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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190601318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-31
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1906
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Landbezirkcn, in allen Kreisen der Bevölkerung vorteilhafteste Die Geschäftsstelle. in seiner Versammlung am 29. Januar nach einem Vor- ung scharf. Hierdurch erscheinen die Fälschungen weniger November v. I. insofern berechtigt gewesen seien, als zu jener Zeit der Druckregler in der Anstalt nicht ordnungsgemäß funktioniert habe, die Ursache aber erst nach längerem Suchen gefunden und beseitigt werden konnte. Die Qua lität des Gases sei durchaus nicht mangelhaft und die mehr fach verbreitete Meinung, daß die Kohle zu stark auSgesogen werde, unbegründet, da dies anderwärts erheblich stärker erfolge. Die Ursache der mangelhaften Leuchtkraft sei zu- meist in dem Zustand der Glühkörper (Strümpfe) sowie der Brenner und deren einzelnen Teile zu suchen, indem auf denselben vielfach Staub, Ascheteilchen rc. lagere. Regulierdüsen, die genaues Einstellen der Flamme ermöglichen, sind sehr zu empfehlen. Ein peinliches Reinigen des Brenners und seiner Teile sei zeitweilig, min destens beim Aufsetzen neuer Glühkörper, unbedingt nötig. In einzelnen Fällen kann auch zu geringer Druck in der Hausleitung die Ursache schwacher Leuchtkraft des Gases sein. Die Fernzünder, denen man vielfach die Schuld an dem bisweilen bemerkbaren Aufflackern der Gasflammen und das Zerreißen der Glühkörper gibt, sollen lt. Beschluß des Gaswerksausschusses wieder beseitigt.werden. In der Debatte wurden dann noch verschiedene Erklärungen und Aufklärungen gegeben, wobei Herr Direktor Storl ersuchte, die Gasanstalt bei mangelhaftem Funktionieren der Gas beleuchtung, wenn dabei nicht die oben erwähnte Ver schmutzung der Lampenteile die Schuld trägt, zu benach richtigen, worauf entsprechende Untersuchung und bcz. Ab hilfe würde geschaffen werden. — Eines guten Besuches dürfte sich aller Voraussicht nach der Maskenball des Gesangvereins „Sänger kranz" zu erfreuen haben, der Vorverkauf von Masken karten ist ein sehr guter, von Zuschauerkarten ist nur noch eine kleine Anzahl vorhanden. Die Festleitung ist bemüht, jedem Teilnehmer den Besuch so angenehm wie möglich zu machen. Die Dekoration, von Herrn Dekorateur Haubold hier ausgeführt, ist hervorragend, sehenswert, desgleichen dürfte auch ein von Mitgliedern des Turnvereins Riesa ausgeführter Clown-Reigen viel Spaß und Interesse bieten. Die Prämiierung der schönsten Herren- und Damenmasken erfolgt diesmal durch eine besondere Kommission. Prinz Carneval wird sicher seine Freude an der Veranstaltung haben. — Amerikanische Gauner treiben zurzeit in Sachsen ihr gefährliches Unwesen. Mit falschen oder vielmehr mit ungültigen Dollarnoten prellen sie vertrauensselige Gast wirte. Die Herren treten nobel auf, machen gute Zechen und imponieren so den Restaurateuren, bei denen sie ver kehren. Wir bringen zunächst einen Bericht des „Freiberger Anzeigers", der vor diesen Herren ebenfalls warnt. Das Blatt schreibt: „Vor zwei angeblichen Amerikanern sei ge warnt. Sie haben andernorts insbesondere Gastwirte da durch geschädigt, daß sie ihnen, nachdem sie sich durch fort- gesetzten Besuch deS betreffenden Lokals Vertrauen verschafft halten, hundert und fünfzig Dollarnoten in Zahlung gaben, die auS dem Jahre 1864 stammen und schon lange außer Kurs gesetzt sind. Der Wirt einer kleineren Bierwirtschaft wurde auf diese Weise um 730 M. betrogen. Die beiden Betrüger stehen im Alter von zirka 40 bezw. 55 Jahren. Sie dürsten sich an verschiedenen Orten auch verschiedene Namen beilegen, wie auch zu erwarten ist, daß sie die Kleidung wechseln." — Und heute warnt die Leipziger Polizei ebenfalls vor ihnen. Der Polizeibericht schildert die „Herren" folgendermaßen: „Einer der Gauner ist etwa 41 Jahre alt, groß und schlank, hat hellblondes Haar und ist bartlos, der andere etwa 55 Jahre alt, kräftig, hat dunkles, graumeliertes Haar und solchen Schnurrbart." Vielleicht haben die amerikanischen Dollarherren ihr Ma- nüoerfeld nach Leipzig verlegt. Es mögen sich also alle Gastwirte vor ihnen in Acht nehmen, da sie auch ander wärts austreten dürsten. —* Der Industrie-Verein Reichenbach i. B , dem 91 Fabrtkbetrtebe mit etwa 6000 Arbeitern angehüren, beschloß Verbreitung. Riesa, Goethestr. 59. trag deS Herrn Dr. Stresemann-Dresden einstimmig seinen Anschluß an den Verband sächsischer Industrieller. —* Am 31. Januar 1906 haben sich 25 Jahre voll endet, daß Herr Klempner-Obermeister Friedr. Lange, Kgl. Sächs. Hofklempner, Ritter usw., in Dresden-N., der Ge werbekammer Dresden als Mitglied angehört. AuS diesem Anlaß ist ihm durch eine Abordnung der Kammer eine künstlerisch ausgeführte Ehrentafel überreicht worden. — Die beim ^Eisenbahnbetriebe beim An- und Ab hängen der Wagenkuppelungskelten vorkommenden Unfälle sind^ trotz aller Maßnahmen der Eisenbahnverwaltungen, immer noch ziemlich häufig. Es ist daher ganz selbstoer- stündlich, daß die Eisenbahndirektionen rastlos bestrebt sind, Vorrichtungen zu treffen, um zu verhüten, daß das Personal beim An- und Loshängen der Wagen zwischen die Gleise treten muß. Auch die sächsische Staatseiseubahnoerwaltung hat in letzter Zeit an einer weiteren größeren Anzahl Güterwagen selbsttätige Kuppelungen anbringen lassen. Die ganze Angelegenheit der selbsttätigen Wagenkuppel, ungen scheint sich jedoch immer noch nur im Stadium des Versuches zu befinden. Auch auf den preußischen Staats- eisenbahnen werden seit längerer Zeit derartige Versuche angestellt. — Das Züchtigungsrecht ist den Lehrern an den Fart- bildungtzschr^en lt. „L. T." durch eine Entscheidung des Reichsgerichts zuerkannt worden, durch die diese vielum strittene Frage ihre endgültige Regelung erfahren hat. Die Begründung des Urteils enthält folgende bemerkenswerte Sätze: Die Befugnis eines Lehrers zur Anwendung von Zuchtmitteln einschließlich der körperlichen Züchtigung folgt ans dessen Recht und Pflicht zur Erziehung ganz von selbst. Hinsichtlich der Volksschullehrer hat dies das Reichsgericht bereits in zahlreichen Fällen anerkannt. Die Fortbildungs schule ergänzt nicht nur den genossenen Unterricht der jungen Leute, sondern sie verfolgt auch erzieh-rische Zwecke. Da die Fortbildungsschule zu den Volksschulen gehört, sind die an einer Fortbildungsschule angestellten Lehrer Volks schullehrer. Sie haben damit auch deren Pflichten und Rechte. Der Umstand, daß die Gewerbeordnung, Z 150 der Reichsgewerbeordnung, nur Geld- und Haflstrafen kennt, vermag an der Disziplingewalt der FortbildungS- schullehrer nichts zu ändern. Diesen steht aber auch das Recht zu, neben körperlichen Strafen, die nur in Ausnahme fällen zur Anwendung kommen dürfen, die polizeiliche Be strafung widersetzlicher Schüler zu veranlassen. — Die nächste Feldpost nach Afrika geht von Europa nieder am 3. Februar ab. Sie benutzt den an die sem Tage von Southampton in See gehenden englischen Dampfer. Dieser trifft, in der Regel pünttlich, am 20. Februar in Kapstadt ein. Wann der Dampfer Weiterbe förderung nach Swakopmund und etwa auch nach Lttderitz- bucht finden wird, steht noch nicht fest. Doch dürfte die Feldpost noch im Laufe des Monats Februar im Schutz gebiet eintreffen. Besöridert werden mit dieser Feldpost, die ausländisches Gebiet berührt, nur Feldpostbriefe, Pvst- larten und Postanweisungen. Berlin verläßt diese Feld post am 2. Februar vormittags l/r12 §uf der Stadt bahn. Briessendungen für die Feldpost müssen, in Berlin und den näher gelegenen Orten spätestens am 1. Fe bruar abends zur Post gegeben werden, in entfernteren Orten müssen sie schon am 31. Januar ausgeliefert wer den, damit sie noch rechtzeitig das Marincpostbureau in Berlin erreichen, wo die Sendungen schon nach den in Afrilck stehenden Truppenteilen bearbeitet werden. — Tie neuen Halbe Markstücke werden von Falsch münzern bereits nachgemacht und anscheinend in grö ßeren Mengen in Umlauf gebracht. Tie Verausgabung dieses Falsifikates ist für Falschmünzer um so leichter, als die Kaufleute bei derartigen kleinen Münzen wohl meistens keine besondere Prüfung'vornchmcn. Tie Aus führung der Falsifikate, von denen mehrere an öffent lichen Kassen angehalten wurden, ist gut und die Präg- Oertliches und Sächsisches. Riesa, 31. Januar 1906. — Ein frecher Einbruchsdiebstahl ist gestern abend zwischen 10—^11 Uhr in der in der 1. Etage be- legenen Prioatwohnunz des Besitzers des „Gesellschafts- hauseS", Herrn Moritz, ausgeführt worden. Der Dieb hat mittelst Nachschlüssels oder Dietrichs die Korridortür ge öffnet, dann eine in der unverschlossen gewesenen Stube be findliche Kommode mit Stemmeisen erbrochen und daraus ! 1500 Mark — 1200 Mark in Silber und 300 Mark in Eold — gestohlen. Das Geld sollte heute zur Bezahlung von Rechnungen verwendet werden. Der Dieb ist an scheinend mit den Wohnungsverhältnissen bekannt gewesen. Der Diebstahl wurde zwar sofort entdeckt und eiligst ent- sprechende Recherchen unternommen, doch gelang es noch nicht, den Dieb zu ermitteln. — In ziemlich frecher Weise haben mehrere 12 bis 14 Jahre alte Knaben in den letzten Wochen verschiedene Diebereien ausgeführt. In den späteren Abendstunden stieg einer der Jungen von der Straße durch das offenstehende i Fenster in ein Zimmer und begab sich von hier auS in den l nebenanliegendev Fleischerladen, auS dem er nach eigener l Angabe Wurst entwendet hat. Ob auch Geld aus der I Ladenkasse mitgenommen worden ist, läßt sich nicht bestimmt nachweisen. Während deS Diebstahls paßte ein Kumpan ä vor dem Hause auf und gab bei drohendem Ueberrascht- werden bestimmte Zeichen. In dieser Art und Weise sind die Diebstähle einige Male wiederholt worden. In dem anderen Falle handelte eS sich um den Diebstahl in einem Galanteriewarenladen. Beide Knaben gingen in den Laden. Während nun der eine sich hinter dem Ladentische verbarg, ehe der Ladeninhckber erschien, verlangte der andere I einen Artikel, den er nicht erhalten konnte. Nachdem der fragende Knabe den Laden wieder verlassen und auch der Verkäufer sich in die im 1. Stock belegene Wohnung be- I geben hatte, sind durch den anderen Knaben mehrere Mund harmonikas gestohlen worden. Vermutlich haben die jungen Spitzbuben auch noch andere Diebereien auSgeführt. — Ueber „GaSglühltcht und Instandhaltung der Be leuchtungskörper* sprach gestern abend in einer Versamm lung deS HauSbesttzeroeretnS Herr GaSdtrektor j Storl. Redner bemerkte eingangs seiner Ausführungen, ! Klü-iGvüber mangelhafte Leuchtkraft des Gases im Bestellungen auf das „Messer Tageblatt" Amtsblatt der Kgl. AmtShauptmannschast Großenhain, der Kgl. und städtischen Behörden zu Riesa sowie deS Gemeinderates zu Gröba mit Unterhaltungsbeilage „Erzähler im der Elbe" für die Monate Mrusr — Wrr werden angenommen an den Postschaltern, von den Brief trägern, von den Austrägern d. Bl., sowie von der Geschäfts- stelle in Riesa, Kastanienstraße 59; in Strehla von Herrn Ernst Thieme, Schlosser, Riesaer Straße 256. Utze-LH.chML jeder Art finden im Riesaer Tageblatt »8 in der Stadt sowohl wie auch in den H SS Mittwoch, 31. Januar 1906, odeudS SS. Jahr, Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg., durch unsere Träger frei tnS HauS 1 Mark öS Pfg., bet Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark öS Pfg., durch den Briefträg« frei in« HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommm. Auzeigeu-Amrahm« für die Nummer d«S Ausgabetage« bi« vormittag V Uhr ohne Bewähr. Druck und «erlag von Langer » viuterltch i» Riesa. — Beschästrftell«: «oethrstraße VS. — Mr die Redaktion verantwottltch: Herma«» Schmidt in Ries«. -- Freibank Zeithain. Morgen Davnerstag, den 1. Februar von nachm. r/,2 Uhr an kommt das Fleisch riarr Kuh zum Preise von 40 Pfg. pro »/, kg zum Verkauf. Zeithain, 31. Januar 1906. Der Gemeindevarstand. Aß HM L 4t für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Vormittags 9 Uhr deS jeweiligen Ausgabetage«. Die Geschäftsstelle. Riesaer O Tageblatt ««d Anzeiger WkdlÄ md Alyri-tts. rck^amm-Mneffe: KSmffpmchMr »Tageblatt", Ries«. Rr. M. der Köuigl. AmtShauptmaimschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesti.
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