Preis- «ierieljäh, rige Pränumeration g ngr- ins Haus. 8 ngr. bei Alcho» lu„g in der Expe dition. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nuinmcr.) JnsemonSgebühren werben die geile oder deren Raum mir ngr. berechnet. 47. Sonnabends, den 22. November 1851. Ein deutscher Seemann. Mitgeihcilt von I. v. W. (Fortsetzung.) Einem Kauffahrer zu dienen hatte ich keine rechte Lust, denn ich war an den Kriegsdienst schon zu sehr gewöhnt, und so ließ ich mich denn in Plymouth abermals für Seiner Majestät des Königs von England Kriegsflotte anwerben. Mein vormaliger Capitän, der eine Fregatte commandirte, welche nach Ostindien Befehl hatte, nahm mich herzengern als Unterbootsmann wie der auf sein Schiff. In den ostindischen Ge wässern blieben wir zwei Jahre und kreuzten gegen die malaischen Seeräuber, die dort viel Unheil anrichleten. Das sind so tolle, verwegen« Kerle, wie es in der Welt keine andern mehr gibt, und sie fechten so lange, als sie nur ihren „Kris" »och führen können. Es blieb ihnen auch nicht viel anderes übrig, denn alle, die wir gefangen nahmen, wußten recht gut, daß sie am andern Morgen die Raen zieren würden. „Gefangen und gehangen" hieß es da bei uns und das mit Recht, denn dies Gezüchte muß ganz ausgerottct werden. Besonders auch auf die deutschen Schiffe, die in jenen Gewässern segeln, haben sie es ab gesehen, denn die Kerle wissen recht gut, daß nach deutschen Schiffen, welche etwa verloren gehen, doch deshalb keine Nachfrage geschieht, noch Hund oder Hahn darnach kräht. Auf den Deut schen schlägt ja in fernen Ländern alles los und er ist ganz ohne Schutz und Ansehen, und selbst so ein rothröckiger Däne dünkt sich da mehr als unsereins. Ich bin oft Gift und Galle darüber gewesen, das können Sie glauben. Gott verdamm' mich! wenn wir Deutsche nur alle wollten, was könnten wir sein und was für eine Kriegsflotte haben! Und nun haben wir einen Quark und die Dampfer da drüben in Bremerhaven dürfen gar nicht einmal auslaufen und wir mit unfern kleinen Waschbrettern von Kanonenböten müssen es allein mit den Dänen aufnehmen. Eine Schande ist's, Gott verdamm' mich, eine Schande, und das sage ich, Klaus Peter Jürgensen. Der alte Steuermann hatte sich bei dieser kleinen Ab schweifung von seiner Geschichte so in Wuth ge bracht, daß er mit der geballten Faust zornig auf den Deckel der Tonne schlug und seine „Prime Kautobak" zischend in hie Flamme des Feuers spie. Um aber wieder auf die Malaien zu kommen, fuhr er in seiner Erzählung fort, so wäre es mir bei diesen Himmelhunden fast schlecht ergangen. Ich war mit acht Matrosen nach einer kleinen Insel geschickt, um frisches Wasser einzunebmen, dessen wir bei der furchtbaren Hitze viel brauchten. Wir hatten eben schon unsere Wassertonnen ge füllt und wollten dieselben ins Boot zurückrollen, als mir nichts dir nichts so ein paar Dutzend von diesen schwarzbraunen Bestien aus dem Ge büsch springen, uns umringen und, ehe wir uns noch recht zur Wehre setzen können, auf den Boden niederwerfen, uns binden und sodann in Eile fortschleppen. Das war eine gar schlimme Lage und unser Leben war kein verdrehtes Tau ende mehr werth, so gewiß schien uns jetzt der Tod. Die Schurken schleppten uns durch Gebüsch und über mehrere Berge an wohl drei Stunden weit in das Innere der Insel, bis wir bei einem Dorfe, welches aus lauter Bambushütten bestand, ankamen. Ein Jubelgeheul der Weiber und Kinder empfing die Kerle dort, während man uns zur Begrüßung ins Gesicht spuckte und mit den Füßen in die Seite stieß und noch ähnliche unangenehme Kurzweil mit uns trieb. Die zwei jüngsten Matrosen von uns, hübsche, frische Bursche, wurden nun aufrecht an zwei Cocospalm- bäume gebunden und jetzt singen die Malaien einer nach dem andern an, mit ihren Wurfspeeren nach den Unglücklichen zu werfen und diese solcher gestalt als lebendige Zielscheiben zu benutzen. Heber eine Stunde dauerte es, bis die Gemarterten endlich ihre arme Seele aus wohl an hundert Stichwunden aushauchten. Wir aber mußten diesem Schauspiel mit der tröstlichen Aussicht zusehen, daß auch an uns bald die Reihe kommen werde. Da jedoch die Bestien für diesen Tag genug hatten, so fütterten sie uns mit gekochtem Reis, der in Arac aufgequellt war. indem sie uns denselben in den Mund stopften, deckten dann Bastmatten über uns und ließen uns so die Nacht