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Dresdner Nachrichten : 20.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-20
- Monat1891-02
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 20.02.1891
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LagrMatt für Poltttt. Unlerbaltun,. GetckMsverkebr. Börtenberickt. stremdenlisie. BezugSaeviihr nterletiätirtich M, 2«, d,uä> die Bail M, ?.?!,. - Annalime v,AttIünbiaiittac»M0ne»slr,3Sv,»-S. Ar. ftivsiera. s. mir an Wochenlaaeu L.L.LUU»!!: laa» oder nam tzcsiiage» M Vw. Hlrich iEmgetandtt ... jlnierm^lr>ch"«^i>iaeia>idt> 8eite Ä Pig, Alitundiauiiaen ans oerPnval- ie,!e tzrNe ro Ps». Eine Buroickmil sur die »ächiitlmiae Aii'natiine der, Ameiaen wjrd »ichi aeaedcn 2tus>l warliae AntundigunaSauiiraae oeaen> Louierdezabliuia durch Brielmaaeu oder Polte,»zahl»»». ^ , Sür Riickaade einaeianbicr HchM-, " Mcke keine Leibindtichke,,. < rinkündiaunaen yekmen iammtliche' uambane Äennittelunarltellen an. üerworechiielle Nr. N. 36. Jahrgang. Aufl. 52,00V Stück. Vaj«r1s»tr. 28 (1el«pke»n 888) Uek8rt Uvltttw» »u«e ftattaaea mul /^It« naeft dl»t»rt«<ch«> Ru»t«r» loldnel»« mul IlluNIcd. .. tgtrsetulea», aaaft »»»«Art» prompt. Dresden, 1891. r»tl>» «0>o>»l,eh, r Dtg.- Nriskwar- Iren »Ni 4. 3»I>r«ll 1850 kt» 1VL2 unä 4»bl» pr« «4444,1. St» rr» »Z.., änek dobvo t'eoi>sii uuävro Lll8 ^Lrltvki unck OouvHNt» ron «4», 4»I^»n»,,,i^ llll's rtluro Ull,! r»»t» Vtc7, ä>« m»ll viatsxid in »il«ll »r>«f. dnäukwn nvN t7v8odltN.p.prorBll »tmr LlluNouM tillNo». ^ll- irobota orbvtvll »ll Hto.t.r- rr,»nn in cs> L (j ve«»<Ieu. 8tLrekimxi>mittvI kür IkaeonvulWosntLN und Llutarmo. L 8 !bl., init kNsvi» 8 Id>. 88 llk» -M Kromptor VsrvLnät rurek sukvnrtL Lxl. HoNtpotkokt', Orv8ckon, Veorxantltvr. ^ Fsse/E Gesttngbüchev, 8 dollt! um! clsuerliLst gabulläeu, ninpüelrlt billigst i» xrvSlller .^ciüVdbl ILax NKIsr H. §»Eütze UMis.), « Vir-krlr-ir-iVe-u^taelt, S 8«. ^Iklsüiiivr^O a„«e 8. 8 ^^s^Läsr Original-'Wasser- »n«I D.aä.sls^iö'bLelr, ^ E Kaldl-ar un'i «tst-i tnuok sivkmvektiilri. Uovtes OiLt^ekävIr bei allen Xranicbeitsn. Veisanäd nacb allen Orten. KrTLl^ Neichötaasberatbimnen über die Somitnnsrnbe. Hofnachricbie». Masneneln fleae» Uebenliiihnnaen, Tbalheimer ArbeitcrniiSsland, ^ ^erichtsverlianvluiinc», Tagesgeickichte. .Siriii,milche Banemehre". Sächsische Gesiiideordiilmci, ^iiiK-tIljIiiliiM.2'' Freitag, 20. Februar. PolMIchkS. Schon seit lünger als einer Woche s>kt der Vollreichtztag bei den Beratbungen eines Gesetzes von einschneidendster Bedeutung für die gesummte Weiterentwickelung der sozialpolitischen Gesctz- Bertrcter von Plane» diese Befuichiungen als ganz lsinsällig zu rück: denn die denlsche» Bürgemielster seien doch keine Pwcha'S vbne jegliche Konlrole und wenn auch, wie Herr Stolle »leinte, ! die gewäbiilich anlnngs u»verbeir»tl)ete» Bnrgermeiiler irgend ein ! Goldfiicvchen non Fabrikanleutochter cinzusangc» luchten, so kvnnlc dock Jeder ichlicsilich nur Eine bcirallien. Bezüglich der Erwcile gebung. eines Gesetzes, welches in seinen prinzipiellen Bestimnmn« > rniigen der SonnlagSnchc wurde beschlossen, dah durch kaiserliche gen mindestens in demselben Matze w!e die VersicherungSgcsetze lür die Interessen der Arbeiter wie der Arbeitgeber von vcrbängnitz- vollcr Tragweite kein kan», — und doch ist eS für die grotze Menge schwer, den Verhandlungen darüber Interesse abzugcwinncn. Die selben schleppen sich in gründlicher Langweiligkeit dalsi». Seit einer Reihe von Tage« beschäftigt man sich mit den Bestimmungen über die Sonntagsruhe, und wahrscheinlich wird man erst am Ende der Wocke mit diesen, einen Kapitel des kapitel- und paragraphen reichen Gesetzes zum Abschluß gelangen. Sitzungssaal und Zu- schaucrtribünen sind leer, eines um so stärkeren Zuspruches erfreuen sich dagegen die Speisesäle und Wandelgänge, wo sich weit kurz weiliger und traulicher plaudern läßt als drinnen, wo die uner» niüdlicke Redcseligkeit der Sozialdemokraten Aufmerksamkeit und Interesse vergeblich in Anspruch zu nehmen versucht. In den letzten Verdandlungstagen handelte es sich um die Ausnahmen von der Sonntagsruhe. In zwei Klasse» zerfallen diese AnSnahme- fälle: Die einen trete» ein krnst des Gesetzes ohne Dispens, die anderen bedürfe» der Bewilligung des BnndesratheS oder der höheren bez. der untere» Verwaltungsbehörde. In Bezug auf die Erstgenannten ist beschlossen worden, daß kraft des Gesetzes die sonntägliche Beschäftigung gestattet ist bei Arbeiten, welche zur Beseitigung eines NvthstandeS oder zur Abwendung einer Gefahr oder im öffentlichen Interesse unverzüglich vorgcnommen werden müssen: ferner könne» des Sonntags ohne Weiteres Arbeiten verrichtet werden, die zur Dnrchsnhrung einer gesetzlich vorge- schriebenen Inventur, Überwachung der Bctricbsanlagen. der uner läßlichen Reinigung und Instandhaltung derselben, sowie zur Ver hütung des Verderbens von Rohstoffen oder dcS Mißlingens von Arbeits-Erzeugnissen erforderlich sind. Um eine Controlc für diese gesetzlich zulässigen Ausnnhmc-Besiimnnmgcn zu schassen, wurde festgesetzt, daß diejenigen Arbeitgeber, welche von denselben Gebrauch machen und Arbeiter an Sonn- und Festtagen aus dringenden Gründen beschäftige», eine Lifte anlegen und darin die Zahl der beschäftigten Arbciler, die Dauer ihrer Beschäftigung, sowie die Art der vorgenommenen Arbeiten nolircn. In der That sind der- artiae Verzeichnisse nothwendig, wenn nicht die Sonntagsruhe illusorisch gemacht werden soll. Bei der Erörterung hierüber kam es zu einer interessanten Auseinandersetzung zwischen dem demo kratischen Wortführer Payer und Bebel. Schon am Sonnabend hatte Herr Payer den Sozialdemokraten vorgeworfen, dieselben verriethcn beim Arbelterschiitz Sehnsucht nach der Polizei, was aber gar nicht verwunderlich sei, da ja der ganze sozialdemokratische ZulnnslSstaat aus ein allgemeines Zuchthaus binanslause. Ai» Moniag wiederholte der Vertreter der süddeutschen Volkspartci seine scharfen Angriffe, indem er die Sozialdemokratie als eine Partei nackter Jnteressen-Vertretung. welche die Freiheit verleugne, charak terisirte und die Vollspartei als die einzig richtige Demokratie Pries, die nur die Interessen der Allgemeinheit im Auge habe. Mit anerkennenswerther Offenheit gestand Herr Bebel ein. daß seine Paitei blos die Interessen der Arbeiterklassen im Gegensätze zu den Unternehmerklaffen verirete, daß sie alle Baurgevis-Partc>en, zu denen auch die Voitspartei gehöre, bekämpfe und ihr Kampf daher ei» Klassentamps sei. Dieieö ehrliche Bekenntnis des sozial demokratischen Führers, welches den unversöhnliche», rücksichtslosen Geist eines Kart Morr alhmet, verdient tür alle Zeit se»gcnagcll zu werden: nicht Recht und Freiheit Aller erstrebt die Sozial demokratie, sondern aus Grund des Klasscnkampfes daS nackte In teresse einer einzelnen Bcvölkerungsklasse! Am Dienstag wurden diejenigen AuSnahmefälle von den, Verbote der Sonnlaqearbeit festgesetzt, welche der BundeSrath und dir höhere Vcrwaitnngsbehördc gestatten ko»». Der Banvesrath erhält das Recht, für bestimmte Gewerbe, besonders bei Arbeiten, die ihrer Natur nach eine Unicrbrcchuiig oder einen Auischud nicht gestatten, sowie bei Betrieben, die auf bestinnme Jahreszeiten be schrankt oder zu gewissen Zeiten des Jahres zu einer anycraewöhn- lich verstärkten Thäiigkeit genöthigt sind, Ausnahmen von den Vorschriften der Soinitagsruvc zuznlassen. Durch die höhere Ver waltungsbehörde können andererseits Ausnahiiiebenimiiningen ge troffen werde» für Gewerbe, deren Ausübung an Sonn- und Fest tagen zur Befriedigung besonders hervoriretender Bedürfnisse der Bevölkerung erforderlich ist, sowie für Betriebe, welche anöichlrey- lrch oder vorwiegend nnt durch Wind oder unregelmäßige Wasser kraft bewegten Triebwerken arbeiten. Bei den bnndcsräthitchen Bestimmungen stand cS in Frage, ob gemäß dem Aiilraac der Frei sinnigen uns der Vvlksparier dem Reichstage die Befugnis: ovrbe« halten bleiben tollte, diclelbcn außen Kruft zu setze». D>e Mehrheit entschied sich für dre austchiicßiichc Eompcicnz des BuiidesralheS. Aussälttacrwcise gehörten zu dieser Mehrheit die Sozialdenivkraieir. Herr von Bötticher beeilte sich, sür diesen .Hauch" von Vertrauen zum BundeSrath seinen Dank auSzusprcchen und die Hoffnung daran zu knüpfe», daß dir RrichStagSmajorität sich von diesem Hauch noch etwas weiter tragen lassen weide. Diese Hoffnung rechtfertigte sich in der That schon am solgenden Tage, am Mittwoch, wo dicienigen Ausnahmen zur Erörterung kamen, welche die untere Verwattungs- brhörde festletzen kann, und andererseits über die Erweiterungen der Sonntagsruhe berathen wurde, die durch kaiierliche Verordnung möglich sind. Der unteren VerwaltungSbcdörde wurde daS Recht zuerkonnt, Ausnahmen vom Verbote der SonntagSardett zuzulasscn, wenn zur Verhütung eines nnverhältoibmäßigen Schadens ein nicht vorher,uschendeS Bedürsniß der Brschaitianng von Arbeitern an Sonn« und Festtagen Antritt. Dasselbe Maß von Vertrauen wie zum Bundcsrath tcheinea die Sozialdemokraten zu den Bürger meistern, welche rumrist die unteren Verwaltiingsbehörden repräsen- tirrn. nickt zu haben. Tenn Herr Stolle fürchtete, daß die Bürger meister. weiche mit den Fabrikanten befreundet, verwandt oder ver schwägert seien, zu den» Gunsten bereitwilligst Dispense von dem ^ ""—- - -- -- ^drn. Mit Recht wies der Verordnung mit Zustimmung deS Bnndcsrarbes das Verbot der Beschäftigung von Arbeitern an Sonn- und Festtagen auch aus andere Gewerbe ausgedehnt werden könne, als diejenigen, aus welche sich das Verbot vermöge der gesetzlichen Bestimmungen be reits erstreckt. Dcm Bundesrnthe wird es alw durch oiese Vorschrift anheimgeslcllt. Unklarheiten, Schwierigkeiten und Lücken, weiche etwa in dem Gesetze bezüglich der »»»er das Verbot der ScmittagSarbcit sallendc» Gewerbe stehen geblieben sind, aut dem einfachen und zweck mäßigen Wege der Verordnung zu beseitigen. Die Soiialk>kmc'kcaten zeigten aucb hier ein seltsames Vertrauen zu dem Bundcsrakh, indem sie mit der Mebrheit stimmte». Ter Abg. Singer gab der Ansicht Aus druck, da ß dci Bnndesra kh weniger als der Reichstag von Kinsseiibestreb- nngen abhängig sei. Aber Herr Singer tadelte hier andern Reichs tage, was iein Freund Bebel zwei Tage vorher für sich und seine eigene Partei als selbstverständlich in Aniprnch nahm, nämlich anS- schsießlich Vertreter der Interessen einer einzelnen Klasse zu sein. Auch Herr von Volkmar hat zu dem BundeSralh das Vertrauen, daß er das Wohl deS Arbeiters besser ivabren werde, als der kapi talistisch gesinnte Reichstag. Ter dc»lschfteiniii»ge Abg. Hirsch glaubte diele büchst ausfällige Stellungnahme der Sozi»ldemoklntcn »ar dadurch erlläien zu können, daß dieselben in der That »nr reine Klasseninicrcsse» verträten und für diese gern eines der fuiwamen- taisleii Rechte des Reichstages »vierteil, mdein sie einen Thcil der gesetzgeveiischen Thäligkeit desselben vertrauensvoll in die Hände deS BnndeSrathes legten. Frrusckiretst: Berlin. unv Fernsprcch-Vcrtchte Ter Reichstag setzt die 2. vom 19. Februar. Berathung des Ar bcitcrschutzgesetzes bei tz lOöi fort. Nach diesem Paragravhcn finden die in den vmbcrgehenden Paragraphen enthaltenen Verbote bez. Beschränkungen der ScmlimgS'irbeit auf Gast- und Schankwirth- schastSgewerbe. Mnsilnuffnhrunaen. theatralische Vornellungen oder sonstige Luslbarkeilen sowie auf Verkchrsgewerbe keine Anwelidnilg: doch können die Gcwerblreibriiden die Arbeiter in dielen Ge werben zum Arbeiten an Sonn- und Festtagen nicht verpflichten, ausgenommen zu Arbeiten, die nach dcrNalnr des Gewerbebetriebes einen Aufschub oder eine Unterbrecht»,» nicht gestatten. — Abg. Klemm (kont.s befürwortet folgende Rewlution. den Reichskanzler zu ersuchen, behuss Forderung der Gewährung ausreichenvcr Sonn tagsruhe im Eisenbahndienst seine Berinittelung bei den verbün deten Regierungen cmlretcn zu lasse», insbesondere dabm zu wirken, daß der Gütcrvettchr an Sonn- und Festtagen möglichst eiiigcichräntt werde. Klemm weist namentlich ans oie Ausdeh nung der Viehtraiisportc an Sonntagen hi», die eine Folge der Abhaltung der Viehmärkic ani Montag sei. Es sei deshalb darauf hniziiwirken. dag die Viehmarktc ans einen anderen lag verlegt werden. — Abg. Sivllc begründet den soziaidcmvkmiiichen Antrag, den 2. Absatz vcö 8 10öi wie folgt zu fassen: „Inwsein in den genannten Betriebe» Arbeiter regeimähig beschäftigt werden, ist dcnielbcn in der Woche eine uminterbrochenc Ruhezeit von 3V Stunden zu gewähren. In jeder vierten Woche muß dieie Ruhe zeit auf einen Svnntng oder allgemeinen Festtag fallen." Die Aus beutung sei im Schantgewerbc am ärgsten. I» den großen Städten würde daS Personal uberbcinvt nicht bezahlt, sondern sei ans Trink gelder, aliv Almosen, angewiesen. Dabei seien sie vollständig recht los und könnten jeden Augenblick entlassen werden. Unter diesen Umständen möge man ihnen wenigstens einen freie» Tag in der Woche sichern. — Gekciiiirath Tr. Wiihelmy wendet sich gegen den Antrag der Sozialdemokraten. Tie vom Vonedncr er wähnten Uehelstände wurde» von der Negierung anerkannt, aber der Antrag hebe diele nicht auf. — Abg. Octercr lEtr.) erklärt die Zu stimmung »einer Frewide zu den KvnnnissionS-Beschiüssen. Er wünscht wäre eine Erllärung der Regierung, daß sie in eine Rege lung der Vechältnisse oes Personals der hier rn Frage stehenden Gewerbe heraiizutreie» Willens ser — Handelsminister v. Bertepsch: Er werde seiner Zeit nicht anstebcn, zu der Abhilfe der beiegten Mißnände beizutragen und er zweifle nicht, daß dies auch der Standpunkt der verbündeten Regieruitgen sei. — Abg. Merbach (Reichsp.) befürwortet vom Standpunkte des -prositwüthigc» Uiilernehmcithunis" die Resolution Älcinni's. — Abg. Schiniot- Elberfeld (srs? konstatirt, daß in den KeUner-Verlamiitinngcn von den Berichterstattern wzialdemokratilchen Führern wnlsiheitswidrigc Mitthctiungen über die Arbefter-Schntzkvmmiision gemacht worden ieien. Er empfehle den Antrag seiner Freunde, wonach die Ge- iverbetrcibenden in den VerkchrSgewerben verpflichtet sein sollen, jeden ständig beschäftigten Arbeiter an jedem drillen Sonntag volle 36 Stunden von der Arbeit ireizulasse». — Abg. Bebel schildert die Veihältnissc des Personals im vrivatc» Bcrkehrsacwerbc. Ter Dienst lci namentlich bei den Berliner Omnibusgesellichaftcil, bei den Pferdebahnen in de» meisten Städten ». s. w. ungewöhnlich lang. L>c Leute hätten nicht eiiunal Zeit zum Mittagessen. Bet! dieser Sachlage halte ertrotz de, Erklärung des Mimsters v. Berlcpich den Antrag testier Freunde ansrcchk. — Abg v. Vollniar <Soz.): Der Antrag seiner Freunde werde Streiks im Verkchrsgewerbe Vor beugen. Die staatliche» Letkehrs-Insliilttc sollten in einem Slaatc, der Sozial-Resarm machen will, mnslcrbast sein. Davon seien die nnsrigcn aber noch weit entfernt. Die kleine Schweiz, die den Eneiioahnbeamten 26 freie Sanntage im Jahre sichere, habe uns überflügelt. Kaum in irgend einem Staate gebe es Eiscnhahn- beamie, die so viel Anlaß zu klagen Hütten, als in Lachten, eine Folge des dort teil IM) rmgrsührten Sparihstcms. Das Peti tions-Recht sei den staatlichen Verkchrsbeamten und Arbeitern in den meisten deutschen Staaten verkümmert. Die Ucbcransireiigung des EtsenbahiipcrsonalS sei auch die Ursache der vielen Elsciibahn- unlälle. — Abg. Bichl (Ctr.): Die zur Sprache gekommenen Uebelstände im Verkehrs- und Sckankgewerbe finden sich hauvlsäch. lick in Berlin und anderen Städten Deutschlands, nicht aber in Süddeutschland. Zur Beseitigung derselben bedürft eS aber keines wegs immer der Gesetze. - Abg. v. Vollmar: Die Kellnrr- veihältniffc seien in München etwaS besser wie hier. Mißständc bestünde» aber auch dort. In Bayern unterlägen die Kellner der Gesindeordnung und da die Ardeitcrichutz Kommission gleichmäßige Unterstellung des KcllnerperlonalS in ganz Teulichlaiid unter oaS Gewerberecht nicht beschlossen habe, konnte allerdings die Mei nung aufkommen, daß man die Kellner in der Kommiision als Dienstboten betrachte. — Abg. Schmidt-Elberfeld (KI.) bestreitet den sozialdemokratischen Rednern gegenüber, daß die Arbcilerschutz- gesetzgebuna den Sozialdemokraten zu verdanken let. Diese Ärftv- sebung sei seit Jahren von allen Parteien gefordert, vom trüberen Reichskanzler aber verhindert worden. Der ReichShcnnistchuh habe also an anderer Stelle gelegen, nicht hier. 8 l05 wird mit einem vom sogenannten Kartell veaiitraglen Amendement angenommen, wonach Verkehrs- und Schankgewerbc von der Bcfugniß des BnndesratbeS, die Sonntagsruhe ans weitere als in 8 105 aisi- geführte Gewerbe auszudehnen, ausgenommen werden. — An genommen wird ferner die Resolution Klemm: olle übrigen An träge werden abgelchnt. Dnnut sind die Bestimmungen über die Sönntagsrnhe erledigt. — Westerberalhung morgen Berlin. Major v. Wißmaitn scheidet aus dem direkte» Neicbsdicnstc aus. bleibt aber noch in Afrika als künftiger Kom mandant der Schutztruvve sür Deutsch - Ostairika. Zum Nach folger ist Ehes v. ZeiewSky, der Führer des Expeditionskorps, weicher s. Z. die Sudaneien ausbildete und sich in den Kämpfen vielfach onsteichnete, auserlehen. — Prof. Liebreich, der Erfinder des neue» Mittels gegen Kehlkopf-Tuberkulose wurde zum Geheimen Mcdizinnlrath ernannt. — Bildhauer Prof. Lürssen ist gestern plötzlich gestorben. Infolge der Kunde von seinem Tode erlitt seine Gattin einen Schlaqanfall. dem sie gleichfalls erlag. -- Pros. Dr. Brngsch bcgicbt sich mit Unterstützung des Ministeriums z» wissenschaftlichen Forschungen im Anschluß an die neuesten Funde bei Theben nach Egypten. — Die Kommission zur Berathung einer Betriebsordnung sür die Binnenschifffahrt ist heute hier zu- samniengclrelcn. Die Dresdner Handelskammer ist durch Kommer zienrat!, Eollcnbulch vertreten. H a m b »r g. Seit heute früh steigt die Elbe sehr schnell und droht de» Teich heim Zollspeicher zu überschwemmen. Die Be wohner sind in großer Bewrgniß. Wien. Der Kaffer richtete direkt an Taafse ein Telegramm, in dein er sich nach dessen Ncsmden erkundigt. Paris. Die Pariser Post bringt einen ausführlichen Bericht, wonach Prinz Balduin von Belgien infolge eines Liebesverhält nisses mit der Sängerin Frau Sivhl Snnderson von einem Neben buhler. dem Fürsten L„ erschossen worden iei. Petersburg. Hier verlautet, Grai Schuwalvff habe seinen jüngsten Besuch bei Bismarck in FricdrichSruh im Aufträge des Zaren abgcstattet. Weiter verlautet, Gras Schuwalvff werde dem nächst den Berliner Bolschasterpostcn mit einem hohen Staatsamt in Rußland vertauschen. Warschau. Der General-Gouverneur wies sämmtlichc städ tische Krankenhäuser an. solort alle Versuche der Einspritzung mit Koch'scher Lymphe bedingungslos zu nnterlassen. London. Die englnch-egyptischen Truppen haben sich Tokars bemächtigt und morschsten gegen Kassala. Newyork. In Nord-Carolina stürzte ein Lahnzug von einer 30 Meter hohen Brücke herab. 10 Passagiere wurden getödtet, viele verletzt. Die Berliner Börse eröffnete reservirt, aber vorwiegend schwach. Lebhaftes Geschäft entwickelte sich nur m Scripts, welche ' infolge von Deckungen und von auswärtigen Käufen etwas höher als gestern eiitsetzten. Später schwächte sich die Haltung infolge der matten Tendenz der Kodlenakiicn weiter ab. Gegen Schluß trat iiidcß Befestigung ein. da die Steigerung der Scripts den gelammten Markt beeinflußte. Banken und Bergwerke schwankend, > denlsche Bahnen still, österreichische behauptet. Von fremden Fonds Italiener ans Pariser Käufe bevorzugt. Im Kassavcrkehr Banken und Bahnen ruhig. Bergwcike angevoten. Jndiistriepaviere adge- schwäcdt. österreichische Prioritäten ziemlich fest. Nene Ivrozcntige Albrechlbahn-Priorilätcn stellten sich auf 80.50 bezahlt uns Geld bei lebhaften Umsätzen. Privat-DiSkont 2^/s Prozent. Nachbmsc befestigt. — Wetter: Nachts Frost, dann mild, bedeckt. Westwind, Niera. Tle Mutige orSciilltitie Stkiierawerlammtima «er Steraer Bank in welcher 2:t Aetionitre mit 5E8 Nette» vertreten waren, acnelnnigte den Nechiniunaabschluii. ertbeitte Sie Euttaftnng durch gurut nn» wählte die drei aiwjchetdenden NiitstchtarnNwmNiitieorr wieder. I» der daran! anbelanmtei, »»kcrordcinltche» oteiicralveriamiulinia roimte die Bortaae, Berschuielzmin mti der Weimarer Bank, nicht zur Belchlnysasiiliia komme», da die ftatutarttche «cttcnzahl nicht vertreten war. Es wird deshalb eine neue Grneralvcrsamm lung cinbcrnien werde». »r-a»tar« m«. («den»».» «r»»It I7r <». ««,«»». 216.1» »,«». >18 00. «altztee —. lSgypier 98.70. «vrae. o»». Golde. 93.4«. LtScanw 2lL 50. Dreslm. vr. 155.00. vonr» —. «elsenktrcht» —. geh. « « » ». Mdrn»»., «red» 308.8«. «loa,»»ahn —. »«mdardr» »32,00. Rorlnoeft —. Markxoiea 58.12 llna. Srrdtt 341.50. ktefcftigl. oart«. Schl«». Reine !>5M>, »Niet«, 105.12. AtnNener 95F0. «taatd> »ahn 538,75. 8»mda-»,» 31N.00. de Velortthte, —. Epantcr 77».,. Eghptrr 495,82. oilomaoen 838,25 ch«k»m»le 852.00, steh. » , rt ». «rodonr» <««>»» > »eure, »er Aebrnar 27 0«, »er vial Nnaaft 27,40, ruht». Sdtettu« oer gcdruar 38 50 «er Seplhr.-Lecdr. 39,50, bchauvlcl, Rübäl per gcbruar 88,50, »er Mat-iluguft 89,75, ftiU. » n, » er » , m. veodurie« («chtuhi. «,«,eu »er Mir» 223, -er Mai —. Roooen »er Mär', 180, »er Mal >53. Stew-Rork. Kaffe« sictaend infolae von verichten tider «ndhinhe »er Blauer, in Mio werden iverladuugru wahricheinttch untcrdrachrn. V-I r>p SL » s» OertltcheS und SiichstschkS. — Im König!. Schloß fand gestern Nachmittag 5 Uhr Familieittasel mit dem Dienst statt. — Aus Baden-Baden gingen von Ihrer Mascstüt der K ci- nigin bisher nur günstige Nachrichten ein. Ihre Maicstäl wohnt im Hotel „Stephanie", woselbst auch Fürstin von Hohenzollern (Tante der Königin) logirl- In diesen Tagen wird noch dem Be suche der Frau Gräfin von Flandern eiitgegcngeichcn. Ihre Maje stät ilincriiinunt mit der Frau Fürstin vielfach Wagenaussahrten und kurze Spaziergänge. — Als Nachfolger des in den Ruhestand tretenden Herrn Obersorstmcislrrs G re i s s cnh a h n, hier, gilt nicht Herr Ober förster Ritzichc (dcriclbe erhält den Titel eines Oberlorstmcisters. sondern Herr Obersorstnicister Weißwangc in Wermsdors. — In dieiem Jahre erfülle» sich 25 Jahre, daß unter hochve» ehrter Herr OberbürgermeisterDl. Stübcl dem RathS- koUeginm angehört, in welches er am 9. August l666einirat. Der Rath hat beschlossen, dieieS Jubiläum an dem genannten Tage in diesem Jahre seitlich zu begehen. Oberbürgermeister von Dresden ist Dr. Stübcl seil dem 28. April 1877. — Dem hiesige» Sciiiiiiar-Obcrfthrcr Z oche r ist das Organisten amt an der evangelischen Hoskirchc, welches er bisher schon interi mistisch verwaltete, nunmehr cndgiltig übertragen worden. — «efter» «den» »n brr 8. Stnnbe ist in brr Rovebergerttraite. unmittelbar Var dem viuganae tn da» Waiic»ban»„ru»l>ii>lir. »a« eine bcr deibeu Wasser hanptrahrc, i!00 MNlimiaer liäilt WcNr. gelvrunoen. Da» an» ftrSunndc waiicr hat ei» II QnaaraNnrtcr grotze» nn» 2 Meter tiese» Loch tn bie Stratze grriiien nnd Nt 0a»n die »labebergeritrabe herein, durch dir Stal »enerliratzc nnd durch vcrichicdrne «ärten gestürzt. Nach etwa arriviertet Btnnbe getan, c». da» Ruhr im dochrelrrvolr am stischhauic adjniveree« und so einen noch wetteren Brrtnit zu verhindern. Da« verlorene Wasser »urde gestern »dend odeiffächlich aus eine Quantittt von 1-Soo» «ndikmelcr geichigg. NngiüikasäUr ünd nicht zu verzeichnen. Während der Dauer »er Revaratm »ft die Wallerzillühriing sür die Stadt aut das daneben gelegen« 7S0 Millimeter tvrtte, als» gröbere Hanvtrahr >t»«rtn>,en worden. GL-L - .5 ff le i « ft ^ 7 . s i / < , ^ ? 5' '-e ! s.'s ^ K '' 1 ''i '' e/ - h 7 ^ ' . r 11- " V b 8 i. A.. !- > P'!4'
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