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Naunhofer Nachrichten : 07.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190412075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19041207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19041207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-07
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 07.12.1904
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Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. Verlag und Druck: Günz är Eule, Naunhof. Redaktion: Aug. Frauz Hauschild, Naunhof. Ankündigungen: Für Inserenten der AmtShauplmann- schast Grimma 10 Psg. Vic sünsgc- spalten« Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt. Mit einem Illustrierten Sonntagsblatt lind Landwirtschaftliche Beilage. Letztere alle 14 Tage. aunhofer Nachrichten Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DienSlag, Donnertztag und Sonnabend Nachmittag 6 Uhr mit dem Datum des nachfolgenden TagcS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags I I Uhr nm Tage des Erscheinens. Nr. 147. Mittwoch, den 7. Dezember 1904. 15. Jahrgang. Wegen des bevorstehenden Bücher- und Rechnungsabschlusses werden alle Personen, welche sür geleistete Arbeiten oder Warenlieferungen Forderungen an hiesige städtische Kaffen haben, aufgefordert, die Rechnungen bis zum 15. Dezember d. I, bei der Kaffenverwaltung einzureichen. Naunhof, den 3. Dezember 1904. Der Stadtrat. Willer. Bekanntmachung Der 1. Nachtrag zum Ortsgesetz über Biersteuer in Naunhof ist aufsichtsbehördlich ge nehmigt worden und liegt 2 Wochen lang in der hiesigen Ratsexpedition öffentlich aus. Nach diesem Nachtrag hat der Eintrag des bezogenen Bieres in das Buch am Tage des Empfanges, jedenfalls aber vor dem Anstecken oder der Weitergabe des Fasses zu erfolgen. Naunhof, am 6. Dezember 1904. Der Stadtgemeinderat. Willer. Bekanntmachung. Nachdem die unterzeichnete Verwaltung den Betrieb des Seiferth'fchen Wasser» Werkes 14 Monate lang freiwillig weitergeführt hat, sieht sie sich mit dem 31. Dezember 1904 genötigt, ohne das Unternehmen und dessen Betrieb aufzulösen, die Wasserlieferunß nach der Stadt bis auf Weiteres einzustellen und macht dies hierdurch allen Entnehmern bekannt. Das Wasserwerk ist im Stande die Wasserversorgung und zwar auf Wunsch auch der ganzen Stadt Naunhof jederzeit aufzunehmen, sobald alle hierbei in Betracht kommenden Fragen geregelt sind. Naunhof, den 6. Dezember 1904. Die Interims Verwaltung. Die Rekrutenvereidigung in Dresden. Am Freitag vormittag fand in Dresden auf dem Allaunplatze vor der Schützenkaserne die feierliche Vereidigung der Rekruten sämt licher Dresdner Regimenter auf König Friedrich August statt. Auf dem Platze war ein Altar errichtet worden, vor dem die Fahnendeputationen Aufstellung nahmen. Kurz vor 10 Uhr kamen der Kronprinz Georg und die Prinzen Christian und Ernst Heinrich an. Der König erschien um 10 Uhr zu Pferde und begrüßte die aufgestellten Truppen. Die Kapelle des 1. Königl. Sächs. (Leib-) Grenadier - Regiments stimmte die Sachsenhymne an, worauf das Kremsersche Dankgebet erscholl. Der Kommandeur des 12. Armeekorps, General v. Broizem, richtete an die Truppen eine Ansprache, worauf die Truppen vereidigt wurden. Dann hielt König Friedrich August folgende Ansprache an die Rekruten: Soldaten! Sie haben jetzt unter An rufung Gottes des Allmächtigen u. Allwissenden den Fahneneid geleistet. Was Sie jetzt in diesen, Gde Ihrem Könige gelobt und ver sprochen haben, soll Ihnen durch Ihr ganzes Leben eine Richtschnur sein und bleiben. Sie sollen während Ihrer Dienstzeit Ihre Pflicht als eine heilige betrachten. Ich hege die Er wartung, daß ein jeder seinem Landesherrn die gelobte Treue bewahren, dem Kaiser und den Kriegsgesetzen gehorsam sein wird. Ich hoffe, daß, wie die Armee in der großen Zeit vor 34 Jahren mit Blut und Leben für das Vaterland eingetreten ist, auch Sie, wenn Deutschlands Ruhm und Ehre es verlangen, sich stets als pflichtgetreue, ehrliebende und tapfere Soldaten bewähren werden. Ich knüpfe hieran die Erinnerung vom vorigen Jahre, wo Meine Armee unter der Regierung Meines hochseligen Herm Vaters die Ehre hatte, neben preußischen Truppen aus Sr. Majestät des Kaisers Munde das allerhöchste Lob zu ernten. Seien Sie nach dem Beispiel Ihrer Vorgänger allezeit in alter Sachsentreu» eingedenk der heute mit Ihrem Eide übernommenen Ver pflichtungen gegen König und Vaterland, gegen Kaiser und Reich! Dem feierlichen militärischen Schauspiel wohnten Tausende von Menschen bei. Es war wohl das erste Mal in Sachsen, daß die Rekrutem'ereidigung in solcher Weise in Gegen watt de» Landesherm vorgenommen wurde. Wie diese selbst, so hinterließen nament. die kraft vollen u. dabei doch warinherzigen Worte Sr. Majestät einen tiefen Eindruck. Insbesondere wird es überall im Lande freudigen Widerhall finden, daß König Friedrich August die jungen Soldaten nicht mit Du, wie es vielfach noch beliebt wird, sondern mit Sie anredete. Kandtagsnachrichten. Die Finanzdeputation und die Gesetz- gebungsdeputativn der Zweiten Kammer haben ihre Beratungen über den Nachtrag zum Staatshaushaltsetat auf die Finanzperiode 1904/05, betr. die Zivilliste und die Apanage usw. für Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde beendet und beantragen, die ge forderten Summen zu bewilligen. Bei den Beratungen wurden u. a. hochinteressante Mitteilungen über die Ausgaben aus der Zivilliste und die Anforderungen an dieselbe gemacht. Zunächst wurden seitens der Staats regierung die Gerüchte über das Vermögen des Königs Georg als unwahr gekennzeichnet, wonach König Georg ein Privatvermögen von 120 beziehentlich später von 70 Millionen Mark hinterlassen haben und außerdem Be sitzer von 53 Rittergütern gewesen sein sollte. Der Herr Hausminister teilte mit, daß das bare Privatvermögen, welches der verstorbene König hinterlassen hat, sich auf nicht ganz 2 Millionen Mark bezifferte. Von diesem Gelds sei auf den jetzt regierenden König nichts übergegangen, sondern derselbe sei nur In haber der beiden Fideikommisse geworden, welche den sächsischen, wie preußischen Grund besitz umfassen, deren Nutzungen aber der Königin-Witwe aus Lebenszeit zusteht. In Bezug auf die tendenziösen Gerüchte, daß aus der Zivilliste unter der Regierung König Georgs der Peterspfennig in Rom unterstützt worden sei, erklärte der Hausminister, daß nicht ein Pfennig der Zivilliste diesem Zwecke während der Regierung König Georgs dienst bar geworden ist. Die Hofpensionen be trugen 1902: 319983 Mark, stiegen 1903 bereits auf 360 834 Mark und auch die Gehälter bei Hofe erfuhren im gleichen Zeit räume eine wesentliche Erhöhung. Inzwischen sei die Zahl der obersten Hofbeamten um drei vermindert worden. Beim Hofjagdamt ist mit Sicherheit zu erwarten, daß Sparsamkeits maßnahmen in den nächsten Jahren weit mehr durchgeführt werden können und bereits an gebahnt sind. Die Zuschußziffern bei den Königl. Hoftheatern und der Kgl. musikalischen Kapelle stellten sich rund gerechnet 1874 auf 626 000 Mark, 1901 auf 834000 Mk., 1902 auf 790 000 Mark und 1903 auf 880000 Mark. Die Zuschußziffer für das Jahr 1904 wird noch über die letztbezeichnete Summe hinausgehen. Der Herr Hausminister erkürte hierzu, daß die Generalintendanz ange wiesen worden sei, auf größere Ersparnisse Bedacht zu nehmen. Die Deputationen waren damit nicht ganz zufrieden und es wurde von verschiedenen Seiten erklärt, daß die Haupt gefahr für die Zivilliste gerade bei den er wähnten Kunstinstituten liegt Man wolle in keiner Weise diese Institute in ihrer künst lerischen Betätigung beeinträchtigt wissen, müsse aber darauf Hinweisen, daß bei anderen Kgl. Hoftheatern wesentlich geringere Zuschüße aus der Zivilliste zu bestreiten seien und daß trotz dem diese Kunstinstitute durchaus nicht auf einem von dem der Dresdner Theater wesent lich verschiedenen Niveau ständen. Der Besuch der Theater, namentlich der Oper, sei ein außergewöhnlich schlechter und es mache den Eindruck, als habe die Generalintendanz die Fühlung mit dem Publikum absolut verloren. Der Leitung der Institute mache man vielfach den Vorwurf, daß sie zu wenig kaufmännisch betrieben wird. Allgemein waren die Depu tationen der Anschauung, daß der angebotene Verzicht auf eine Mehrerhöhung dieser Zuschüße nicht genüge, sondern daß eine angemessene Ermäßigung am Platze sei. Auch die hohen Ausgaben, namentlich die Bauausgaben für den Marstall, wurden erwähnt. Zur Lage in Deutsch-Südwestafrika. Nach einer über Keetmannshoop beförderten amtlichen Meldung wurde Hauptmann von Koppy in Warmbad am 28. Novbr. abends von Marenga, der etwa 300 Kleinkaliber- Gewehre stark war, angegriffen. Der Angriff wurde unter schweren Verlusten des Feindes abgewiesen. 13 Tote gezählt. Warmbad wird gehalten. Koppy ist einschließlich eines Buren-Kommandos 100 Gewehre und zwei Geschütze stark. — Einige Tage vorher wurde eine Offiziers-Patrouille auf dem Rückweg von Ramansdrift nach Warmbad überfallen; Ausgang unbekannt. Entkommene Reiter brachten die Meldung hiervon am 25. Novbr. nach Drift, von wo sie über Kapstadt weiter gegeben wurde. Nach einem weiteren Telegramm des Generalkonsulats in Kapstadt veröffentlicht eine dortige Afrikanderzeitung Mitteilungen der bei Upington untergebrachten Farmer-Witwen über entsetzliche Bestialitäten von Witbois und Hottentotten gegen Männer und Knaben und über Brutalität gegen wehrlose Frauen. Nach derselben Zeitung sind Anfang Oktober fol gende Farmer ermordet worden: Smith und sein vierjähriger Sohn, zwei Männer von Wefthuizen und zwölfjähriger Sohn, Johannes Potgieter und Sohn von 18 Monaten, Jako bus Steyn und zwölfjähriger Sohn, Bothma und zehnjähriger Sohn, ferner Farmer Fou . . ., Smeer, Celliers, 2 Knudsen, Kuhn, Kotze, van Sel, Moller und viele andere. — Wie „Standard" erfahren haben will, begehen die aufständischen Schwarzen in Deutsch-Südwestafrika furchtbare Mordtaten. Mehrere deutsche Familien sollen niedergemetzelt worden sein, Bom Kriegsschauplatz in vstafien. Die Absichten der russischen Regierung, die mantimen Streitkräfte in Ostasien unter Aufbietung aller irgendwie verwendbaren Kriegsfahrzeuge fortdauernd zu steigern, ge winnen nach und nach eine festere Gestalt. Je mehr in Petersburg die Erkenntnis an Boden gewinnt, daß die Vernichtung der ja panischen Vorherrschaft zur See die unerläß liche Vorbedingung für eine siegreiche Durch führung des Krieges ist, desto umfaßendere Vorbereitungen werden getroffen, um die bis herigen Versäumniße nach Möglichkeit wieder gutzumacheu. Dem Berl. L.-A. wird gemeldet: Petersburg, 4. Dez., 9 Uhr 35 Min. abends. Die Absendung eines dritten Ge schwaders steht fest, wird aber ausschließlich aus Schiffen der Baltischen Meer - Flotte zu sammengestellt, aus 7 Panzerschiffen wie „Paul I." mit einer Wasserverdrängung von 16800 Tonnen, und „Slawa"; dazu treten 4 gepanzerte Kreuzer und ungefähr 40 Minen boote. Zum Kommandeur des Geschwaders wird vermutlich Admiral Tsuchunin ernannt werden von der Schwarzen Meer-Flotte wird berichtet, daß der Großfürst Alexander Michailo- witsch, Vetter des Zaren und ein sehr geschätzter Marineoffizier bereits vor Monaten dem Zaren die unbedingte Notwendigkeit aussprach, einen Teil dieser Flotte mit dem zweiten Geschwader vereinigt nach dem fernen Osten abzusenden. Dieser Ansicht trat der Minister des Aeußeren Graf Lamsdorff entgegen, der Komplikationen mit der Türkei befürchtete. Daraufhin wurde der Plan aufgegeben, so daß vorläufig von einer Entsendung der Schwarzen Meer-Flotte keine Rede mehr ist. Freilich werden auch diesmal wieder erst große Schwierigkeiten überwunden werden müssen, ehe das neue Geschwader reisefertig ist. Einige Andeutungen in dieser Beziehung enthält die folgende Mitteilung aus Paris. Nach einer Meldung aus Petersburg gab der Zar nach einem Vortrage desi Großfürsten Alexis Befehl zu sofortiger Instandsetzung der mit modernen 25-Ztm.-Kanonen armierten Küstenkreuzer „Seniavin", „Anschakow", „Apraxin", ferner der älteren Geschwaderpanzer „Nikolaus I.", „Alexander II.", der Panzer- „Minim", „Wladimirmonomach" u. „Pamia- tazawo", sowie von 15 Torpedobooten und -Zerstörern. Die drei genannten Küstenkreuzer haben nur einen sehr geringen Kohlenfaßungs- raum (sechshundert Tonnen), ein Umstand, welcher ihre Ausreise bedenklich erscheinen läßt. Der Panzer „Slawa" vom Zesarevitsch-Typus könnte nicht vor April in See gehen. Das Marineamt studiert auf Mitttel, um dem empfindlichen Mangel an Offizieren und See soldaten für dieses zu bildende Geschwader abzuhelfen, deßen Bestimmung von Rojest- wenskijs Berichten abhängen wird. Von den 5 als seetüchtig erachteten Schiffen des Schwarzen Meer-Geschwaders käme nur der 1900 vom Stapel gelaufene Panzer „Potemkin Tavrit- schefski" für eine etwaige Ausreise in Betracht. — Nach einer Meldung aus Petersburg wird ein neues russisches Geschwader im April in Dienst gestellt werden; es erhält die Bezeichnung „Europäisches". — Das Auswärtige Amt in London verbot britischen Schiffen für die kriegführenden Mächte Kohlen an Bord zu nehmen. Der Dampfer „Captain Menzell", der bereits mit Kohlen befrachtet war, wird die Ladung wieder löschen. Die Regierung betrachtet den „Cap tain Menzell" als russisches Handelsschiff, weil es noch letzthin der Baltischen Flotte auf hoher See Frachten lieferte. — Direkte Ladungen nach russischen und japanischen Seehäfen werden von dem Verbot nicht betroffen. Auch die öffentliche Meinung in England verschließt sich nicht den Bedenken, denen die Regierung jetzt zu steuern versucht. Darüber berichtet dem „Berl. Lokal-Anz." ein Privat telegramm : London. Der Fall des nach Libau gelieferten Torpedobootes „Caroline" und die Gewissenlosigkeit, mit welcher britische Geschäfts leute sich über die Verpflichtungen der Neu-
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