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Der sächsische Erzähler : 06.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192803066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-06
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 06.03.1928
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MLIchMLrM-r ZAMo^werdaer Mnzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DK» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtr-aupl- «amrschaft, der Schustnspektion und de» Hauptzollamt» -u Bautzen, de» Amtsgerichts de» Finanzamtes und de» Stadtrat» zu Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle ÄsWMSkÜrmtz Land. DichtesteVerbreMng inallenVokLsschtchteH^ Beilagen: BUdenvoche, Jugend n. Deutschtum, Mode von» Ltz^ Frass und Heim, Landwiüschaftliche Beilage. - Dm» und Verlag »og Friedrich May G.m.b.H.i«vtschos«verda. FemsprecherRr.444und44R «bnw, Mr des solgrnd. Ta-, ariden MtanstA i Tret ix» kbholentn.d« GrtchS^rstrlle Dslchelmmamvetter Kedea Werkt« »«,-asosel» M- dte^L Mn» halbmonatlich Md. 128, beim .. w»ch«Lich SO Ptz E^u^ ^M se-nnL»rud.^nd emmtagnnvnnnr tS PH.) — Mle Postmrstalten, sowtr uns«, tzrWmgmmstrLgern-dt« GefchLft-stttle nehmen Bestellungen entgegn, PrfischeckmKvnto: «net Bresben St». ILLI. Gemein»«« »«bemdsattwfiass« BtschosnmerSa gknnt» 01». »4. I« Falle höhn« Bemalt — Krieg »der sonstiger irgend welcher StSnmg d« Betrieb« der Leitung »der der BefSrderungerinrich. tungen — hat der Bezieh« keine« Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od« auf Rückzahlung de, Bezugspreise». «nzetaenprei» (in Strich,mark): Die 4» »» breit, Nnsoaüloa Drundschristzrile 28 Pig^ örtliche An,ehr« 20 Psa, dk«) «G breite Rrklamezell« (im TeytU) 70 Pfg. Mr da« «chedm» non Anzeigen in bestimmten Nummern und an bchiunnttat Plaa« keine Gewahr. — Rabatt nach Laris. — Filr BanunekH anzelgen tarifmäßigen Ausschlag. — GrMung,»rt Bischohmerd« Nr. 5V Dienstag, den 6. März 1V28. 83. Jahrgang Tagesschau. * Bet der zweiten Beratung de« Etats de» Retchswirt- schaftsministerium» im Reichstag hielt Reichswirtschafts. Minister Dr. Lurtius eine Rede über seine Wirtschafts. Politik Sämtliche Revierkonfercnzen der Bergarbeiterverbände des nordwestlichen böhmischen Kohlenrevier» haben da» Uebereinkommen zur Beilegung des Soafilkkes genehmigt und sich für die Beendigung des Streiks im Sinne der von der Revkerstreikleitung gefaßten Entschließungen ausge sprochen. * In Wien kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Roten Frontkämpfern und der Slcherhettswache, deren Kommandant niedergeschlagen wurde. Bier weitere Wach leute erlitten Verletzungen. * Am Sonnabend hielt Mussolini seine angekündigte Rede in der Südtiroler Frage. Er betonte, daß die faschi stische Regierung die Versprechungen früherer italienischer Staatsmänner nicht anerkennen werde und drohte mit neuen Repressalien gegen Südtirol. * Die Wahlen in Polen brachten dem nationalen Block eine schwere Niederlage. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden di» Leser Aus führliche» an anderer Stelle. Oer Wirtschaftsetat im Reichstag. Vizepräsident Graes Eröffnet um 13.06 Uhr die Sitzung. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung des Haushaltsplanes des Reichswirtschastsministeriums. Der Haushaltausschuß hat in den Etat neueingestellt 100 000 Mark Zuschuß für das Institut für deutsch« Hand werkswirtschaft (50000 Mark zur Förderung der technisch wirtschaftlichen Ausbildung im Auslande). Schließlich wird die Reichsregierung aufgesordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Berufsbezeichnungen „Baumeister" und „Architekt" einheitlich zu regeln und zu schützen. Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius legt die Gründe seiner Konjunkturpolitik dar, die im Jahre 1926 der Ankurbelung der Wirtschaft, im Jahre 1927 der Der Hütungeiner Uebersteigerung der Kon junktur gedient habe. Er sei bestrebt, die Vergebung öffentlicher Aufträge so zu leiten, daß deren Umsang jeweils im umgekehrten Verhältnis zu dem Umfange der privaten Aufträge stehe. Er habe sich weiter bemüht, Preisbewegung und Austrieb der Selbstkosten in Grenzen zu halten. Dos deutsche Preisniveau sei für gesamteuropäische Verhältnisse zu hoch. Die gleichmäßige Entwickelung der Wirtschaft sei besonders im Herbst durch die Kredit- und Ver trauenskrise aus Anlaß des Gilbert-Memorandums gefährdet gewesen. Auslandskapital werde neben eigener Kapitalbildung nach wie vor erforderlich sein. Eine weitere Abdrosselung sei nicht möglich. Auch die Kartellpolitik steht im Dienste der Konjunkturpolitik. Eine grundlegende Re form des Kartellwesens könnte erst nach Beendigung dec Arbeiten des Enqueteaueschusscs «ingeleitet werden. Die Vorwürfe wegen angeblicher Parteilichkeit des Kartell gerichts weist der Minister entschieden zurück. Es finde kei nerlei unzulässige Beeinflussung durch das Reichswirtschaftsministerium statt. Der Minister kommt dann auf seine Verordnung gegen die Eisenpreiserhöhung zu sprechen. Er erörtert dabei das Ergebnis der Verhand lungen und die Bedeutung des jetzt zustande gekommenen „Friedensschlusses". Er hab« dabei im Praktischen und Formalen Zugeständnisse gemacht, um grundsätzliche Erfor dernisse seiner Wirtschaftspolitik durchzusetzen. Wichtig sei vor ollem, daß die eisenschaffende Industrie sich verpflichtet habe, vor der Ergreifung von Maßnahmen, die di« gemein same Eisenwirtschaftspolitik beeinflussen könnten, dem Mi nister rechtzeitig Mitteilung zu machen. Mit Rücksicht auf da» Derhandlungsergebnis habe er seine Verordnung wie- der aufgehoben. Der Minister fordert dann die Gewähr leistung besserer Gemeinschaftsarbeit aller öffentlichen Stel len zur Verhinderung der Durchkreuzung der Wirtschafts politik de« Ministerium». Das Wirtschaftsministerium be schränke sich nickt darauf, Strukturwandlungen der Wirt schaft zu beobachten und. oufzuzeigen, sondern e» suche die entscheidenden Kräfte der Wirtschaft zu fördern. Dies gelte Groener über die deutsche Ftotten- poMik der Vorkriegszeit. Bei der Beratung im Haushaltaurschuß über den Pan zerkreuzer hielt der Reichswehrminister eine groß« militär politische Rede. Groener beschäftigte sich dabei eingehend mit der Flottenpolitik und legte zunächst, bevor er sich «ner- gisch für den Bau de» Panzerkreuzers einsetzte, seinen vor allem auf dem Gebiete der Energiewirtschaft. Er hoffe, daß die stille und zähe Arbeit aller Beteiligten zu deiner Ver ständigung über die gemeinsame Elektropolitik füh ren werde. Zur Klärung des Problems der Gasfern versorgung werde er demnächst alle interessierten Grup pen zusammenberufen. Der Minister legt dann fein« Be mühungen um Handwerk und Mittelstand während seiner Amtsführung dar und sucht die Besorgnisi« zu zerstreuen, die aus Anlaß des landwirtschaftlichen Notprogramms aus mittelständleriscken Kreisen geäußert werden. In die zur Durchführung des Programm» in Aussicht genommenen Beiräte würden auch Vertreter des gewerblichen Mittelstands gewählt werden. Zum Schluß bespricht der Minister die Handelspolitik. Die Steigerung der Passivität unserer Handelsbilanz auf 3,9 Milliarden sei gewiß besorgniserregend. Anderseits dürfe man sich aber auch einmal vorhalten, daß die deutsche Außenhandelsbilanz der Vorkriegszeit ebenfalls passiv ge wesen sei. Angesichts der ungeheuren Schwierigkeit, die der Wiederanschluß an den Weltmarkt in der Nachkriegszeit mit sich bringe, sei das Ergebnis des Ausfuhrgeschäfte» im all gemeinen als erfreulicher Fortschritt zu bezeichnen. Jeden falls müsse in der Förderung der Ausfuhr durch Erport- kreditoersicherung, Garantieleistung, Exportkredite, Bekämp fung de» Protektionismus und Vollendung des Handelsver tragssystems fortgeschritten werden. Exportförderung und Pflege des Binnenmarktes brauchten sich nicht auszuschlie- ßen. Der Minister «rklärt, er habe sich stets auf» stärkste für Hilfsmaßnahmen zugunsten der Landwirtschaft eingesetzt. Er werde alles unterstützen, was zu dsren Rationalisierung und Ertragssteigerung sichren könne. Dagegen könne er kein« Politik mitmachen, die ihr Heil in der Drosselung der Einfuhr, Protektionismus und Autarkie sehe. Die Rückwir- tungen solcher Politik auf das deutsche Gesamtvolk einschließ lich der Landwirtschaft wären verhängnisvoll. Aufrechterhal tung und Vertiefung des Anschlusses an die Weltwirtschaft sei die Schicksalsfrage für Deutschland und Europa. Di« Debatte, die sich an diese Rede anschloß, stand kei nesfalls auf einer hohen Stufe. Der Sozialdemokrat Heinig polemisierte gegen die Wirtschaftspolitik der Deutschnatio nalen und gegen die Haltung der Jndustrievertreter bei Lohnkämpfen und Lohnverhandlungen. Der Redner be dauere, daß der Minister in seinem Kampf gegen die An leihepolitik des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht schließlich nachgegeben habe. Sehr wichtig sei es, daß auch in der Han delspolitik dtzr Grundsatz befolgt werde, daß entscheidender als der Export der Absatz auf dem inneren Markte für die Produktion sei. Abg. Dr. Lejenne-Iung (Dnatl.) betont, die für unsere jetzige Handelspolitik grundlegenden Meistbegünsti gungsverträge mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika und mit England hätten nicht das gehalten, was man von ihnen erwartet habe. Der hohe Einfuhrüber schuß stelle eine der bedenklichsten Indexziffern über die fortschreitende Verarmung Deutschlands dar. Eine ganz un tragbare Belastung für die deutsche Landwirtschaft bildet die Einfuhrziffer für landwirtschaftliche Er- Zeugnisse in einer Höhe von 4zH Milliarden Mark. Der Redner fordert «ine elastischere Ausgestaltung der deutschen Zollpolitik, damit sie in Zukunft Boykottmaßnahmen» Diffe renzierungen und Einfuhrerschwerungen jederzeit begegnen kann, und betont nachdrücklichst, daß die deutsche Landwirt schaft nicht im Interesse einer utopischen Exportpolitik auf geopfert werden darf. Der Redner wantt dringend vor Ratifizierung der Genfer Vereinbarung über das Verbot der Einfuhrverbote. Abg. Dr. Dessauer (Ztr.) fordert einheitliche Wirtschaftsführung und einheitliches Wirtschafts bewußtsein. Das große deutsche Wirtschaftsproblem sei, daß zwei Drittel der deutschen Bevölkerung einen ungenügenden Lebensstandard haben. Jeder deutsche Ernährer einer Familie müsse jährlich von seinem Verdienst 200 Mark als öffentliche Reparationslast an da» Ausland abgeben. Da» Tragische dabei sei, daß man noch nicht erkennen könne, wann diese Last einmal aufhört. Darauf werden di« Beratungen auf Montag, 14 Uhr, vertagt. Standpunkt zur Flottenpolitik der Dorkrieg« zeit dar. Mit einer Offenheit, wie sie in diesen' Falle bet amtlichen Persönlichkeiten der Reichsregierung bisher nickt! gebräuchlich war, behandelte der Reichswehrminister di«! Rückwirkung der Flottenpolitik der Vorkriegszeit auf da«! Landhtzer. Graf Schliessen habe im Jahre ISOH sich dahin entschieden, daß die Entscheidung über die Macht», stellung Deutschlands nicht bei der Marine, sondern an der West- oder Ostgrenze des Reiche» fallen werde. Erj sei als Mitglied des Kriegsministerium» früher mehrfach auch von sozialdemokratischen Abgeordneten gefragt worden? warum man in den Forderungen für da« Landheer so ba? scheiden sei. Im Generalstab habe jedenfalls der Glaube ge herrscht, daß bei einem weniger starken Ausbau der Flott» zugunsten des Landheeres die entscheidenden Armeekorps! auf dem rechten Flügel dtzr Marneschlacht nicht gefehlt hät ten. Nach dieser sehr scharfen Kritik an der Flottenpolitik! der Vorkriegszeit lenkte der Reichsrvehrminister dann mit! der Bemerkung ein, daß diese Feststellung natürlich nicht»! mit der falschen Flottenpolitik im Krieg« und, mit dem NichteinsatzderFlotte zu tun habe. Mer»! dings hätte die Flotte natürlich nicht den Schutz des deut», schen Außenhandels und die Offenhaltung der großen Ueber- seewege gewährleisten körnten. Gerade nach diesem Glaubensbekenntnis müsse er aber um so energischer au» rein militärischen Gesichtspunkten für« den Van de« Panzerkreuzer« elntreten. Der Vertrag von Versailles geb« Deutschland nickt di« Möglichkeit, Kräfte, die man mit der Seemacht nicht besitze, auf die Landmacht zu übertragen, .Er sei gern be»it.H«>. ren, die sich dafür interessierten, Einblick in ein ganz sachüch, geleitetes Kriegsspiel zu geben, um die Wichtigkeit einer, schlagkräftigen Flotte m der Ostsee bei verschiedenen Kon» fliktsmöglichkeiten darzul«gen. Der Reichswehrminister beschäftigte sich dann noch mit den sozialdemokratischen Angriffen auf die Marine, insbesondere mit der Behauptung von angeblichen Zusammenhängen zwischen den Ehrhardt-Organi- sationen und der Marine. Er werde mit allen Kräften sich dafür einsetzen, daß die Marine von den „O.-C.-Leuten" gesäubert werde. Das Material, da» die Sozialdemokra tie veröffentlicht habe, sei aber größtenteils veraltet. Der Reichswehrminister ging dann auch noch zur Br», Handlung der Stellungnahme der Marine zum Kaiserlichen, Pacht-Club über und erklärte sogar, daß er mit dem Dor» stand wegen einer Namensänderung in Verbindung treten werde. Wenn die Verhandlungen keinen Erfolg hätten, würde die Zugehörigkeit von Marineangehörigen zu diesem Klub nicht mehr möglich sein. Nach Behandlung weiterer Einzelheiten dankte der Reichswehrminister allen Abgeordneten, die ihm behilflich sein wollten, die ReichsmaM« aus der politische« Drecklinie hcrauszubringen. Sr. Keubell über bas Scheitern bes Schulgesetzes. Dresden, 4. März. Der Bezirksvcrband Groß-Dresdetr der christlichen Elternvereine Sachsens hatte heute eine Ver-! sammlung ins Bereinshaus einberufen, um seiner Beun ruhigung über das Scheitern . des Reichsschulgesetzes Aus druck zu geben. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzen den Baumgarten führte der Reichstagsabgeordnete Philipp u. a. aus: Das Schulgesetz müsse und werde trotzdem kom men, da es von der Reichsverfassung verlangt werde. Der Redner richtete eilten Appell an die Eltern, den Kampf für das Reichsschulgesetz erneut aufzunehmen. Der Reichrminister d«s Innern Dr. Keudell. der oev- spätet eingetroffen war, führte sodann u. a. folgende» au«: Er könne nur einen großen Ueberblick geben. Anknüpfend an den Gedenktag für die Gefallenen des Weltkriege« sagte der Minister sehr eindrucksvoll, daß all« dies« Helden durch die katholischen und evangelischen Bekenntnisschulen gegan gen seien. Diese Tassache berg« für alle überaus ernste und bindende Pflichten. Es sei falsch, zu glauben, daß die Ellern nickst reis seien für di« Erziehung der Kinder, daß mithin der Staat die Erziehung übernehmen müsse. Man wolle durch aus keine Zersplitterung. Aber der Eintritt für die Eltern rechte sei verfassungsmäßig und daher allen Eltern gesetzlich garantiert, welch« die voll« Verantwortung vor Gott hätten. Wer immer diese Verantwortung sühle, der müsse die christ liche Schule fordern. Die Gewissensfreiheit stehe auf dem Spiele. Wenn man der Gemeinschaftsschule christlichen Eha- rakter genommen habe, so habe man damit ihren wahren Charakter verfchleiert. Sie sei keine christliche Schul«. G*-
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