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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.04.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130420021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913042002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913042002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-04
- Tag1913-04-20
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- , «,d ^ «. rv «ch«»n» /MffWUd/MH^WY^ M-M wShrend «» di« P»st-Nb«m»«t«n «« in einer »«samtnnsgal»« erhalten. S7. Jahr,««,. ^ 1«8. Sonntag, 2«. April l'.lllj, Vezns»»-»ütr «teetestltrl. »ttr «r-> dan »,« t«^t« ,«>. tnalt-»,Zu«ra»un,<,a Sonn, nn» Montaorn nnr einmal» r,»o w . durch anowlrtta» N»m- mMenIre bt» »,«» M. Bet etnmalt«, Zn- Ikllun-durch dt« Polt »M.<ötzn«»»It«ll,«>d>. Bualany: vefter- r»tch-Un,,rn »,«« Kr., Och weil «,sr Ark,.. tztalten 7.,7 Lire. - Nachdru« nur «It SentUch« v»«N««- anaab» /..Dresdner Bachr."»uM,. Un- «rlangt, Manustrl,!« »«rd.ntcht-uldkwahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Hsg*Äri-et 18SS Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrafte 38/^. Fenisprccher: II » 3«S6 « 3601. Anzeigkii-Taris Annahme von?lnkun dlgunfltn bist nqü,m ll Uhr. Sonntag* nur Vtarleiistrahe H bic * . l Ut,r 7 ttnspaltige Icile (eton Silben, :lli Ps.. b»e zweiipaluge Ieift a >i 2e/tse»te 70 Ps.. zweispalt. Rekiome^eUe 1'.0 M. Kamillen Nachrichten au« Dre«.- den die einjpalt. ,Ze,le 2L Ps. - In Nun, ntern nach Sonn und Feieringen < hohler Claris. — Au^wärrige NuftrSge nur gegen Boraurdezahlunp IederBelegdlati WPs II! IN! Ir» I«! lüli «HÜ llllil iWl t, k-csxsc ^ M. llXllttt «MU -- NllXlINlIIlIN «MM >, Strsb« M u Ml. «elmllll Ilekmlliiii!. ALrr: ertigs Lessr^. Das Herzogs paar von Cumberland ist mit Leu» Prinzen Ernst August und der Prinzessin Olga Freitag abend wieder in Gm» «den «tngetrosfcn. Die französisch« amtliche Darstellung, die jetzt erschienen ist, weicht von den deutschen Schilderungen in verschiedenen Punkten erheblich ab. Der ehemalige Unteroffizier Wolter, der durch das gefälschte K a i s e r t e leg r a m m die Strastburgcr Garnison alarmiert hatte, wird als gemeingefährlich geistes krank lebenslänglich in einer Irrenanstalt untergcbracht. Die Besserung im Befinden des Papstes hält weiterhin an. Zum Rücktransport serbischer Truppen von Skutari wurden elf griechische Dampfer bereit- gestellt. Der Streit unter den B a l k a n - B c r b ü n d c t c n nimmt von Tag zu Tag bedenklichere Formen an. Ae amtliche französische Darstellung über den Zwischenfall von Ranch ist erschienen. Das amtliche französische Tclcgrapheu- bureau verbreitet über den Zwischenfall eine Rote, in der eS heißt: Der Minister erfuhr den Zwischenfall erst am Mon tag durch die Presse, denn der Dcpartcmentspräfekt hatte eine Meld-umg unterlassen. Der Staatsrat Ogier überreichte am Freitag seinen Bericht. Danach teilte im Kasino z» Raucy ein Zcitungsverkäufer am Sonntag abend dem im Saale amtierenden Schutzmann mit» cs seien zwei Deutsche dort, die nur Offi ziere sein könnten. Wenn diese wahrend der Vor führung lärmen sollten, werde er sic über einen Sessel ziehen. Der Schutzmann forderte den Zeugen auf, Gewalttätigkeiten und Lärm zu unter lassen. Die beiden Deutschen gingen vor der Vorstellung fort. Ein Zwischenfall fand nicht statt. I» dem sehr be suchten Gasthanse „Lothringer R i c r h a l l c" nahmen am Sonntag nacht andere Dcutiche, drei Herren und zwei Damen, Platz und nnterhtcltcn sich mit vier anderen Gäste». Am Nachbartischc sitzende Studenten begannen sich darüber ailfznrcgcn. das, die Deutschen einige beleidi gende Ausdrücke laut ausgesprochen hatten. Ei» Student warf einem Deutschen folgenden Vers Heinrich Heines zu: »Ihr Deutschen seid ein großes Volk, so simpel und so begäbet. Man sicht cs Euch wahrhaftig nicht an, daß Ahr das Pulver erfunden habet." Daraus entstand jedoch kein weiterer Zwischenfall. Es fand aber ein lebhafter Wortwechsel statt zwischen den Deutschen nnd vier anderen Gästen, der auf der Straße bis zum Bahnhöfe fortgesetzt wurde. Etwa 2» Studenten folgten den Deut schen, jedoch ohne Lärm, so daß die nachfolgenden Schutzleute nicht ciiiznschrcitcn brauchten. Eine deutsche Dame bat eine» Schutzmann um Schutz gegen die Leute. Der Schutzmann riet den Deutschen, in den Wartesaal zu gehen, und forderte die übrigen ans, die Fremden in Ruhe zu lasse». Dieser Aufforderung wurde stattgrgcbcn. Es sammelten sich aber mittlerweile andere Nachtbummler an. darunter viele Elemente aus der Hefe der Bevölkerung. Die fünf Deutschen wurden nunmehr durch einen Beamten nach dem Metzer Zuge geführt. Die Menge hatte inzwischen zwei andere Deutsche erblickt, an scheinend dieselben, die im Kasino gewesen waren. Die Menge schrie auf sie ein. Es kam zu einem Hand gemenge, wobei der Hut eines Deutschen niederste!. Die beiden Deutschen wurden von einem Beamten zum Zuge geführt. Als die Menge auf den Bahnsteig drang und in den Wagen e i n st i e g. ergriff der Be amte den Arm eines Mannes, den dieser über einen Deutschen erhoben hatte. Daraus verließen die Lärmmacher den Wagen und die Türen wurden geschlossen. P o l i z c i b e a m t e betraten zwar ans den Lärm hin den Bahnhof, jedoch ohne c i n z u s ch r e i t c n. Es ist durch Zeugenaussagen sestgcstellt worden, daß kein Deut scher geschlagen wurde. Ueber eine» Zeitranm von vier Minuten fehlen aber Bekundungen von Zeugen. Kein Soldat hat sich an den Kundgebungen beteiligt, die ans eine zweifelhafte und zusammengewürfelte Be völkerung zurückzuführen sind. Die Beamten der Ost- bahngescllschaft taten alles ,n ihren Kräften Stehende, um die Reisenden zu schützen. Jedoch taten die Schutz leute vom Bahnhofsdienst nicht das Er forderliche, nm Ordnung zu schaffen. Inzwischen hat, wie bereits einem Teile der Leser gemeldet, der französische Minister des Innern folgende Strafmaßnahmcn verfügt: Die beiden BahnhofSpoli- z i st c n werden ab ge setzt und die Maßnahmen zur Um gestaltung der Nancyer Polizei unverzüglich geprüft, der zufolge die Heiden Nancncr Polizetkommissare ab- ge setzt werben. Der Dcpartementspräfckt wird versetzt. Der Minister des Neuhcren Pichvn empfing am Freitag den deutschen Botschafter und teilte diesem die Strafmaß nahmcn mit. Die französischen Amtskreisc glauben, daß damit der Zwischenfall erledigt ist. Wie sich die deutsche Regierung hierzu verhalten wird, muß abgcwartct werben. Zunächst sei darauf hingewicscn, daß die oben wicdcrgegebene Schilderung der französischen Regierung in zahlreichen, und zwar gerade sehr wesent lichen Punkten, von den genauen Angaben der mißhandel ten Deutschen abwcicht. Die Darstellung der französischen Behörden macht den Eindruck einer sehr erheblichen Nb schwäch ung der Heldentaten der Bevölkerung von Nancy. Sehr merkwürdig mutet cs vor allem an. daß es den die Untersuchung führenden französischen Behörden nicht gelungen ist, über einen Zeitraum von vier Minuten irgendwelche Angaben von Zeugen zu erhalten, wahrschein lich deshalb nicht, weil in diesem Zeitraum der französische Ehauvinismus sich in seinem schönsten Lichte gezeigt hat. Eigenartig mutet cs ferner an, daß die Zeugen, die dem Staatsrat Ogier Mitteilungen gemacht haben, gar keinen einzigen Soldaten erblickt haben, während man unter den Zeugen genau gesehen haben will, daß die französischen Eiicnbahnbeamten „alles in ihren Kräften Stehende" getan haben, „um die Reisenden zu schützen". Die deutschen Reisenden — und diese meint doch wohl auch die fran zösische Darstellung? — bekunden nämlich gerade das Gegenteil. In einer in der „Franks. Zig." er schienenen genauen Darstellung zweier in Nancy mißhan delten Deutschen kommen nämlich folgende Stellen vor: „Im Wartcsaaic des Bahnhofs Nancy wandten wir »ns. als die Menge »ns bedrängte, an einen 'Bahnbcamtcii. m i! der Bitte um polizeiliche» Schutz. Die Menge umringte »ns sofort und rief: „Hier gibt es leine Polizei wie in Tcutichland, iv i r s i n d h i c r i m i r c i e n F innl reich, grüßen Sie das s r a n z ö i i i ch c Militär Bei diesen Worten wurde Herrn Teichmann der H»l von, Kopie geschlagen und mit den Füßen zertrampell. Wahrend dieser Szene versuchte -Herr Henne, Polizei von giißerhald des Perrons z» holen, wurde aber durch den Beamten verhindert <!j, durch die Sperre zu geben. Es er schien sodann der Stationsvorstand, der uns durch den Ge päckraum in den schon bercitsiehenden McNcr Zug geleitete. Das war jedoch von der Menge nicht unbemerkt get'Iiebc». und sic folgte »ns unter Geint,le und Gedrülle ans dem Fuße. Obwohl wir uns nun den 'Blicken der Menge durch Stellen in den Seitengaug des Dnrchgnngsziiges zu ent ziehen suchten, hatte man uns doch bald entdeckt, und es drang uns eine Anznhl der Menschen hinterher. Wir ivnrdcn nun gegen die Wand gedrückt, aus die Bank ge worfen. ins Gesicht gespuckt, gestoßen, geschlagen, getreten, der Schirm des Herrn Teichmann wurde zerbrochen, der Hut des -Herrn -Henne wurde auch hier iniler den Ruse»: „Grüßen Sic das sranzvsische Militär!" verichiedcinlich vom Kopfe geschlagen. Auch von außerhalb ivnrdcn wir durch das geöffnete Eoupäscnster unter dem Beisallsgcivhlc der Menge geschlagen und angespuckt. Währenddessen h c u l < e und schrie die Menge n»s dem Perron, die inzwischen riesig g n g e iv a ch s c n war. und schleuderte uns Schimpswortc in sranzvsisch und gebrochenem Deutsch, als: „8!>lo8 Beii88wii8, 8 a 11- 8 h " I, (' 8, eex'luui,-, S ch w eine, 8»Ik-8 txpes e>ktw/.wr8 Prn88ik-N8", entgegen. Dieie wider licheii, gemeinen Vorgänge im Evuix'- widerholten sich eine halbe Stunde lang fortwährend unter de» Augen des gns dem Perron befindlichen Publikums, unter dem sich auch Soldaten und Offiziere befanden. i!> Erst Hirz, viel leicht eine Minute vor Abgang des ,'suges, erschien der Stationsvorsteher wieder nnd forderte »viere An greiser in sehr legerer Weise, die »ngesühr bedeu tete: „N ii n hören Sic mal aus. Sic haben setzt Spaß genug gehabt," auf. den Wagen zu »erlassen. Der Zug setzte sich dann linier Pfeifen, Schreien und Ab singen der Marseillaise in Bewegung, Die ähn lichen Vorgänge fanden zugleich in dem entgegengesetzten Teile des Zuges statt, wo die zuerst verfolgten drei Deut ichen, Metzer Herren mit zwei Damen, Platz genommen hatten. Diese Herren erzählten n»S dann später, daß sie von der Menge bereits aus der Straße angegriffen, an- gcspnckt und geohrscigt morden seien: dem einen dieser Herren hatte man de» Hut ebenfalls vom Kepsc geschlagen und zerrissen" Dieie Berichte siehe» sich iiiiiimchr gegenüber. Seltsam, daß die sranzvsiicbe Unterilichiingstommiision von ihren Ge währsmännern gar keine ähnlichen Angaben erhalten bat, ivie sic die Denlichen gemacht haben, die bereits öffentlich erklärt haben, sic tonnten ibrc Aussagen eventuell ei des stattlich machen! Wirklich sehr seltsam! Die neuesten Meldungen lauten: Paris. Nach einer Meldung aus Nancn haben die von der Regierung verfügten Maßnahme» daselbst einen sehr starken Eindruck hcrvorgcrufe». Nameiiilich wird die Versetzung der beiden Polizeikommiisürc kritisiert, da diese an den Nancner Vorfällen keine Schuld trügen und von den Vorgängen nichts gewußt hätten. Immerhin glaub! Kunst und Wissenschaft. Wochen-Svielpla» der König!. Hoftheatcr. Opern haus. Sonntag: „Der Freischütz" l^N. Montag: »Figaros Hochzeit" lGras Almaviva: Waldemar Staege- mann a. G.s (7>. Dienstag: „Rtgoletto" Mittwoch: »Der Rosenkavalicr" s7j. Donnerstag: „Zar nnd Zimmer mann" l'/sR. Freitag: „Der Widerspenstigen Zähmung" Sonnabend: „Madame Butterfly" l'^j. Sonntag i27.): „Oberst Cbabert" l8). Montag i-'8,s: „Salome" «Salome: Gerta Barby a, G.) lVeB. — Schauspiel haus: Montag: „Der Raub der Sabincriiincn" lVsöl. Montag: „Genoveva" s7>. Dienstag: «Fannys erstes Stück" i'/rR. Mittwoch: „Jedermann" l8>. Donnerstag: Für die Freitag-Abonnenten des 25. April: „Genoveva" (7>. Frei tag: Außer Abonnement: Neu cinstudicrt: „Die gelehrten Frauen". „Der eingebildete Kranke" l'/28). Sonnabend: »Komödie der Liebe" i'/28s. Sonntag l27.s: „Die gelehrten Frauen". „Der eingebildete Kranke" i^Uj. Montag l28.): „Die Torgauer Heide", „Hanns Frei". l'/eN. Mitteilungen ans dem Bureau der Königlichen Hof- Iheater. Im Königlichen Opernhausc geht Montag, den 21. April. Mozarts „Figaros Hochzeit" mit folgender Besetzung in Szene: Gras Almaviva: Herr Waldemar Staegemann ials Gasts, Gräfin: Frl. SicmS, Eherubin: Frau Rast. Figaro: Herr Ermold. Susanna: Frl. v. Eatopvl, Marcelline: Frl. v. Ehavanne, Bartolo: Herr Zottmayr, Basilto: Herr Rüdiger, Eurzio: Herr Lange, Antonio: Herr Büffel, Barbarin«: Frl. Sachse. Die vtertc Aufführung von Friedrich Hebbels „G cno - veva" findet Montag, den 21. April, im Künigl. Schan- fpielhausc statt. Die Titelrolle wird zum ersten Male Frl. Berden spielen. Frl. Verden soll in dieser Rolle mit Frl. Treßnitz. die in der Erstaufführung und in den bis herigen Wiederholungen gespielt hat, abwechscln. Beginn der Vorstellung 7 Uhr. Die Billetts für bas vierte Abonnement werden von Mittwoch, den 23.. bis mit Sonntag, den 27. April, an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses von vormittags 10 bis nachmittags 2 Uhr sSonntags von Volk bis 2 Uhrs gegen Rückgabe der ablansendcn Karten des dritten Abonnements auSgcgebcn. ß* Das gestrige Sinsoniekonzert der König!, musika lischen Kapelle beschloß den Konzertrcigen der diesjährigen Saison mit einer Aufführung dreier großer B'S, einer sich diesmal aus Berlioz, Brahms und Beethoven mit inhalt licher Steigerung zusammensetzenden Trios. Tie ur sprünglich angckrtndigtc Novität des Münchner Univcr- sitätsprofcssors Sandbergcr fällt «un wohl der nächsten Saison zu. Man gab lauter an derselben Stätte viele Male und in vorzüglicher Ausführung gebotene, an erkannte Meisterwerke, und Ernst v. Schuch führte bei den rein sinfonischen Stücken den Stab. Zuerst kam der im Kolorit mit schier unnachahmlicher Intensität südliche Glut atmende Römische Karneval von Berlioz, der sich hier, wie sonst nirgends so stark, in E. T. A. Hossinanns Banden befindet, in einer sinnberückend klangschönen Aus führung heraus. Dann spielte Professor Karl Flesch, ein Liebling des Dresdner Publikums, das Brahmsichc Biolinkonzert unter Herrn Stricglers anschmiegcnder Begleitung: der treffliche Künstler, im ersten Satze noch ein wenig nervös ssoll denn eine so viel in Anspruch ge nommene Kraft nicht auch einmal die Strapazen der Kvn- zertzctt merken lasten können ? —schwang sich bald zu einer in die Lande schöner Idealität führenden und technisch glän zenden Leistling auf. Daß dabet die herabziehcnden Gelüste neuer Saiten durch ihr öfteres Gcstimmtwcrdcnmüffcn in den Genuß störend eingrifscn, war ein leider kaum zu ver meidendes Uebel. das freilich nur die Nahesihcndcn empfan den. Herr Flesch errang sich den herzlichsten Beifall dcö ausverkauften Hauses. Das letzte und gewichtigste Wort sprach Beethoven mit seiner Siebenten in A-Dur. über die gerade auch Berlioz eine sehr lesenswerte Einführung in seinen „Stretfzügrn" geschrieben hat. Sie gehört seit vielen Jahren zu Schuchs eigenstem Repertoire. Auch gestern gtstaltete sich die Aufführung zu einem schönen Er lebnis für die Zuhörer und zu einer glorreichen Tat der Königlichen Kapelle, die der Meister vom Stab den überströmend freudigen Schlußsatz ohne seine Leitung spielen ließ, um damit wieder »ttimal auf» deutlichste zu beweisen, was wir in ihm selber für ein disziplinierendes Genie, und was wir in dem Orchester sür eine kaum anderswo erreichbare sünstlcriiche Kvrperichait besitze». Mi, brausendem Beifall lohnte und dankte das Publikum beiden. O. K. ß-t- Hofrat Dr. mcd. Friedrich Schurig, der bekannte Dresdner Frauenarzt, feiert morgen die 'Wieder kehr des Tages, an welchem er an der Leipziger Uuiversi tät mit der Iiiaiigiiral-Distertatio»: „lieber die Voraus bcstimmnng des Fütalgcichlcchts" zum Doktor der Medizin. Ehirurgic und Geburtshilsc promoviert worden ist. Aus diesem Grunde hat die medizinische Fakultät der Fsma Klater s.ip8i>'N8i8 dein Anbilar „im Hinblick aus die über ein Meniclienalter als praktischer Arzt reich entfaltete Tätigkeit und dgS auerlannte humane Willen" mit dem Ausdruck der herzlichsten Glückwünsche das E Ii r e n diplom überreichen lasse». Wagners „Parsifal" wird in -Halle zu Beginn des kommenden Jahres im Lladttlieater ausgesührt. Die Stadl Halle will zur Ermöglichung der Aufführung 28 000 Marl nlifwendcn. Draesekes „Merlin". ll r g » s s ü h r » n g am Hostl, egter zu Gotha. Noch unter dem gewaltigen Eindruck des Ehristiis Mysteriums, erlebte» wir bereits am gestrigen Freitag die Uraufführung des letzten dramgtischcii Wertes Felir DracsckcS. Auch hier lviiiien wir non einem echten starten Erfolg berichten. Sowohl Dichtung wie Musil ist nou ganz hervorragender Bedeutung, und liniere Erwartungen sind in jeder Hinsicht erfüllt worden. Eine kurze Inhalts angabc läßt sich schwer ziisammenstellen. da die Dichtung überreich an Motiven ist. Merlin ist der Soh» einer reinen Jungfrau, Ean- dida, deren Liebe Satan durch Gewalt erzwang. So wird ex mit Grund „das Kind ohne lirdischeni Vater" ge nannt. Seine hohe Begabung und Zauberkraft werden vom Volke erkannt, das ihn als einen Propheten, eine» Gott verehrt, der die Zukunft zu beuten veringg und üKer^
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