Suche löschen...
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 03.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188305039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18830503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18830503
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-03
- Monat1883-05
- Jahr1883
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Großenhainer UnterMtungs- L Anzeigcblatt. cÄttä8i)!'nit äer Römgs ile8 Römgs Amtsgmeiüb IM,! ^8 Ktaclimt^ zu Gnlieulmm. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schalter l M., durch den Bolen ins Haus l M. 25 Ps, durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus l M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke sen. Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 0 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimm:, durch Postnachnahme erhoben. Donnerstag, den 3. Mai 1883. 71. Jahrgang. Bekanntmachung, die Schießübungen der hiesigen Garnison betr. Die diesjährigen Schießübungen des Königlichen 1. Husaren-Regiments Nr. 18 aus den Schieffständen bei Wildenhain werden am 7. Mai dieses Jahres beginnen, je doch bis auf Weiteres nur Nachmittags stattfinden. Indem dies hierdurch veröffentlicht wird, wird zugleich darauf hingewiesen, daß während des Schießens nicht nur den Weisungen der ausgestellten Militärposten unweiger lich nachzukommen ist, sondern auch die ausstehenden Warnungstafeln, zu Vermeidung der Bestrafung unbedingt zu beachten sind. Zuwiderhandlungen gegen obige Anordnungen werden, soweit nicht nach reichs- oder landesgesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe einzutreten hat, gemäß H 360 u be ziehentlich ß 366 ne. 10 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geld oder entsprechender Haft bestraft. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 1. Mai 1883. von Weiffenbach.Tn. Bei der am 13. dieses Monats stattgefundenen Prüfung der von Reservisten pp. eingereichten Gesuche um Zurückstellung für den Fall einer Mobilmachung hat die ver stärkte Ersatz-Commission beschlossen, den Landwehrmann Carl Heinrich Schulze in Folbern, „ „ Traugott Herrmann Richter in Blochwitz, „ Reservisten Friedrich Albert Lange in Freitelsdorf, „ „ Ernst Otto Müller in Gävernitz, „ „ Carl Emil Zocher in Großenhain wegen ihrer häuslichen resp. gewerblichen Verhältnisse auf ein Jahr hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückzustellen. Großenhain, am 14. April 1883. Die Königliche Amtshauptmannschast. von Weiffenbach. Tn. Auf Fol. 231 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Kübler nnd Niet hammer in Gröditz, Zweigniederlassung des in Kriebstein bei Waldheim unter gleicher Firma bestehenden Hauptgeschäfts, und als deren alleiniger Inhaber Herr Ludwig Albert Julius Niethammer in Kriebstein bei Waldheim eingetragen worden. Großenhain, den 1. Mar 1883. Königliches Amtsgericht. Estler. Conrad, Refdr. Bekanntmachung. Die nach den Beschlüssen der städtischen Collegien von der hiesigen städtischen Spar kasse errichtete Pfennigsparkaffe wird am 4. dieses Monats eröffnet werden. Diese Pfennigsparkasse giebt Marken ä 10 Pf. aus, wovon 10 Stück, auf besondere von der Kasse unentgeldlich zu verabfolgende Karten aufgeklebt, zu dem Gesammtnominal- betrage von Einer Mark bei Entnahme neuer Sparkassenbücher, sowie bei Einzahlungen auf ältere Sparkassenbücher von der städtischen Sparkasse statt baaren Geldes angenommen und so wieder eingelöst werden. Nach Maßgabe der Umstände kann sich die Kasse selbst mit dem Detailverkauf der Marken nicht befassen; es haben sich aber vorläufig die Herren Kaufleute: Kirst L Co. am Hauptmarkt, Adolph Eichhorn, innere Meißner Gasse, Hugo Hofmann, äußere Meißner Gasse, Ernst Leberecht Storz, innere Naundorfer Gasse, Hermann Globig am Hauptmarkt, Julius Dietze, innere Dresdner Straße, Carl Schuppe am Lindenplatz, Ernst Haemfch, äußere Naundorfer Gasse, bereit erklärt, den Detailverkauf zu übernehmen, was wir mit dem Bemerken zur öffent lichen Kenntniß bringen, daß uns weitere Offerten bezüglich der Uebernahme von Verkaufs stellen willkommen sein werden. Großenhain, am 30. April 1883. Dkl Staölralh. —— Herrmann. Im Gasthofe „zum Schillerschlötzchen" in Mülbitz kommen Montag, den 7. Mai L883, Vorm. 9 Uhr 1 Kleiderschrank, 1 Schreibepult, 1 Sopha, 1 Spiegel, 1 Regulator, 1 Tisch, 1 Bett stelle gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Großenhain, am 30. April 1883. Der Gerichts-Vollzieher. Höpfner. Bekanntmachung. Mittwoch, -en 9. Mm d. I., Roß- unk) Riehmarkt in Radeöurg. Der Stadtrat zu Wadeburg. Schulze-Delitzsch. Am 29. April ist in seinem Landhause zu Potsdam im Alter von 75 Jahren der Reichstagsabgeordnete Or. Schulze- Delitzsch gestorben. Die eigenartige Stellung, welche der Verblichene während der letzten Jahrzehnte im politischen, socialen und wirthschaftlicheu Leben eingenommen hat, sichern demselben ein ehrendes Andenken unserer Nation. Am 29. August 1808 in Delitzsch geboren, nach welcher Stadt er auch seinen Namen zur Unterscheidung von anderen den gleichen Namen führenden Männern kennzeichnete, widmete sich Schulze-Delitzsch in Leipzig und Halle dem Studium der Rechtswissenschaft und wurde später in seiner Vater stadt Patrimonialrichter. In dieser Stellung trat Schulze- Delitzsch vielfach in nahe Beziehungen zu allen Volkskreisen und auch zu den unbemittelten und wirthschaftlich bedrängten Berufsklassen, woraus bei seinem wohlwollenden Charakter und warmen Herzen dann das ununterbrochene Bestreben Schulze-Delitzsch'« hervorgegangen ist, durch Worte und Thaten und Anwendung von ihm ersonnener neuer Wuth schaftssysteme für die Hebung des Volkswohles zu wirken. 1848 in die preußische Nationalversammlung und 1849 auch in die Kammer gewählt, gehörte Schulze-Delitzsch zur demokratischen Fortschrittspartei; wegen Theilnahme an dem Steuerverweigerungsbeschlusse angeklagt, wurde er aber 1850 freigesprochen; er nahm indessen bald darauf seinen Abschied aus dem Staatsdienste, wo seine Stellung in Folge seiner lebhaften Betheiligung an den damaligen po litischen Kämpfen eine unhaltbare geworden war, und widmete sich nunmehr als Privatmann vorwiegend der Volkswirtschaft und Socialpolitik. Als Vertreter auf diesen Gebieten liegen auch vorwiegend Schulze-Delitzsch's Verdienste, denn wenn er auch bis an das Ende seiner Tage als Politiker in den Reihen der Fortschrittspartei, zuletzt als Vertreter Wiesbadens im Reichstage, kämpfte, so hat Schulze-Delitzsch innerhalb dieser Partei doch keine Fützrer- rolle innegehabt und sein Name knüpft sich auch nicht in hervorragender Weise an politische Errungenschaften. Aber der Wirthschafts- und Socialpolitik hat sich Schulze- Delitzsch mit einer Eigenart und einem Eifer gewidmet, wie vor ihm kein Nationalökonom oder Staatsmann in Deutschland. Die genossenschaftliche wi-thschafttiche Selbst hilfe war der Leitgedanke, von dem S Mze-Delitzsch bei seinen wirtschaftlichen und socialpolitisch« „/^formen beseelt wurde, und das Ergebniß seiner praktisu/... Tätigkeit ist die kräftige Entwickelung des Genossenschaftswesens in Deutschland. Die daraus den arbeitenden Klassen, zumal den Handwerkern in Gestalt der Vorschuß- und Credit Vereine und Productivgenossenschaften erwachsenen Vortheile > sind allgemein anerkannt worden, und Niemand kann ab- ! leugnen, daß Schulze-Delitzsch Großes für die kleinen Leute gethan hat, wie es auch eine Thatsache ist, daß das deutsche Genossenschaftswesen im Auslande vielfach Anklang fand. Mängel und Schattenseiten haften den Schöpfungen Schulze- Delitzsch's allerdings auch noch an und getadelt wird an denselben von vielen Seiten zumal die Solidarhaft der Genossenschaften, welche ganz schlimmen Zuständen Vorschub leisten kann; auch hatte sich Schulze-Delitzsch bei seinen Wirthschaftsreformen insofern einer Täuschung hingegeben, als er für dieselben auch die gesammten Lohnarbeiter zu gewinnen hoffte, welche aber der Mehrzahl nach zu Lassalle's und seiner Nachfolger Socialdemokratie übergingen und re volutionäre Tendenzen in unser gesummtes Staatsleben brachten. Ungeschmälert bleiben aber dennoch Schulze- Delitzsch's Leistungen als Wirthschaftöreformer, und er muß als einer der ersten Nationalökonomen genannt werden, welche erfolgreich gegen sociale Mißstände kämpften. TmMnachrichtm. Sachsen. Bezüglich der Einführung des neuen Landes- Gesangbuches entnimmt das „Dr. I." der neuesten Nummer des Consistorialverordnungsblattes, daß zunächst 122 Paro- chien für Einführung am bevorstehenden Pfingstfeste und 186 Parochieu für verschiedene spätere Termine (Refor mationsfest, Luthertag, Erntefest, 1. Advent, Michaelis, Weihnachten, 1. Januar 1884 u. s. f.) sich entschieden, 44 Gemeinden aber die Einführung am Osterfeste nach träglich angezeigt haben, sowie daß überhaupt nur noch etwa 300 Parocknen mit ihrer Erklärung über die Ein führung im Rückstände sind. Die große Indifferenz eines Theils des Publikums gegen die in alle wirthschaftlichen Verhältnisse so tief einschneidende Währungsfrage erklärt sich hauptsächlich daraus, daß so Viele die Mühe scheuen, sich ein Verständniß dieser Materie zu verschaffen. Wir verstehen nichts davon! Das ist die übliche Antwort, wenn irgendwo das Gespräch sich der Währungs frage zuwendet, die Sache ist uns zu schwierig — und in der That mag es für Viele nicht leicht sein, die vielen technischen Ausdrücke rc., die bei der Währungöfrage unver meidlich sind, sich klarzumachen. In sehr anerkennenswerther Weise hat hier ein Rheinischer Industrieller Abhilfe geschafft, indem er eine „Gemeinfaßliche Darstellung der Währungs- frage" von einem praktischen Geschäftsmann (G. A. Schlechten dahl in Barmen) im Verlage von Walther cc Apolant, Berlin N, Markgrafenstraße 60 iPreis 30 Pfg.) heraus ¬ gegeben hat. Die kleine Schrift giebt in der That ein klares, jedem verständliches Bild der Controverse und ver dient deshalb die weiteste Verbreitung. Eine von auswärts wegen schweren Diebstahls verfolgte Frauensperson im Alter von 19 Jahren, welche einige Tage bei einem Goldarbeiter in Dresden Unterkommen fand, hat Ende voriger Woche den Versuch gemacht, ihren Quartier geber durch in Kaffee geschüttetes Chankali zu vergiften. Derselbe erkannte das Gift am Geruch und gab seinem Canarienvogel einige Tropfen, der bald danach verendete. Der Meißner Verein gegen Bettelei war vom dasigen Stadtrath ersucht worden, an Stelle des Geldspendens Naturalverpflegung eintreten zu lassen, da man darin ein wirksames Gegenmittel gegen das Vagabundenthum erblicke. Die kürzlich stattgehabte Jahresversammlung beschloß darauf, obwohl sie die großen Schwierigkeiten der Naturalverpflegung nicht verkannte, diese mit Eintritt der rauheren Jahreszeit versuchsweise in der Weise einzurichten, daß die Durch- > reisenden an Stelle des Geldgeschenkes (20 Pf.) eine An weisung auf eine Portion Gemüse mit Brod event. Nacht quartier erhalten. Die Gesammtzahl der beim Polizeiamte zu Leipzig während der am Sonnabend beendigten Ostermesse an gemeldeten Fremden belief sich auf 18,643 Personen, gegen 20,693 in der letzten Michaelis- nnd 21,086 in der vor jährigen Ostermesse. Taschendiebstähte kamen zur Anzeige 31 mit einem Verlust von 491 M. baarem Gelbe, zwei Uhren und zwei goldenen Ringen; gegen 19 solcher Diebstähle mit 200 M. Baarschaft und drei Uhren in der letzten Michaelis- uud 16 Diebstähle mit 135 M. in vorjähriger Ostermesse. — Am Concerthausneubau stürzte am Montag ein mit Schlosserarbeit beschäftigter Arbeiter etwa 4 Meter hoch von einer Leiter herab, schlug im Fallen mit dem Hinter- kopf an einen Balken und erlitt so schwere Verletzungen, daß er besinnungslos liegen blieb und mittelst Siechkorbes nach dem Krankenhause gebracht werden mußte. — Dem Kirchenbauverein sind abermals recht ansehnliche Gaben zugegangen; bis jetzt beziffert sich der Gesammtertrag der Sammlungen auf 138,831 M. 35 Pf. Der am 24. April auf dem Bahnhofe in Siegmar ver unglückte Kofferlräger Schmidt ist, nachdem er fünf Tage vollständig besinnungslos gelegen, am Freitag an den er littenen Verletzungen gestorben. Derselbe war verheirathet und Vater von zwei Kindern. Leichtsinniges Spielen mit einem Revolver führte am 29. April in Frauenstein ein höchst bedauerliches Unglück herbei. Der 17jährige Copist Börnert befand sich mit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite