KAPITÄN PRIEMKES ELFTES ABENTEUER HL 0*. Priemke spricht »Okuhahayn, Langsam wird es nötig sein, Dich mal sauber zu rasieren Und recht hübsch auch zu frisieren, Deines Haares Drahtgeflecht Paßt zu Deinem Anzug schlecht. Jenes Blechschild an der Ecke Zeigt uns, daß wir recht am Flecke, Dienernd naht schon Meister Böhne, Daß er herrlich uns verschöne, Laß uns ihm, dem Kundigschlauen, Unsere Kehlen anvertrauen.« Meister Böhne selbst seift ein Lächelnd Herrn Okuhahayn, Doch als er das Messer wetzt, Springt der Häuptling ganz entsetzt Polternd aus dem Sammetpfühle Und hüpft über Tisch und Stühle. COHTlN »Yes, ich kennen Euer Trachten, Ihr mir wollen Hals abschlachten«. Heult er, und geht vor zum Kampf, — Zähneblecken — Wutgestampf Zeigt des schwarzen Melanesen Angriffskriegerisches Wesen. Meister Böhne angstvoll betet, Auch er glaubt, daß man ihn tötet — Priemke ruft: »Okuhahayn, Hör’, ich schwöre Stein und Bein, Daß Du bleibst gesund und munter, Komm von deinem Zorn herunter. Laß den wilden Kriegesmut Niemand will dein edles Blut, Nur rasiert wirst du, o Tor, Komm, ich mache dir’s mal vor, Sieh genau es an Dir jetzt, Auch ich bleibe unverletzt.« A Endlich nimmt Okuhahayn Wieder seinen Sessel ein, Wird gesalbt, geölt, frisiert Und ist höchlichst amüsiert, Als des Haar*Parfümes Düfte Schwängern wundervoll die Lüfte. Er empfindet mild verzückt: Stets wenn Meister Böhne drückt, Kommt in regelmäß’gem Bogen Tropfend Blütenduft gezogen; Wunderschön gleichmäßig schafft Das des Druckballs sanfte Kraft. »Wer dies Ball zum Drücken macht?« Fragt er; Meister Böhne lacht Und sagt: »Dies und viele Dinge, Wärmeflaschen, Schläuche, Ringe, Die Gesundheit recht zu stärken, Kommt stets aus den ContisWerken.« TEXT ERICH MARIA REMARQUE / BILDER H . SCH Ü T Z / ST U T T GART 30 *