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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370128029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937012802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937012802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-28
- Monat1937-01
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fteNung Irrt Haut monatlich NW. 9.W, durch »ostbrzug «V». ».ra «inlchl. «9,1 «ps. «oftgeb. lohn« Postjl.stellun««gebührt b«t Ilebeninal toltchenll. verland. Sin»el-Nr. lo Nps., aubrr- dalb Lochien« mit Morgen-Au«gad« lb «ps. kl» mm breit» ll^Rpf. «schlüge nach Stalsel v. gamUieuanzeigen u. Stellengeluche vtwtmeter- »etl« « «pf. Mssergeb. »0 «pf. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchrtststücke werden nicht ausdewabrt straßeZS/tt. Fernruf 212^1. Postscheckkonto loäS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschaft Dresden und de» Schtebramte» beim VLerverstckerungsamt Dresden Lta/tn wtttst wsttsr 8m April dritter ZheaterprM in Moskau Bucharin, Vutna, Rykow auf -er Anklagebank Warschau, 28. Januar. Mich einer über Riga nach Warschau gelangten Moskauer Meldung wird im Ltzrril ein dritter Theaterprozeh gegen angebliche Trotzkisten erössnet werden. Aus der Anklagebank werden der Lhef- redakteur der „Jsweslija". Bucharin» der bisherige Militärattache der Sowjetbotschaft in London, Putna, der Adjutant des Marschalls Tuchatschewski, Smuty, der frühere Auhenminlster der Ukraine und Sowjetgesandte in Paris, Rakowski, einer der nächsten Freunde Lenins, Rykow, und eine Reihe weiterer alter Bolschewisten Platz nehmen. Die „Deutsch-diplomatische politische Korrespondenz" be- fasst sich in einer Betrachtung mit dem gegenwärtigen Prozess. Es heisst darin, es sei bezeichnend, und zwar in mehr als einer Hinsicht, dass die jetzt in Moskau angeklagten Kom missare, die beinahe 20 Jahre massgebend waren, sich in ihren Geständnissen nun selber als Lumpen bezeichneten. Es könne bet diesem traurigen Drama säst erheiternd wirken, wenn in diesem Prozess Deutschland als „mitverschwore ner Angeklagter" bezeichnet wird. Für den deutschen Natio nalsozialismus sind die Bolschewisten aller Prägungen gleich. Für ihn ist es deshalb belanglos, wie der — wohl in erster Linie ans persönlichen Gründen auSaefochtene — Machtkamps der verschiedenen Richtungen auSgeht. Die ganze Vergangenheit drückt Anklägern und Angeklagten einen ae- weinsamen Stempel aus, -er sich nicht nur aus di« Welt- anschauung, sondern auch aus die Methoden erstreckt, denen ein gequältes Land fast zwei Jahrzehnte hindurch auSgesetzt ist. Zunächst den Völkern des russischen Reiches aufgczivungcn, soll dieses System mit seinen Irrungen und Schrecknissen ja nunmehr auch aus Spanien ausgedehnt werden. Bor den zerstörenden und »ersetzenden Wirkungen solcher „Kultur" hat Deutschland immer gewarnt. Nun sieht die Welt wieder einmal auf offener Szene jene Spielart der „Demokratie", zu deren Kreis Sowjetrnssland ja von namhaften Vertretern der westlichen Demokratien so ost und so herzlich gerechnet worden ist. Auch Lenins Milwe wir- vor Gericht veftellt vradtmolänug unooror vsrlluor SvdrMloltuug Berlin, 28. Januar. Der rücksichtslose Bernichtungsfeldzug, den Stalin gegen alle Anhänger Bronstein-TrotzkiS eingelettet hat, ist jetzt auch aus die nächsten Verwandten Bronstein-Trotz- kis, die noch im Gebiet der Sowjetrepublik leben, ausge ¬ dehnt worden. Unter den verhafteten Angehörigen Trotzkis befinden sich eine Tochter und eine Schwester des ehe maligen Begründers der Roten Armee. Beiden Verhafteten wird vorgeworsen, dass sie sich an einer geheimen Organi sation beteiligt hätten, die sich die Aufgabe gestellt habe, Stalin zu stürzen. Der Tochter Bronstein-TrotzkiS, die in Kraönojarski verhaftet wurde, wird der Vorwurf gemacht, dass sie ausserdem die Arbeiter des dort befindlichen Bergwerks zur Sabotage veranlasst hätte. Die Schwester Trotzkis war mit Kamenew verheiratet, der im ersten Trotzkistenprozeh -um Tobe verurteilt und erschossen wurde. , Durch verschiedcutliche Berösseutlichnuge« «ar inzwischen anch bekannt geworden, dass die Witwe Lenins ftch an dem Kamps gegen Stalin beteiligt. Sie macht ihm tnSdeson» bere de« Borwnrs, das politische Testament fhreS ManneS nicht in dem von ihm gewümchteu Sinn« z« »ollftrecke«. Stalin hatte bisher davon abgesehen, gegen LeninS Witwe etwas z« «nternehmeu. Er liess ihr nur verschiedentlich Verwarnungen zugehen. Nachdem aber ossenbar diese Ber, Warnungen nicht den geringsten Erfolg gehabt habe«, soll seht der Beschluss gefasst worden sei«, anch die Witwe Lenius wegen Trotzkismus vor Gericht z« st«l 1 e n. Stalins Bernichtungsfeldzug macht nicht einmal vor seine» bisherigen engsten Mitarbeitern Halt, wenn gegen diese der Verdacht erhoben worden ist, dass sie an „Kon spirationen" gegen ihren Chef tctlgenommen hätten. So soll jetzt auch sogar der Letter der GPU, Jagoda, in Ungnade gefallen sein. Jagoda ist nach Meldungen, die heute englische Zeitungen wtedergebcn, in den Ruhestand versetzt worden. Damit tst er aus ber GPU ausgeschaltet. Stalin soll ihm ins besondere den Vorwurf machen, dass er nicht mit der notwen digen Schärfe gegen die Trotzkisten vorgegangen sei. An Stelle Jagodas soll nunmehr Jeschkow die Leitung der GPU übernehmen. NeueMMafttepocheVerlin-wien vradtmolckung uoooror SvrUnor SobrUtlvltung Berlin, 28. Januar. Die jetzt beendeten deutsch-österreichischen WtrtschaftSver- Handlungen bilden eine wettere erfreuliche Etappe aus dem Wege des Ausbaues der deutsch, österreichischen Wirtschaftsbeziehungen. Wie im Wirtschaftsverkehr Deutschlands mit Italien, Schweden, Belgien, Holland und anderen Ländern, so sind auch im Wirtschaftsverkehr Deutsch land-Oesterreich R e g t e ru n g S a us s ch ü s s e für di« Rege lung der Wirtschaftsbeziehungen eingesetzt worden, denen eS obliegt, sich ergebende Zweifelsfragen zu klären, ohne dass man gleich grosse offizielle Verhandlungen etnleiten muss. Wie sich diese RegterungsauSschüsse auch im Verkehr mit anderen Landern bewährten und als sehr nützlich erwiesen haben, so ist mit Recht anzunehmen, dass sie sich auch in den Be ziehungen Deutschlands mit Oesterreich als fruchtbar erweise» werden. Die jetzt zum Abschluss gebrachten Verhandlungen haben die materielle Ausfüllung des Rahmens gebracht, der durch die deutsch-österreichische Vereinbarung vom 11. Juli des vergangenen Jahres geschaffen worden war. Diese denkwürdige Vereinbarung, die nicht nur die politischen Spannungen zwischen den deutschen Nachbarstaaten beseitigte, leitete auch eine neue Epoche der deutsch-österreichischen Wirt schaftsbeziehungen ein, deren Ausbau damals ausdrücklich vorgesehen wurde. Die jetzt aetrossenen Vereinbarungen sehen hauptsächlich vor, bass sich der Wirtschaftsverkehr in der Welse vollzieht, dass ber volle Betrag, den Oesterreich für seine Ausfuhr nach Deutschland erwirbt, Ihm wieder voll zufliebt. Die Ver handlungen haben festgelegt, dass Oesterreich dem Reich gegen über, was den reinen Warenverkehr angeht, passiv bleibt, damit so der Ausgleich für den Reiseverkehr nach Oesterreich usw. geschaffen werben kann. Deutschland wird aus Oesterreich landwirtschaftliche Erzeugnisse und Holz so wie gewisse industrielle Produkte etnstthren, so dass auch die österreichische Industrie von den neuen Abmachungen pro fitiert. Aus Deutschland werden nach Oesterreich die ver schiedenartigsten industriellen Waren, Halbfabrikate usw. ge liefert werden. Für den Reiseverkehr konnte über den bisherigen Rahmen hinaus dadurch eine wesentliche Ver besserung geschaffen werden, dass es möglich ist, nunmehr regelmässig Schtllingbeträge zur Verfügung zu stellen. Immer hin ist es auch jetzt noch nicht so, bass der deutsch-österreichische Reiseverkehr bereits wieder in dem Masse ausgenommen werden kann, wie er in den Jahren ohne Devtsenbeschränkung möglich war. Hier kann man nur hoffen, dass sich in Zukunft noch weitere Verbesserungen durchführen lassen. Bank von Frankreich ver-ovvrtt Diskont Dr. Scheel über die studentische Neuordnung Leistung un- geistiges Niveau müssen vom Stu-entensührer verlangt werbe« Paris, 28. Januar. Die Bank von Frankreich hat am Donnerstag ihre« Diskontsatz, -er ab IS. Oktober 1SS6 2 ». H. betrug, «m 2 ans ä v. S. heranfgesetzt. Ferner ist der Zinssatz fiir Vorschüsse auf Wertpapiere von «,S auf S v. H. und der Zins» satz für SV,Lage-Kredite von 2 ans 4 v. H. erhöht «orde«. Braunschweig, 28. Januar. I« Braunschweig trafen sich am Mittwoch die AmtSletter ber Reichsstudentensühruug, die Gauftudeuteusührer aus de« ganze» Reich und die Studentensührer des Gaues Sübhan» «over-Brannfchweig, nur unter Leitung des Reichsftndenten» sührerS Dr. Scheel ihre erste ReichSarbeitStagnng durchznführe«, di« im ReichSfägerhos Ferman« Göring" abge halte» «mrde. Der RelchSstubentensührer Dr. Scheel sprach in gründ- fäylichen Ausführungen über die Aufgaben des studentischen Führers. Er betonte dabet, bass sämtliche Amtsleiter aus- nahmsloS ihr Studium mit gut und teilweise mit sehr gut beendet hätten, und ging dann auf die Bergangeuhctt der studentischen Entwicklung ein, die manche schwere Stunde auf- znwelsen hätte. An diesen Missgeschicken dürfe man aber nicht irgend jemandem die Schuld geben, sondern sie liege ganz allein bei den Studenten selbst. Das Ziel ber Studenten führung müsse in der Einigung des deutschen Studenten- tums liegen. I« seine« «eitere« AuSsührnnge« kam der Vortragende ans de« örtliche« Student««führer z« spreche«. Er müsse der Betreuer «ud Vertraute seiner Stud«ute«schast sei«. Die Voraussetzung dasür lei die Leist««« «»d das geistige Niveau, das «i« Stud<«1e«führer ««bedingt ausweise« müsse. Dazu gehöre auch charakterliche Fähigkeit, Einsatzbereitschaft und Omerwilligkeit. Im übrige« sollte» «ur solche Studenten mit Führerstelle« betraut «erde«, die über «tue gewisse Reise versügen, zum mindeste« aber bereits länger« Zeit a« einer Hochschule eingeschrieben sind. Dr. Scheel ging dann aus das Verhältnis zur Hitler- jirgend ein und sagte dabet es sei unser Wille und unsere Pflicht, die Arbeit der Hitlerjugend in vorbildlicher Weise auf der Hochschule sorlzusetzen. Gerade durch die Erziehung der Hitleriugcnd komme heute ein ganz anderer Mensch auf die Hochschule, als es vor ll>83 grwefcn sei. Diesen Menschen gegenüber hätten die Hochschulen sehr hohe Verpflichtungen. Am Boräbend wurden tn der Technischen Hochschule die Mahnmale geweiht, die bi, Braunschweiger Studenten- schast ihren beiden ermordeten Kameraden und national sozialistischen Vorkämpfern Arel Schaffeld und Gustav Schulze errichtet hat. Ein Sturmkamerab ber beiden Toten hielt eine Ansprache, in der er des Lebens und Sterbens dieser beiden vorbildlichen Führer und Kameraden gedachte. Ministerpräsident KlaggeS hielt die Wciherede und schilderte den Opfertod der beiden Studenten. Heute wisse jeder, diese jungen Kämpfer sind keine vergänglichen Menschen mehr, sondern sie sind Mahner, ewiges Vorbild für unS und die kommenden Geschlechter geworden. Krakauer Studeuteuorgauisatiou sührt de« Arierpara« graphe« ei«. Eine der grössten RechtSstudentenorganisattoncn in Krakau hat mit 821 gegen SS Stimmen die Einführung beS Arterparagraphen beschlossen. Diese Krakauer Studenten organisation hat sich damit als erste polnische Organisation die Grundsätze des Arterparagraphen zu eigen gemacht. - Kreuzer „Gm-en" tn Nanking Nanking, 28. Januar. Am Donnerstag ging der Kreuzer „Emden" im Safen von Nanking vor Anker. Zum Einlaufe» des deutschen Kreuzers hatten sich fast alle tn Nanking lebenden Deutschen und viele Chinesen im Hafen etngesunden. Nach den üblichen Besuchen und Gegenbesuchen wird der Kommandant ber „Emden", Kapitän Lohmann, mit den Vertretern ber deutschen Botschaft am Freitag einen Kranz am Mausoleum SunyatsenS ntederlegen. Die Freude Uber das Eintreffe» der „Emden" ist bet den deutschen Volksgenossen in Nanking besonders gross, weil ihnen ber jetzige Besuch Gelegenheit gibt, mit den Männern ber Besatzung gemeinsam die Feier des 80. Januar zu begehen. Sle fu-eten-euWen Spllttttpartelen bei Kobra Henlein wir- vvn Prag übergangen - Keine Reuregelung -es -rutsch-tschechischen Verhältnisses Prag, 28. Januar. Ministerpräsident Hodza empfing am 27. Januar den Minister Czech sDeutsche Sozialdemokratische Partei). den Minister Spina lBund der Landwirtes und Dr. Luschka lKlubobmann ber Deutschen Ehristllchsoztalen Partei), die ihm eine Denkschrift über einige Wünsche der deutschen Re gierungsparteien bezüglich einer Besserstellung der Lage ber Sudetcndentschen, die von den genannten Parteien aber nur zum kleinsten Teil vertreten werden, überreichten. Sowohl aus den Ansprachen, die dabei von den Vertretern ber deut schen Regierungsparteien gehalten wnrden, als auch aus der Antwort des Ministerpräsidenten Hodza geht hervor, bass «S sich keineswegs um eine grundsätzliche Neuregelung des Ver hältnisses zwischen Deutschen und Tschechen innerhalb der Tschechoslowakei, etwa aus Grund von gesetzlichen Vorlagen oder gar durch eine Verfassungsänderung handelt, sondern dass lediglich gewisse BerwaltungSmassnahmen vorgesehen sind, di« sich durchaus im Rahmen der geltenden Gesetz« bewegen. Die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins, die schon bei den Wahlen im Jahre lS8ö mehr als zwei Drittel aller deutschen Wählerstimmen in der Tschecho slowakei erhielt, beharrt gegenüber den bevorstehenden Ver handlungen zwischen den deutschen Regierungsparteien und der Prager Regierung über diese Wünsche auf dem Stand punkt einer grundsätzlichen Regelung des deutsch, tschechischen Verhältnisses und nimmt an diesen Verhand lungen nicht teil. E Der Run-sunk wte-rrhvtt -ie Führer-Re-e Berlin, 28. Januar. Alle beutsche« Sender, mit Ausnahme des Deutschland« senderS, wiederhole« die ReichStagSrede des Führers vom >0. Januar am Sonntag, dem »1. Januar, in der Zeit »o« 11 RS 1« Uhr.
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