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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191002082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19100208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19100208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1910
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«scheint «lenstq,, «onnersm, nnd Sonnabend und wird am Abend vorher -»«gegeben und versendet. «ierteljahrSprel» 1 Marl 20 Pfennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden tn unserer Expedition, von de» Boten, sowie allen Postanstalte« angenommen. «chkltilltt lznserale werden mit l0 Psenntge» sür di« 1> gespalten« tkorpuSzeile berechnet und dt» mittag» 12 Uhr de» dem Tag» de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachweis und Offerte«.Annab«« 10 Psenntge Sxtragebühr. Frrnsprech. Anschluß Nr. t2. für Zschopau WM«- Umgegend. für die Amtsblatt Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 17. Dienstag, den 8. Februar 1919. 78. Jahrgang. Unter Hinweis auf die Bestimmung in 8 3 Absatz 3 des Ncichsgcsetzes vom 6. Juli 1904, die Bekämpfung der Reblaus betreffend, wonach die Versendung, die Ein fuhr oder Ausfuhr bewurzelter Rebe» oder Blindrcben über die Grenzen eines Weinbaubezirks - das Königreich Sachsen bildet einen solchen — verboten ist, wird darauf aufmerksam gemacht, daß zufolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 13. Juni 1901 auch das Verbringen von Blindrebe» (zur An pflanzung neuer Ncbanlagcn bestimmte unbcwurzelte Reben) aus denjenigen Fluren, ,n denen bisher die Reblaus gefunden worden ist, in andere Gegenden bei 150 M. Strafe für jeden Zuwiderhandlungsfall verboten ist. Hierbei xriicut darauf hingewiescn, daß nach einer Verordnung des König lichen Ministeriums des Innern vom 30. Juli 1901 auch die Anzucht von Reben in den Handelsgärtnereien, sowie jeglicher Versand von Reben, Rebteilen, Nebenblättern (auch als Verpackungsmaterial), Wurzel, Blindreben, ge» brauchten Weiupfählen und Weinstühen aus dem Königreiche Sachsen verboten ist und mit Geldstrafe bis zu 200 M. und im Unvermögensfalle mit Haft bestraft wird. Der Versand von Weintrauben ohne Blätter wird durch dieses Verbot nicht berührt. Flöha, am 4. Februar 1910. Die Königliche Auitshansttniaz^ischaft. Auf Blatt 265 des Handelsregisters, die Firma Tuchfabrik Wilischtal, Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung in Wilischtal betr., ist heute eingetragen worden: Die Firma lautet nach Beschluß der Gesellschafter vom 3. Februar 1910 künftig: Spinnerei Wilischtal, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Zschopau, den 5. Februar 1910. Königliches Amtsgericht. V «i^tsirzsisinL;! Donnerstag, den 10. Februar Ivl«, sollen im hiesigen gerichtliche» Ver- stcigcrungslokal (Schloßhos) l großer Spiegel, ii Stegtisch und I Bertikow gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Zschopau, am 7. Februar 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expedition und bei allen Zcitungsboten angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. Ans Sachsen. ^ Zschopau, den 7. Februar 1910. — In der am Sonnabend stattgcfundcncn gemeinschaftlichen Sitznnn der Tnrnräte des hiesigen „Allstem. Turnvereins" und „Tnrnklubs" wnrdc beschlossen, das diesjährige Gautnrn- fest des Sächsischen Mittclcrzgebirgsgaues zn übernehmen. Als Festtag ist der 28. August in Aussicht genommen. Dieser Beschluß wird dem nächsten Sonntag in Kupferhammer-Grüntal stattsindcndcn Gantag unterbreitet werden. — Bekanntlich ist der Rcchenschnftsdcputativn die Aufgabe geworden, nebenher auch noch alle sozialpolitischen Fragen zn erledigen, wodurch die Recheuschastsdepntation in aller Form als sozialpolitische Deputation wirkt. Eine gute praktische Betätigung in dieser Eigenschaft bot sich ihr am Freitag durch eine Besichtigung der BantznerGefangen- noft alt. Die Herren Abgeordneten wurde» vom Bahnhof mit Wagen abgehvlt, wobei sich ein kleiner Zwischenfall er eignete, der aber glücklicherweise ohne ernste Folge» verlief. Die Pferde eines Wagens gingen durch, konnten aber, da cs bergauf ging, in, kritischen Augenblick noch gezügelt werden, so daß ein Unfall vermiede» wurde. Die Führung durch die ausgedehnte Gcfangenanstalt hatte der Herr Oberregiernngs- rat Reich in liebenswürdigster Weise übernommen. Die Gefangenen konnten sowohl in der Einzel- wie auch in der Kollektivhnft bei ihrer Tätigkeit beobachtet werden. Das Bild strengster Ordnung bot die Bewegung der Gefangenen im Freie», wo sie unter Aussicht in regelmäßigen Abständen und Windungen spazierten. Auch die Abteilung siir Geisteskranke, die wegen Ucbcrfüllung des Waldhcimer Zuchthauses der Bautzncr Anstalt überwiesen worden sind, durfte» besichtigt werden. Die Abteilung sür Jugendliche, die vor einigen Jahren noch 240 Inhaftierte zählte, wies gegenwärtig nur noch einen Bestand von 87 gefangenen Schnlcntlnssencn von 14 bis ungesähr l8 Jahren auf. Selbst die Gefangenenkost haben die Abgeordneten geprüft, und sic lobte» einstimmig die wirklich schmackhaste Zubereitung. Sämtliche Abgeordnete waren des Lobes voll über de» guten Eindruck, den sie von der instruktive» Exkursion erhalte» hatte». Dieses gute Zeugnis über die Bantzner Gefangenanstalt ist um so er freulicher, als sich in der Deputation auch fünf sozial demokratische Abgeordnete befanden, deren Presse leider öfter grundlos von unerhörte» Zuständen in de» Gefangcnanstalten zn berichten weiß. Die Finanzdepntation iL hat sich eben falls am Freitag zn einer Besichtigung der Meißner P orzc l l a n ina nu fa ktnr auf die Reise nach Meißen begebe». Da es die kurze Tagesordnung der Freitngssitznng znlicß, schlossen sich der Finanzdcpntativn »och eine ganze Reihe Abgeordnete anderer Deputationen n», so daß gegen 60 Herren zusannncnkainc», die »nier Führung des konser vativen Abgeordneten Hofmaiin-Mciße» die Sehenswürdig keiten sowohl der Pvrzcllaninnnufnktnr als auch der Stadt mit Umgegend in Augenschein nahmen, nicht zuletzt, um für die mannigfaltigcn Landtagsberntunge» dabei zu profitieren. — Am DienStag findet in, Nesidcnzschlosse z» Dresden der große Fastnachtshvfball statt, zn welchem zahlreiche Einladungen ergangen sind. — Sonnabend abend gegen Vz7 Uhr brach im Dachstnhl des der Körtingschcn Aktiengesellschaft gehörigen Elektrizi tätswerkes in Thum jedenfalls infolge Kurzschlusses, Feuer aus. Dieses fand, da das Gebäude mit einen: Tcerdach gedeckt ist, reiche Nahrung und griff mit rasender Schnelligkeit um sich. In kurzer Zeit war das Gebäude ausgebrannt: sämtliche Maschine» sind zerstört. Der Schaden ist noch nicht festgcstcllt, dürfte jedoch sehr bedeutend sein. Infolge des Brandes muß der gesamte Betrieb des Werkes vollständig eingestellt werden, man verspricht sich jedoch, durch Hinzu ziehung von Arbeitern der Firma ans Berlin die Wieder herstellung des verbrannten Materials und Gebäudeteils so weit zn fördern, daß der Betrieb in etwa 14 Tage» wieder eröffnet werden kann. Dnrch den Brand ist die Stadt, deren öffent liche Straßen und die meisten Gebäude dnrch das Elektrizitäts werk mit Licht und Kraft versorgt werden, sowie deren Um gebung in große Verlegenheit geraten. Die Lampen nnd sonstige» vorhandenen Mittel zu andersartiger Beleuchtung reichen bei weiten: nicht aus. — Sonnabend vormittag 9 Uhr wurde in An «aber« der Große Kartcngasse 7 wohnende, von seiner Frau getrennt lebende 40 Jahre alte Uhrmacher Schön in seinen: Wohnzimmer mit einer schweren Wunde am Hintcrkopf bewußtlos in einer Blutlache liegend anfgcfnndcn. Ihm war die Schädeldecke eingeschlagcn worden. Der Unglückliche fand Aufnahme in: Krankenhaus, wo er besinnungslos darnieder liegt, lieber das Vorkommnis schwebt noch vollständiges Dunkel. Zur Unterstützung der Recherchen ist Sonnabend nachmittag aus Chemnitz ein Beamter der dortigen Kriniinalabteilnng mit einem Polizeihund eingetrosfcn. Die Untersuchung leitet Herr Staats anwalt Schlittgen aus Chemnitz. — Die Entdeckung der Tat ist Herrn Zahntechniker Wünsche z» danken. Dieser betrat gegen "/,9 Uhr die Wohnung Scheins. Die Tür zu derselben war eingcklinkt, aber nicht verschlossen. Im Zimmer lag Schön in seinen: Blute quer vor einen: Polhphonschrank, der ihn: zur Reparatur von einen: Weipertcr Besitzer übergeben worden war. Allem Anschein nach ist der Unglückliche eben mit Reparnlurarbeiten an den: Musikwerk beschäftigt gewesen, als ihm der furchtbare Schlag hinterrücks versetzt worden ist. Wenigstens spricht sür diese Annahme, daß Blntspurcn anch in: Innern des Musikwerkes vorgefundcn worden sind. Herr Wünsche sorgte sofort für die Benachrichtigung der Polizei nnd für Herbeiholung eines Arztes. Eine tiefe Oeffnnng in der Schädeldecke, sowie Verletzungen an der rechten Kieferhälfte deuten darauf hin, daß die Schläge mit großer Heftigkeit gegen den Wehrlosen geführt worden sein müssen. Die Tat scheint, nach der Blnlzersetzung zn urteilen, schon Freitag abend ausgcführt worden zn sein. In der 9. Stunde weilte noch ei» junger Mann bei Schön, der von Hausbewohnern gesehen worden ist, welche die Tür haben schließen wollen, davon aber Abstand genommen habe», nachdem Schön sich erboten, es »ach Entfernung jenes Mannes selbst tnn zn wolle». Die Gaslanipc brannte noch bei Betreten des Zimmers nu: Sonn abend Morgen. Von den den: Uebcrfallenen zur Reparatur übergebenen Uhren, Musikwerken nsw. scheint nichts zu fehlen. Anch trug er noch die Taschenuhr bei sich. Ob Schon mit dem Leben davonkoinmen wird, ist sehr fraglich. — Das Königliche Ministerin::: des Innern hat dem Präsidini» des Königlich Sächsischen MililärvcreinSbundes die Genehmignng zu einer Geldlotterie znm Besten der Bundcszwccke erteilt. ES sollen 200000 Lose ä 1 Mark ab- gcsctzt werden. — Der Kirchenvorstand der Parochie Flöha wählte für daS erledigte Diakonat Herrn Hilfsgeistlichcn Frommhold in Kipsdorf. Der Genannte ist der Sohn des Herrn Pfarrers Frommhold von der St. Petrigemeinde in Chemnitz. — König Friedrich August gedenkt i» den Tagen vom 18.—17. d. M. der Stadt Leipzig einen Besuch ab- zustattcn. Das hierfür ausgestellte Programm sieht zunächst den Besuch einiger Univcrsitätsvvrlcsungcn vor, nämlich solcher der Herren Professoren I)r. Strohal, Prof. Or. Stieda, Prof. l)r. Rabl, Prof. Or. Kuhn, Prof. k)r. Kötzschke, Pros. k>r. Jhmels, Prof. Or. Bethe. .Weiter in Aussicht genommen sind Besuch des Konvikts, Besichtigung der Alarmierung der Feuerwehr, Abendgesellschaft bei dem Kreis- hanptinann, Besuch der Erdbebenwarte, Besuch des Grassi- Mnsenms, Bciwohnung des akademischen Schantnrnens, Besuch der Abendgesellschaft beim kommandierende» General, Besuch der höheren Mädchenschule. Besichtigung des Neu baues der Leipziger Lcbcnsvcrsicherungsgcscllschaft, Gewandhans- konzert, Besuch des Nene» Theaters, sowie Besichtigung einiger Jndustricsttttten, nämlich der Zigarrcnfabrik Hugo Haschke, der Notendruckcrci C. G. Röders und der Maschinenfabrik Karl Krause. — Während in Flöha nach dem Beschluß des Schul vorstandes die seit fünf Jahren bestehende mittlere Volksschule aufgelöst werden soll, schafft das benachbarte Plane von Ostern dieses Jahres ab eine mittlere Volksschule, die als Einheitsschule gedacht ist. Das Schulgeld soll für jedes Kind 10 Pfennig die Woche betragen. Der bisherige dirigierende Oberlehrer Enghardt ist von Ostern ab znm Direktor der neuen Schule gewählt worden. — Pastor Wolf, Pfarrer in Gcycrsdvrf, ist als Pfarrer sür Wachau bei Nadeberg gewählt worden. — Die Stadt Fa l kc » stein hat, wie statistisch festgestellt wurde, in der Bcvölkcrnngszahl während der 30 letzten Jahre nm das Dreifache zngcnommcn. Im Jahre 1880 betrug die Einwohnerzahl 8179 »nd am 1. Dezcmber 1909 18731. Der Eisenbahnverkehr ist ebenfalls rapid gewachsen. Im Jahre 1900 wurden 109706 Fahrkarte», 1908 aber 174728 nnd 1909 bereits 291303 Stück Fahrkarten verkauft, das bedeutet innerhalb nenn Jahren eine Verdreifachung des Verkehrs. — In den Jagdrevieren Sch neide nbach, Weiße n- sand und Schönbrunn wird in letzter Zeit stark ge wildert, insbesondere wird mit Schlingen gearbeitet. Die Jagdpächtcr setzen für die Ermittelung der Täter 100 Mark Belohnung aus. — Der Erzgebirgische Steinkohlenbanvcrein zu Zwickau hatte in Oberrvthc » bach und in Dänkritz Sandgrund stücke von 191 Acker Fläche erworben und ein großes Sand- baggerwcrk sowie eine 3 Kilometer lange Drahtseilbahn nach der Zwickau-Dresdner Staatsbahn, desgleichen in Oberrothenbach eine mächtige Verladnngsanlage Herstellen lassen. Dieses Unternehmen wird etwa eine halbe Million Mark Kosten verursacht haben. Neuerdings ist der Betrieb eröffnet worden. Der gewonnene Sand wird mit der Eisenbahn nach Zwickau bcz. nach den Schächten des Vereins befördert, woselbst er zum Spülvcrsatz behufs Ausfüllung der gewaltigen unter irdischen Hohlrünmc als Schutz gegen Bodensenkungen ver wendet wird. Die Anlage erforderte einige Jahre Bauzeit. — In einer Appretur-Anstalt in Glauchau geriet die Arbeiterfrau Löscher ans Jcrisau mit beiden Händen in den Kalander, so daß ihr acht Finger vollständig abgctrcnnt wurden. Die Schwerverletzte fand im städtischen Kranken hanse Aufnahme. — Von plötzlichen: Tode ereilt wurde der Ratssekretär Plöttner, Kassierer bei der Sparkasse zu Zwickau. Auf dem Wege zu seiner Amtsstätte brach der 88 jährige Mann tot
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