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Gebrauchsgraphik
- Bandzählung
- 10.1933,1
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 4790-10.1933
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Gebrauchs- und Reklamegrafik 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id397892187-193300105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id397892187-19330010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-397892187-19330010
- Sammlungen
- Kunst
- Zeitgenössische Kunst
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Paul Renner
- Autor
- Renner, Paul
- Übersetzer
- Scheffauer, E.T.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftGebrauchsgraphik
- BandBand 10.1933,1 -
- DeckelDeckel -
- ZeitschriftenteilGewerbliche Anzeigen I -
- ArtikelJahrgang 10 -
- ArtikelKunst und Plakatkunst -
- ArtikelValenti Zietara 6
- ArtikelVerschiedene Plakate von Otto Arpke 8
- ArtikelProfessor Baumberger 10
- ArtikelJoseph Binder 12
- ArtikelE. McKnight Kauffer 13
- ArtikelRobert Berény 16
- ArtikelAlexander Bortnyik 17
- ArtikelProfessor Ludwig Hohlwein 18
- ArtikelRudolf Koch 20
- ArtikelHans Schleger- Zero 22
- ArtikelGeorg Baus 24
- ArtikelJean Carlu 27
- ArtikelRené Clarke 30
- ArtikelVladimir Bobritzky (Bobri) 32
- ArtikelPaul Renner 34
- ArtikelTom Purvis 36
- ArtikelReynaldo Luza 38
- ArtikelLéon Bénigni 40
- ArtikelProfessor Ladislav Sutnar 42
- ArtikelFranz Zelenka 44
- BeilageE. Böhm und O.H.W. Hadank Fachlehrer für Gebrauchsgraphik an den ... -
- ArtikelProfessor O.H.W. Hadank und Professor E. Böhm 46
- ArtikelK. Okuno Reklame in Japan 50
- ArtikelWalter Riemer: Verschiedene Ausstellungsplakate 54
- ArtikelOskar Berger 56
- ArtikelAshley Havinden 58
- ArtikelProfessor Julius Klinger 60
- ArtikelPlakate von Professor Frederico Seneca 62
- ArtikelOnorato Pupazzi 64
- ArtikelZu Beginn unseres 10. Jahrganges stellen wir unsere Mitarbeiter ... 66
- BandBand 10.1933,1 -
- Titel
- Gebrauchsgraphik
- Autor
- Links
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Paul Renner, der Schöpfer der Futura und Direktor der Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker in München PAUL Ein Blick in die Fachpresse zeigt, daß die Zukunft unserer modernen Typographie heute viele Gemüter beschäftigt. Der vor kaum fünf Jahren noch recht „elementare" Sturm und Drang scheint sich gelegt zu haben; man möchte fast von einem neuen Klassizismus sprechen. Daneben macht sich freilich auch schon wieder ein spielerischer Effektizismus breit, der in jeder Schrift der Vergangenheit eine gangbare Münze sieht, als ob unsere Gegenwart auf ihre Münzhoheit verzichtet hätte. Und die Schriftgießereien bieten etwas übereifrig Schriften an, die berufen sein sollen, die Vorherrschaft der neuen Groteskschriften zu brechen. Man kann niemals mit Bestimmtheit Voraussagen, was die Zukunft bringen wird. Die immer bösartiger und gewalttätiger werdende politische Dummheit kann- eines Tages mit ihrem schmutzigen Aermel die ganze abendländische Kultur unter den Tisch fegen. Auch weiß ja niemand von uns, ob ihm in drei Jahren nicht manches schief erscheinen wird, was er heute für gerade und richtig hält. Aber es wird auf jeden Fall auch in der Typographie gut sein, den Zusammenhang mit den anderen Künsten nicht aus den Augen zu verlieren. Noch vor einem Jahr konnte der Oberbürgermeister eines süddeutschen Kulturzentrums erklären, seine Stadt sei bisher — von einigen Postbauten abgesehen — von dem modernen Zweckstil verschont geblieben. Als aber vor einigen Tagen in dieser gleichen Stadt an die 300 Entwürfe für einen neuen Glaspalast ausgestellt waren, gab es darunter kaum ein Dutzend von Entwürfen, die nicht den modernen Zweckstil, oft recht, oft schlecht, gezeigt hätten. Die große Reinigung ist also gar nicht aufzuhalten; und wo sie weniger in Erscheinung tritt, ist der Grund meist darin zu suchen, daß hier überhaupt nicht so viel gebaut wird wie andernorts. In der Schlacht der Geister ist die Entscheidung längst gefallen. — Die neue Typographie wird aber aus denselben Quellen gespeist wie die neue Baukunst. Es ist also mehr Wunsch als begründete Voraussage, wenn man der neuen Typographie schadenfroh ein baldiges, unrühmliches Ende prophezeit. Wir sind immer geneigt, unser Arbeitsfeld als ein gegen alle anderen Fächer streng abgeschlossenes Gebiet anzusehen; und je gründlicher wir unseren Acker bestellen, um so leichter kommen wir in jene eigentümliche geistige Haltung des Fachmannes, dem die Vergangenheit seines Faches viel näher und vertrauter ist als die Gegenwart irgendeines Nachbargebietes. Darum ist es auch gar nicht erstaunlich, daß die Stilerneuerung, die wir in den letzten 50 Jahren und besonders lebhaft in den letzten 10 Jahren auf allen Gebieten gestaltender Arbeit erlebt haben, so oft von Berufsfremden in die einzelnen Fächer hineingetragen worden ist. Das war in der Baukunst so wie in der Typographie. Und wenn dann diese Eindringlinge, zumeist Maler oder Graphiker, im Fach heimisch werden, und zunächst einmal in dem hier Vorgefundenen Formenreichtum, den sie vorher verflucht und verachtet hatten, zu schwelgen beginnen, folgen sie nur einem historischen Gesetz. Das große Reinemachen, das durch die ganze Welt und auch durch die Welt der Formen geht, wird dadurch kaum aufgehalten werden. In unserer schnellebigen Zeit folgen die Generationen so rasch aufeinander, wie die Olympischen Spiele. Oder sollte es wirklich die eigentliche Aufgabe jeder Generation sein, nach den Kegeln zu schieben, die ihnen die vorangegangene Generation aufgestellt hatte, und die Kegel dann gleich wieder aufzustellen, damit die folgende Generation wieder etwas zu schieben hat?
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