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Naunhofer Nachrichten : 22.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190404229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19040422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19040422
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-22
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 22.04.1904
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Die Naunhofer Nachrichten erscheine.« jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 8 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage«. Schluß der Anzeigenannahme: vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens Freitag, den 22. April 1904 Nr. 49 1b. Jahrgang Freitag AMgememderaksttzung Der Stadtrat. Wtller. Der Deutsche und die Engländer 1558 und 1666. Kulturgeschichtliche Skizze von H. von der Saar. iNachdruck verboten. 6.-L. Einem interessanten Berichte, den der venetianische Gesandte Badoer im Jahre 1558 über die damaligen deutschen Verhältnisse an seine Regierung erstattete, entnehmen wir folgende bezeichnende Stellen: Im ganzen hat das deutsche Volk einen gesetzlichen Sinn, trachtet nicht nach fremdem Gute und ist bereit, Privatverträge zu halten. Es scheint starken Gemütes zu sein, ist kühn und stürzt sich bisweilen kopflos in offenbare Gefahren, vermeidet sie aber auch wohl ein anderes Mal aus Furcht. Man ißt stark und trinkt noch mehr, weshalb ein Deutscher, sobald er mäßig ist, für krank gehalten wird. Die Männer sind kalt in Liebeswerken, hitzig bei Streitigkeiten; die Weiber mäßig und ehrbar. Der Geiz wird bisweilen mehr für Betriebsamkeit gehalten denn für ein Laster. Die Kleider, für welche Männer und Weiber wenig ausgeben, sind ärmlich und ungeschickt, aber anständig. Jeder Schein von Sklaverei, ja von Befleckung oder Beeinträchtigung ihrer Freiheit ist ihnen unerträglich. Aus Bescheidenheit pflegt kein Bürger in die Stadt zu reiten, man überläßt dieses den Herren, Alten, Kranken oder solchen, die obrigkeitliche Aemter bekleiden. Um Geringes wegen geraten sie in Zorn, ziehen die Schwerter und vergießen Blut; aber ebenso schnell kehren sie auf den Friedensruf wieder zur Ruhe zurück und toten den Zorn mit Bechern voll Wein. Im Gespräche sagen sie ohne Rücksicht ihre Meinung und zwar nicht immer mit größter Höflichkeit, aber ohne Prahlerei. Gegen Fremde find sie oft grob und zeigen sich auch in anderen Beziehungen als Barbaren, die ein überkaltes Land bewohnen, woraus folgt, daß sie für geistige Beschäftigungen und Entwickelung des Verstandes weniger tauglich find. So urteilte eine Venetianer über Deutschland vor beinahe 350 Jahren; wie ganz anders würde seine Ansicht lauten, sähe er Deutschland in unseren Tagen. Beiläufig 200 Jahre später, wie der venetianische Gesandte obiges Urteil über die Deutschen fällte, schilderte ein französischer Gesandter im Jahre 1666 die Engländer wie folgt: Die reichen Edelleute besitzen viele Pferde und ergötzen sich damit bei Jagden und Wettrennen, worauf sie den größten Teil ihrer Zeit verwenden. Es gibt fast keinen Edelmann, der nicht 3—400 Damhirsche in einem Gehege hielte, und die Lord- haben deren wohl 12—1500 in ihren Tiergärten. Hinsichtlich der Kleidung folgt der Hof stet» dem französischen; um jedoch nicht al» Nachahmer und ohne Erfindungsgeist zu erscheinen, fügen manche jungen Leute etwas von dem ihrigen hinzu, was aber gewöhnlich nur die Ausgaben vermehrt und die Mode übertreibt. Wenn wir z. B. 30 Schleifen sand, Weißenberg—Baruth. I hat sich genau so betrunken wie in glücklichen I Zur Förderung der Ausführungen wird I Zeiten. Und noch ehe der Osterrausch verflogen, I D^V AusstüNd der HrveVo. ein möglichst opferwilliges Entgegenkommen I traf die Nachricht von dem Unglück vor Port I Wie die „Kol. Zeitschrift- mitteilt, beschloß der Anwohner erbetener Linien, sowie aller I Arthur ein. Es war eine fürchterliche I am 16. April eine zahlreich besuchte Ver- daran beteiligten Interessenten empfohlen, I Ernüchterung. Von dem Augenblick an, wo I sammlung von Ansiedlern in Windhoek ein- ohne daß man von jetzt ab durchgehends I sich die Kunde von dem Tode Makarow» I stimmig, da» Gouvernement möchte seinen freie Hergabe des Areals zur Bedingung I verbreitete, hat man die russische Flotte vor machen wolle. Hier sei von Fall zu Fall zu I Port Arthur schlechthin aufgegeben. Eine . entscheiden. I solche politische Depression wie jetzt hat seit -KttA I Die eingegangenen Petitionen umfassen I der Ermordung Alexanders II. nicht geherrscht, der zur L- und f-W Zuschriften 42 neue Linien, 16 B-tri-bsuNteruehm-r der Stadt Naunhof Haltestellen, 6 Erweiterungen und Ver- Seiten °e^ Di, Äe?Lt nebst Heberolle und AenderungSliste liegt vom 22. April bis 6. Mai d. I. während der I ^Angen. Von diesen etwa 621 Km. I der and^ Geschäftsstunden in hiesiger Stadtsteuereinnahme zur Einsicht der Beteiligten aus. I einschließenden petierten Linien sind 91 zur I Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnunq sind binnen einer weiteren . 206 zur Kenntnisnahme über- I b-n inn-^n Frist von zwei Wochen direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschaft zu richten. wiesen, 323 Km. bleiben auf sich beruhen. ^.k die Jahrzehnte Nach Beschluß der Genoffenschaftsoersammlung ist auf da» Jahr 1903 für jede I Erwägung wurden uberw esen u. a. I betäubt hat, seit den Februartagen Steuerreinheit ein Beitrag von 4,35 Pfennig einzuheben. Die Einhebung der Beiträge I Petition um Erbauung der Zschopautal. I außer . ^and geht. avetie^ erfolgt dieses Jahr in zwei Raten, erstmalig diejenigen nach den Grundsteuereinheiten, später I die Petitionen: I Land-« »nd in diejenigen, bei denen Berechnung der JahreSgefährdLng in Frage kommt. Borna-Laufigl^ N Sinais I Freiberger—Hainichen; Großhartmannsdorf I selbst befürchtet man Arbeiterunruhen. Die Naunhof, am. P . _ - - - - - I —Mittelsayda—Forchheim bez. Lengefeld; I geschäftliche Lage war schon vor dem Kriege Großwaltersdorf — Eppendorf; Haltestelle I wenig befriedigend; jetzt macht sich der Krieg Kemptau! Sayda—Niederseiffenbach bez. I geltend; die allgemeine Mutlosigkeit übt ihren an unsern Hosen tragen, so setzen sie deren I Neuhausen—Deutschgeorgental. . Rückschlag auf alle wirtschaftlichen Verhältnisse, 60 darauf, und so in allen Dingen. Soll I Alle diese maßvollen, gerechtfertigten un- I Fabriken sehen sich zu Arbeiterentlaffungen man im allgemeinen von den Engländern I mäßigen und ungerechtfertigten Wünsche I aezwungen. Als Nachfolger Makarow« geht reden, so sind sie tapfer, stolz, hochfahrend, werden die Zweite S.ändekammer beschäftigen. AdmiralSkrydlow nach Port Arthur. Er mißtrauisch und so eitel, daß ich glaube, sie I I ist gewiß ein tüchtiger Seemann, aber die tun e» hierin den Spaniern gleich. Ihr I I Hoffnungen, die man an Makarow knüpfte, Benehmen ist unerträglich für jedermann, der Netteste Erfindung find mit diesem begraben. Mut besitzt, und man muß sehr bescheiden I ist die Wafferlokomotive des Münchener I Der erste umfangreiche Bericht eines und aufmerksam sein, um auch nur mittelmäßig . Professor» Frank Kirchbach. Wasserlokomotive I russischen Augenzeugen über die letzten Kämpfe mit denen leben zu können, welche die I wird mancher Leser fragen, der wie wir mit I vor Port Arthur ist eingegangen. Cs heißt anständigsten Leute zu scheinen. Fechterspiele I den herkömmlichen Vorstellungen von Dampf- I darin: „Da« japanische Geschwader blieb 18 (Boxen), die etwas Barbarisches an sich trogen, I Benzin-, Heißluft- und anderen Motoren I Werst vom Ufer stehen. Das russische find im Gebrauche, und bei den Hahnen- I bisher gerechnet hat. Herr Kunstmaler I G-schwader,anderSpitzeder „Petropawlowsk", kämpfen verwettet man ungeheure Summen. I Kirchbach verwendet bei seiner Lokomotive da» I stellte fich in Schlachtlinie auf; die Torpedoboote Junge Leute bester Herkunft verbringen damit I billigste Betrieb-material, da» e» gibt — I gingen in den inneren Hafen, „Petropawlowsk" ganze Tage, und die Lords schämen fich I reine», von keinerlei Zusätzen abhängiges I fuhr langsam vorwärts. Alles war still, nicht, fich hierbei unter den gemeinsten und I Wasser. Vorbedingung für den Betrieb I Plötzlich erhob fich am Vorderteil des nichtsnutzigsten Pöbel zu mischen. Allen diesen I einer Wafferlokomotive ist daS Vorhandensein I „Petropawlowsk" eine weiße Rauchwolke und BergnügungSarten könnte man noch 200 Häuser I eine» Kanals, der von einem höher gelegenen I zweimal ertönte ein dumpfer Knall. „Feuer!" in London beizählen, wo sich die Faulenzer I Punkte von einem Bache oder einem Flusse I schrie plötzlich jemand. Durch das Fernglas und Liederlichen versammeln, um Tabak, . abgezweigt und so lange horizontal fortgeführt I fvh man viele Gegenstände in die Luft fliegen, Branntwein, Tee, Kaffee und Schokolade zu I wird, bis er die für die nach Bedarf an I Stücke von Eisenplatten, Maste, dazwischen fich zu netzen. Daselbst, mit der Pfeife im I Größe und Umfang verschieden gestaltete I emporzüngelnde Flammen. „Er sinkt, er finkt!" Munde und unter Gläsern und Flaschen I Lokomotive nötige Höhe über dem Schienen- I schrie alle». „Petropawlowsk" sank immer werdenNeuigkeiten verbreitet, Politik verhandelt, I Niveau erreicht hat. Von hier au» werden I tiefer, die rechte Sette und das Vorderteil alle Fürsten an die Wand gemalt uud ihren I Kanal und Schienengeleise in einer schiefen I waren schon nicht mehr sichtbar. Noch e nige Ministern der Prozeß gemacht; olles mit so . Ebene und untereinander parallel dem tiefer- I menschliche Gestalten auf Deck schienen fich viel Unwissenheit und so wenig Gerechtigkeit, I liegenden Endziel zugeführt. Das merk- I lu bewegen, andere sprangen ins Wasser, daß nur Leidenschaft und Eigennutz ihre I würdigste an der ganzen Erfindung ist die I Ein wüste« ChaoS, dann war alles aus. Beratungen leitet, so wie Trunkenheit und I große Kraftäußerung, die der Wafferlokomotive I „Petropawlowsk" ist vernichtet." Liederlichkeit ihre frechen und auSgearteten I eignet, die spielend vor und rückwärts fährt. I Das Unglück welches Rußland zur See Versammlungen beschließt. I Die wirtschaftlichen Vorteile der Erfindung I verfolgt, kann durch Glück zu Lande wieder DieseSfürdie Engländerwenig schmeichelhafte I liegen klar zutage. Sie ermöglicht es, jene I wett gemacht werden; aber nicht so leicht Bild aus dem 17. Jahrhundert ist auch im I Wasserkräfte, die für die Schiffahrt entweder I wieder gut zu machen ist der Stoß, welchen 20. für vieles noch zutreffend. I ein zu starkes Gefälle oder eine zu geringe I der internationale Einfluß der russischen I Waffermenge haben, dem Güterverkehr dienstbar I Politik und Diplomatie durch die Gesamt- Das Schicksal I zu machen. Daß die Betriebskosten keine I Vorgänge in Ostasien erlitten hat. Und das .Rolle spielen, dürfte aus dem Gesagten . spürt man in Petersburg, das ist der eigentliche oer V^envaynpenrionea, I Das Wasser ist der geduldigste . Grund des schweren Mißmutes welcher zur Der Zweiten Kammer ist von ihrer . und billigste Motor, den e» gibt. Die An- . Stunde an der Newa herrscht. Japan, das Finanzdeputation 8 ein Bericht vorgelcgt . lagekosten einer solchen Bahn sind nicht über- I im Verhältnis zu Rußland kleine Land hat worden, der die Stellungnahme zu der . mäßig groß und machen sich reichlich dadurch I den Krieg keck begonnen, es hat dem russischen großen Anzahl der Petitionen wegen Er« . bezahlt, daß eben fast keine nennenswerten . Koloß, welcher von allen europäischen Groß- bauung von Eisenbahnen und Errichtung I Betriebskosten zu bestreiten find. Die I Mächten mit Sammethandschuhen angefaßl von Haltestellen usw. bekannt gibt. Wie e» . Wafferlokomotive wurde auch von Sr. k. . wurde, die geballte Faust dreist unter die darin lautet, sah fich die Deputation der I Hoheit dem Prtnzregenten von Boyern be- . Rase gehalten. Dafür gehörte sich nach allgemeinen ungünstigen Finanzlage wegen . fichtigt. Der Regent folgte der Vorführung I russischer Auffassung eine respektable Züchtigung, veranlaßt, den Eisenbahnwünschen gegenüber I der Modelle mit regstem Interesse und be- I die ja nicht gleich zu kommen brauchte, die sich die äußerste Reserve aufzuerlegen; umso I glückwünschte Professor Kirchbach^auf» wärmste . aber sicher kommen mußte, wenn Rußland mchr als vom vorigen Landtage her noch . zu seinen Erfolge, der in der Geschichte der . anders in seinem Ansehen al» allererste 13 Linien mit 154 Km. Länge ihrer Voll- . Technik einen bedeutsamen Fortschritt darstellte. . Großmacht nichts einbüßen wollte. Ja, und endung harren, zum Teil sogar noch nicht in I I nun? Der russische Oberfcldherr General Angriff genommen find. . Vom KrieasftlMUVla- I Kuropatkin kann die Japaner zu Lande Gegen unaufschiebbare Bahnhofsumbauten I ! schlagen, aber sie wirklich für ihre Keckheit (Chemnitz, Leipzig usw.) mußte der Bau auf. Lianen. I strafen, das kann er nicht. Nach jeder dem platten Lande zurücktreten. I Ein St mmungsbericht aus Petersburg . Schlappe können fich die Gegner Rußlands Dem Verkehr wurden in den beiden . wird in der „Tägl. Rundschau' veröffentlicht. . auf ihre überlegene Flotte zurückziehen, in letzten Jahren übergeben: Reichenbach— . Wir lassen einige interessante Stellen folgen: I welchem Falle dann die Russen da« Nachsehen Oberhainsdorf, Lottengrün—Thema, Nebitz- I So trübe die Stimmung ist, die seit Wochen . haben. Ein Angriff auf Japan selbst ist schen—Kroptewitz, Plauen-Dr.-Hainsberg . über der Hauptstadt liegt, am Osterfest I durch die erlittenen Schiffsverluste vor Port (elektr. Bahn), Teilstrecke Mylau-Weißen- . merkte man nicht» davon, und das „Volk" . Arthur unmöglich geworden. Da wurmts! Naunhofer Nachrichten vet«-»pret» r Frei tnS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährl'ch. Frei ins HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljähnich. Verlag mtd Dr«ck: Eilitz L Ertle, Nauuhsf. Redaktion: Kobert Güuz, Narmhof. Aaküudi-nageat Für Inserenten der Amtrhauptmann- schast Grimma 10 Pfg. die fünfge spalten« Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Ortsblü'tt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomtzen, Staudnitz, Threna und'Umgegend Mit zwei Vettlätter« : IllitsMertes Eoimt«gsbl«tt und Landwirtschaftliche Beilage. ILetzter« «llr 14 La«e.
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