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Naunhofer Nachrichten : 01.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190407011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19040701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19040701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-01
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 01.07.1904
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W iWW^- Uaunhofer Nachrichten maerstr. 1246. Die Naunhofer Nachrichten erscheine., jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum dcS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittag« 11 Uhr am Tage deS Erscheinens 15. Jahrgang Freitag, den 1. Juli 1904 Nr. 7» Freitag ^tM^emeimlelnlM 8. Karten rlorm! -p-ig. Völker Vi ir den 6N uvsnts - 7u 60 Kühe u jüngere 43 44 38 Iber genährte hard Fleck, nereibesttzer. t höchsten u 6 Jahr, t auSgem stete unge, gc- , gestickt B de, im Wiener Pen geblieben. Langestr. M. t Fahrstuhl i^Vurm- /Xciro^se k zonEse 1'011 velio»! UcN, Logis vermieten und < Aaküa-i-uuguet > Für Jnserentm der AmtShauptmann. ! schast Grimma 10 Pfg. die fünfge- spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. lviehmrki i 1S04 4. Alter« - -gemästete i ! )chlachtw.j —!^2 36 34 ltseken. nburg" Ur. . ndvv. 50 1'l ren > — i e Kühe u f ! MMel u- f-) feineren uzungen . Jahren , sowie 52 48 «gemästete ilachtwcr. Am frühesten wurde cs von Italien her kulturell beeinflußt. Lateinische Sprache und Littcratur, Kunst, römisches Recht, kirchlicher Ein fluß hielten von dort auS ihren Einzug. Dort erhielten deutsche Kaiser die römische Kaiserkrone und Luther kehrte von seiner Romreise zurück mit Reformgcdanken im Herzen. Frühzeitig kamen von Griechenland her griechische Sprache, Littcratur, Kunst und Philosophie. Von Frank» reich gelangte in unser Vaterland im Zeitalter Ludwigs XIV. französische Sprache und Littcratur, Mode und der Geist der Aufklärung, Ideen, die in Friedrich dem Großen und Goethe ihre Verkörper ung fanden. Von England aus wirkten in der Mitte des 18. Jahrhunderts aus das deutsche Bürgertum englische Littcratur, Popularphilosophie und der Parlamentarismus befruchtend ein. Und selbst von Schweden, Norwegen, Däne mark und Rußland ist Deutschland in der neusten Zeit vielfach litterarisch beeinflußt worden und alle auS diesen Ländern geflossenen Bildungs- elementc hat Deutschland assimiliert. Zu Zeiten war diese Erscheinung so stark hervortretend, daß man Deutschland „Ausländer«" mit Recht zum Vorwurf machte. Dies ist aber anders geworden, und auch die alte Zwietracht ist gewichen, seit im neuen deutschen Kaisertume das Nationalgefühl er starkt und die politische Mündigkeit des Vaterlandes gewährleistet ist. Mit scheelen Blicken verfolgen uns Slaven, Romanen, Magyaren, selbst Engländer und Dänen. Jetzt ist Deutschland in der Lage, die Kultur zu exportieren. Nirgends werden so umfangreiche fremdsprachliche, geschichtliche und naturwissenschaftliche Studien betrieben, als bei uns. Nach allen Weltteilen ziehen deutsche Gelehrte. Forscher, Techniker und Ingenieure auS, sodaß in allen größeren Weltstädten deutsche Brüder anzu treffen sind. Aus allen Wellgegenden senden uns Mit zwei Beiblätter«: Illustriertes SotmtagSblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letztere «ll« 14 Tage. -ltc jüng. j !—!64 ,77» I Konzertstücke, auch der vom verstorbenen Ehrenmitglieds Dr. Wolf gedichtete allgemeine Gesang „Die Schützen komm'n" bis der neu anbrechende Tag die Teilnehmer zur Heim» kehr mahnte, da das Hauptfest doch erst noch kommen sollte. Sonntag den 26. Juni. Schon am frühen Morgen rührten sich fleißige Hände, um den Festschmuck in den Straßen zu vollenden und bald weckte feurige Musik zu frischem, frohem Tun. Kurz nach 9 Ubr waren schon Empfangsdeputationen am Bahnhof bereit, die mit den Eisenbahn zügen ankommenden Festgäste zu begrüßen und in ihre Standquartiere zu geleiten, während die Straßen durch zu Pferde oder zu Wagen ankommende Teilnehmer belebt waren. Im Gasthof „Stadt Leipzig" hatten sich die Frauen und Jungfrauen mit der zu weihenden neuen Fahne eingefunden. Es war 12 Uhr vorüber, als mit der Aufstellung der Festteilnehmer begonnen und die Damen mit der noch wohlverhüllten Fahne zu dem Weiheakt auf dem Marktplatz eingeholt wurden. Eingeleitet wurde die feierliche Handlung durch die folgenden Begrüßungs worte des Herrn Bürgermeister Willer: Hochans chnlichc F c st v c r s a m m lu u g ! Als ich von den Ordnern dieses Weiheaktes er sucht wurde, an diesem festlichen Ort und zu dieser feierlichen Stunde ein Wort des Willkommens Ihnen zuzurufen, da habe ich freudig zugesagt. Wird ja dann, wenn ich als Vertreter der Stadt dies tue, gewissermaßen bekundet, daß diese Be grüßung kein persönliches Bedürfnis ist, sondern daß sie die Einwohnerschaft unserer ganzen Stadt Naunhof ausspricht. So ist eS auch. So oft der Appell an die Gastfreundschaft Naunhofs erklang, so oft hat die Bürgerschaft diese Gastsrcundschaft zur Ehre gebracht. Heute sind es nun besonders liebe Gäste, die uns besuchen, Schützen auS der näheren und weiteren Umgebung. Welche Erinner ungen ruft das Wort Schütze nicht in uns wach? Uebcrlicferungcn aus alter Zeit, die Sie zwar nicht mehr betätigen, deren Grundgedanken Ihnen aber auch heute noch eigen ist. Wenn Sie diese alten Aufgaben nunmehr nach den Forderungen der Neuzeit vertauschen und sich dabei mit auf ein anderes Gebiet, durch Ihre Feste auf das Gebiet der Volkstümlichkeit begeben, so ist gerade dies anzuerkcnnen. Dadurch tragen Sic mit bei zur Lösung einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Frage, Sie bringe« die Kreise der Bevölkerung einander nahe. Wert und lieb sind Sie uns also als Gäste und darum heiße ich Sic in Naunhof herzlich willkommen. Haben Sic Dank für die Ehre, die Sie unS durch Ihr Kommen schenken. Zur heutigen Feier hat sich aber auch eine Anzahl hiesiger Vereine cingefundcn. Auch ihnen soll der WillkommenSgruß gelten. Durch ihr Eintreten Helsen Sie das Fest verschönern, dies gebührt eine dankende Anerkennung. Endlich wende ich mich an den Jubelverein, unseren Schützenbund. Er, der sich jahrelang und mit Erfolg um sein Aufblühen bemühte, sieht wieder aul eine Erungenschaft. Ihm wird heute ein Banner geweiht und übergeben. Zu diesem Feste sei ihm der aufrichtige Glückwunsch dargebracht. Möge dic Fahne, sein Feldzeichen, nur in friedlichen Zeiten ihm voranwehen und er ihr nur immer einig folgen. — Wo sich nun Schützen zusammensindcn, da sind sie sich auch ihrer altangestammren Treue bewußt, der Treue zur Heimat, zum Vatcrlande und zu seinem höchsten Schirmhcrrn. Dic heutige Feier kann wohl nicht schöner begonnen werden, als wenn wir unseres Königs gedenken Lassen Sic deshalb unsere Ge fühle ausklingen in dem Ruse: Unser verehrter Landcssürst, Sc. Majestät König Georg lebe hoch' Hieran schloß sich der von Frau Stadt kassierer Müller gesprochene Prolog: In alte, längst verschollne Zeiten Schweift träumend heut mein Blick zurück, Im Geist hör' ich der Harfe Saiten, Ich hör' den Sänger auf der Brück, Ich sch dic turmbewehrten Mauern. Die Wälle und dic Gräben auch Und hinrcr ihnen gierig lauern Den Ritter, der auf Beut' das Äug'. Von seinem trotz'gcn Burgvcrlicße Zog dräuend er herab ins Tal, Bewehrt mit Lanze, Schild und Spieße, Gehüllt vom Kopf zum Fuß in Stahl. Er zog heran im Morgengrauen, Wenn noch dic Stadt im Schlummer lag, Wo ihn kein Türmer konnte schauen, Wo keine Städter waren wach Dic Tore suchte er zu sprengen, ndSeisch, frisches fleisch, sowie hl. Blut» u. eische Sülze. Pf., Wurst Peck «5 Pf iülger. Gartenstraße. Verlag und Druck: Gü«z L Eule, Nauuhof Redaktion': Robert Günz, Nauuhof Betugtprel- r j Frei inS HauS durch Austräger E Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei ins HauS durch dic Post t Mk. 1.80 vierteljährlich. wissenschaftlichen und gewerblichen Stätten ihren Studien obliegen. Wenn sie hinausziehen, so tragen sic deutsche Sprache und Bildung hinaus in alle Welt, sodaß gegenwärtig ein großartiges Netz deutscher Kulturarbeit und Kulturorganisation den Erdball umspannt. Von 82 Millionen Deutschen der Gegenwart wirken 29 Millionen außerhalb des Mutterlandes als Pioniere des Deutschtums. In Nordamerika allein wohnen 11 Millionen Deutsche. Aus eigener Anschauung kenne ich di« deutschen Kolonien im südlichen Rußland, in der Krim, im Kaukasus und in Palästina, sowie die deutschen Schulen in Saloniki, Sofia, Smyrna, 'Neapel, Kairo und Jerusalem und habe gesehen, wie unsere Landsleulc in der Fremde mit Erfolg arbeiten und kämpfen und ivic sic glücklich sind, mit dem Vaterlandc verbunden zu sein. Wir aber, die wir dic Gegenwart rcpräscntiren, müssen das Erworbene zu erhalten trachten. Unsere größten Feinde — Zwietracht und politische Unzu friedenheit — müssen besiegt werden. Denn gerade Deutschlands zentrale Lage verlangt einen mächtigen Grenzschutz. Wir bedürfen eines starken Heeres, einer mächtigen Flotte und der Einigkeit. Freuen ivir uns der errungenen Erfolge und Größe deS Vaterlandes, lasten wir allen politischen Hader bei seite, halten wir fest an Schillers Wort: „Ans Vaterland, ans teure schli ß' dich an. das halte fest mit deinem ganzen Herzen". Stimmen Sie alle mit ein in den Rus: „Unser deutsches Vaterland lebe hoch!" Zwei Jnstrumentalvorträge des jungen aufblühenden Vereins „Philharmonie" folgten dem allgemeinen Gesänge „Deutschland, D utschland über alles", das sich an die Ansprache des Herrn Direktor Schäfer an schloß. Nach zwei weiteren Liedern des Mannergesangvereins brachte Herr Stadt» kassierer Müller den Trinkspruch auf die Gäste mit den Worten aus: Mit Freuden habe ich den Auftrag entgegen- gcnommcn, Sic, verchrtc Gäste, am heutigen Abcndc zu begrüßen. Stehen wir doch am Vorabend eines für den Schützenbund höchst bedeutsamen Tages: Der Fahnenweihe, und der Zweck dieser Vorfeier soll sein, Schützen und Gäste einander näher zu bringen, dic Herzen in die feucht fröhliche Stimm ung zu wiegen, alleFGeister in Lust und Freude zu entfesseln und zu ' vollem Genießen anzuregcn. Dies ist um so mehr erforderlich, als der Himmel mit seinem durch Wolken verdeckten Antlitz ganz dazu angetan ist, die Fcststimmuug hcrabzudrücken. Glelchzcitig gestatte ich mir im Namen deS Schützen- bundcs Ihnen, verehrte Gesangs- und MusikvcreinS- mitglicder, sür Ihre liebenswürdige Mitwirkung am heutigen Abcndc den verbindlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Ihnen allen aber, hoch, geschätzte Ehrengäste und Gäste rufe ich zu: „Ein frohes Wiedersehen auf morgen", und wir, liebe Schützenbrüdcr, lassen unsere Gefühle der Dank barkeit für das zahlreiche Erscheinen auSklingen in einem kräftigen Hoch auf unsere Gäste. Nachdem auch dieser Hochruf verklungen war, folgten weitere Gesangsvorträge und rrte rlM si Bedarf um ferner auch der Herr Vorsteher zur Eröffnung des Kommerses uns als Gäste begrüßt, auch dies ist wohl Anlaß zur Erwiderung und schließlich steht cs auf der Vortragsordnung, das ist das Selbst verständlichste, zu sprechen. Trotzdem erlaube ich mir aber erst noch ein Wort der Begründung. In seiner Einladung zu den heute beginnenden Festlich keiten hat der Schützenbund besonders hervorgehobcn, er wünsche, sein Unternehmen möge ein allgemeines Volksfest werden. Damit hat er sich in die Oesfcnt- lichkeit gewagt, und wer dies unternimmt, muß auch gewärtigen, von ihr beurteilt und bemängelt zu werden- Das Letztere will ich nun nicht etwa tun, wohl aber das Erstere. Es könnte freilich vermessen erscheinen, wenn ich bei der Kürze meines Hierseins schon eine Beurteilung vornehme, aber es gibt doch Gefühle, die sich bald und nicht schwer erkennen lasten. So habe ich bemerkt, daß sich der Schützenbund bei unserer Einwohncrschast einer besonderen Achtung und Anerkennung seiner Leist ungen erfreut. Man könnte nun fragen, inwiefern dies berechtigt wäre. Schwer fällt dic Beantwort ung nicht. Von dem Herrn Vorredner ist in seinem Rückblick treffend hervorgehoben worden, was die Schützengcsellschast in dem letzten Jahrzehnt seit 1894 - die früheren Jahre können wohl unbe rücksichtigt bleiben — alles aus kleinem Anfänge wieder hervorgehend errungen hat. Aber wir brauchen uns auch nur selbst auf dem Platze um- zuschen, was alles erstand. Zunächst erwarb sich die Gesellschaft einen Stammsitz hier am Walde, dann gründete sie sich ihr Heim, ihre Schicßhalle. Heute fügt sic dem eine Festhalte hinzu. Ich glaube wohl nicht falsch zu schließen, wenn ich vermute, daß sich damit der Unternehmungsgeist deS Schützen bundes noch nicht beruhigt und daß er, wenn vielleicht in der Ferne liegend, so aber doch, wenn einmal die Arme unserer Stadt sich weiter hier herausstreckcn, ein stolzes Schützenhaus erstehen läßt. Doch das ist Zukunftsmusik und unsere Gedanken gehören der Gegenwart, der heutigen Feier. Wer im öffentlichen Amte steht, wird auch sühlen, daß das Amt an seinen Träger nicht nur angenehme, sondern auch unangenehme Pflichten stellt. Eine angenehme Pflicht ist eS nun, wenn ich mir jetzt erlaube, dem Schützcnbundc zum Einzuge in das neue Heim namens der Stadt, sowohl ihrer Ver- treiung als auch ihrer Einwohnerschaft zu beglück wünschen. Möge diese? neueste Glied in der Kette seiner Errungenschaften dem Schützcnbundc dcn Kreis seiner Mitglieder festigen und erweitern helfen, möge cs aber auch eine Brücke sein zwischen Verein und Einwohnerschaft. Nur frohe Feste mögen hier verlebt werden. — Dic heutige Gelegen heit gibt mir wohl das Recht, dem Gesagte» noch etwas hinzuzufügen. Wie wir gesehen und gehört, verfügt der Schützenbund über Kräfte, dic zur Unterstützung nicht nur mit Rat, sondern auch mit der Tat immer bereit sind. Durch die Veranstalt ung seiner Schützenseste hat er es verstanden, Volksfeste einheimisch zu machen, deren wohltuender Einfluß nach verschiedenen Seiten hin nicht ver kannt werden darf. Jedenfalls ist dadurch der 'Name Naunhof nach außen gut bekannt geworden, während der Einwohnerschaft hieraus mancher Vorteil erwächst. Aber auch in seiner Schützensachc hat sich der Verein außerhalb unserer Stadt Achtung zu erwerben gewußt. Davon liegen mehrfache Be weise vor, das zeigte sich auch erst neulich wieder, als er prcisgcschmückt nach Hause heimkchrtc. Wir haben also alle Ursache, zu wünschen, daß unS diese Gesellschaft erhalten bleibe, daß sic weitcr wirke in der bisherigen Weise. DicS beides ist deshalb der Glückwunsch zum Einzüge in dic ncuc Festhallc, und dcr Wunsch seines ferneren Blühend, was ich den» Schützcnbundc darzubringen habe im Namen der Stadt Naunhof. Die verehrten Anwesenden, soweit sie dem Schützenbunde nicht angehören, bitte ich, diese Wünsche auszudrücken, indem sic einstimmcn in dcn Ruf: Der Schützcnbund Naunhof lcbc hoch! Hierauf folgte ein gemeinsamer Gesang: „Gott sei mit dir mein Sachsenland", ein Orchesterstück „Fantasie a. der Op. Lohengrin", dann Gesangsvortrag des Verein« Harmonie „Der frohe Jägersmann" bis Herr Schul direktor Schäfer folgende echt deutschen Worte an die Versammelten richtete: Deutschland ist seiner geographischen Lage nach das „Herz Europas". Auch in kultureller Hinsicht verdient eS diese Bezeichnung. Wie nach dem Herzen die Ströme des belebenden BlutcS fließen, um dann wieder in alle Körperteile auSzugehen, so münden seit Jahrhunderten in unserem Vaterlandc, dem Herzen Europas, aus allen Nachbarländern dic Ströme geistiger Bildung, dic dann gereinigt und veredelt wieder in alle Welt auSströmcn. Deutschland ist der Vermittler zwischen Ost und West, zwischen Süd und Nord, cS ist das Durch gangsland für den wirtschaftlichen und persönlichen Verkehr Europas. Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshatn, GroMeinberz, Kletnsteinberg, Klinga, Köhrcy Lindhardt, Ponchen, Staudnitz, Threna und Umgegend Die Weihe der Naunhofer Schützenfahne. Wenn nach monatelangen Vorbereitungen endlich der Festtag herangerückt ist und der Jahreszeit nach auf gutes Wetter gehofft werden darf, aber am Vorabend des Festes der Himmel seine Schleusen öffnet und den halbvollendeten Festschmuck auf Straßen und Plätzen gründlich einweicht, da verliert wohl auch der Standhafteste den Mut und sieht mit sehr gedrückten und gemischten Gefühlen dem Festmorgen entgegen. Auch die Fahnenweihe des Naunhofer Schützenbundes schien sich äußerlich unter nassen Verhältnissen vollziehen zu sollen, da es am Sonnabend, als am . Vorabend des Festes, recht ergiebig regnete. Trotzdem war aber die Stimmung durchaus nicht gedrückt als die Schützen abends ^.>7 Uhr auf dem Markte stellten und dann unter Vorantritt eines Musikkorps in geschlossenem Zuge nach dem Schützenplatz marschierten um mit einem öffentlichen Kommers die große Festhalle em- zuweihen und das Fest einzuleiten. Nach und nach erschienen die geladenen Vereine und andere Festgäste, während die Stadtkapelle als Vorfeier den Kaiser Friedrich-Marsch von Friedemann und die Festouverture z. Op. „Fra Diavolo" o. Auber spielte, so daß der welle Raum bis auf den letzten Platz gefüllt war, als gegen ^9 Uhr der Kommers mit einer Ansprache des Vorsitzenden des Schützenbundes Herrn E. W. Nebel, senior und einem begeistert aufgenommenen drei maligen Hoch auf den hohen Protektor der Schützensache Se. Majestät König Georg eröffnet wurde, worauf von allen Anwesenden die Sachsenhymne gesungen wurde. Mit dem schönen Chorlied „Heut ist heut" entbot zu nächst der Männergesangverein seinen Freund- schoftSgruß, worauf Herr Buchdruckereibesitzer Günz eine „Rückblick auf den Verein" genannte Festrede mit den Worten begann: Nur vorwärts, frisch und frei den Blick Darfst ihn nicht trübe senken. Dir ward beschieden Dein Geschick, Doch selber kannst Dus lenken! Ein Rückblick auf den Naunhofer Schützen bund war diese Festrede nicht lediglich, sondern vielmehr ein Abriß aus der Geschichte des ganzen Schützenwesens überhaupt. An gefangen von den ältesten Zeiten, dann bet dem späteren für die Schützensache wichtigeren Mittelalter länger verweilend, ging der Redner bis zum neunzehnten Jahrhundert im Allgemeinen, um dann von dessen Mitte ab den Werdegang des Naunhofer Schützcn- bundes näher zu schildern, wie dessen sehr bescheidene Anfänge den Grund zu seinem heutigen Umfange und seiner allgemeinen Bedeutung bilden konnten und wie das Blühen und immer Stärkerwerden des Schützenbundes aber vor Allem nur durch die Liebe und Treue zur Suche, die Opfer- willigkeit und Selbstverleugnung der Schützen- brüder hat möglich werden können. Dieser Redner schloß seine interessante Kundgebung mit einem Hoch auf Se. Majestät den deutschen Kaiser. Hierauf betrat der gemischte Chor „Concordia" m>t seinen an mutigen Damengestalten die Estrade um mit dem Lied „O schönstes Glück daheim zu sein" die Anwesenden zu erfreuen. Als die lieb- lsichen Akkorde verklungen waren, ergriff Herr Bürgermeister Willer das Wort zu folgender Ansprache: VcrchrtcAnwcscndc! is Wcnn ich mir jetzt erlaube, das Wort zu er- ij greisen, so werden Sie cs als ctwaS Selbst verständliches finden, hat ja der Schützenbund allgemein eingeladen zu dcr hcntigcn Feier, dies würde doch ein Wort des Dankes wert sein, Hai aber -!.->6 i. Kalben — !48 Schlacht-' ! — P8 jüngere: , ältere - — . . .-!flO lollmilch, j s mgkälbcr^48— und gute !
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