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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192704166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-16
- Monat1927-04
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1927
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RiesaerM Tageblatt ««d A«relgrr^ lElbehlatt mS Aa-elgers. -.!7_ Drttden 1»»» «2-—»«?<»' DaS Riesaer TagWlatt Ist das zur vervffentNchun- der amtlichen Bekanntmachungen der «mtShauptmannschast «trokasser 2^7: 7^ EroßenLain. de« Umt»«richtS und der «ml-anwaltschaft beim Amtsgericht Riesa. d«S Rates der Stadt Riesa, Mesa -tt. «L »«> «» de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Sonnabend, 1«. April 1927, abends. 8V. Zehr«. 8». ^i.ee «t^ttntieder^Too abend« >/,» Ahe Mik »ndnahm« der kann- und Festrag,. B»l»»«Dret«, argen ^»rauzzahlnna, für »inen Monal 2 Mark 25 ^sennig durch ^»ßod« AaN»? ALrd« Ao» des Sinttatin« »en Produktiv nS Verteuerungen, Lrhdhungen der Löhn» und Materialienpreis« behalten mir UN« da» Siecht der Preiserhöhung und Nachfordrrung vor. Aasns« si»z bi» » llkr vormittag« aukuoeben und im oorau« zu bezahlen; «ine Eawähr für da« Erscheinen an bestimmte» ragen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für »a mm bo«mrundschrift.Z«ue <6 Silbm») 95 Gosd-Pfennig»; di, 8-mm breit» ReNamezeil« li>0 Gald-Pfemiig« zeitraubender und tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. Fest« Taris«. «ltickL m«m der vetraa »erfSllt, durch Klag» eingezoge» «erden muh oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung»- und »rsüllung.ort: Rieia. Achttägig« Unterhaltung.beilag« «b« «lbe- — Im Fall« bvb««r Gmoalt — Krieg »der sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der ves»rderung«einrichtungen — hat der Bezieh« lW^ä^^ ^«^ ed« «.chli!s«un, d« Leitm^eder ouf Rückzahlung d.« v-zugeprekse. R°t<ui°n«druck und B«l-°- Lange. «. Winterlich, Rief« «eschäft»«.!.- «oethestr^e öS Verantwortlich für Siedaktion: Heinrich Uhlemann. Skiela: für Aneeiaenteil: Wil»«!« Dittrich, Riesa. Polttifcher Ofter-lauve. Diese Ssterkichen ParlamentSfertensind -kne gar köstliche «nb zweckmäßige Einrichtung. Sie sende» die Politik, de» Parteihader und all die Temperament« sich befehdender Welt, anschauungen nach Hause. Und der österliche Familienfrtede sorgt schon dafür, daß die« alles in schönster, beschaulicher Ruhe bleibt. Steht nun einmal die Maschinerie deS politischen Gc- triebe» für einig« Tag« still, so feiern auch die, di« sonst so emsig da» gewaltige Räderwerk in Kana halten, einen Sonn- tag. Besteigen vielleicht «ine etwa« hoher gelegen« Wart«, von der sich etwas ruhiger und nüchterner in die Zukunft schaue» läßt, deren Umrisse und Konturen im politischen Ho rizont heute gar nicht so schemenhaft und verschwommen er scheinen wt« sonst in den Tag«» der täglichen politische» Fronarbeit. , , Oster» ist da» Fest »er Auferstehung. Läßt sich dieser Klaube an die Auferstehung, dieser österliche Optimismus auch auf die politischen Ding« ableiten, di« unS in den letzten Fahre« so schwer das Her» bedrückten? Politik ist Mensen- werk. Weshalb soll diese» Menschenwerk nicht auch etwa» von dem OsterglauLen ahnen lasten, der heute der Empftn- dungSbegriff einer ganzen Welt ist! Schließlich will ja auch das, wa» wir unter Politik verstehen, etwa» schöpfen, waS voll eines Ideal» ist, wa» denen Werte spenden soll, die nach uns kommen: Wiederaufbau. FriedenSficherung, Erleichterung de» perfön- lichen Daseins, Kulturfortschritt, also immerhin Werte, die nur aus einem Glauben, aus einem lcbenbejahenden Opti mismus geboren werden können. Verkümmert dieser Glaube oder wandelt sich dieser Optimismus in negierende Resig nation, so können die Werte, die geschaffen werden sollen, niemals etne konkreter« Gestalt annkhmcn. Der Oster- glaub« ist «in Symbol, ein menschliches Symbol. Und wie gesagt, Politik ist M-nschenwcrk. . Ein kurzer Rundblick über unsere politisch« Vergangen heit. Gegenwart und Zukunft: zunächst di« Erkenntnis, daß VtüeS und Wesentliches bester geworden ist, daß das Dun kel Le» deutschen Schicksals etwas Licht und Sonne erhalten hat, etwas mehr Zuversicht, etwas mehr Glaube an die eigene Kraft, au das eigen« Können, an die Möglichkeit, die Höhe zu erklimmen, die uns die Aussicht in ein neues schönes Zn- kunftSland heute noch versperrt. Das deutsche Volk hat in den Jahren der Not und der Verarmung die Hände nicht müßig in den Schoß gelegt. ES hat gehofft und gearbeitet, an sich selbst geglaubt und Bausteine herbeigeschleppt, die sich zu dem Gebäude finden sollen, das werden soll und wird. ES hat in den mißlichen Jahren nach seinem Zusammenbruch erkannt, daß nicht'Vorkommnisse äußerer Art, Hilse von fremder Seite seinen Wiederaufstieg zu bedingen haben, son dern nur das eigen« Wollen, das eigene Können und schließ lich der unerschütterliche, niemals wankende Glaube an das Gesunde. Lebenskräftig« des deutschen Wesens. Der Zu sammenbruch Deutschlands,, der Stur» von stolzester Höhe hinab in den tiefsten Abgrund jämmerlichster Ohnmacht und Versklavung, kennt keinen Vergleich in -er Weltgeschichte. Ebensowenig die Elastizität und LebenStüchtigkeit, mit denen sich dieses niedcrgetrampelte, mit Haß, Hohn und Verachtung überschüttete deutsche Volk in verhältnismäßig wenigen Jahren nach dem tiefsten Stand seines Elends wieder zu einem etwas menschenwürdigeren Dasein emporgerungen hat. Deutschland, an seinen Grenzen zerstückelt, tributpflich tig an ein unersättliches Ausland, lebt! Es schafft, es wirkt, es arbeitet und erkämpft sich Platz und Räum in der Welt maschinerie, die noch vor so kurzem von Kutscher Art un deutscher Schaffenskraft nicht» misten wollte. Wir haben »war heute noch einen DaweSpakt, ein seiner Rechte beraub tes Saargebiet, ein unfreie» Rheinland. »Nb viele ander« Unerträglichkeiten. Aber immerhin, die Welt, die dtese Un erträglichkeiten al» »weiseste Erkenntnis" einer Gieger- poltttk werden ließ, hat sich nachgerade daran gewöhnt, wenigstens da» Mißliche ihrer Zwangsanorbnungen einzu sehen. Hat unmißverständlich und unverkennbar begriff«», daß der deutsch« Schaden auch der Schaden Europa», ja der bestimmendste Defekt in der Weltmaschinerie selbst ist. Diese Einsicht ist vorhanden. Noch nicht der Wille, dieser Einsicht die Folgerung zu leihe», die zu ziehen ist. Noch nicht! Die se» „noch nicht" ist ein« Botschaft. Und zwar «ine Botschaft, aus der zwangsläufig, gemäß de» Gesetzen der Logik, «in Glaube erwachsen muß. Ein Osterglaubei Ein Glaube.an Besserung, an etne wtederkehrende Welteinsicht, an eine neu« glückverheißend« deutsche Zukunft. Diese» Glaube» zu leugnen, hieße am deutschen Volk, seiner Wertsendung, hieße am deutschen Wesen selbst und an seiner Weltgebundenhett verzweifeln. Oster» ist ei» Fest der Freuds, Ist das Fest de» Frühlings, der Neugeburt aller Natur. Damit auch «in Fest des deutschen Volkes. ES möge da» Fest feiern. Kränz« seiner Zukunft winden und im tiefsten .innersten Herzen klauben» daß es sein Schicksal selbst in de« Händen hält. Tas ArbeitSzeitnotzesetz. js Berlin. Nachdem der ReichSrat beschloffen hat, vo» der Einlegung eines Einspruchs gegen das kürzlich von, Reichstag verabschiedetc Arbeitszettnotgesetz abzuschen, ist die Verkündung dieses Gesetzes in der am 14. dieses Manats ausgegebene« Rnmmer des ReichSarbeitsdlattes erfolgt. An der gleichen Stelle ist die Verordnung über die Arbeitszeit In ihrer neuen Fassung abgedruckt. Die AnsführungSovr- schrtften zu dem neuen Gesetze werden in der nächsten Zeit mit Vertretern der Länder und brr wirtschäftlicheu Vereini gungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer besprochen und noch vor dem 1. Mat, dem Taa de» JnkraftretenS des Ge- Ae W in Wn mit 1MWU ff Paris, 18. April. Der Information wird au» Schanghai gemeldet, reguläre Streitkräfte der Arme« Tfchangkaischeks kämpfe« «eiter geae« die Kvmmnntft«« in b«, Vorstädte« van Schanghai. Die gemäßigten Element« der Kantonregierung hielten eine Besprechung in Nanking ab, die sich gegen di« bolschewistische Tendenzen verfolgend« Regierung von Hankau richtet«. Man rechne mit eine» offene« Kampfe zwischen den beide« Flügel« der Südarme« «nd einer Verständigung zwischen de« gemäßigte« Elemente« Südchinas «nd Nordchinas. Die Lage bei Tschinkiang sei verworren. Di« Züge zwischen Nanking «nb Schanghai ver kehrten noch. Di« Lage der Ausländer in Hankau bleib« schwierig, benn -er Bolschewismus scheine dort die Oberhand zu haben, wie sich au» den Angriffen auf die japanisch« Kon zession ergebe, die jedoch nicht geräumt worden sei. kstiltitz ktzl-ij in Sttmiinn. ft Nanking. iRcuter.j Da» Zentralkantrolkomit« der Kuomintang verurteilt in einer Entschließung da» Hau» kauer Regime und fordert die Festnahme zahlreicher extre mistischer Führer in Hankau als Störer der öffentlich«, Ord nung in China. Zu den letzteren gehören Borodin, Justiz minister Hsuhien und Ehantouhsu, der Führer der Kommu nistischen Partei. Eugen Tschen ist nicht genannt worden, da er nicht als Kommunist, sondern als Werkzeug Borodins angesehen wird. Die Entschließung stellt die endgültige Spaltung der Kuomintang dar. Mk»n ss>M tzlti MqktiM ss Moskau. Tflegraphenagentur der Sowjetunion. Die kommunistische Internationale veröffentlicht einen Auf ruf, in dem Tschangkaischek zum BerrLter an der chinesische« Revolution, zum Feind der Arbeiterbewegnug und der Sno, minter« erklärt und als Verbündeter der Imperialisten be zeichnet wird. Prawda erklärt, Tschangkaischek habe die Massen herausgesordert und dies« seien bereit, di« Heraus forderung anzunehmen. Die kommunistische Partei Chinas werde beharrlich neue Kräfte sammeln, um über di« in Schanghai erlittene Niederlage zum endgültigen Sieg zu schreiten. * Vorrücken der chinesischen Rordtrrr-pei». jlParis, 18. April. Hava» meldet au» Schanghai, das allgemeine Borrücke» der Norbtruppe« bestätig« sich. In Schanghai sei die Lag« trotz der Agitation, die unter -en Ar beitern betrieben werde, ruhig. Momtnit tks Streiks ii Tjrusii. Schanghai. sFunkspruch.j Der vom Generalrat der Gewerkschaften als Protestkundgebung gegen das Vorgehen der Soldaten Tfchangkaischeks verkündete Generalstreik ist in fortschreitende« Abbröckeln begriffen. 36 000 streikende Ar beiter haben heute die Arbeit wieder ausgenommen. Ja der militärische« Lage ist keinerlei Aendernng ei», zetteten. Sowohl die nordchinesischen wie di« südchinesischea Truppen machen keinen Versuch zur Ueberschreitung de» Dangtse, sondern haben sich auf beiden Sette» deS Flusse» zwischen Nanking und Tschinkiang eingegraben. WWUIMtlMMtk. > ft Schanghai, 15. April. Nach einer Reuter-Meldnng sind die Antwortnote« deS Ministers des Aeußere» von Kanton, Tschen, an die fünf ProtokollmLchte »««mehr »er, öff-ntlkcht worden. Tschen schlägt in ihnen die Nachprüsnng der Vorsälle in Nanking durch eine internatiouale Unter, suchnngskommission vor. Der einzige Unterschied zwischen de« ei«zel«en A»t«»rt»»te« besteht darin, daß in de« Note« an Großbritannien, an die Vereinigte« Staate« «nd an Frank» reich der Beschieß»«« chinesischer Städte Erwähn«»« getan wird, «nd zwar in ber Note an Großbritannien de» ^Bom bardements de» schutzlose« Schämten «nd de» schutzlose» Nanking", tn der Note an Frankreich des Bombardement» de» „schutzlosen Schämten" und in der Note an Amerika des „Bombardements des schutzlosen Nanking". Offenbar bezieht sich die Bemerkung über Schämten auf die Beschießung, die im Jahre 1925 stattgefunden hat. In -er Antwortnot« an die Vereinigten Staaten, die sich ttn übrigen im wesentlichen mit den gleichzeitig überreichten Antworten an die anderen Mächte deckt, heißt es: Die Nationalregiernng ist bereit, de« gesamte«, de« amerikanische« Konsulat in Nanking »«gefügten Schade» wieder gutznmache«. gleichviel ob dieser durch .Nordrebe l- le« »der andere »ernrsacht nmrde. Bezüglich der Frage der Reparationen für persönliche Verletzungen amerika nischer Untertanen und Sachschaden ist die National regierung bereit, all« angemessene und notwendige Repara- tion zu leisten, anker in de« Fälle«, wo zweifelsfrei erwiese« werde« kann, daß sie »ernrsacht wurde« dnrch die Befchie» -»»«seitens britischer «nd amerikanischer Kriegsschiffe am L4. Marz »der dnrch Nordrebell««, die als Lockspitzel Han, delten. Die Nationalregierung schlägt vor. daß die Frag« der Bestrafung der Schuldigen nach Borliegen der Ergeb, niffe der augenblicklich im Gauge befindlichen Regierung»« «ntersnchnng oder der Untersuchung dnrch eine internatio- «ale Kommission, die sofort von den Bereinigte« Staate» «nd der Nationalregiernng eingesetzt »erde» soll, erörderk wird. Di« Nationalregiernng schlägt »ar, daß die Unter» snchnngskommisfiou auch die Umstände der Beschieß»»« der «nbeseftigte« Stadt Nanking dnrch die Flottenstreit, kräste der Vereinigt« Staate« am ö4. Mär, »nttrsncht. Die Fordern»« «ach einer schriftliche« Sntschnldignng dnrch de« Oberbefehlshaber der Nation alarinee ist «et rechtfertigt, wenn die Schuld der Nationalisten für die Unruhe« in Nanking erwiese« werde. Die Nationalregiernng schlägt daher vor, für -le Kvage der Entschuldigung ebenfalls di« Klärung -er Schuldfrage, sei eS -urch die augenblicklich im Gange befind!:^ Re- gierungsuntersuchung oder durch die vorgeschlagene inter nattonale Kommission abzuwarten. Inzwischen wiederholt di« Nationalregiernng de« Ausdruck des Bedauerns »eg«» der Verletz««» des amerikanische« Konsulats i« Rankrng. Die Nationalregteruug, als verantwortliche Behörde, billigt nicht, daß in irgendeiner Gestalt gegen -aS Leben und Eigen tum von Ausländern Gewalt angewendet oder agitiert wird. Di« Behörde« der Nationalarmee werde« angewiesen »er de«, daraus hinznwirke«. daß wirksame Maßnahme« getrof fen »erde«, nm Ausländer» angemessenen Schutz z« ge wahren. Die Nationalregiernng würde es jedoch an Offen heit fehlen lassen, wenn sie unterließe, zn betonen, daß nach ihrer Ansicht di« ««billigen Verträge die Hanptgefahr für La» Lebe» «nd Eigentn« der Ausländer in China bilde«. Di« Nationalregierung ist daher gern bereit, Delegierte zu ernennen, um mit den Vereinigten Staaten eine befrie digende Regelung der zwischen Nationalchina und Amerika schwebenden Fragen und Meinungsverschiedenheiten her- beizuführen unter Bedingungen, die die rechtmäßigen In teressen beider Länder »ad die Gegenseitigkeit ihrer Bel ziehangea sichert. ArimzSfische Stimme« zu TscheuS Note. Pari». (Funksprach.) Soweit die Presse zn der noch nicht im Wortlaut vorliegenden Antwortnote TschenS Stel lung nimmt, kehrt der Gedanke wieder, daß die Note aus weichend gehalten sei. DaS Journal schreibt, die Chinesen hätten ibre alte Tradition verleugnen müssen, wenn sie eine derartige Ge legenhett, Zwietracht zu säen, vorübergehen ließen. Nach der Ere Ronv-lle sei wenig Aussicht vorhanden, -aß Re Antwortnote eine ernstliche Diskussionsgrundlage ghgebe» werde. Die Lösung des Problems liege übrigens nicht in Paris, sondern in London, und die dortigen offi zielle« Kreise zeigten kein Entgegenkommen. Vielletchr wär« e» gut, wenn man in Asien den Ereignissen freien Lauf lassen würde und gewisse Großmächte ihre Bestrebun gen allein verfolgen ließe. Schließlich schlägt das Blati «ine große Paciftc-Konferenz vor. Sorgen »m die Erfüllung des DaweSPIaneS. au. Berlin. Der Abschluß des ReichshauShaltSplane» hat ergeben, daß die Finanzlage des Reiche» außerordentlich ernst ist. Der Haushaltsentwurf für 1927 hielt nach -em ursprünglichen Vorschlag der Reichsregierung mit 8H Milli arden das Gleichgewicht; durch di« vom Reichstag genehmig ten Mehrausgabe» in Höbe von etwa 800 Millionen Mark ist der Etat «««mehr auf 9,1 Milliarde« Mark in Einnahme «nd AuSgab« «»gewachsen. Wenn der Etat für 1927 nun ge rade so ansbalanciert werden konnte, so hat die Aufstellung des HanShaltsplancs für 1928 jetzt ergeben, daß neben den 825 Millionen Mark Mindereinnahmen aus der Steuersen kung, 190 Millionen Mark aus dem Betriebsmittelsond« und die 200 Millionen Mark Ueberschnß von 1920 insgesamt etwa elshun-ert Millionen Mark ««gedeckter Sinnahmeanofall zu verzeichnen sind. Nun steigen aber die DaweSlasten im Rech« mlNgSjahr 1938 um S51L Millionen Mark, Dio »norm« Mehrbelastung Deutschlands an Reparationszahlungen bil det nun innerhalb der Reichsregierung Gegenstand eingehen der Erwägungen. Zu einem Beschluß nach irgendeiner Rich tung hin ist man jedoch noch nicht gelangt, aber es tauchen nun immer hartnäckigere Gerücht« auf, daß die Hanptrcpa- rattonSgläubiger der Reichsregierung den Vorschlag machen wollen, die Rcichspost in einen Privatbetrieb umzuwandeln, wie eS auf Grund des DamcsplancS bereits mit der Reichs eisenbahn geschehen ist. Der Rctchspostminister hat aller dings in einem Interview «in derartiges Ansinnen soeben entschieden zurückgewiesen, woraus hervorgeht, daß auch der Reichsregierung gewisse Absichte» der Regierungen von Lon don nnd Paris nicht unbekannt geblieben sind. Sollte nun in nächster Zeit ein offizieller Vorschlag vielleicht von seiten des Reparationsagenteu Parker Gilbert der Reichsregierunx gemacht werden, die Reichspost in einen Privatbetrieb uni- zuwandeln, um die kommenden erhöhten deutschen Repara tionsleistungen sicher zu stellen, so wird das Kabinett, wt- schon jetzt gesagt werde« kann, diesen «ntjchtetz-^ aützüch «eise»,
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