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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193003103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-03
- Tag1930-03-10
- Monat1930-03
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1930
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Riesaer O Tageblatt Dwh.«msch^ und Anretner lElbeblatt nn- Änreiaerj. »0^.«-»»- 88. Jahrg. Montag, 1v. März tS8v, abends. Dresden l53ä Gttokasier Nteso Nr. LR Drahtanschrift Lageblatt Riesa. Fernruf Nr. R). vastsach Nr. M und Anzeiger lEUreblatt nur Anzeigen. La» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft- Großenhain, de» Amtsgerichts und der Amtsanwaltschafi beim Amtsgericht Mesa, de« Rat« der Stadt Stiess de» Finanzamt« Riesa und de« Hauptyollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Da« Riesaer Lage bla« erstem» jede» Laa abend« '/,< Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. BrzngSpreiS, gegen Barauszahlung, sür einen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für den Fall de« Eintreten« von Produktion«oerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Derantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann. Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich. Riesa. IttlWMMMWlHkWkll. Kaum batte Reichsbankprästdent Dr. Schacht tn der Öffentlichkeit seine Absicht ausgesprochen, von seinem hohen Amte zurückzutreten, als auch schon die deutsche Reichsregierung durch eine wohlüberlegte und sorgsam for mulierte Erklärung des Reichsfinanzministers Dr. Molden hauer im Reichstag dazu Stellung nahm. Jetzt liegen auch die Urteile der gesamten deutschen und auch der internationalen Presse vor. Merkwürdig!, Es findet sich auch nicht eine einzige Stimme, die Dr. Schacht in letzter Stunde bewegen möchte, seine Absicht aufzugeben und weiter an der Spitze des Reichsbankpräsidiums zu bleiben. Alle Welt machte sich dagegen darüber Gedanken, wer wohl Nachfolger des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht werden könnt«. Schon werden auch Namen genannt und durch die Presse geragt, zutn Teil aus recht durchsichtigen Gründen. Es ist das alte Spiel, wenn die Katze nicht an ihr Ziel kommen und Mäuse fangen soll, hängt man ihr. eine Schelle an- Wir vermögen uns diese Methode nicht anzueignen, da für uns die Nachfolgerschaft Dr. Schachts eine überaus ernste nationale Angelegenheit von unge heurer Tagweite ist. Deshalb gibt sie uns auch Veran lassung zu einigen grundsätzlichen Ueberlegungen. Der zurückgetvetene Reichsbankpräsident Dr. Schacht war ein Mann von hohem nationalen Empfinden und überragendem finanzpolitischem Wissen- Seine Kenntnisse auf den weiten Gebieten der Banktechnik und Finanz politik versetzten ihn in denkbar schwierigen Zeiten zum Segen unseres Volkes in die Lage, hervorragend an der Stabilisierung unserer Währung zu arbeiten und sich international in der ganzen Bank- und Börsenwelt einen erstklassigen Namen zu erwerben. Keine Frage, auch der Nachfolger Dr. Schachts muh ein hervorragender Bank fachmann und Finanzpolitiker sein. Das genügt aber nicht! Für diese Auffassung lieferte gerade der zurückgetretene Reichsbankpräsident Dr. Schacht einen klassischen Beweis. Es fehlte ihm, wie seinem hoch angesehenen Vorgänger in der alten Reichsbank, Herrn von Havenstejn, eben das politische Fingerspitzengefühl, die staatspolitische Tradition, sagen wir prägnant die Schule, die sehr zum Vorteil ihrer Länder die Finanzpolitiker in anderen Staaten von der Pike an durchzumachen haben. Das alte System, das in der Aera 1871—1914 am Platze sein mochte» und zweifelsohne seine großen Vorteile hatte ist durch den Weltkrieg und die Nachkriegszeit gründlich revolutioniert worden. Der Reichsbantpräsident thront nicht mehr gleich einem überirdischen Wesen über den Wolken, denn feine Reichsbank ist ein lebendiges Glied in unserem Staatswesen und unserer Volkswirtschaft» von deren Funktionieren das Wohl uns Wehe des Staates und Volkes ganz wesentlich abhängt. Schon eine rein theoretische Ucberlegung kommt zu dem Ergebnis, daß alle Finanzpolitik nur ein Teil der hohen Staatspolitik ist uns sein kann. Die Staatspolitik ist das Primäre. Sie muß grundsätzlich die Richtung an geben für die Finanzpolitik, die Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik des Landes. Deswegen muß logischerweise der neue Reichsbankprästdent an erster Stelle ein über ragender Staatsmann sein. Er muß sich in den Grund fragen der Staatskunde auskennen» von den obersten Grundsätzen herunter bis tn die oft entscheidenden Im ponderabilien des täglichen Staatslebens hinein, er mutz mit einer umfassenden Allgemeinbildung ausgestattet, die gegenwärtige Lage des Deutschen Reiches im Konzern der Großmächte der Gegenwart zutreffend kennen und richtig beurteilen, vor allem aber muß er als Staatspolitiker ein festes Ziel im Auge haben, auf das hin er, als Reichsbankpräsident, auf seinem hohen Posten mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und durch die inter nationalen Persönlichkeiten» mit denen er amtlich und be ruflich KU Verkehren hat, zusteuert. Es sind, wie man sieht, keine geringen Anforderungen, die wir an den Nachfolger Dr. Schachts stellen und stellen müssen. Seine Wahl ist umso schwieriger, als uns bisher die finanzpolitische schule fehlte, die man in Frankreich seit den Tagen Napoleons 1. besitzt. Die Bank von Frankreich treibt grundsätzlich und tatsächlich seit der napoleonischen Aera nicht nur Finanzpolitik, sondern Staatspolitik im eminentesten Ginne des Wortes. Keinem Engländer ist es je tn den Sinn gekommen» anzunehmen daß die Bank von England etwas anderes treibt atS Weltpolitik. Nur bet uns herrschte Unklarheit über die Aufgaben der Reichsbank tn der jüngsten deutsche« Ver gangenheit und Gegenwart. Wenn die politischen Fehl griffe Dr. Schachts, die wir in den letzten Jahren beklagten und bedauerten, jetzt allgemein zu der Erkenntnis führ ten, daß die Reichsbank nicht nur finanzpolitische, son dern auch staatspolitische Aufgaben hat, dann werden selbst die politischen Irrtümer des zurückgetretenen Reichsbant- prästdenten zum Wohle des deutschen Volkes ausschlagen. Keine deutsche Reichsregierung ist in der Läge, das auf uns lastende Joch des Versailler Friedensvertrages abzuschütteln, ohne aktive und führende Mitarbeit des neuen Reichsbankpräsidenten. Gerade deshalb ist es er forderlich, daß der Generalrat der Reichsbank, der die Wahl zu tätigen hat, sich seiner Pflicht bewußt wird, einen Mann von internationalem Fonnat zu wählen, eine nicht nur kraftvolle, sondern auch abgeklärte Persönlichkeit, die imstande ist, mit dem General und Botschafter Dawes, mit Oiven Boung und Mor«an als ebenbürtiger Partner zu verhandeln. Das ist oi« große Aufgabe, die jetzt der Generalrat der Deutschen Reichsbank, ohne von der Reichs regierung irgendwie beeinflußt zu sein, auf Grund eigener Mk WWW W Hei MlerWkAim. WWW bei I« ZIW MMW M MillM. Berlin. Der Reichskanzler hat am gestrigen Sonn tag nachmittag noch einmal mit den Fraktionssührern ver handelt. Die Besprechung dauert« nur ein« halbe Stunde und endete mit der Feststellung, baß eine Einigung nicht z« erziele« »ar. Nicht nur von der Deutschen Bolkspartei, sondern auch von den Sozialdemokraten und der Bayerischen Volkspartei wurden wieder sehr starke Vorbehalte gegen die Regierungsprojekte vorgebracht, ohne daß sich irgendwelche Aussichten auf die Möglichkeit einer Verständigung zeigten. Unter Liese» Umstände« betrachtet der Reichskanzler seine Aktion als abgeschlossen. Im Anschluß an die interfraktionellen Verhandlungen fand eine Ministerbesprcchnng statt. Darin dürste beraten worden sein, welche Taktik bas Kabinett für di« nächsten Tage einschlägl. Der Kanzler hat die Absicht, ««« ans die Entscheid««» über de» Boungplan z« dringe«. Er hat sich damit einverstanden erklärt, daß die Abstimmung der zwei te» Lesung ans Dienstag verschoben wird unter der Borans- setzuua, daß die Schlußabstimmung unter alle« Umstände» am Mittwoch erfolgt. Ueber dieses Programm sind sich die Parteien auch vollkommen einig, so daß «ine weitere Ver zögerung bis Donnerstag, von der gesprochen worden ist, nicht in Frage kommt. Nach dem augenblicklich«» Bild der Lage sieht das rein schematische Abstimm»ngsverhältnis solgendermaßen aus: Für de» Boungplan stimmen: Sozialdemokraten mit 182 Mandaten, Deutsche VolkSpartei mit 45 Mandaten. Das macht 197 Stimmen. Enthalt«»»«»: Zentrum 61, Demo kraten 25, Bayerische: Volkspartei 17, ergibt 103 Stimmen. Gege« de» Boungplan: Deutschnationale 66, Kommunisten 54, Wirtfchastspartei 23, Christlich-nationale 21, Splitter mandate 14, Nationalsozialisten 14. Das macht zusammen 192 Nein-Sager. Theoretisch würbe der Boungplan als» eine kleine Mehrheit finde«. Im Reichstag rechnet man da mit, daß sich die Verhältnisse bis Mittwoch vielleicht sogar noch zugunsten einer Mehrheit verschieben. In der Presse ist auch bereits die Rede davon gewesen, daß die Folge des negativen Ausgangs der Kanzlerverhand lungen die Auflösung des Reichstages sein könne. Es kann aber festgcstellt werden, daß davon bisher weder in de» interfraktionellen Besprechungen noch i« de« Kabinetts beratungen die Rede gewesen ist. In verantwortlichen Krei sen steht man in einer Auslösung auch keinen Fortschritt zu gunsten einer sachlichen Arbeit; denn der «ene Reichstag würde durch die Radikalisierung seiner Flügelgrnppe« an Arbeitsfähigkeit erheblich cinbüßen. Die Entscheid»«« ist jetzt also sür den kommenden Mitt woch zu erwarten. Es ist anzunehmen, daß der Kanzler vorher noch einmal im Reichstag sprechen wird. Dagegen ist nicht wahrscheinlich, daß er mit der Schlußabstimmung über die Aounggesetze in irgendeiner Form eine Ver trauensfrage verbindet, die auf di« Finanzfragen besonders Bezug nimmt. Ein solcher Entschluß würde nach der Auf fassung parlamentarischer Kreise die Schwierigkeiten auch nur vermehren, da die Volkspartei sich dann gezwungen sähe, ihre Minister aus dem Kabinett zurückzuziehen. Es ist übrigens möglich, daß über die Finanzfragen jetzt noch zwischen den Fraktionen unter der Hand weiter verhandelt wirb. Im Reichstag verspricht sich jedoch auch hiervon nie mand «ine Annäherung. Die Frage, was nach der Schluß abstimmung über die Uounggvsetze werden wird, bleibt damit weiter vollkommen offen. Nie MW WgNIM rii der MeMmdeUeSm. * Berlin. Amtlich wirb mitgeteilt: In der unter dem Vorsitz des Reichskanzlers abgehaltenen Besprechung der Führer der Regierungsparteien wurde festgestellt, daß der Standpunkt der Parteien znm Finanzprogramm -er Reichsregiernng sich nicht geändert hat. Die Verhandlungen wurde« daher für beendet erklärt. Milk MrMlWll im WWW. Berlin. (Funkspruch.) Im Reichstag versammelte sich heute früh die Zentrumösraktio«, um di« durch das gestrige Scheitern der Parteiführerbesprechung geschaffene kritische Lage zu beraten. Eine Sitzung des Fraktionsvor standes war vorhergegangen. Mittags fanden auch Frak tionssitzungen der Deutschen Bolkspartei und der Demokra ten statt, während sich Sozialdemokraten und Bayer. Bolks partei erst nach der Plenarsitzung des Reichstages ver sammeln. Um 11 Uhr traten im Reichstag die Parteiführer der Sozialdemokraten, der Demokraten, deS Zentrums und der Bayer. Bolkspartei, ohne die der Deutschen Bolkspartei, also die Vertreter etwa der sogen. Weimarer Koalition, zu einer Besprechung zusammen. Tas ReichSkabiuett war für 12 Uhr zu einer Sitzung einberuseu. Ak MkWMklMW der Weimarer Koalition in, Reichstage dauerte eineStnnde Man erörterte dabei, wie das Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger hört, die Möglichkeit einer Ver abschiedung von Aonngplan, Etat und Deckungsvorlage« durch ein« nur ans der Weimarer Koalition bestehende Mehrheit ohne die Deutsche Bolkspartei. Die Bayrische Bolkspartei machte ihre Zustimmung z» dieser uene« Soa- litionsbildung von einem Entgegenkommen der anderen Parteien in der Biersteuerfragc abhängig. Die anderen Parteien waren nicht abgeneigt, diesem Wunsche zu ent sprechen, doch die Deckung des dadurch entstehenden Ein nahmeausfalls machte Schwierigkeiten. Ferner wider sprachen die Sozialdemokraten der Absicht der übrigen Par teien, jetzt schon Steuersenkungen sür das nächste Jahr fest- znlege». Zur Beseitigung dieser beide« Hauptichwierigkeite« sol len die Parteiführerbesprechnngeu wahrscheinlich noch Henle nachmittag fortgesetzt werde«. Berlin. jFunksprnch.) Die Zeatrnmsfraktio» des Reichstages hielt heute Montag vormittag eine Sitzung ab in der der Fraktionsvorsitzende Dr. Brüning über die am Sonntag stattgefundenen Verhandlungen berichtete. Eine Aussprache fand nicht statt. Die Fraktion beschäftigte sich dann mit Agrarfragen. Verantwortlichkeit zu lösen hat Er darf der Ueberzeugung leben, daß das ganze oeutsche Volk mit größter Spannung und innerer Anteilnahme der Kür des neuen Reichsbank- prästdenten folgen wird. Glück auf! M Alk ii MmM. d. Paris. Die UeberschwemmungSkatastrophe scheint am Sonnabend zum Stillstand gekommen zu sein. Die Was- sermafsen beginnen abzuslteßen, die Wasserspiegel beginnen allmählich zu finken. Das sichtbarste Zeichen dafür ist di« Tatsache, daß eine Gefahr für Bordeaux nicht mehr besteht. Die Garonne hat zwar die Kais überschwemmt, aber die Stabt selbst ist verschont geblieben. De« Bewohner» biete« sich erschütternde Bilder. Die Flut trägt die zerstörte Habe vieler unglücklicher Menschen ins Meer hinaus, Holzballen, Möbelstücke, halbe Dächer, ertrunkenes Vieh. Die Wasser polizei sucht Len Fluß nach Leichen ab, die angeschivemmt werben. Ueber bas Katastrophengebiet selbst sind noch immer widersprechende Nachrichten im Umlauf. Während sonst bet ähnlichen Fällen zunächst immer übertriebene Meldungen tn die Welt geschickt werden, war diesmal genau das Gegen teil der Fall. Die Regierung versuchte, ihre mangelhafte Aktivität dadurch zu verschleiern, daß sic die Katastrophe zunächst als wenig bedcmtungsvoll htnstellte. Man sprach erst von hundert, bann! zögernd von dreihundert Toten. Heute geben aber schon die offiziellen Berichte 969 Tote zu. Nach privaten vorsichtigen Schätzungen ist die Zahl aber um ein Vielfaches höher. Es sind mehrere Städte und Ortschas. ten vollkommen überschwemmt «nd zerstört worden und die Zahl -er Geretteten läßt sich jetzt annähernd übersehen. Dabei stellt es sich heraus, daß etwa 6600 Personen vermißt werden. Rechnet man damit, daß von diesen 6000 Personen noch 2909 aufgesunden werden, dann ergibt sich die furcht bare Zahl von 4606 Todesopfern. Daß sich in den über schwemmten Ortschaften noch lebende Menschen befinden, kann nicht mehr angenommen werden. Das Katastrophengebiet ist noch immer nicht erreichbar. Von höher gelegenen Punkten am User der riesigen Wasser flächen sieht man jetzt, wie die Trümmer der überschwemm ten Dörfer und Städte allmählich ans den Fluten ans tauchen. Für die Opfer der Katastrophe wird eifrig gesammelt. Das Kabinett Tardieu hat aus eigenen Mitteln allein 59 999 Francs aufgebracht. Die Stadt Paris spendet eine Million. Die französischen Banken geben im allgemeinen Summen von 20 999 Francs. Auch ans dem Ausland kom men Sendungen. Sv IM 009 Francs vom Papst, 25 m, Francs von Mussolini. MIMmrr RwrittmMtkn. au. Berlin. Wie uns von einer, dem ReichSsinanz- minister nahestehenden Persönlichkeit versichert wird, trägt sich der Reichssinanzminifter mit dem Gedanke», fein Amt »tederzulegen, falls die Volksvartei weiterhin gegen ihn eingestellt ist und sich auch hinter die Entschließung der Epitzenverbände stellt. Allem Anscheine nach rechnet Moldenbauer mit einer Tesamtdemisston der Regierung. Sollte diele noch vermieden werden, so dürfte er von sich aus die Konsequenzen ziehen, falls ihm von der eigenen Partei weiterhin die Gefolgschaft versagt wird.
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