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Leipziger jüdische Wochenschau : 24.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-193303249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19330324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19330324
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-24
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 24.03.1933
- Autor
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6. Jahrgang Nr. 11 Die „Leipziger Jüdische Wochenschau“ erscheint am Freitag Redaktionsschluß: Dienstag mittag 12 Uhr Anzeigenschluß: Mittwoch mittag 12 Uhr Schriftleitung und Geschäftsstelle: Leipzig C 1, Fregestr. 31, Tel. 10562 Anzeigenpreise: Berechnung erfolgt nach Millimeterzeilen Es kostet die 6gespaltene 41 mm breite Zeile 15 Rpf. im redaktionellen Teil 20 Rpf. Frontgemeinschaft - Volksgemeinschaft Im Oberlichtsaal der Philharmonie veranstaltete am .15. März die Ortsgruppe Berlin im Reichsbund j üdischer Frontsöldaten einen streng unpolitischen Aussprache abend, zu dem sich zahlreiche Frontteilnehmer 'aus allen Konfessionen eingefunden hatten. Dr. Ludwig Freund sprach über das Thema „Frontgemeinschaft — Volks gemeinschaft“. Der R. j. F. habe seit seinefn Bestehen die Tradition des Frontsoldaten mit der selbstverständlichen vaterländischen Gesinnung gepflegt. Der Bund habe sich dabei stets von allen parteipolitischen Kämpfen fern gehalten, er sei deshalb in der Lage, seine Grundsätze der Verständigung unverbrüchlich festzuhalten. Das Front- crlebnis sei die Grundlage für die Wiederherstellung einer echten Volksgemeinschaft. Frontgemeinschaft habe in Aufopferung für die gemeinsame Sache des Vaterlandes in Kameradschaft bis zum Tode bestanden. Da habe es keinen Unterschied zWischen arm und reich, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zwischen Bauer und Städter, zwischen Christen und Juden gegeben. Die gleichen Kräfte, die vor der Front lebendig waren, seien auch berufen, die echte Volksgemeinschaft herbeizuführen. Durch Frieden und Einigkeit im Innern nur könne ein Volk sich siegreich durchsetzen im friedlichen und kriegerischen Wettbewerb der National, Jjp Innern müsse die Kameradschaft aller Stände und Konfessionen von neuem aufbrechen. Wenn dies das Ziel der augenblicklichen Entwicklung sei, werde ganz Deutschland den Vorteil davon haben. Voraussetzung hierfür sei aber, daß wertvolle Kräfte der Nation, die zur Mitarbeit bereit seien, nicht zurückgesetzt werden. Im deutschen Judentum gäbe es eine ungeheure Masse positiv zu Staat und Nation eingestellter Menschen. Die wertvollen Teile der deutschen Judenheit und insbesondere die jüdi schen Frontsoldaten verlangen nicht nur Duldung, sondern Achtung. Sie empfinden es als größtes Unrecht, daß man sie mit Schädlingen in einen Topf werfe. Man solle denen die Treue nicht brechen, die dem deutschen Volke in Not «nd Gefahr die Treue gehalten haben. In der Diskussion sprachen zahlreiche Vertreter all- fln die deutschen Juden! Eine Erklärung der deutschen Rabbiner Der Allgemeine deutsche Rabbinerverband richtet folgende Erklärung an die deutschen Juden: Es widerstrebt uns, gegenüber Angriffen die Versiche rung dessen abzugeben, was unser Judentum ist. Der wahre Geist unserer Religion spricht zu jedem, der hören will. Unsere Geschichte zeugt von dem, was wahr haft in uns lebt. Wir wissen um das, was unser deutsches Veterland uns ist. Seit altem lehrt uns unsere Religion in Treue dem Staate zu dienen. Unseren Glaubensbrüdern rufen wir zu: Haltet die Treue und die Zuversicht fest! Bewahrt den Stolz und die aufrechte Kraft! Bleibt der Väter wert! Der Allgemeine Rabbiner-Verband in Deutschland gemeiner Kriegerverbände, des Stahlhelms, des Kyff- häuserbundes und von Kriegsbeschädigten-Organisationen. Seitens des Redners eines Kriegervereins wurde angeregt, daß die jüdischen Frontsoldaten in die allgemeinen Ver bände der Frontkämpfer eintreten, ein anderer Redner meinte, daß auch den Juden Gelegenheit gegeben werden müsse, am nationalen .Vieii. < aufiiau teilzunehmen. Die Veranstaltung schloß mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandsliedes. Schäcbtverbote In einer ganzen Reihe deutscher Städte wurde in der ver gangenen Woche das Schächten durch die neu eingesetzten Behörden verboten. Ein offizielles Schächtverbot wurde für das Land Hessen erlassen. In Köln wurden den Schäch tern die Messer abgenommen, versiegelt und von dem Schlachthofdirektor in Verwahrung genommen, Weitere Schächtverbote werden gemeldet aus Düsseldorf, Bonn, Kiel, Stuttgart, Mannheim und verschiedenen kleineren Ortend insbesondere in Sachsen und Mecklenburg. Ein offizielles Schächtverbot für Sachsen ist ebenfalls in Kraft getreten. Die diesbezügliche Verord nung hat folgenden Wortlaut: Verordnung über die Unzulässigkeit von Schlachtungen ohne Betäubung Der Herr Reichskommissar für das Land Sachsen hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1983 zur Wahrung des Tierschutzes folgendes verordnet: Schlachtungen von Tieren ohne vorhergehende Betäubung sind nicht mehr zulässig. Ausgenommen bleiben Schlach tungen, wobei der Kopf des zu schlachtenden Tieres vor der Blutentziehung schnellstens vom Rumpfe getrennt wird und Schlachtungen von Tieren die wegen Unglücksfalles oder plötzlicher schwerer Erkrankung sofort getötet werden müssen, wenn die Betäubung unter den obwaltenden Um ständen nicht ausführbar ist. § 8 der Verordnung über das Schlachten vom 20. Dezember 1910 wird aufgehoben. Zu widerhandlungen werden nach § 4 der VerordnungdesReichs- Präsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 bestraft. Diese Verordnung tritt mit der Verkündigung in Kraft. Juden in den Parlamenten Reichstag judenrein. Im preußischen Landtag zwei jüdische Abgeordnete Am Dienstag trat der Reichstag zusammen,.und gleich zeitig tagte auch der preußische Landtag. Der Reichstag ist wie sein Vorgänger judenrein. Kein Abgeordneter, der sich zum Judentum bekennt, ist in den Listen der großen deutschen Volksvertretung zu finden. Ein einziger, Dr. Marum, Rechtsanwalt in Karlsruhe, gibt zu, jüdischer Ab stammung zu sein. Einige Abgeordnete wie Dr. Hertz, Frau Sender, Hilferding entstammen jüdischen Familien, haben selbst aber schon vor vielen Jahren zwischen sich und der jüdischen Gemeinschaft den Trennungsstrich gezogen. Im preußischen Landtag bekennen sich zwei Abgeordnete offen als Juden, Professor Chajes und Dr. Hamburger. In einer Anzahl Wahlkreisen waren zwar, insbesondere von der Staatspartei, jüdische Kandidaten aufgestellt, wurden aber nicht gewählt. 1 10 0 MIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1IIIIIIIII Crepe Haifisch hochmoderne, reinwollene Ge- _ webe in allen modernen Far- W 95 ben, „eine Leistung“, 13o cm breit Mtr. 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