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Kleine Botschaft : 06.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id514781297-189807066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514781297-18980706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514781297-18980706
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungKleine Botschaft
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-06
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Kleine Botschaft : 06.07.1898
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Beiblatt za: General-An^etger, Chemnitz, uuö zu: Sächsischer Landbote. und Küdt. — Frisch und frei, — «e. 28. — Jutt 1888. — Verlag von Alexander Wiede. Chemnitz. DrukM und krru, Sinnsprnch. Baue nach Lust Dein Feld, Nach Deinem Bedarf Dein Haus Und sieh' auf die tolle Welt Behaglich zum Fenster hinaus. Rückert. Was ist Gehirn- und Herzschlag. (Von unserem ärztlichen Mitarbeiter.) Nachdruck verboten. Or. 0. 6. Eine der häufigsten Ursachen des nuerwarleieu Todes- ist der sogenannte blutige Hirnschlagfluß oder die Apoplexie. Man versteht darunter den Tod. welcher durch Blut austritt in dis Schädelhöhle infolge von Berst- ung eines Blutgefäßes bewirkt wird. Es ist dies eine Todesart, die vorzugsweise im vor gerückteren Alter vorkommt und mit den Jahren an Häufigkeit zunimmt. Man unterscheidet zwei Formen des blutigen Hirnschlagflusses, je nachdem die Bcrstung des betreffenden Blutgefäßes außerhalb des Ge hirns, izämlich in den Hirnhäuten, oder im Gehirne selbst erfolgt. Im ersten Falle er gießt sich das austretende Blut 'zwischen die das Gehirn einhnllenden Hirnhäute. Dadurch wird dieses von der Oberfläche ans zusammen gepreßt, und es werden bei seiner Weichheit und zarten Struktur seine Funktionen natürlich um so rascher beeinträchtigt und schließlich auf gehoben, je größer das Gefäß war, aus welchem sich das Blut entleerte. Auch der Umstand ist von wesentlichem Einfluß, ob eine Bene oder eine Arterie geborsten war, da im letzten Falle das Blut unter einem viel größeren Drucke ausströmt und mit jedem Herzschlage sich stoßweise entleert. Die Ursache der Bcrstung liegt in einzelnen Fällen in einer von Geburt aus bestehenden abnormen Zartheit und Dünnwandigkeit der betreffenden Blutgefäße; dann kann der Tod schon in jungen Jahren erfolgen, indem ein >^§lches Gefäß dem z. B. während eines Hnsten- onfalles oder während einer Körperanstrengung vermehrten Blutdrücke nicht mehr zu wider stehen vermag und einreißt. In der Regel Legt aber der Bcrstung eine erworbene Er krankung dekx Gefäße zu Grunde, wodurch eine abnormeMüchigkeit ihrer Wände be dingt wird. Bei dieser Art^Us Gehirnschlagflusses tritt der Tod meist m ^Däaen Augenblicken ein, selten erst nach längere?^»' Letztere Fälle sind es dann, die mit„nter*?uK Vergiftungen, besonders mit narkotischen Mosfen, z. B. Opium oder Morphium, geha!ten^?"rden, weil keine einseitigen LähmungserscheickM^" Händen sind, wie dieses beim gew?^" Schlagfluß fast immer der>Fall ist, un dabei Erscheinungen eintretekV die jener länbung sehr ähnlich sind, wn<He die Be giftung mit narkotischen Stoffen Beil der zweiten, ungleich häus des blutigen Hi Berstung eines Blutgefäßes im Gehirne selbst. In der Regel liegt dieselbe Erkrankung der Gefäßwände zu Grunde wie bei der anderen Art. insbesondere tritt sehr häufig eine Bildung winziger Ausweitungen an den die Hirnsubstanz ernährenden Arterienästchen ein. Das Blut dringt dann aus dem geborstenen Gefäßrvhr mit der Kraft des vollen Blutdruckes stoß weise hervor, zertrümmert ausgedehnte Gebiete der Hirnsubstanz, wodurch eine mitunter saust große Höhle in letzterer sich bildet, die mir ausgetretenem, rasch gerinnenden Blute gefüllt ist und deren Wandungen aus zerwühltem Hirngewebe bestehe». Der häufigste Sitz des Blutergusses ist die eine oder andere Großhirnhälfte, aus welcher die wichtigsten, unsere Muskelbewegung ver mittelnden Nervenzüge entspringen. Daher ist Lähmung eine der ersten Erscheinungen bei diesem gewöhnlichen Hirnschlagfluß, und zwar betrifft sie stets die der blutenden Gehirnhälfte entgegengesetzte Körperscite, weil die genannten Nervenzüge, bevor sie ins Rückenmark und von dort zu den Gliedmaßen übergehen, im soge nannten Hirnknolen eine Kreuzung erfahren. Da nun durch die Masse des ausgetretenen Blutes gleichzeitig auch die unverletzt gebliebenen Partien des Gehirns zusammengepreßt werden und dadurch in demselben eine plötzliche Kreis laufsstörung bedingt wird, so pflegen noch viele andere, den „Schlaganfall" zusammensetzende Erscheinungen, insbesondere Bewußtlosigkeit, einzutreten. Ganz besonders schnell erfolgt der Tod, wenn der vorhin erwähnte Hirnknvten den Sitz des Blutergusses bildet, weil in diesem Gebilde die Zentren der lebenswichtigsten Nerven apparate, nämlich für die Athembewcgnngen und den Blutireislauf enthalte» sind, 'weshalb dasselbe von Flonrens sehr bezeichnend Xveaä vital oder „Lebeiisknvten" genannt worden ist. Eine dritte Form des Hirnschlagfluffes ist folgende: Bei Entzündungen der Herzklappen wird bisweilen daselbst ein Gerinnsel oder Ge websstückchen abgelöst, vom Btntst.ome mit fortgerissen, und setzt sich dann in einer Hirn- arterie fest, wodurch diese plötzlich verstopft wird. Geschieht dies in demjenigen Hirntheile, von welchem die Bewegungsnerven der ent gegengesetzten Körperhälft- ausgehen, so werden die gleichen Lähmnngserjcheinungen eintreten wie im vorige» Falle, dagegen jene Erschein ungen, welche von der Zusammenpressung des Gehirnes herrührcn, werden nicht entwickelt sein. Deshalb gehen solche Schlaganfälle ver- hältnißmäßig bester vorüber als die gewöhn lichen, so daß manche Personen innerhalb weniger Jahre wiederholt «vom Schlage ge troffen werden" und sich doch immer wieder erholen. Die bei weitem häufigste Ursache des plötz lichen Todes ist die Herzlähmnng,-d. h. der mehr vder weniger plötzliche Stillstand des rnkteristrt^^'Erzens. Diese wird meist herbeigefüh^k dnr.h ^ „ Fnrnj jMMkhafte Veränderungen der Herzwände und ' t djg j Klappenfehler, Aber o- "bnorme^Fett- weil bildnng am Herzen behindert teils mechanisch die Herzbewegung, teils führt dieselbe, da das Fett auch zwischen dm Muskelfasern sich ent wickelt, zu einer Kompression und zu all- mähligem Schwunde derselben, wodurch dann Unregelmäßigkeit der Herzbewcgung, Herz klopfen, Kurzathmigkeit n. s. w. zu Stande kommen und schließlich auch plötzlicher Herz stillstand herbeigcführt werden kann. Bei sehr vielen Erwachsene-, bildet sich dadurch ein „Herzfehler" aus, daß die Arterien, welche das Herzfleisch mit Blut versorgen, erkranken. Namentlich sind es Gewebswucherungen, welche sowohl den inneren Hohlraum gewaltig ver engern, als auch einen Zerfall der Gesäß wände bewirken. Hieran schließt sich daun »och eine Verkalkung der Arterien. Somit wird die Ernährung des Herzfleisches immer mehr beeinträchtigt, und die davon Betroffenen fangen dann an, über den „kurzen Athem", über Herzklopfen »ach körperlichen Anstreng ungen, über leichte Ermüdung und Neigung zu sogenannten Kongestionen zu klagen. Tritt nun irgend eine Gelegenheitsursache ein, so stellt das Herz Plötzlich und unerwartet seine Thätigkeit ein. Daher stürzen viele solcher Leute während einer anstrengenden Arbeit, beim Heben schwerer Lasten, beim Treppen steigen u. s. w. zusammen. Auch der Tod während gewisser natürlicher Verrichtungen ist nicht selten. Auffallend häufig tritt der Herz schlag während der Verdauung ein, d. h. kurz »ach einer besonders reichlichen Mahlzeit, so daß cs keinem Zweifel unterliegt, daß auch in den größeren Ansprüchen, welche durch die Verdauung an die Herzthätigkeit gestellt werde», ein Moment erblickt werden muß, welches die Lähmung eines kranken Herzens hecbeizuführcn vermag. Auch heilige Gemüihsaffekte können ein Gleiches bewirken, denn bei ihnen wird das Gefäßsystem und das Herz in sehr lebhafter Weise in Mitleidenschaft gezogen, wie das hin reichend zn erkennen ist an dem Blaßwerden des Gesichtes bei Schreck, der Nöthung bei Freude, sowie an den Veränderungen deS Tempos des Herzschlages. E- ist also der plötzliche Tod aus Freude, Schreck oder schwerem Leid keine bloße Erfindung der Dichter, sondern eine Thatsache. Kommen solche Fälle zur Obduktion, jo findet sich fast stets ein in der erwähnten Weise dcgenerirteS Herz, und es ist zweifellos, daß die betreffenden heftigen Gemüihsaffekte aus d.n Stillstand des selben von wesentlichem Einfluß gewesen sind. Daher ist eine gewisse Vorsicht bei Mnlheilung erschütternder Ereignisse, insbesondere an Kranke» entschieden angezeigt. In hciszen Tagen. In unserer gemäßigten Zone bringt der Kreislauf des Jahres ganz bedeutende Unter schiede zwiichen H.tze und Kälte: umso stä je weiter man im Innern des Lande» ft denn das Weer mit keiner steten > ALBE
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