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Leipziger jüdische Wochenschau : 07.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-192812073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19281207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19281207
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-07
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 07.12.1928
- Autor
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I. «Jahrgang, Nr. 1 ' 7. Dezember 1928 Erscheint jeden Freitag! Sämtliche jüdischen Einwohner Leipzigs und Umg. erhalten die »Leipziger Jüdische Wochenschau* unentgeltlich per Post zugestellt. Anzeigenpreis: Die 4-gespaItenemm-Zeile 20 Pfg., Familien- Anzeigen 10 Pfg. — Anzeigenannahme: W. Tsidier, Leipzig GlockenstraBe 11 — Platz- und Datenvorsdiriften unverbindlich. Verlag und Redaktion: Druckerei W. Teidier, Leipzig C 1, Glockenstraße 11 - Telefon 14449 - Postscheck: Leipzig 529 19 Verantwortlich für die Redaktion: W. Teicher, GlockenstraBe 11 2>as Segat her ^rau £etta Sonett tttteber juriiehgemiefen Der Magistrat von Bromberg hat Sich auf Intervention interessier ter Kreise zum zweiten Male mit dem) 100000 Dollar J Legat der in Ame rika verstorbenen, aus Brotnberg stammenden jüdischen Frau Lena Cohen zugunsten jüdischer armer Greise Brombergs, befaßt und abermals beschlossen, das Legat zurückzuweisen, mit der Begrün dung, daß es in Bromberg arme Juden nicht gibt. Diese Handlungs weise erklärt sich aus der antisemitischen Einstellung der Brom berger Magistratsherren. Bekanntlich wurde nachgewiesen ,daß es in Bromberg sogar ein jüdisches Greisenasyl gibt, das finanziell Schwer zu kämpfen hat. , 3cf)it Bigeutte? als mutmaftlidje 9Hörber oerljaftet ■ Jassy. In der Gemeinde Bivolari, 26 Kilometer von JassJy entfernt, wurde' in der Nacht das jüdische Ehepaar Josef und Lotti Solomon ermordet und beraubt. Der Verdacht der Täterschaft fiel auf eine Bande von Zigeunern, die sich am Vortage in der Nähe des Hau ses Solomon herumtrieb. Eine größere Gendarmerie-Abteilung nahm die Verfolgung der Zigeuner auf, es gelang ihr, 10 Zigeuner zu er reichen und unter Eskorte nach Jassy zu 'bringen. Salfdje ©eriidjte über Pogrome tit ®ott>jet=2Beijsruj}laitb Eine Rigaer russische Zeitung meldete in diesen 1 Tagen, daß in eini gen Städten Weißrußlands Pogrome stattgefunden haben. Einige Juden sollen getötet, viele verwundet und zahlreiche jüdische Ge schäfte geplündert worden sein. ■ Jetzt stellt sieh heraus, daß diese Meldungen au f Irrtum und Ver wechslung beruhen. | £>atfa QJatj nationaler 23eftü || Wie aus Jerusalem telegraphiert wird, ist dort soeben eine Mit- £»lung des Hauptbüros des Jüdischen Nationalfonds (Keren Ka- emeth) veröffentlicht worden, wonach dieser die Option auf die (Werbung von 22000 Dunam Boden an der Haifa-Akko-Bucht er- pgt hät. Da der Nationalfonds bereits, im Jahre 1926 11000 dieses Geländes erworben hat, beträgt sein gesamter Grund- an dieser Stelle nunmehr 33000 Dunam. rr£* ^ eren Öajcffob=®pcnbc eine« ^arifer Bankiers w °H®nde r Pariser Bankier spendete 100000 l-rancs für den Keren Ein Freund unseres Blattes, der nicht genannt sein will, dem aber das Leipziger jüdische Leben schon viel Bedeutsames ver dankt, hat uns für die Eröffnungsnummer der „Leipziger Jüdi schen Wochenschau“ folgende Zeilen geschrieben: In Leipzig erscheint heute erstmalig ein neues jüdisches Blatt, die „Leipziger Jüdische Wochenschau“. Wie immer bei jedem Vorgang im öffentlichen Leben bilden sich auch hier flugs zwei Parteien. Die eine, erfreulicherweise die weitaus kleinere, ist die der Nörgler, der Mißvergnügten und Pessimisten. „Wie • f , rufen sie, „schon wieder ein neues Blatt? Haben wir nicht an dort alten genug?“ Diesen Menschen ist nicht zu helfen. Am liebsten wäre es ihnen, es gäbe überhaupt keine jüdische Presse. Das sind die Leute, die, obwohl selbst Juden, an jeder jüdischen Leistung ir gendetwas auszusetzen haben. Man kennt sie. Man weiß, daß sie nicht zu heilen sind. Also, geben wir uns nicht weiter mit ihnen ab, wenden wir uns lieber der zweiten, zum Glück um vieles grör ßeren Partei zu! Diese zweite Partei, der gewiß auch die verehrte Leserin up^ der freundliche Leser angehören, bilden alle die, für die es gar- nicht genug jüdischen Lesestoffes geben kann, die sich von Her zen freuen, wenn ihnen ein neues, gut geleitetes, interessant ge staltetes jüdisches Blatt ins Ilaus kommt, dazu noch völlig ko stenlos. Der echte Jude, wißbegierig, weltzugewandt, mit offe nen Augen und Ohren, für geistige und künstlerische Werte stets zugänglich, ist ja der geborene Zeitungsleser. Beobachtet ihn einmal im Kaffeehaus, mit den beiden hohen Zeitungsstößen rechts und links, rechts die Zeitungen, die er noch lesen will, und links die, die er schon gelesen hat. Er freut sich über die Zeitungen, die täglich kommen, an die er seit Jahren gewöhnt ist, und darunter besonders die jüdischen Blätter aus aller Welt, vom New Yorker „Tog“ und Warschauer „Haint“ bis zum Tel Awiwer „Haarez“. Jetzt kommt ihm nun einmal ein neues Blatt in die Hand, die „Leipziger Jüdische Wochenschau“, und dies Ereignis wird ihm zum Fest. Ein neues Blatt, eine Ueberra- schung! Nun blättert er Seite für Seite, liest bald da, bald dort ein Stück, wiegt den Kopf, denkt nach, dann geht ein freundli ches Lächeln über sein Gesicht und... Nein, lieber Leser, dei nem Urteil sei nicht vorgegriffen! Urteile selbst, wie das neue Blatt dir gefällt, bedenke auch, daß die erste Nummer eines Blattes stets ein Anfang ist, ein Fundament, von dem aus man dann immer weiter baut, vergiß nicht, daß ,du selbst an diesem Ausbau mitwirken kannst, indem du die Schriftleitung von allem verständigst, was dir wissenswert oder wünschenswert erscheint!
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