßigung der bammvollciieii Garne. Doch wuidc dies abaciebnt und beschlossen, sowohl bc>m ein- wie zweidrälftigen Baumwollgarn die Staffel über Nr. 45 nicht mit Nr. 50. sondern <>o abschlicßen zu lassen. Die Woll Zölle wurde» nach Höbe der i.Lciung beibclalten, nur bei den Leinengarnen wurde» einige kleine Minderun gen zu Gunsten der kleinen Juteweberei beschlossen. In bcutigcr Abenbiitzmig beginnt die Bcratlung der konstitutio nellen Garantien. London, 24. Juni. Die Königin bat der Kaiserin Eugcnlc einen Beileidsbesuch abgestattct. In dem Zustande der Kaiserin Ist eine wciciitiiche Besserung eftigetretcn. Rouher hat EHIsriburst wieder verlassen. Locale» and TS«M<ii<S. — II. MM. der König und die Königin haben dem jungen, in Rcgensbnrg vermählten Ehepaare, tc.ii Erbprinzen von Hoben« > zollcrii und der Prinzeisin von Thur» unb TariS, eine dreifache! Perlenschnur und ein prächtiges Dejeuner von Silber uirhi Tressen. Mittwoch, 25. Juni. ftMNII II!I» «NdSiM Meißner Porzellan als H ochzei tsg e schc n ke überreicht Teller unb Tassen waren dunkelblau und gold unb mit Me daillon» der Landhäuser und Schlösser aus dem Königreiche Sachsen geschmückt, die in der Vcrlobungtzgcschichtc der fürstlichen Neuvermählten eine Rolle gespielt hatten. — Unter Führung Sr. Erc. tcö Herrn Kriegk-ministcrö v. Fabriee und der Herren Oberste» äBvrn und Schnrig besich tigte am Montag Mittag Se. Erc. der konimaiidlrcnte «General de»V. Armeekorps,Polen), v. Kirchbaeh. die Miüliretabliisc- mcntö der Albertstadt und sprach seine vollste Anerkennung aus. Die Regimenter trugen den großen Dicnsiainng. — Die sinnige und pietätvolle Sitte, an einem Tage des Jahres eine besondere GcdäehtnIßscIcr iür die Verstorbenen in ernster Weiie zu begehen, har zu allen Zeiten und bei allen Völkern eristirt und der von der katholischen Kirche sg.iillivilirte Allersee'entag hat bei alle» Südländern stets eine tici erregende Stimmung vcrvorgcruscn. Seit dem Favre IBU, nngciäbr haben in unserer Statt die protestantischen Familien den Fohannisiag, d. i. den 24. Juni al» Trauer- und orinncrilngs-)!ag an t,e Hingeschiedenen sanctionirt und die Dresdner haben tcnicldcn gestern vom trühen Morgen bi» in die sinkende Nacht hinein wahrlich in der umsasscndstcii und rührendsten Weile durch Schmückung der Gräber ihrer Lieben mir Blmncn und Kränzen gestiert. Aus dem Nenstädtcr Fricdl oie waren auch die l84'.'er „Maigräber" der Soldaten und die großen Grabstätten der Kampier au» den Jahren 1B;«;. 1870 und 1^7l durch die Militärbehörde reich mit Blume» und Gnirlandcn geschmückt werten. -Der Landcökulturrath beendete gestern die Be- ratbungen seiner Ist. Session. Der lektcLandtag hatte mnMit- theilung der Erfahrungen gebeten, die bei der unk der Universität Leipzig verbundenen landwirthschaitlichcn Akademie gemacht worden sind. Eine Mlnisterialvcrordnniig wies den LandcS- kulturrath an. sich darüber anoznlasscn. Da» Resultat d>eier Auslassung ist: Die Organliatlon des Instituts erkennt der Landcökultlirrath im Großen und Ganzen als zweckmäßig an und vertrant, daß da» EulluSminifterimn die An. bi düng der landwirtbichastltchcn Akademie auch ferner im Ange beballen werbe. Zur Ausnahme an da» Institut ist von tentichkn Reichs- angehörigen mindestens das Reiiczcugniß iür den Einiäbria-Frei- wiUIgendlcnst zu verlangen. Die Anstellung eines Eultur-^ech- nikerS. sobald eine passende Kraft sich findet, tft zweckmäßig, etwaige andere Lücken in den Lehegegenstänten aber zu nächst tbnnilchst mittelst gegenseitiger Ergänzung durch die im Bereich der Universität tvätigen Lehrkräfte anSzniüUcii. Wir kommen teö Näheren morgen daraus zurück. Seiler-Neuens.ftz berichtete über die Revision einiger Bestimmun gen teö ElsenbahnlarltS. Er sühne auö, daß die gegenwärtigen Tnkkwerbäktntsse Mr die sächs. Lantwirtbe und Kleingewerbe treibenden kaum erträglich seien, mir der Handel, der Jude ge winne. Um den RclchSelscnbahngelüstkn ein Paroli zu biege», beantragte er, die Regierung zu ersuchen, im BundcSralhe ein Reichögesek zu beantrage», dahin gehend, daß bis zu einem nicht zu fernen Termin alle Einzelstaaten des deutschen Reiches die in ihrenGrenzengelegenenPrivatbahnen,ausgenommen rcincGcschäfts« oder Lokalbahnen, auö Staatsmitteln zu erwerben und iür ihre Rechnung In Betrieb zu nehmen haben". UHIcmann-Görkitz und v. Trützschler erklärten sich gegen diesen Antrag, well er sich niäft an die von der Regierung gestellten Fragen anschtteße. Für den selben stimmten nur außer dem Referenten selbst v. Schönbcrg- Bornitz und Mehncrt. Beschlossen wnrtc, Anträgen von Seiler und v. Trützschler entsprechend: die Negierung möge ihre Bemühungen daraus richten, daß die Klaisi- fikatlon der Frachtgüter und im Besonderen die ganz unverhältnlßmäßige Begünstigung der lo.ooo Kilo-Ladungen verlassen und ein den thatsächlichcn Transportkosten annähernd entsprechender Tarif für Stückgüter und Wagenladungen für die Eisenbahnen des deutschen Reichs angenommen werde. Malz und Müvlenkabrikatc sind unter die allgemeinen Wagculaduiigs Nassen allszunchmen (asto deren Fracht hcrauszuscßcni. Die Ein- sübrungeiner2.Wageiiladungoklasseisteln entschictcncSBedürmiß. Die Bestimmung In der eiligem. Wagcnladungsklassc. wonach die Höbe derF rachtperTonne und K-lomkr. von dem Rauminhalt und d er Tragbmkcit kcr am Abscndcort disponiblen Wagen abhängig ist. ist ein Mißstand. Endlich wurde die Regierung noch criucbt, in Bezug anl Vichtransport aus den Eisenbahnen möglichste Erleich terungen für die Vicbbesitzer iür Sachsen anzuordncn und sür Deutschland ainnstreben. A!ü Vertreter tcö Flnanzm'mistcrlumtz betbeiligte sich für die Tarlsiragc Finanzratb v. d. Planitz an der Debatte. Ein Antrag tcö landwstthichaftlichcn Kr-ftsocreins im Erzgebirge, eine Kommission zur Prüfung der Uebclstänkc, welche bei der Einschätzung des Einkommens auö landwirthschattlichen Grundbesitz zu Tage getreten sind, zu ernenne», wurde nach längerer Diskussion abgclehitt. — Bezüglich bcö Neubaues an Stelle deö oft crwäbntcn Hauses Aitmarkt Nr. 18 will der Rath, wenn kie Slatt- vrrordneicn sich einverstanden erklären, sechs hiesige» Architekten die Anfertigung von Skizzen anfgcbe» und die zwei besten der selben mit je 600 M. honoiiren, dem Architekten aber, welchem die Ausarbeitung der Dctailzeichnungen unk des'Anschlags über tragen werden wird, da'ür 150» Nt. gewähren. — DaS in die Slraßenflucht der Troiiipetcrsuaßc hcrcin- ragende Hauö des Mcudlcur Gottsthalch <Nr. >2) Ist vielen dor tigen Anwohnern ein Acrgcrniß, daher die Petition um Beiciti anna desselben und Anerkennung der Angelegenheit als dringendes OriSbcdürsnlü. Der Stattratb ist anderer Meinung; er erklär:, daß er die Beseitigung des Gebäudes zwar wüi.schciiswcrtb, ober durchaus «i ch t » othwcndig finde und weist die Petenten ab. — Der K rc u zki rch eiiv orsta iid beginnt iclft auizu.ub men. Das gekahrbollc Wcrk des Aussehens neuer B.itzablciici- spltzcn ans dem Krcuzthurme, der sonstigen Revision der Blttzabtciter und dcö 'Abputzens der goldenen Kugel unk des Kreuzes ist nun dcendct. Meister Pabützich, der keineswegs Dachdecker, sondern Blitzableiter Verfertige!' aus Zichlcrcn bei Mügeln ist, hat vom Kicuzkirchenvoritand kieie aanze Albcit tür 420 M. übertragen bekommen, und obwohl kein einziger Kirchen Vorstand »ich durch persönliche Besichtigung von der Gediegenheit dieser Arbeit zu überzeugen sich entschließen konnte, doch sein Wcrk allem Anscheine »ach gründlich und gediegen ausgcsnhrt. Sv versichern Leine, kie den wackeren und kkftmcn Mann kennen. Gestern wurde mit dem WiederciilZlcben der Lettern begonnen. -- Bekanntlich besitzt unter Mitbürger l>r. L. W. S eh a n - t n ß lehr weifthvolle Nainralicn- und Kunstsammlungc», über deren Erwerb durch StaaiS- oder Statttnstftulc ,zuletzt mit der Stadt Teplltz» mehrfach unterhandelt worden «st. von denen sieh aber der gelehrte Sammler schließlich doch nicht getrennt hat. Eonchvlicn. Schmetterlinge, Skelette, sowie eine Anzahl seltener alter Gemälde sind nun in cinein großen Museum „Ludwig Salvator" in dem völlig staubfreien O bc rb l a sew i tz, das Herr Prof. E Gicsc entworfen hat, vereint und künktigcn Sonn tag früh l i Uhr sinket die offizielle Eröffnung dieses Muscumö statt. daS mit der Vierdcbalm. wenn man bis iw ibruv Lwvvunkt
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