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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.06.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186406044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18640604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18640604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1864
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S864. ^ Wochenßkatl für Zschopau und Umgegend. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Schone i» Zschopau. AbonnementSpreiö r 8 Ngr. pro Vierteljahr bei Ab- I ^ , ! Inserate locidc» bis Donnerstag'Abend i> Uhr angenoi»- boluna i» der Expedition; v Ngr. bet Zusendung durch vtil 4. >ne» und die gespaltene Cicero-Zeile oder deren Nanni Schleswig-Holstein. Bon verschiedenen Seiten treffen die Meldungen zusammen, welche die Aussichten des Herzogs Friedrich als außerordentlich günstig darfteklen, wenigstens soweit die Entscheidung von den dcuischen Mächten abhängt. Die neuesten Telegramme in dieser Beziehung lauten: Aus Berlin: Die Spenerschc Zeitung hört, daß die preußische Regierung die Kandidatur des Herzogs Fried rich von Augustenburg für den Thron von Schleswig- Holstein und somit die vollständige Trennung der Her zogthümer von Dänemark aus allen Kräften unter stützen werde. — Ans Wien: In der für den 28. Mai anberaumten Conferenzsitzung wird wahrscheinlich die österreichisch-preußische Forderung der Unabhängig keit der Herzogthümer ini Sinn der staatlichen Selbst ständigkeit, also völliger Trennung von Dänemark, sonnulirt werden. — Auch wird versichert, daß die Bundesversammlung die Frage der Erbfolge in Schles wig-Holstein in einer ihrer nächsten Sitzungen wieder aufnehmen werde, nachdem in dieser Beziehung eine Verständigung zwischen dem österreichischen und dem preußischen Cabinet bereits erzielt ist. Die Civilcommissare in Holstein haben bestimmt, daß sänuntlichc Behörden des Herzogthums Holstein, welche früher der Bezeichnung „Königliche" sich bedient, fortan die Bezeichnung „Herzogliche" zu führen haben. Ans einer Audienz, welche eine Deputation der Rendsburger Bürger vor dem Prinzen Friedrich Karl üm 22. Mai auf Louisenlund hatte, werden nachträglich einige interessante Einzelheiten erzählt: Es war bestimmt worden, die Anrede niöge die Politik vermeiden nnd nur der Gesinnung deutscher Bürger über den glän zende» Sieg deutscher Waffen und gegen den erha benen Feldhcrrn Ausdruck geben. Als die Anrede in diesem Sinne gemacht wurde, unterbrach der Prinz de» Redner und bat sich eine Erklärung darüber aus, weshalb er deutsch und preußisch mit einander verwechsele. „Nicht verwechsele ich die Ausdrücke; ich stelle sic einander gleich," entgegncte der Redner; „Preußen ist Deutschlands Schirm und Hort, Schild nnd Speer; mit Preußen steht und fällt Deutschland; aber auch mit Deutschland steht nnd fällt Preußen." Im Laufe der Audienz hatte die Deputation Gelegen heit, sich über den Krieg, die errungenen Lorbeeren und die theuercn Opfer zu äußer». In Betreff der letzteren gab sie die Versicherung, das befreite, unter seinem angestammten Herzog hergestellte Schleswig- Holstein werde diese Opfer als sich gebracht anschen nnd den Hinterbliebenen der Gefallenen seinen that- kräftigcn Dank znwcndcn. Schleswig-Holstein werde zeigen, daß es nicht nur mit Energie nnd Ausdauer nach seinem Ziele streben kann, sondern daß ihm auch die Tugend der Dankbarkeit nnd Erkenntlichkeit gegen geleistete Hilfe und Beistand nicht abgehe. Man müsse das schleswig-holsteinische Volk nicht kennen, wenn man nicht sicher wäre, daß auf der ersten von unscrm Herzoge einbernfencu schleswig-holsteinischen Landesversammlung Anträge ans reichliche Versorgung der Invaliden und Hinterbliebenen ans unscrm Befreiungskriege gestellt werden. Die Altonaer Zeitungen melden, daß der Ingenieur- Oberst der ehemaligen Armee der Herzogthümer, v. Dan, von der herzoglichen Negierung zum Chef der Militärverwaltung ernannt wurde nnd am 25. Mai nach Rendsburg, wo er seinen Sitz nehmen wird, ab- gcrcist ist, um Alles aufzunehmen, was an Waffen vorhanden ist. Man vermnthet die baldige Wieder herstellung einer Armee der Herzogthümer. Die Nach richt bedarf noch nähere Aufklärung. >— Prinz Fried rich Karl soll 'in Schleswig zu einer Deputation, welche ihn empfing, gesagt haben: „Ihr seht, ich trage das schleswig-holsteinische Kreuz. Von höherer Politik ver stehe ich nichts, aber ich bürge cnch mit meiner Person dafür, daß Dänemark cnch nicht wieder bekommt." Diese Worte wurden mit einem donnernden Hnrrah erwidert. Sachsen. Die erste Kammer bewilligte mit allen gegen 3 Stimmen die von der Abgeordnetenkammer abgelehnte Errichtung von 50 Offiziers- nnd 239 Un- teroffizierSstcllen. Die Abgeordnetenkammer beantragte gegen eine Minorität von 12 Stimmen die möglichst baldige Vorlage eines Gesetzentwurfes zur Einführung von Schwurgerichten. Die zweite Kammer hat am 30. Mai die Bndget- abtheilnng für allgemeine Staatsbedürfnissc erledigt. Die postulirtcn Summen, darunter eine Erhöhung der Civilliste um 45,000 Thlr. („zu Aufbesserung der Gehalte der von der Civilliste zu bezahlenden Be amten und Diener"), sind ohne wesentliche Abände rung bewilligt worden. Auch wurde bei der allge meinen Debatte folgender Antrag des Abg. Mammen gegen 5 Stimmen von der Kammer angenomen: Die hohe Staatsregicrung wolle in sorgfältige Erwägung ziehen, ob und in wie weit die Zum könlgl. Hansfidci- commiß gehörigen Sammlungen für Kunst nnd Wissen schaft mehr als zcither dem Publikum zugänglich ge macht werden können, und dabei besonders zu berück sichtigen, in wie weit die Eintritts- und FtthrungSgclder gänzlich in Wegfall gebracht oder wenigstens beschränkt werden können." Das Finanzministerium macht bekannt, daß die an der im Bau begriffenen Chemnitz-Annabcrger.Staats- Eisenbahn zu Zschopau und Wollenstem errichteten Eisenbahn-Tclegraphenstationcn vom 10. Juni d. I. an für die allgemeine telegraphische Staats- und Pri- vateorrespondcnz eröffnet werden. Vom 1. Juni d. I. an werden den von der Post abzngebenden Geldsendrnrgen Qnittnugsscheine bcige- gcbcn, auf welchen der Empfang (statt wie bisher in das vom Briefträger mitgcführtc Onittnngöbuch zn bescheinigen ist. Am 26. Mar Vormittag nach 10 Uhr wurde i» Dresden auf der Strecke der Kohlenbahn vonl Albertsbahnhofc nach der Elbe zwischen der Ostrabrücke und dem Gehege die Cigarrcnarbeiters- Ehesrau Schubert, welche daselbst Wäsche trocknete, als sic ihren auf die Bahn hingelanfcnrn Hund schnell wcgholen wollte, von dem daher brausenden Zuge er faßt und sammt dem Hunde sofort gctödtet. Es wa ren ihr beide Oberschenkel zerfahren und sic auch sonst schwer verletzt worden. 11r. Heine in Leipzig geht mit dem Plane um, sogar die Parthc bis Grasdorf schiffbar zu machen. Das größere Heine'sche Dampfschiff begann am 29. Mai seine Fahrten nach Plagwitz. In Glauchau hat am 23. Mai der plötzlich aus- gebrochene Sturmwind das neulich erst eingewcihtc, zur Ausbildung für dse freiwillige Feuerwehr bestimmte Steigerhaus aus seinen Fugen gehoben, umgcworfen und mehrfach beschädigt. In Froh bürg sind in der Nacht zum 24. Mai in Folge von Brandstiftung 3 Häuser sammt Hinter gebäuden abgebrannt. Die letzte Hälfte des Monats Mai ist nicht nur in unserm Sachsen so rauh und kalt gewesen, sondern selbst aus dem südlichen Württemberg meldet man, daß dort alle Gemüse, zum Theil sogar die Reben erfroren sind. In Schlesien hat man am 25. Mai bei Ober schmiedeberg (am Ricsengcbirgc) sogar eine höchst fidele Schlittenparthie veranstaltet. Weimar. Vor Kurzem tagten in Eisenach die Vcrtrc ter von 22 deutschen Burschenschaften, um das im vorigen Herbst begonnene Werk der Errichtung eines allgcmci neu deutschen BnrschenbnndeS weiterzuführen. Bcr treten waren die Universitäten Berlin, Bonn, Breslau, Gießen, Göttingcn, Greifswald, Halle, Heidelberg. Jena, Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Würz bürg und Wien. Bon letzterer Hochschule war ein Abgesandter der Burschenschaft „Silesia" erschienen. Ebendort war am 22. Mai ein „Journalistentag" versammelt. Goburg-Eotha. Der Herzog von Coburg ist von einem hartnäckigen Nervenleiden befallen nnd bringt den nettesten Nachrichten zufolge die Nächte meist schlaf los zu. Ans der freiwilligen schleswig-holsteinischen Anleihe hat sich au abgesetztcn Schuldscheinen bis zum 20. Mai die nicht eben bedeutende Summe von 187,200 Thlrir. ergeben. Prcusicn. Nachdem nun auch die Großmächte sich von den Verträgen von 1852 loSgesagt haben, ist die Theilnng Schleswigs auf der Tagesordnung. Mit Bezug auf diesen Plan enthält die halbamtliche Nordd. Allg. Ztg. folgenden für Beuriheikung der Auffassung Preußens bemcrkcnswcrthcn Artikel: „Daß man in England von der Absicht ausgehen wird, das Mögliche zn thnn, Deutschland mit einem Minimum abzlkfindcn, liegt ans ter Hand, nnd dies Bestreben tritt bereits in der scheinbaren Bereitwilligkeit hervor, mit der man sich in London einer „nationalen^ Theilnng SchleSc ivigS geneigt zeigt. Offenbar hat »ia,i dabei die dänisch- Auffassung von der »alionalc» Grenze Schleswigs im Auge, welche nur das schmale Streische» Land bis zn dem Danc- werk mit etwa 177,VW Einwohnern als deutsch betrachtet. EL ist nun aber Thatsache, daß die aitcKirchgrcnzc, welche bis 1848 galt und von den Dänen jahrhundertelang rc- spectirt wurde, sich nördlich von Flensburg »ach Tondcrn hinzieht. Von da ab südlich ist seit Jahrhunderten in Kirchen und Schulen deutsch gepredigt und gelehrt, und erst seit etwa anderthalb Jahrzehnten durch die Tyrannei des EiderdäncnthnmS gegen den Willen der Bevölkerung in Kirche nnd Schule daö Dänische eiiigcführt worden. IN also eine Theilung »ach der Sprachgrenze überhaupt möglich, so könnte sich eine solche blo« nach dieser Direktion richten. ES sind aber, um die Herzogthümer ln ein rich tiges Verhälmiß zn Dänemark zn bringen und vor neuer Vergewaltigung zu sichern, noch viele andere Dinge zn be rücksichtige», als die bloße Sprachgrenze, und e» ist nament lich wohl selbstverständlich, daß die Stimme der Bevölkerung auch da, wo die Nationalität gemischt ist, in billiger Weise gehört werde." Wie der Staalsanzeigcr meldet, sind in Folge mehrerer Berichte französischer und englischer Journale über angebliche Nichterfüllung oder Berletznng der Waffenstillstandöbedingnngcil von Seiten Preußens in Jütland amtliche Erhebungen veranlaßt worden, Welche ergeben, daß cS die Bestimmungen des Waffenstillstan des wörtlich erfüllte. Der Handel, der Verkehr nnd der Gang der Verwaltung sind ungehemmt. Eine Erhebung von Eontribntioncn hat seit dem Eintritt der Waffenruhe nicht stattgefnnden; die früher consis cirten Waarenvorräthc werden bewacht, aber nicht verkauft. Die Truppen leben aus den von preußischen Lieferanten gefüllten Magazinen. Für die Zeit der Waffenruhe ist mit Gcneneral von Gerlach eine von allen Interessen entsprechende Dcmarcationslinic vcr abredet. Das Commando der Alliirten hat dagegen zur Sicherung der militärischen Interessen nichts der Armee Nachtheiliges in dem besetzten Lande geschehen lassen. Ausschreitungen der dänischen Behörden in dieser Richtung wurden mehrfach versucht, wie z. B Rekrutenaushebnng, Zollerhebung rc., aber gebührend zurückgewiescn. Die Alliirten sind den Uebergriffcn der Dänen fest entgegen getreten, den Vertrag aber haben sie streng erfüllt. Die 128 Braven vom 16. April, welche die
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