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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190712021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919071202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19190712
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919071202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-12
- Monat1919-07
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VS. Jahrgang. AL Ivo. volade«a-vian Sonnabend, 12. Juli ISIS. Drahtanschrift. «achrichte» Dresden. Serniprecher^ammelmnmner: 2L2L1. Rur für Rächt« tfprlch«: 20 0U. Bezugs-Gebühr ^ DI» elnl»al»l,« »7 m« Z,tt, 71 LN. Aut Au^tarn uni« Stell««, und tw«»nuna,m-rt». ^nlp«»«,. An-und verkauf« »v,ri»,,,>i>tz, >,„> Tarif. "^'0 o > A,,wartli«»uI«rI>»i»ienVorau«de^hl. Ltniel^et,deevoradendblatle» »»Pf. »!»hdruck «er mit deutltch« Quellenm^uie f.Dreednu N»-r.-> Mllllsilt — Unverlangt« Schrlfrltll»« werden nicht ousbewa-r«. Schristleitung und HauptgtjchSft»ft«ll«: Mariexitraft« »8 40. Druck u. «eria«, von «irdich » »ieichardt in Dresden. Vostscheck-Aonto I93S5 Seid,»«. Wissells Rücktritt. SK Krise im Reichrwirtschastsministerium. lvon unsrem Weimarer Sonderbertchterstatter.f Weimar, 11. Juli. Ja der Angelegenheit des Rücktritts «issells uud dcö Endes der Planwirtschaft. worüber in der Presse die wider» sprechendste» Nachrichten verbreitet worden sind, erlübt die Reiterung folgende Erklärung: >« »origen Mittwoch hat sich das Kabinett anlählich »iner Unfraae der Dentschnationalen VolkSvartei mit der Wifiellsche« Planwirtschaft beschästigt. I» längerer Aus sprache entschied sich das Ministerium für die Ablehnung der Wiffellschen Pläne. Herr Wissell hat dann, nachdem die Fraktion der Mehrheitssozialisten am Donnerstag die Halt»«« der mehrheitssozialistische» Mitglieder deS Kabi netts gebilligt hatte, die Koaseauenzen daraus so weit ge« »age«, dach man mit einer Neubesetzung deS Reichs« »irtschastSministerinmS bestimmt wird rcch- »»« müssen, lieber die Stellung de» Kadinett» zu den WlrtschaftSfragen »irb weiter folaendeS mitncteilt: Das Kabinett ist von hem Wunsche beseelt, dab wir nicht eine noch nebun» bener« Wirtschaft erhalten, als bisher. Au» berseit» hat es auch keinen Sin«, «ach der voraussichtlich bereit» am Sonnabend erfolgenden Aufhebung her Blockade noch eine innere Blockade z« errichte«. Man wird sich bestrebe« müssen, im freien Handel de» Linzellredit bnrch staatlich« Kredite zn stützen. damit gewisse Bedürfnisse der minbetbemittelten Beobtternnn wie z. B. Textilwaren. Leber usw. unbedingt cingesührt «erden kön« »«». Kür diese Bedürfnisse werden dir Grenzen ohne wattare» geöffnet werde« müssen. Man ist aber entschlossen, 1« Hielar Beziehung nicht» z« tu«, wa» eine spätere Sozia» lisierung erschweren könnt«. Diese Notwendigkeiten »u« «ie» Wirtschaftslebens sind auch im Kabinett mabgebend mr hl« Halt»«« gegenüber den Wifiellsche« Pläne,« gewesen. Ata« hätte Wisse»» Arbeitskraft im Kabinett gern erhal» «ft», doch hat er sich scheinbar mit seinen Plänen derartig identifiziert, Hab mit seine« Verbleiben wohl nicht zu rech« ist- , »ie NSrttehr der gklcararlanllenen. Berlin, 11. Juli. Gutem Vernehmen nach wird die Helmschassnng der deutscheu Kriegsgefangenen schon in kommender Woche beginnen. Eine HavaS»Depesche oom Donnerstag srüb meldet, das, der Ministerpräsident OllÄnencoa« den Befehl gegeben hat, mit dem Abtransport an» den Gesaugcnenlager« Montag früh zu beginnen. Die U«bernahme der Kriegsgefangenen kann erst im rechtsrheini schen Gebiet erfolgen. Deutsche Arbeiter «ach Rordfraukreich. Rotterdam, 11. Kuli. Die »Times" meldet and Pari»: An« Wiederaufbau der zerstörten Gebiete Nord- frankreichs werde« von Deutschland nach der Ratifikation »ö000V SrbeitSkräste augefordert werden. Die Opfer »an Seapa Flow. Haag, 16. Kult. Aus London wird gemeldet: Die Ant. «ort auf die deutschen Beschuldigungen, nach den«, wehrlose deutsche Seeleute von Engländern bei Len sinkende« Schiffen von Scapa Flow niedergeschossen seien. ist gestern abgegangen. ES heißt darin, datz eng. lisch« Offiziere Le» deutschen Seeleuten befohlen hätten, auf öle finkenden Schiss« zurück-uaeben. um das Versinken zu »erhtnder». Man hätte erst auf die Boote geschossen, al» die Deutschen diesew Befehl nicht Folge leisteten. Dies bedeute keine« Gewaltakt gegen wehrlose, deutsche Seeleute. (!) die Engländer hätten sogar alle« denen, bte in Gefahr schwebten, Hilf« geleistet. Diese Mahnahme (das Schieben auf die Boote) sei verfügt, da man deutscherseits nicht dem eng- lisch«» Befehl Folge leistete, die deutschen Schisse, soweit Möglich. über Wasser zu halten. Heuchelei gepaart mit Roheit, würdig einer Nation, die sich 6er Barakongaffäre rühmt. Rückkehr Deutscher au» Amerika. Rotterdam, 16. Juli. „Nieuwe Rottcrd. Cour." meldet, bah heute abend der Dampfer „Martha Washington" mit Deutschen aus Amerika an Bord» und zwar 780 Männern, 71 Frauen und 17 Kindern, in Rotterdam etn- trifst. Der Dampfer „Priuzetz Matatka" trifft am 1ö. Juli mit «tnem wetteren Transport Deutscher au» Amerika in Rotterdam et». , «-Motto» »ad »lockode-v-de. i «ach P«i» gemeldet worden ist. die Aufhebung der Blockade und der vom Obersten Wirtschastörot der «llt- .Arte« verfügte» Handelsbeschränkungen mit Deutschland a» Sonnabend, spätesten» am Sonntag erfolge« werde. Die unmittelbare Wirkung der Aufhebung der Blockade wirb et« starker Zustrom von Waren und Seb«n»mttteln aller Art nach Deutschland sein. Private Firmen haben in den letzten Monaten fast ausnahmslos mit Unterstützung der Regierung grohe Einkäufe in den neu tralen Ländern besorgt, hauptsächlich in Velen und in Tabak, dt« nach erfolgter Aushebung der Blockade müg- ltchst schnell nach Deutschland beretngebracht werden sollen Anch Lebensmittel sind in sehr beträchtlichen Mengen ein» gekauft worbe« und sollen mit möglichster Beschleunigung an bie Auftraggeber geliefert werden. Rege» EchisiSverkeh» i« Gtettl«. Stettin. 11. Juli. Der blesige Schiffsverkehr nimmt eine» erheblichen Aufschwung an. An «tue« Tag« wnrdeu nicht weniger al» «. ein, und ausfahrend« Schiff« gezählt. Rur eln moralischer Tadel für den Kaiser. Versailles, 11. Juli. Der Londoner Berichterstatter des „Journal" stellt fest, das, die Frage der Aburteilung dcö Kaisers in politischen englischen Kreisen lebhaft diskutiert wird. Selbst gute Patrioten seien der An- sicht, die in Aussicht genommenen Lord Readiirg und Lord Summer könnten als Richter nicht in Frage kommen, weil sie während des Krieges Missionen erfüllt hätten, die direkt mit dem Kriege in Beziehung standen. Anch der Tower könne als Unterkunft für den Kaiser nicht in Frage kommen. Der Berichterstatter saht sein Urteil dahin zu sammen, datz man offenbar eine Lös nngaufder mitt leren Linie gern sehen würde, durch die der Prozeß vermieden werden könne und dem früheren Kaiser nur ein moralischer Tadel ausgesprochen werde: er glaubt, eine derartige Lösung werde von der englischen Regierung gut ausgenommen werben. Kein Präjudiz... Amsterdam. 10. Juli. Der parlamentarische Korrespon dent der „Times" schreibt: Die einzige Bedingung, die die Mitglieder deS Parlaments in die Entscheidung über den Grad der Strafe, die über den Kaiser verhängt werden soll, knüpfen, ist die, daß sic kein Präjudiz für die Behand lung der weniger hochgestellten Deutschen bilden soll, die wegen besonderer Grausamkeiten vor Gericht gezogen wer. den sollen. Es besteht allerdings der Wunsch, dah die schwersten Strafen, die das Gesetz für die schlimmsten Ver brechen gegen die Menschlichkeit Vorsicht, nicht gemUdert werden sollen. Es darf auch nicht übersehen werden, daß keine der Fragen, die bezüglich der Zweckmäßigkeit des Verfahrens gegen den Kaiser aufgeworfen wurden, für die Anklagen gegen seine früheren Untertanen gilt, deren Namen auf der Liste der Alliierten stehen. Niemand be zweifelt, daß diese Personen ohne Ausnahme einem gericht- lichen Verfahren unterworfen werden müssen. Amsterdam. 11. Juli. ..Daily Skews" vom S. Juli meldet auS Paris zur Frag« der Verhandlung gegen den vor maligen deutschen .Kaiser, eS sei bemerkenswert, baß bte französische Presse und das französische Publikum kein Interesse für die Verhandlung zeigen DaS geplante Verfahren gegen den Kaiser entspreche nicht Lei» Geiste des französischen Volkes. Wilson ist zu der Ueberzcugung gelangt, daß der Beschluß, dte Verhandln«- gen in London stattfinden zu lassen, hauptsächlich vom Rat der vier gesoßt worden ist. und daß Wilson es vergessen bat. ihn von diesem Beschluß in Kenntnis zu setzen. Darauf hin hat jetzt Lansing nichts mehr dagegen cinzuwendcn. daß das Verfahren in London stattfinde. In Paris ist inan jedoch der Ansicht, daß die Auslieserung des vormaligen Kaisers nicht so einfach ist. wie viele sich vorstellen. Von amerikanischer Seite verlautet, -aß Schwierigkeiten mit der holländischen Regierung zu erwarten seien. Bern, 11. Juli. Wie der „Tcnu>S" erfährt, gedenkt der ehemalige deutsche Kaiser an die alliierten Regierun- gen LaS Ersuchen zu richten, von einer Aburteilung seiner Person abzusehen. Dagegen werde er frei willig einen Ort außerhalb Europas aufsuchen. Mit Bestimmtheit verlautet, daß der Kaiser Niederländtsch- Jnbien Vorschlägen werde. Alle Meldungen über den Ort der Aburteilung LeS Kaiser- seien freie Erfindungen. Die englische Regierung habe noch keinen Beschluß gefaßt. Nach der „Daily Mail" würden die Militärgerichte zur Aburteilung der de» Vergehens gegen dix Kriegsgesetze be schuldigten Deutschen zur Verhängung der Todes strafe berechtigt sein. Die Angeschuldigten dürften sich ihre Verteidiger selbst wählen und Zeugen ans Deutsch land und aus anderen Ländern benennen. Dte Verband lmigen dürfen öffentlich sein. Da» rachsüchtige Belgien. lS lauer Drahtberiiht der „DreSdn. Nachrichten".) Genf. 11. In«. Eine Hava»«Depesche veröffentsicht die öffentliche Anklage Belgiens gegen Wil helm H.. bie am 8. Juli der Alliierten-Konferenz zuge« gangen ist. Sie lantet auf Verbrechen der Anstiftung z« Plüudernnge«, SigentumSbefchädtgnnge». FretheitSberan- vnng und Tötung. Frankreich» namenlose Angst. lLtguer Drahtbericht der „DreSdn. Nachrichten") Genf. 11. Juli. Wie au» Pari» berichtet wirb, wünscht rau kr« ich, datz tu der Verfassung des Völker- «nb«S genügende Garantien für seinen Schutz «ge« nnerwartete Angriffe gegeben werden. Dt« Kommis- No» der französischen Kammerangelegen-ette« bat dt« Regierung ersucht, tu diesem Sinn« bet den alliierten Regie rungen zu wirken. »er wahre Sweck der Krieg«. Rotterdam. 11. Jnli. „Manchester «»arttau* meldet, datz sich ein« Reihe grotzer englischer Handelshäuser zn «ine« Syndikat zusammengeschlofie» hat. da» l« Deutschland und Oesterreich tnnerhal» Jahresfrist Ster »üvo HanbelSnieberlassnnge« errichte» wird. Berlin, 11. Juli. Wie wir erfahren, werden in den grotzen Berliner Hotel» Wohnungen für amerikanische und englisch« Gr ob finanzier» für dt« »wette Augustwoche reserviert. Die in Berlin weilenden Entente- kommtsfionen bereiten bie Gründung etgenerHandelS- kammern der Entente in Deutschland vor. Rotterdam. 11. Juli. Der „Manchester Guardian" mel det. daß «iS Mittwoch abend beim Lloyd in London SS « ng lisch« Schiff« für die Route nach deutschen Häfen a meldet waren. ange- Neue BerdrehmgMuste örzbcrger». Nachdem Reichsfinanzminister Erzberger durch Dr. Helffcrich in der .„Kre>rzztg." sein Verhalten zu den Steuer vorlagen iin Jahre 1910 vor Augen gehalten worden ist, laßt er jetzt folgende offiziöse Verlautbarung in die Welt gehen: Weimar, 10. Juli. Bon unterrichteter Seite wird er- klärt: Der frühere Staatssekretär des Rctchöschatzamtes. Dr. Helffcrich, behauptet in längeren Ausführungen in Nr. 316 der .Lreuzzeilung" vom 9. d. M., der Rcichs- finanzminister Erzbcrger habe Anfang 1916 Herrn v. B e t y m a n n - H o l l w c g gegenüber burgsried- licheBedenken gegen die von Dr. Helffcrich eingcbrach- tcn Kricgöstcncrn geltend gemacht. Diese Behauptung ent spricht der Wahrheit. Herr Dr. Helffcrich vergißt aber, zu erwähnen, daß die Bedenken des Herrn Erzbcrger sich nicht gegen neue Steuern an sich richteten, sondern gegen die in direkten Steuern und Abgaben des Herrn Dr. Helffcrich und gegen den durchaus mangelhaften Ansbau der KriegSgcwinnstcucr. Gerade von der Be lastung breiter Volksmassen durch die Helfferichschen Ver brauchssteuern befürchtete Herr Erzbcrger ungünstige Wir kungen für den Burgfrieden, nicht aber von einer wirk lichen Kriegsgewinnstencr. Durch diese Sachlage wird die von Herrn Erzbcrger kürzlich gekennzeichnete Finanz- gcbarung des Herrn Dr. Helffcrich von diesem voll be stätigt. Hierzu schreibt der „Kreuzzeitung" Staatsmintster Dr. Helffcrich: 1. Weder in der Mitteilung des Herrn Dr. Spahn, noch derjenigen des Reichskanzlers v. Betstmann-Hollweg über den Vorstoß des Herrn Erzberger gegen die Kriegssteuern war von einem notwendigen Ausbau der Kriegsgewinn« steuer auch nur mit einem Wort die Rede. 2. Die erste Vorlage über die Besteuerung der Kriegsgewinne ist von mir in den ersten Monaten meiner Amtstätigkeit ans eigener Initiative in Angriff genom men und dann dem Bundesrat und Reichstag vorgelegt worden. 8. In der Budgctkommission hat Herr Erzbcrger mit dem gesamten Zentrum gegen die von Sozialdemo kraten beantragte Ergänzung der Kricgsgewinn- steuer durch eine Wiederholung des WehrbeitragcS und eine Erbschaftssteuer gestimmt. 1. Dem Beschlüsse des Hauptausschusses aus Erweite- rnng der Kricgsgcwinnstcner, insbesondere ans Erhöhung der Sätze gegenüber den ursprünglichen Vorschlägen, sowie auf Ergänzung durch eine Abgabe von den während des Krieges intakt gebliebenen Vermögen, habe ich unter Ucbcr- windnng großer Schwierigkeiten im Vundesrat im Wege eines auch von dem Zentrum und Herrn Erzbcrger gebillig ten Kompromisses zur Annghmc vcrholfen. Die Schwierigkeiten beruhten nicht zum wenigsten darauf, daß der damalige bäuerische Ministerpräsident Graf Hert- ling, wie er mir am 11. Mai 1916 sagte, vvn dem Ab geordneten Erzbcrger die Mitteilung erhalten hatte, jedes Zugeständnis in der Bermögensbesteuernng wäre u n. nötig, wenn nur Helffcrich mehr Festigkeit zeigte. Der jetzige Vizepräsident der Nationalversammlung, Herr Con. rad Hautzmann, schrieb mir damals: „Ihnen und wirk lich Ihnen persönlich ist es gelungen, den hoch, beladenen Heuwagen der Steuergcsctzc durch das Scheunen- tor des Kompromisses zu führen." 6. Angesichts dieses Sachverhalts wagte err Erzberger gestern in der Nationalversammlung die ehauptung: „Staatssekretär Helffcrich hat sich jeder ordentlichen Steuergesetzgebung, namentlich der Kriegs- gewinnsteuer, widersetzt, sie glatt ab gelehnt." Herr Erzbcrger hat mit dieser Behauptung wieder einmal be- wutzt das Gegenteil der Wahrheit gesagt. Die Finanzminister «fegen Crzberger. Weimar, 11. Jnli. Reichsfiuanzministcr Erzberger hat in seiner Programmrede durchblickcn lassen, daß er die Kompetenzen der Reichsfinanzverwaltung ans dem Gebiet« der Steuerveranlagung und der Steuer erhebung wesentlich zu erweitern gedenkt. Die einzel- staatlichen Finanzministcr werden nun am Sonntag in Weimar erwartet, um diese Frage mit dem Finanzminister Erzberger zu besprechen. Soviel verlautet, besteht bei den «lnzelstaatlichen Regierungen ein« ziemliche E r. regung über diese neuen Pläne, weil sie darin das End, ihrer Selbständigkeit erblicken. Der Stichtag für die Vermögensabgabe. Durch dte Blätter ging dte Nachricht, daß als Termin für die neu« Vermögensabgabe der 81. Dezember 1918 fest gesetzt wäre. Wie die „Deutsch« Allg. Ztg." erfährt, ist diese Nachricht nicht zutreffend: vielmehr ist der 81. Dezem ber ISIS in Aussicht genommen und zwar deshalb, weil einmal die Vermöge-nSverluste, die in Verbindung mit der Revolution «ingetreten sind, berücksichtigt werden sollen, und andererseits nicht nur die KriegSgewinne, sondern auch die RevolutlonOgewinne mit herangezogcn werden sollen. * Einigung in der Schulfrage? Nach einer Weimarer Meldung der „Köln. Ztg." haben die Verhandlungen zwischen den Vertretern des Neichs- ministertums deS Innern und -er beteiligten Par teien über di« Frage d«S Schulkompromisses zu einer Etniaunain Preußen geführt. Danach hätten sich -ie »reutzischen Minister zu einer Nachgiebigkeit bereitfinben affen, di« sich dahin äußert, datz bte Zuständigkeit in Gchulfragen in Preußen von der Landesregierung auf die Provinztalregterungen. also in erster Linie auf die Provtnztallandtage. abaeschoben werden soll. E» würde dadurch in Schulsachen «in« Autonomie der Provinzen «tntrete», dt« den konfessionellen Wünschen den betreffenden Bevölkerungen Rechnung tragen soll.
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