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Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193805319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-31
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1938
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ÄNLEiatNpr-ist: Trundprels: »k« Ispaltig« Mw-Zelle Im An« zeigentril 14 Rps., Stellengesuche und privat« Fanülienaa,eig«a sRpf., di« 7» «w breite wro-Zeil« im Trxtteil 1,1 o RM. _ . . Nachlaß nach Malstaffel I ober Mtngenstafftl v. Lrirfgebühr für Ziffer- Schrifileltung, Verlag and HauplgeschDSAelle: Dresden A, Aerdlnandstraße 4 anz-ige» x, npf. aussihl. p»rt». Zur Z«i« «st Anzeigenpreis,ist- Nr.»gamg. Dresdner Neneste Nachrichten m« S-n»-I-. IM» Znvu-rl-.Z-iion, lhierzu »sRpf. Zustellung«geb.) Kreurbanbs«nd.r Für bi« Woche 1-00 AM. Einzelnummer 10 Äpf., außerhald Srotz-Vresben« 15 Rpf. postanschrist: Dresden «1. 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Der Ruhm, den sich diese Blätter darob gerechterweise bei all denen erwarben, denen nichts am Weltfrieden, aber sehr viel an seiner Gefährdung liegt, hat nun auch die englische Zeitung „Sunday Graphit" nicht ruhen lassen. Man überlegte sich, wie man die Lei stungen der Kollegen noch überbieten könnte, und man sand eine neue Variante des frevelhaften Spiels: Man erfand einfach ein Interview mit demFührer. So erklärte ein gewisser Edward Prlce-Bell im „Tunday Graphit", eine Unterredung mit dem Führer gehabt zu haben, bet der u. a. Adolf Hitler vom Vor schlag eines „Luftlocarno" an der Westgrenze und von der Vorbereitung eines allgemeinen FriedenSplaneS lür Europa gesprochen habe. Die Perfidie dieses er fundenen Interviews ist klar, denn sowie nun das Tementt kommt, das die Wahrheit seststellt, dab es sich hier um eine plumpeFälschung handelt, wird es nun zu neuer Verzerrung und neuer Verleumdung benutzt. Was der Zweck des ganzen Spiels ist, in -em nun also auch mit gefälschten Führer- JnterviewS gearbeitet wird. Auf die Frage: Wer bedroht den Frieden? gibt auch dieses neue Bet- spiel der Fälschermethode eine klare Antwort. Haß übers Grab hinaus Am Grabe pflegt in der-Bqnnmeile der politischen Anständigkeit die Gegnerschaft zDschweigen. Dab dies bei den Blutzeugen von Eger in der tschechischen Presse nicht der Fall gewesen ist, ist vielleicht bei den Methoden dieser Presse nicht erstaunlich, aber auf alle Fälle sehr bezeichnend. Zwei Egerländer Bauern sind der Kugel eines Tschechen erlegen, und das ganze Liibetendeutschtuin hat in einer würdigen Trauerseier von ihnen Abschied genommen. Darüber aber weib der Leitartikel der „Lidove Noviny" nur zu sagen: „Tic reisende Ernte ist um zwei Wirtschaftler ärmer, das ist die ganze Bilanz dieser Feier", und sein Kollege vom „Narodny Osvobozent" erdreistet sich sogar zu schreiben, die zwei Ermordete» seien nach dem Genieben von acht Vierteln Wein in der Morgendäm merung auf dem Motorrad aus einem Weinkeller zurückgekehrt, in.welchem Zustande sich auch der beste Motorradfahrer ein bibchen aus seinen Schutzengel verlassen müsse." Tab dabei die amtliche Untersuchung die völlige Nüchternheit der beiden Ermordeten festgestellt hat, ist vielleicht noch weniger wichtig zur Kennzeichnung der Persidie dieser Zeilen in dem tschechischen Blatte als die Gesinnung überhaupt, die aus ihnen spricht. Diese Gesinnung Rowdy-Geist zu heiben, hiebe die RowdyS »och beleidigen, die sich zweisellos mehr Erinnerung an Anständigkeit bewahrt haben als diese tschechischen Lchreibcr. Erlebte Dichtung und Reimschmiederei Der Retchssugendführer hat vor den Teil nehmern des Reichssührerlagers der HI. in Weimar bei einer Morgenfeier eine Ansprache gehalten, die in erfrischender Deutlichkeit die geschäftstüchtige und charakterlose Retmschmiederet anprangerte, die das geistige Gut, das in der Kampszeit kostbares Gold war, zur billigen Scheidemünze herabwürdigte. Es war Zeit, dab das einmal von berufener Stelle gesagt wurde. Und der Ausgangspunkt, den Baldur von Schirach für seine Stellungnahme wählte, war ausge zeichnet für die Klärung der Situation. Er sprach zu- nächst über die mit dem Nationalen Buchpreis ausge- zeichnete Sammlung von Versen österreichischer Hitler jugend „Das Lied der Getreuen". Er zeigte, wie diese Dichtungen „aus der Einfalt ehrlicher Herzen" geschrieben wurden, wie sie erfüllt sind vom echten Erlebnis des Kampses, wie sie in der Einfachheit ihrer künstlerischen Gestaltung, in der Keuschheit ihrer Sprache, in der unbedingten Echtheit der Gedanken und Gefühle, in dem festen Glauben an Deutschland tiefeEhrfurchtvorSpracheund Volk offenbaren und zu wecken vermögen. Bor solcher Leistung mübten, so meinte der Reichs- iugendsiihrrr mit Recht, btt Betriebsamen, die kon junkturbeflissenen Reimeschmiede in Scham verstummen. Er nannte die Machwerke jener Dichterling«, in denen es von Standarten wimmelt und von Fanfaren nnd Treueschwüren nur so schallt, Hafenviertel von Valencia geräumt Franco-Truppen 90 Kilometer vor der Gtadt Sonderbienst -er Dresdner Nenesten Nachrichten Salamanca, 81. Mai. sUnited Prehj Die neuen Erfolge der Franco-Truppen gefährden nunmehr die Zusuhrvcrbindung Madrids mit der Küste. Auhcrdem sind die Nationalen nach der Be setzung von Puebla de Valverde längs der Strabe Saragossa—Valencia bis aus M Kilometer an Valen cia herangekommcn und drohen die 6» »Oll Mann der an der Castellon-Front stehenden Barcelona-Truppen cin- zukreisen. Barcelona hat sich deshalb zur Entsendung einer roten Division ans dem Seewege von Katalonien an die Castellon-Front vcranlabt. Ter vntschluh hier zu sei gesabt worden, nachdem man erkannt hatte, dab die von den Barcelona-Truppen an der Pyrenäen, sront geführte Entlastnngsosscnsivc eine nieder schmetternde Schlappe für die Roten zeitigte, und dab der Gegner nicht zur Abziehung bedeutender Trup- penmassrn von der Castcllou-Terucl-Front gezwungen werden konnte. Aqch bedeutende Luststrcitkräste stehen, wie eS heibt, zur Ürbersührung an diese Front bereit. Der Häuptling Miaja hat auch schon Vorbereitun gen sür die Ersetzung Valencias als Hauptvcrsor« gungshasen Madrids durch Alicante und Almeria gc« trossen. ES wurde nämlich die Evacuicrung der am Hasen gelegenen Stadtteile innerhalb von acht Tagen angeordnet. Diese Mabnahme hat unter der Bevöl kerung grobe Bestürzung erregt; denn Valencia ist bereits mit Flüchtlingen überfüllt und die Evakuier ten wissen nicht, wo sie nun unterkommen sollen. An der Teruelsront geht der Haupikampf derzeit um das Städtchen Albocacer, das von den Roten wegen des dort befindlichen wichtigen Waren- und Materiallagers zäh verteidigt wird. Es wird jetzt von den Nationalen im Norden nnd Westen angcgrissen. Nach seinem Fall rückt ein Angriff aus Castel lon in unmittelbare Nähe. General Aranda rückt längs der Küste vor, in dem er den Feind weiter vor sich her treibt. Die nationale Luftwaffe hat am Mon tag die Befestigungen Madrids bombar diert. Die Stellung Barcelonas wird also von Tag zu Tag kritischer. Zur Verstärkung der bolschewistischen Streitkräfte haben daher die sowjetspanischen Macht haber an der Castellon-Front angeordnet, dab sofort sämtliche Anlassen der Gefängnisse und Zuchthäuser fr rizulassen und in die Fronttruppen einzn reihen seien. Um einen Ausstand der Bevölkerung, die infolge mangels von Verkehrsmitteln noch nicht evakuiert werden konnte, zu verhindern, haben die spanischen Bolschewisten ihre Schreckensherrschaft noch verstärkt. Prag erweitert die Wehrerziehung Telegramm unsres Korrespondenten 8. Prag, 81. Mai Neber die Wehrerziehung, der alle tschechischen Staatsbürger vom S. bis kü. Lebensjahr unterliegen, sind jetzt einige neue Durchführungsverordnungen er schienen. Aus ihnen geht hervor, in welchem Make die tschechische Bevölkerung von srühcstcr Fugend an bis säst ins Greiscnalter sür militärische Zwecke aus gebildet wird. In den neuen Verordnungen wird zunächst be stimmt, dab lediglich Militärorgane die Wehr erziehung zu orgaitisiereu und zu leiten haben. An der Spitze wird ein noch zu ernennender Militär- inspekteur stehen, dem eine besondere Abteilung im Nationalverteibigungsministerium eingerichtet wird. Fm gesamten Staatsgebiet wirb man Wchr- erzichungszentreu bilden. Den gröhtcn Wert in der Ausbildung legt man natur- gemäb ans die jugendlichen. Bereits in den Unter stufen der Schulen wird Schieben gelehrt. In der höheren Stufe kommt bann die Ausbildung in andern Waffen an die Reihe. Junge Männer bis zum 17. Lebensjahre haben jährlich 7N Stunden der Wehr erziehung zu widmen, darunter SN Stunden der moralischen, sachlichen und körperlichen Wehrvor- bereitung und 20 Stunden den Hilfs und Schutz diensten. Aeltere Leute müssen sich jährlich 40 Stunden der Wehrerziehung zur Verfügung stellen. Frauen bis zum 21. Lebensjahre werden von der Wehr erziehung in SN Stunden ersaht, über dieses Alter hinaus nur noch 80 Stunden. Personen beiderlei Geschlechts, die das 8N. Lebensjahr überschritten haben, sind bis zur Beendigung ihres SN. Lebensjahres der Ausbildung aus dem Gebiete der Flugabwehr unterworfen. Bis zum Ende des Jahres 1S45 sind auch Personen zwi schen SN und NN Jahren in der zivilen Flugabwehr auszubildcn. Oie Amerika-Slowaken in Prag Telegramm unsres Korrespondenten 8. Prag, 81. Mai Die amerikanischen Slowaken, die das Original des Pittsburger Vertrags in die Tschechoslowakei gebracht haben, trasen am Montagabend in Prag ein. Sie sind am DienStag Gäste des Präsidenten der Republik und am Abend bei Ministerpräsident Hodscha. Für Mitt woch ist im Programm eine Einladung beim Auhen- minister Dr. Krosta vorgesehen. Da der Pittsburger Vertrag sür die Slowaken das wichtigste Dokument ist, das sic überhaupt besitzen, hat man alle erdenklichen Borsichtömahnahmen getrossen, um Eventualitäten von vornherein auSzuschliehen. So wurde das Original an einem sicheren Orte hinterlegt, den nur Pater Hlinka und einige Herren seiner Umgebung kennen. Die slowakische Abordnung wurde von den tschechi- scheu Amtsstellen nahezu enthusiastisch empfangen. Krampfhaft bemühte man sich, den Besuch als tschechische Angelegenheit zu behandeln. Aber schon die Erwiderung des Leiters der slowa kischen Abordnung aus die Begrühungsansprachen gab dem tschechische» Enthusiasmus einen erheblichen Dämpfer. Die amerikanischen Slowaken hätten den Tschechen wohl geholfen, einen selbständigen Staat zu schassen, das ausrichtige Verhältnis zwischen Tschechen und Slowaken sei später aber gestört worden. Der Zweck des Besuchs der Abordnung bestehe darin, dieses Verhältnis wicderherzustellen. Fabrikware, die am laufenden Band hergestellt wird, die „gestanztes Blech" ist und bleibt. Diese Schreiberseelen glauben, den Kampf um die Freiheit nachträglich vom Schreibtisch aus betrachten zu können, aber die Unechtheit ihres Patenlheroismus bleibt immer spürbar. Wer das „Lied der Getreuen" kennt, wird dem ReichSjugendsührer beipflichten und seine klare Stel lungnahme dankbar begrüben, wenn er seststellt, daß hier schöpferische Jugend unsres Volkes in einer Zeile mehr anSspricht, als jene wortreichen Blech schmiede in ihrem ganzen Leben zu sagen vermögen. Diese streitbare Rede hat Unzulänglichkeiten und Charakterlosigkeit vor dem ganze» Volk an den Pranger gestellt. Glückwunsch -es Gauleiiers An die TkSKK.-Motorgruppe Sachsen * Dresden, 81. Mai ReichSstatt-alter und Gauleiter Marti« Mutsch mann hat der RGKK.-Motorgruppc Sachsen und den DKW.«Fahrern NSKK. - Sturmsührer Scherzer, NSKK.-Obertruppstihrer Demelbauer und NSKK.« Mann Fiihler, die sich bei der 1. Internationalen Dcritagesahrt drei goldene Medaillen und den Pokal der Internationalen Verbände erkämpften, in einem Telegranu» Glückwuusch nnd Anerkennung ausge sprochen. ettkauf um Europa Wer am vergangenen Sonnabend durch den Haupt- bahnhos ging, der sah einen jungen Soldaten nach dem andern mit seinem Köfferchen dem Zuge zu streben, der ihn nach Hause zu Muttern führte. Aehn- lich an der Rampe der Brühlschcn Terrasse, wo die KdF.-Schisse ungezählte Angehörige verschiedener Betriebe ausnahmen, nm sie ein paar Stunden aus der Grosistadt zur Erholung zu entsühren. Ucberall strahlende Gesichter der Freude und des Frohsinns über daS bevorstehende erholsame Wochenende. Nicht anders war eS eine Woche vorher, wo plötzlich, ja, man möchte säst sagen, wie aus heiterem Himmel, aus Paris, aus Loudon, aus Prag eine überreizte durch nichts gerechtsertigtc Stimmung Angst in Europa zu erzeugen versuchte. Prag war sür Augen blicke, sür Stunden zum Nabel der Welt gemacht morden, ohne das, hierzu der leiseste Grund vorlag. Verwunderlich war das nur sür den nicht, der ver folgen konnte, wie mit künstlichen Mitteln das Tal der Moldau mit schweren Nebeln verhängt wurde, die eine klare Aussicht vom Hügel des Hradschin aus nicht mehr zuliesien. Man kann auch heute noch nicht behaupten, das, diese Tendenz der Vernebe lung einer klaren europäischen Sicht gewichen sei. Dak dabei jene Kräfte am Werk sind, die allzu gerne den Zeitpunkt hcrbeiwünschen, in dem die friedliche Aufbauarbeit Grosideulschlauds gefährdet werden kann, ist klar. Man braucht unter diesem Gesichts punkt nur einmal die Linkspresse des Westens und diejenige von Prag aufmerksam durchzulesen oder auch nur die Schlagzeilen zu verfolgen, mit der eine künstliche Panikstimmung erzeugt werden soll, um da nach zu erkennen, wo die eigentlichen Störensriede Europas sitzen. Es sind jene j ü d t s ch - m a r x i st i - schcn Hetzer, von denen auch Reichsministcr Tr. Goebbels in seiner Rede am Gautag in Dessau in Anwesenheit des Führers sprach, Hetzer, die ihre Ausgabe darin erblicken, durch die Befür wortung einer bewuftten Fchlorieuticruug der Prager Politik tschechische Provokationen jedweder Art, deren wir in der vergangenen Woche ja genügend erlebt haben, zu unterstützen, um so vielleicht die Westmächte einfach in einen Strudel hinciuzureisien, der ichliek- lich Europa in ein ChaoS stürzen könnte. Tr. Goeb bels hat diesen Scharfmachern und Brunnenvergiftern in Europa sehr eindeutig ihre verwerflichen Pläne vor Augen gehalten. Und es ist die Eigenart solcher ungeschminkten Enthüllungen, das? sie verblüffend in ihrer Wirkung sind, ja da« diese Verblüffung darüber hinaus noch durch die dadurch hervorgeruscne Schnauspause wenigstens etwas zum Nachdenken an reizt. Diese Wirkung ist zweifellos im europäischen Westen festzustellen, wenn z. B. Garvin im „Observer" schreibt, dak die Methode, Prag den Rücken zu stär ken, verfehlt ist. Garvin gibt damit zu, dak die Ein flüsse, die sich in letzter Zeit aus dem Hradschin gel tend gemacht haben, durchaus zerstörender und sinn widriger Natur waren. Dak der Hradschin daran ein erhebliches Teil Schuld trägt, ist allein schon durch die Tatsache bewiesen, das: heute in Moskau angeheuerte Söldlinge die gegen Henlein organisierten roten Stohtrupps führen. Wir erkennen darin wieder jene uns nicht unbekannte Erscheinung, die es sich zum Ziele setzt, durch enge dunkle Winkel und Gassen einen Wettlaus um europäische Machtzonen zu organisieren. Gesichert wird dieser Laus noch durch Maknahmen militärischer Natur zwischen dem Kreml und dem Hradschin. Die Ausstellung der einzelnen Sicherheitsposten besorgt allerdings auch diesmal wieder Parts, das allem Anschein nach als Ergebnis stattgesundener GencralstabSbesprechungen mit Mos kau, eine erhöhte militärische Lustbercitschast der Sowjetunion an den Usern des Duijestr für ange bracht befunden hat. Nicht mit Unrecht meint der „Observer" in diesem Zusammenhang, dak England durch eine völlig Indifferente Haltnng seine indirekte Verbindung mit dem Sowjetpakt bewiesen habe. Muk man angesichts der inneren Verhältnisse Frankreichs heute tatsächlich noch auf die Gefährlichkeit solcher Unternehmungen aufmerksam machen? Prag wird diese Art der Politik freilich als einen Gewinn verbuchen, denn es sieht darin einen Erfolg seiner eigenen Politik, einen Erfolg, mit dessen Hilfe man wieder einmal di« inneren Schwierigkeiten zu überdecken hofft. Aber dies« alte Taktil der Tschechen, durch ansienpolitische Bünb- nisse und Besprechungen tschechoslowa- ktsche Innenpolitik machen zu können, ist solange zum Scheitern verurteilt, als 3'<>MillionenSudetendeutschenachRecht und Gerechtigkeit rufen. Diese primitivsten Ding« im Leben eine» Volkes hat man den Sudeten- deutschen zu lange vorenthalten, als dab Prag glauben
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